Gitarre: Aufbau von Akkorderweiterungen
Mindest-Voraussetzungen | |
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verschiebbare Akkorde | |
Verwandte Kapitel | |
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Weiterführende Kapitel | |
Modale Akkorde |
Um Akkorde vielseitiger zu machen, kann man sie mit tonleitereigenen Optionen anreichern. Damit man aber bei den unzähligen Möglichkeiten wenigstens einigermaßen den Überblick behält, bedient man sich dazu eines einfachen, aber dafür um so wirkungsvolleren Konzepts.
Man könnte natürlich auch eine Grifftabelle hernehmen und die Akkorde samt der gewünschten Erweiterungen einfach auswählen, jedoch muss so für jede einzelne Kombinationsmöglichkeit ein neuer Griff auswendig gelernt werden.
Sinn und Zweck
Bearbeiten- Eines Vorweg
- Ich persönlich halte kaum etwas für überflüssiger als reine Grifftabellenbücher. Dort ist auf hunderten von Seiten abgedruckt, wie man selbst die abgefahrensten Akkorde greifen kann, aber nur sehr selten ist auch angedeutet, woher die dort "errechneten" Griffe überhaupt stammen.
Leider bewaffnen sich meist unwissende Anfänger mit solch unnötigem Ballast und verlieren auf diesem Weg schnell die Lust am Gitarrespielen, da solche Grifftabellen vermeintlich zeigen, was man alles auswendig wissen muss.
Es geht aber auch anders. Wir beherrschen ja bereits zahlreiche offene, verschiebbare und Barré-Griffe in Dur und Moll. Dies ist bereits die halbe Miete, um alle überhaupt existierenden Akkorde greifen zu können! Zusätzlich benötigen wir jetzt nur noch ein System, das uns erlaubt, die Akkorderweiterungen aus den Basisgriffen "errechnen" zu können.
Wer dieses Kapitel vollständig begriffen hat und in der Lage ist, das Gelernte auch anzuwenden, der darf sich bereits fast schon zu den Akkord-Profis zählen! Wie immer ist auch hier Geduld gefragt. Es ist zwar einfach, das Konzept zu begreifen, es ist jedoch eine andere Sache, das Gelernte auch flüssig spielen zu können.
Das Akkorderweiterungs-Diagramm
BearbeitenAus nur einem Griff lassen sich meist bereits mehr als fünf verschiedene Erweiterungen ableiten, die in einer Grifftabelle alle als einzelner Griff gezeigt werden! Genau deshalb wollen wir hier Abstand von der großen Zahl der möglichen Griffe nehmen und uns lieber darauf konzentrieren, wie man die bereits bekannten Akkorde mit nur wenig Lern- und Übungsaufwand erfolgreich erweitern kann.
Um den Ursprungsgriff im Auge behalten zu können werden wir uns des Akkorderweiterungs-Diagramms bedienen. Es beinhaltet den Ausgangsakkord, welcher stets schwarz gedruckt ist, und die greifbaren Erweiterungen. Der Inhalt der Griffpunkte steht nun nicht mehr für die Finger der Greifhand, sondern für die Intervalle des Akkords.
Das rechts stehende Diagramm zeigt Anhand des Beispiels eines A-Moll-Akkords, wie die Erweiterungs-Diagramme zu lesen sind. Tauscht man einen schwarz gedruckten Punkt gegen einen grauen aus, so erhält man die entsprechende Akkord-Erweiterung.
Nicht alle Kombinationen sind machbar, was sich entweder in einem schiefen Klang des Akkords oder in seiner technischen Unspielbarkeit niederschlägt. Gerade in diesem Punkt muss man an die Experimentierfreude eines jeden Schülers appellieren, denn die Möglichkeiten werden spätestens ab hier schier unendlich!
Voicings
BearbeitenAn dieser Stelle sollte bereits jedem Gitarristen klar sein, daß man ein und den selben Akkord mit verschiedenen Fingersätzen spielen kann. Diese unterschiedlichen Fingersätze werden als "Voicings" bezeichnet, welche nach den von der tiefen E-Saite aus aufsteigend vorkommenden Intervalle bezeichnet werden.
- Beispiel
- Der normale, offende Standard-E-Dur-Akkord wird mit 1-5-1-3 bezeichnet, da die Saiten von der tiefen E-Saite aus mit den genannten Intervallen 1-5-1-3 bespielt werden...
DUR-Akkorde
BearbeitenMOLL-Akkorde
BearbeitenZusammenfassung
BearbeitenSo wie die hier gezeigten offenen Akkorde lassen sich auch die Barrégriffe und verschiebbaren Akkorde erweitern, die von den hier gezeigten Griffen abstammen. Man muss sich nur den entsprechenden Akkordtyp heraussuchen und ihn genau wie hier gezeigt erweitern.
Um Erweiterungen wie 9, 11 oder 13 zu erhalten, muss man natürlich folgendes wissen:
- 9 = 2
- 11 = 4
- 13 = 6
Außerdem sind auch folgende Erweiterungen möglich:
- b9 und #9
- b11 und #11
- b13 und #13
Diese Akkorderweiterungen werden auch häufig Alterationen genannt. Man erhält sie, indem man einfach für b (erniedrigt) einen Halbton tiefer, und für # (erhöht) einen Halbton höher ansetzt. In den Diagrammen wurde deshalb darauf verzichtet, weil sie sonst sehr unübersichtlich werden würden.
Alterationen
BearbeitenWer die möglichen Alterationen richtig einsetzen will, der sollte sich mit Kirchentonleitern und Akkordsubstitutionen beschäftigen. Da es im abendländischen Tonsystem eigentlich 7 mögliche Tonleitern gibt (3 Dur-Tonarten und 4 Moll-Tonarten), hat jede Kirchentonart auch ihre eigenen Akkorderweiterungen. Bewegt man sich hingegen im "normalen" Dur und Moll (Ionisch und Äolisch), so werden die Alterationen höchstens im Blues eingesetzt.