Formelsammlung Mathematik: Kurvendiskussion
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Symmetrie
BearbeitenAchsensymmetrie
BearbeitenDefinition. Achsensymmetrie.
Eine Funktion ist achsensymmetrisch zur Achse , wenn
oder äquivalent
für alle gilt.
Speziell für lautet das Kriterium:
für alle .
Jede Polynomfunktion, deren Monome nur geraden Grad haben, ist achsensymmetrisch.
Punktsymmetrie
BearbeitenDefinition. Punktsymmetrie.
Eine Funktion ist punktsymmetrisch zum Punkt , wenn
oder äquivalent
für alle gilt.
Speziell für den Punkt lautet das Kriterium:
für alle .
Jede Polynomfunktion, deren Monome nur ungeraden Grad haben, ist punktsymmetrisch.
Periodizität
BearbeitenDefinition. Periodische Funktion.
Eine Funktion heißt periodisch mit Periodenlänge , wenn
für alle gilt.
Nullstellen
BearbeitenDefinition. Nullstelle.
Sei eine Funktion. Eine Stelle a mit heißt Nullstelle von .
Eine differenzierbare Funktion ist auch stetig. Der Nullstellensatz stellt dann die Existenz von Nullstellen sicher.
Ist eine Funktion auf einem Intervall streng monoton, dann besitzt sie dort höchstens eine Nullstelle.
Beschränktheit
BearbeitenDefinition. Beschränkte Funktion, Schranke.
Eine Funktion heißt nach unten beschränkt, wenn es eine untere Schranke gibt, so dass für alle x ∈ D ist.
Die Funktion heißt nach oben beschränkt, wenn es eine obere Schranke gibt, so dass für alle x ∈ D ist.
Eine Funktion heißt beschränkt, wenn sich nach unten und nach oben beschränkt ist.
Definition. Infimum, Supremum.
Die größte untere Schranke einer nach unten beschränkten Funktion heißt Infimum der Funktion.
Die kleinste obere Schranke einer nach oben beschränkten Funktion heißt Supremum der Funktion.
Bei einer beschränkten Funktion lässt sich ein finden, das für alle x ∈ D erfüllt.
Kriterium
BearbeitenLaut Extremwertsatz ist jede stetige Funktion auch beschränkt.
Monotonie
BearbeitenDefinition. Monotonie, strenge Monotonie.
Eine Funktion mit heißt
- monoton steigend, wenn für alle mit gilt: ,
- monoton fallend, wenn für alle mit gilt: ,
- streng monoton steigend, wenn für alle mit gilt: ,
- streng monoton fallend, wenn für alle mit gilt: .
Monotoniekriterium
BearbeitenSei ein offenes Intervall und sei differenzierbar auf ganz .
Die Funktion ist
- monoton steigend, wenn für alle gilt: ,
- monoton fallend, wenn für alle gilt: ,
- streng monoton steigend, wenn für alle gilt: ,
- streng monoton fallend, wenn für alle gilt: .
Bemerkung: Bei einem offenen Intervall kann es sich auch um oder handeln.
Extremwerte
BearbeitenDefinition. Lokales Minimum.
Eine Funktion nimmt an einer Stelle a ein lokales Minimum an, wenn
gilt, wobei U(a) eine offene Umgebung von a ist.
Definition. Lokales Maximum.
Kriterium für ein lokales Maximum:
Definition. Strenges lokales Mininum.
Kriterium für ein strenges lokales Minimum:
Definition. Strenges lokales Maximum.
Kriterium für ein strenges lokales Maximum:
Notwendiges Kriterium
BearbeitenSei eine auf einer offenen Umgebung von definierte und bei differenzierbare Funktion.
- Ist ein lokaler Extremwert, so muss sein.
Kontraposition:
- Ist , so kann kein lokaler Extremwert sein.
Hinreichendes Kriterium A
BearbeitenSei eine auf einer offenen Umgebung von differenzierbare Funktion.
- Ist und besitzt bei einen Vorzeichenwechsel, so muss ein lokaler Extremwert sein.
Unter einem Vorzeichenwechsel versteht man
- bei einem lokalen Maximum: für alle ist und für alle ist
- bei einem lokalen Minimum: für alle ist und für alle ist
Hinreichendes Kriterium B
BearbeitenSei eine auf einer offenen Umgebung von a definierte und bei a zweimal differenzierbare Funktion.
- Ist und , so ist ein lokales Maximum.
- Ist und , so ist ein lokales Minimum.
Wendepunkte
BearbeitenDefinition. Rechts-Links-Wendestelle.
Sei eine differenzierbare Funktion. Eine Stelle a heißt Rechts-Links-Wendestelle, wenn bei a ein strenges lokales Minimum besitzt.
Definition. Links-Rechts-Wendestelle.
Sei eine differenzierbare Funktion. Eine Stelle a heißt Links-Rechts-Wendestelle, wenn bei a ein strenges lokales Maximum besitzt.
Der Punkt heißt Wendepunkt, wenn a eine Wendestelle ist.
Notwendiges Kriterium
BearbeitenSei bei a zweimal differenzierbar.
- Ist a eine Wendestelle, dann ist .
Hinreichendes Kriterium A
BearbeitenSei bei a dreimal differenzierbar.
- Ist und , dann ist a eine Wendestelle.
Hinreichendes Kriterium B
BearbeitenSei eine auf einer offenen Umgebung von a definierte Funktion, die an allen Stellen x≠a zweimal differenzierbar ist. Die Stelle a ist eine Wendestelle, wenn die zweite Ableitung beim Durchgang durch a ihr Vorzeichen wechselt. D. h., auf einer kleinen Umgebung von a gilt entweder
- für und für
oder
- für und für