Diskussion:Einführung in die Fotografie

Letzter Kommentar: vor 8 Jahren von Doktorchen in Abschnitt Erweiterung Objektive

Frühe Bemerkungen

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Hallo! Ein paar (vielleicht etwas sehr frühe) Einwände:

Mit der Definition der Architekturfotografie bin ich nicht so ganz einverstanden. Das ist Architekturfotografie: http://www.google.com/images?q=architekturfotografie Jede Art Bauwerk (nicht nur Gebäude), Quer-/Hochformat, Innen und Außen (und nicht nur ein Bauwerk), Details, Modelle. Die Definition bei Wikipedia wäre als Grundlage geeignet.

Die Genres finde ich etwas "unsortiert". Bei einigen geht es ums Was (Architektur, Tiere, Sachen), bei anderen eher ums Wie (Technik des Fotografierens). Wie macht man Innenaufnahmen, unabhängig davon, ob es um Architektur, Sachen, Menschen geht. Wie macht man Sportaufnahmen. Oder wie macht man - ganz großes Thema - Makroaufnahmen (Technik/Sachen, Tiere, Natur).

Analog/Digital: "fast vollständig verdrängt" würd' ich etwas relativieren. Was die schiere Zahl an gemachten Bildern angeht, ist das sicherlich richtig, aber was das "qualitative/künstlerische" Gewicht angeht, ist sowas wie Lomografie sicherlich erwähnenswert und wird auch sicherlich nie verdrängt, sondern ist ja sogar eher eine Gegenbewegung zur "Digitalisierung".

Sind nur so spontane Gedanken --Jan 22:27, 1. Feb. 2011 (CET)Beantworten

Danke für die Hinweise. Das erste Kapitel ist noch lang nicht vollständig bzw. in optimaler Form, aber beim nächsten Überarbeiten versuche ich deine Hinweise zu berücksichtigen.
Alles klar. Bin mal gespannt. Spare nicht mit Fotos. (ich habe die Diskussion etwas umformatiert) --Jan 18:55, 2. Feb. 2011 (CET)Beantworten

Wo bleiben Bilder?

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Das Buch macht inzwischen rein äußerlich einen ziemlich fertigen Eindruck. Inhaltlich wage ich keine Aussage, da ich mit Fotografieren nichts zu tun habe. Aber Jans Wunsch "Spare nicht mit Fotos" wurde völlig ignoriert. Dabei gehören zu diesem Thema unbedingt Bilder und teilweise Grafiken dazu. -- Jürgen 09:11, 13. Mai 2011 (CEST)Beantworten

Zwar heißt es ja 'ein Bild sagt mehr als tausend Worte', umgekehrt können ein paar gut gewählte Worte aber auch tausende von Bildern ersetzen ;o)
Man müßte ja schon klar im Sinn haben, was die Funktion eines Bildes ist - etwa könnte man an Beispielbildern Probleme der diversen Genres diskutieren - winzige Schärfentiefe bei Makroaufnahmen, 'umkippende' Häuser, stürzende Linien bei Architektur, Reduktion unerwünscht großer Schärfentiefe und große Schärfe, Weichzeichner, Beleuchtung bei Portraits, Mischung aus Blitz- und Hintergrundlicht etc - und wie man damit umgeht. Das würde dann aber eher ergänzende Kapitel/Abschnitte erfordern, die sicherlich nützlich wären und solch ein Buch massiv bereichern würden. Das geht dann aber deutlich über einen schnellen Überblick hinaus zu etwas, was man wirklich praktisch nutzen könnte... Doktorchen 11:57, 13. Mai 2011 (CEST)Beantworten
Sorry, hab das erst jetzt gelesen. Das mit den Bildern ist so eine Sache... für ein Foto-Buch sind Bilder in der Tat unabdingbar, die meisten Fotobücher, die ich kenne, bieten mehrere hundert, tw. gar tausend Bilder, darunter auch viele Grafiken und Schemas (v.a. im Bereich Kameraaufbau). Selbst kann ich solche Bilder und Schemas leider kaum bieten, aber wäre es nicht möglich, Bilder aus der Wikipedia zu übernehmen? Von den Lizenzen her müssten wikibooks und wikipedia ja eigentlich gleich sein, und dann kann ich vielleicht geeignete Grafiken hier in das Buch übernehmen (ich bin sicher die gibt es in der Wikipedia). Gibt es vielleicht noch andere Websites mit frei verfügbaren Fotos? --Infostudent 17:36, 25. Mai 2011 (CEST)Beantworten
Es gibt mehrere Möglichkeiten; siehe den Überblick auf Hilfe:Bilder/ Wikipedia.
  • Die wichtigste Suche geht über   Wikimedia Commons, am besten über die Kategorien wie Category:Photographs.
  • Wenn du auf Wikipedia ein Bild (Foto oder Grafik) siehst, das dir geeignet erscheint, dann klicke auf das Bild. Wenn die Seite mit dem Bild eine Weiterleitung auf Commons anbietet, dann kannst du es in Wikibooks unmittelbar verwenden. Welche Einbindung verwendet wird (Bild, Datei, File, Image), ist völlig gleichgültig.
  • Wenn es auf Wikipedia zur Verfügung steht, aber noch nicht auf Commons, dann sollte es von Wikipedia nach Commons kopiert werden. Siehe dazu Hilfe:Bilder/ Commons Upload.
Siehe auch den Überblick über Hilfe:Bilder. -- Gruß Jürgen 18:08, 25. Mai 2011 (CEST)Beantworten

Makrophotographie

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Zur Anregung/Präzisierung:

Also meist verwendet man da spezielle Objektive, es gibt auch Telemakros, wo man nicht so weit heran muß. Bei der Blende ist eher die förderliche Blende relevant. Bei Kameras mit Sensoren im Kleinbildformat zumindest ist bei Maßstäben um 1:1 der Hintergrund eigentlich immer unscharf, da braucht man sich keine Sorgen zu machen - Kompaktkameras oder Bridgekameras mit kleinen Sensoren und ohne Möglichkeit, das Objektiv zu wechseln, eignen sich nicht für Makrophotographie, weil man da in der Tat in der Weitwinkeleinstellung nah ans Motiv heran muß - also viel halbunscharfer Hintergrund und Motiv im Zentimeterbereich vor der Linse - oder eben meist auch schon weg bei Tieren ;o)

Meist blendet man dann bis zur förderlichen Blende ab, bei kleinerer Blendenöffnung ergibt sich mehr Beugungsunschärfe, bei größerer Blendenöffnung wird die Schärfentiefe zunehmend kleiner. Die förderliche Blende kann man experimentell bestimmen, etwa durch Aufnahme von Millimeterpapier. Schlägt die Beugungsunschärfe zu, sind die Fasern nicht mehr gut zu erkennen. Die förderliche Blendenzahl skaliert mit dem Pixelabstand des Sensors, bei kleinen Abständen kann man also auch nur wenig abblenden. Meist braucht man dann auch noch ein geeignetes Blitzgerät, weil das Licht sonst nicht reicht, insbesondere, wenn man mit Lupenobjektiven Maßstäbe von mehr als 1:1 anstrebt. Zudem können die kurzen Leuchtzeiten des Blitzes Unschärfen durch Verwackeln vermeiden. Auch ein Bildstabilisator kann bei Telemakros recht hilfreich gegen Verwackeln sein, zumindest bei dem 100mm von Canon, welches ich habe. Wenn der Sensor empfindlich genug ist, lassen sich damit recht gut Freihandaufnahmen ohne Blitz realisieren. Man muß dann 'nur noch' das Bild genau dann machen, wenn das Motiv gerade scharf ist ;o) Doktorchen 15:44, 4. Feb. 2011 (CET)Beantworten

Danke für die umfangreichen Tipps. So genau werde ich es wahrscheinlich nicht erläutern, da es ja nur eine Einführung in die Fotografie ist, aber ich werde noch mal über den Abschnitt "Makrofotografie" nachdenken und ihn ggf. noch etwas ausbauen. --Infostudent
Ich denke, wenn du da wie bislang gut zusammenhängenden Inhalt anbietest, könnten sich ja vielleicht noch andere Autoren berufen fühlen, später was zu diversen Bereichen zu ergänzen - technischen Kram oder praktische Tips etc. Wenn du bei Gelegenheit mal eine Projektdefinition angibst, wäre das auch ein Hinweis für andere, was 'der Plan' ist und ob und wie weit Ergänzungen erwünscht sind ;o) Der Begriff 'Einführung' läßt sich jedenfalls weit dehnen - wenn da für den unkundigen Leser nachher bei herauskommt, daß er weiß, was er tun muß, um in einem bestimmten Genre gute Aufnahmen zu machen und Stichwörter bekommt, wie er nach weiteren Details suchen kann, ist das schon eine sehr schöne Hilfe... Doktorchen 12:34, 5. Feb. 2011 (CET)Beantworten
Soll die Projektdefinition Teil des Buches sein (also bspw. im Vorwort oder der Präambel mit auftauchen) oder irgendwie anderweitig angelegt werden? Im letzteren Fall wäre es gut, wenn mal jemand kurz erklären könnte, wie man das macht. Danke. --Infostudent 11:14, 6. Feb. 2011 (CET)Beantworten
Selber habe ich noch kein Buch begonnen, nur ergänzt oder vervollständigt, insofern habe ich auch nur in die Hilfe geguckt, Hilfe:Neues_Buch_beginnen - da gibt es auch einen Abschnitt über die Projektdefinition - viel Glück damit ... ;o) Das kann man später dann gut auf eine Unterseite verschieben, wenn das Buch einen ziemlich fertigen Eindruck erweckt, obgleich die Angabe der Zielgruppe - sofern nicht offensichtlich - natürlich für jeden Nuter zu Beginn hilfreich sein kann, aber das kann man später auch weniger formal im ersten Abschnitt oder Vorwort unterbringen... Doktorchen 12:44, 6. Feb. 2011 (CET)Beantworten

Kapitel "Kompaktkamera, Mittelformatkamera, Spiegelreflexkamera"

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Die Auswahl der vorgestellten Kameraarten ist etwas kurios. Bei Autos wäre das "Kompaktwagen", "Oberklasse" und dazwischen "Panzer" ;-). Zudem suggeriert die Reihenfolge, eine Mittelformatkamera wäre irgendein Mittelding zwischen Kompaktkamera und SLR. Ich denke, das verwirrt den Einteiger eher, als dass es ihm Orientierung gibt. --Jan 11:00, 8. Feb. 2011 (CET)Beantworten

Bei Digitalkameras bietet es sich auch an, das feiner aufzufächern und auch neuere Entwicklungen zu berücksichtigen - Kompaktkameras, 'Bridge'-Kameras, Systemkameras, Spiegelreflexkameras, Mittelformatkameras (das sollte grob die Reihenfolge hinsichtlich Sensorgröße/Kosten sein). Doktorchen 17:50, 8. Feb. 2011 (CET)Beantworten
Ich habe das Kapitel zur Unterteilung überarbeitet und entsprechend Doktorchens Vorschlag gegliedert. Eine Frage die mir dabei aufkam war, ob die Systemkamera nicht evtl. zwischen Spiegelreflex und Mittelformatkamera steht, da sie ja eigentlich ein noch breiteres Spektrum als die SLR besitzt. Ich hab es aber erst einmal so notiert, wie vorgeschlagen. --Infostudent 08:09, 10. Feb. 2011 (CET)Beantworten
Mit Systemkamera meint Doktorchen vermutlich, wenn er sie vor SLRs einordnert, die spiegellosen Kameras mit Wechselobjektiv, also Mirco Four Thirds, aber auch proprietäre Lösungen von z.B. von Ricoh. Das, was du jetzt unter Systemkamera geschrieben hast, gilt ja vollumfänglich auch für die Spiegelreflexkameras. Natürlich sind auch und gerade Mittelformatkameras Systemkameras (und sie sind heute auch praktisch alle SLRs oder, für Nostalgiker, TLRs), die natürlich kein alter Hut sind weil es sie natürlich auch "digital" gibt. (Was du zu dem Kameratyp geschrieben hast, ist hanebüchen.) Und darüber gäbe es noch die Fachkameras, die z.B. für professionelle Architekturfotografie unerlässlich sind. Das erschöpft sich nicht nur im Fotografieren von Gebäuden im Hochformat.
Was soll eigentlich das Kapitel leisten? Umfassender Überblick für die Kameraarten von gestern und heute (dann fehlen noch etliche) oder eine Einkaufhilfe? Beides zusammen geht ganz sicher nicht. Wenn Einkaufshilfe, dann muss man sich auf Digital beschränken und alles oberhalb der "Kleinbild"-SLRs braucht man gar nicht erwähnen. Kompakt/Bridge/Spiegellose Systemkamera/SLR - die muss man ordentlich voneinander abgrenzen und alle sind auch für Einsteiger geeignet. Aussagen wie "für den Anfänger ist die Systemkamera daher sicher nicht zu empfehlen" und "In der Tat sind Spiegelflexkameras Profikameras." sind so pauschal falsch. Eine Canon 500D ist auch praktisch genauso einfach und kompliziert, wie meine "kompakte" Lumix LX3, dabei hat aber die SLR eine deutlich bessere Haptik. Es gibt z.B. Insekteninteressierte, die kaum an einer SLR mit dediziertem Makroobjektiv vorbekommen. Für die ist das ihre Einsteigerkamera.
Noch zur Makrofotografie. Da hast du unbedingt deinen kleinen Blendenwert unterbringen wollen. Bei der Makrofotografie ist ein unscharfer Hintergrund garantiert. Da geht es nur den Grad der Unschärfe. Die einzige Sorge des Makrofotografens ist, das Objekt in der gesamten Tiefe scharf zu bekommen. Schon bei Blende 2 klappt das mit einem Streichholzkopf nicht. Deswegen gibt es für unbewegte Objekte das sog. w:Focus stacking.
Alles in allem: Ich habe den Eindruck du schreibst ein Fachbuch, ohne Fachmann zu sein. Dass unsere Anregungen praktisch vorbehaltlos einfließen, ist ja ein Zeichen dafür. Inhaltlich gäbe es aber dermaßen Vieles zu korrigieren, das so kaum ein Buch entstehen kann. Aber gut, ich kenne deine Motivation nicht und ich werde auch nicht weiter was zu schreiben. --Jan 10:31, 10. Feb. 2011 (CET)Beantworten


Etwas ausführlicher, nahezu gleichzeitig geschrieben, ähnliche Intention:
Also Systemkameras haben gegebenüber den Spiegelreflexkameras den primären Unterschied, daß sie nur einen elektronischen Sucher haben, also weniger aufwendige Optik, und der Sensor ist darauf optimiert, ständig belichtet zu werden. Klarer Vorteil - kostet weniger, was nicht drin ist, muß man auch nicht zahlen. Da der Spiegel wegfällt, ist zudem das Auflagemaß kleiner, was es einfacher macht, Weitwinkelobjektive zu konstruieren. Das hat dann aber auh den Nachteil, daß der Sensor vermutlich etwas weniger empfindlich ausgelegt ist, vermutlich etwas mehr rauscht (wie auch bei den Spiegelreflexkameras, wenn man die mit Display-Anzeige laufen läßt - durch Licht und Auslesen heizt der Sensor auf, dadurch rauscht es eben mehr, das ist bei dem elektronischen Zeug unvermeidbar, weil man ja auch nicht einfach mit Wasser oder Flüssigstickstoff kühlen kann, wie man das im Labor machen würde, um das Rauschen zu reduzieren ;o). Allerdings funktioniert bei den Systemkameras der Autofokus schneller als bei den Spiegelreflexkameras im Modus mit Display-Anzeige, aber wohl geringfügig langsamer als mit optischem Sucher (da kann man für den Autofokus andere Sensoren einsetzen, die effektiver arbeiten).
Offenbar ist auf die Auflösung von optischem Sucher und Auge deutlich höher als die von einem Display, man kann bei einer Systemkameras weniger Details im Sucher sehen, dafür kann man aber das Rauschen des Sensors beurteilen und allgemein die begrenzte Dynamik des Sensors, wobei das bei den kleinen Displays auch nur begrenzt beobachtbar ist, weswegen man unter dem Strich meiner Meinung nach etwas mehr vom optischen Sucher hat, wenngleich man da nicht die Dramen des Sensors unmittelbar mitbekommt.
Ein großer Vorteil von optischen Suchern ergibt sich auch beim (manuellen) Blitzen - wenn man die Kamera so einstellt, daß die Belichtung korrekt ist, ist das Display schwarz, weil die Blende zu ist. Spiegelreflex mit optischen Sucher macht die Blende hingegen erst zu, wenn der Spiegel hochklappt, man sieht also sein Motiv und kann die Kamera ausrichten - das unbrauchbare Display im manuellen Betrieb hat mich bei meiner alten Bridge-Kamera schon immer genervt - freihand mit leistungsstarken Zusatzblitz ist da ein Alptraum - konstruktionsbedingt ist das bei Systemkameras und Kompaktkameras ähnlich, man ist darauf angewiesen, daß man per TTL etc automatisch belichtet, etwa mit dem eingebauten Blitz als Master für Zusatzblitze, da ist man deutlich weniger flexibel als mit einer Spiegelreflex.
Bei dem was man heute kaufen kann, liegt der andere Unterschied darin, daß der Sensor kleiner ist als das Kleinbildformat und auch etwas kleiner noch als APS von den günstigeren Spiegelreflexkameras, bei gleicher Pixelzahl hat man also kleinere Pixel, damit mehr Rauschen oder geringere Empfindlichkeit. Durch die kleineren Pixel ist auch die förderliche Blende für maximale Vergrößerung kleiner. Zubehör gibt es für Spiegelreflexkameras eher mehr als für Systemkamera, was aber auch daran liegen kann, daß letztere noch relativ neu auf dem Markt sind. Bedingt durch den kleineren Sensor ist da die Optik kleiner, man transportiert also weniger Gewicht, das hat also durchaus Chancen im ambitionierten Amateurbereich, könnte zumindest eine echte Konkurrenz für die APS-Spiegelreflexer werden, insofern wird es da mittelfristig ähnlich viel Zubehör geben wie für Spiegelreflexer von Canon, Nikon etc.
Wegen er ebenfalls wechselbaren Optik haben Systemkameras und Spiegelreflexer das Staubproblem gemeinsam - der sammelt sich eben auf dem Sensor. Das Problem ist noch nicht gelöst und neu bei den digitalen Kameras - bei den klassischen mit Film hat man ja bei jedem Bild ein neues Stück Film, Fehler und Staub werden also bei jeder Aufnahme automatisch getilgt. Bei Digitalkameras kumuliert der Dreck, weil man bei jeder Aufnahme denselben Sensor verwendet. Und weil mit Wechseloptik die Kamera nunmal auf ist, kommt auch unvermeidlich Staub in die Kamera und auf den Sensor. Da haben Kompaktkamera und Bridge-Kamera viel weniger Probleme, weil das Gehäuse immer dicht ist, da würden nur Pixelfehler über die Jahre kumulieren - dafür sind bei denen die Sensoren so klein, daß die Empfindlichkeit niedrig ist und es kräftig rauscht, Beugung bei Abblendung schnell ärgerlich wird - und die 10-20fach Zooms optisch immer nur Improvisation sind, also zwangsläufig von der Abbildungsqualtität irgendwo oder überall mehr oder weniger große Probleme haben, die allerdings teils sogar elektronisch rausgerechnet werden, weil die Kamera-Software ja die Schwächen des Objektivs kennt ;o)
Digitale Mittelformatkameras gibt es durchaus - bedingt durch den großen Sensor sind die nur noch viel teurer als Kleindbild-Spiegelreflexkameras - ich habe auch schon gesehen, daß man bei denen einfach die Rückwand gegen eine mit Sensor austauscht. Der hat dann entweder deutlich mehr Pixel als ein Kleinbildformatsensor oder eben entsprechend größere und empfindlichere Pixel, rauscht also kaum. Da fällt es im Bedarfsfalle vermutlich auch leichter, eine anständige Kühlung einzubauen, was ja etwa bei Studiofaufnahmen durchaus handhabbar wäre. Der normale Amateur wird sich das allerdings kaum leisten können, das liegt nochmal deutlich über den Top-Kameras von Canon oder Nikon, die sich auch kaum ein Amateur kaufen wird.
Insgesamt ist die Systemkamera also eindeutig zwischen Bridge und (APS-)Spiegelreflex anzusiedeln und digitale Mittelformatkameras sind prinzipiell von der Qualität und vom Preis her eindeutig jenseits von den Kleinbild-Spiegelreflexkameras anzusiedeln. Unterschiede, Vor- und Nachteile muß man also sorgfältig auseinanderdröseln. Manchen ist schon eine Brigde-Kamera zu schwer, da ist die Entscheidung leicht, auch was sie dann erst gar nicht aufnehmen werden, da tut es dann oft auch schon die 'Lochkamera' im Mobiltelephon für ein surrealistisches Rauschebild (Selbstportrait vor dem Badezimmerspiegel) - darüberhinaus muß man abwägen anhand der eigenen Leidensfähigkeit und der Motive, die man in der jeweiligen Photositzung aufnehmen will ;o) Doktorchen 11:25, 10. Feb. 2011 (CET)Beantworten
Zitat: Also Systemkameras haben gegebenüber den Spiegelreflexkameras den primären Unterschied (snap...)
Wenn wir von der Analogfotografie herkommen, sind die einäugigen Spiegelreflex (SLR) und eingeschränkt einige der im digitalen Zeitalter ausgestorbenen zweiäugigen Spiegelreflex (TLR) gleichzeitig Systemkameras, denn das wichtigste Systemmerkmal sind die austauschbaren und ergänzbaren Systemkomponenten wie Objektiv, oft auch Sucher (Lichtschachtsucher oder Prismensucher, teilweise noch mit unterschiedlichen Fokussierhilfen in der Suchermattscheibe wie Messlupe, Mikroprismen und Klarflecklupe usw.), Zwischenringe oder Balgengerät und Retroring zur Makrofotografie (auch mit "Normalobjektiven), Objektivadapter, Mikroskop und Teleskopadapter, mit denen man die Kamera auch ohne Objektiv direkt an dem optischen Instrument ansetzen kann, teilweise Stereovorsätze in Verbindung mit binokularen Suchern usw.
Begonnen hat die Sache natürlich mit der Schraub-Leica und der nächste Sprung war wohl die Kine-Exakta als SLR, was die Beschreibung des optischen Systems betrifft, dazu taugt der Begriff Systemkamera überhaupt nicht. Ob man bestimmte Sucherkameras, wie die AkArette, dazu zählt, weil sie auch auswechselbare Objektive besaßen, wäre diskutabel. Im digitalen Bereich lassen sich unter den Systemkameras im Augenblick nur DSLR (Spiegelreflex) und DSLM (spiegellose Systemkamera) unterscheiden, Systemkameras sind beide. Ich empfehle daher, diese beiden, sich im Augenblick einbürgernden Begriffe zu wählen, auch wenn abgesehen von den Objektiven im Augenblick meistens noch von DSLR-Zubehör gesprochen wird, auch wenn es sowohl für DSLR als auch für DSLM benutzbar ist. Viele Erklärungen im Buch gelten ja auch sowohl für DSLM als auch für DSLR. Wenn solche Zusammenhänge bestehen, dann ist der Oberbegriff Systemkamera auch meistens brauchbar.
Zitat: Das hat dann aber auh den Nachteil, daß der Sensor (snap...)
Das ist wohl so nicht mehr ganz richtig. Entscheidend für das Bildrauschen ist neben der Empfindlichkeit(seinstellung) des Sensors der Ruhestrom und die Wärmeabfuhr vom Chip. Die Empfindlichkeit aktueller DSLM liegt inzwischen auch (am Beispiel der Panasonic Lumix DMC GH3, die ich besitze und bei der ich die Daten beurteilen kann, deshalb nehme ich sie hier mal als Referenz für den Stand der Technik) bei mit allen Vor- und Nachteilen realisierbaren 125 bis 25600 ISO (Sowohl Panasonic, als auch Olympus). Natürlich hast Du mit der DSLR noch den Vorteil, dass Du auf Life-View verzichten kannst, und damit der Chip kühler bleibt, was mit der DSLM eben nicht möglich ist. Dies funktioniert bei Standardsituationen, wo du den optischen Sucher am Auge halten kannst, oder eben wenn Du bereit bist, auf Verdacht zu schießen, also ungefähr anvisierst ohne den optischen Sucher zu benutzen und Live-View ebenfalls ausgeschaltet lässt. Zugegeben: Möglichkeit 1 ist im Augenblick ein echter Vorteil der DSLR, Möglichkeit 2 wird langsam zum Exoten. So, und jetzt bin ich mal Pharisäer pur: Theoretisch müssten Kameras mit Leichtmetallgehäusen nicht nur die wertigere Haptik, sondern auch die Bessere Wärmeabfuhr haben. Inwiefern der Chip allerdings mit hochwärmeleitfähigem Material mid dem Kameragehäuse verbunden ist, mag ich bei meiner Kamera nicht untersuchen. Ganz entscheidend wird die Geschichte im Videomodus bei schwachem Licht, aber da sind dann zwischen DSLR und DSLM wohl keine systembedingten Unterschiede mehr festzustellen, da kommt es dann wirklich nur noch auf Chip und Wärmeabfuhr an.
Zitat: Offenbar ist auf die Auflösung von optischem Sucher (snap...)
You score! (Sie punkten!) Da wir bei dieser Diskussion ja wohl nicht unter uns ambitionierten Amateuren oder Profis bleiben werden, hole ich zu diesem Thema etwas weiter aus. Hier unterscheiden sich die DSLM selbst untereinander. Für die DSLM gibt es zwei verschiedene Suchersysteme, die entweder einzelnen oder gemeinsam an der Kamera verbaut sind. Es gibt einmal den Monitor, der sich fest oder beweglich an der Kamerarückwand befindet und den elektronischen Sucher (kurz EVF) der bei der Spiegelreflex dem optischen Sucher entspricht. Der EVF leitet sich technisch vom Sucher bei der professionellen Videokamera ab. Bei guten Kameras sind diese Sucher heute hochauflösend, so dass einzelne Pixel mit bloßem Auge nicht mehr erkannt werden können.
Es gibt Kameras wie die Canon EOS-M, die keinen EVF besitzen. Bei diesen Kameras ist man allerdings ganz auf das Display angewiesen. Es gibt zwar Zubehörteile, die es erlauben über den HDMI-Ausgang hochauflösende Sucher anzuschließen, aber dies hat nichts mit dem Systemunterschied zwischen DSLM und DSLR zu tun. Dies wollen wir nun besprechen.
Bei der DSLM sieht man auf dem Sucher das Signal des Aufnahmechips. Bei Dunkelheit reicht dieses Signal bei einer Langzeitbelichtung aus, jedoch nicht für das Live-View Bild. Hier hat der optischen Sucher klare Vorteile, da das Auge der Sensor ist. Dieses Problem lässt sich auch nicht mit hochauflösenden Suchern lösen. Und jetzt muss ich als DSLM Fan ganz kleinlaut etwas zugeben: ein zweites Problem hat Doktorchen gar nicht angesprochen. Alle elektronischen Sucher besitzen einen stroboskopischen Effekt. Wenn Lichtquellen wie Leuchtstofflampen mit einer gewissen Frequenz ihre Helligkeit wechseln, so wirkt sich dies deutlich auf dem Monitor oder EVF aus. Nun, das ist störend und der optische Sucher kann es besser, aber es verhindert keine guten Fotoergebnisse.
Kommen wir zum Scharfziehen (dem manuellen Einstellen des Fokus): eine Geschichte für Fotografen, die nicht immer mit dem Autofokus arbeiten. Das geht also jeden ambitionierten Amateur an. Jeder ambitionierte DSLR bietet Suchermattscheiben mit Messlupe oder Mikroprismenring. Die DSLM kompensiert dies, indem sie die Möglichkeit bietet, beim Scharfziehen das Bild auf dem Monitor oder EVF zu vergrößern. Dabei geht natürlich der Eindruck des gesamten Bildes verloren, der Sucher zeigt nur den zentralen Bereich des Bildes. Je nach Kamera wird auf das Vollbild nach einer gewissen Zeit oder beim Drücken des Auslöseknopfes zurückgeschaltet. Dieser Nachteil lässt sich vermeiden, indem an der Kamera ein HDMI-Monitor angeschlossen wird, aber das hat seinen Preis. Zugegeben, dieser Trick wird auch sehr gerne von DSLR-Fotografen angewendet. Er bewährt sich besonders in extremen Aufnahmesituationen wie bodennahen Aufnahmen. Hier lassen sich gleich gute, wenn nicht gar bessere Ergebnisse wie mit dem kameraeigenen Suchersystem (auch dem optischen) erzielen.
Zitat: Ein großer Vorteil von optischen Suchern ergibt sich auch beim (manuellen) Blitzen (snap...)
Das kann ich so nicht bestätigen, zumindest nicht bei elektronisch voll gekoppelten Objektiven. Die blenden erst ab, wenn der Auslöser gedrückt wird. Etwas anderes mag für Objektive gelten, die über Objektivadapter angeschlossen werden. Mag sein, dass ich etwas falsch verstehe. Darüber wäre zu diskutieren.
Zitat: Bei dem was man heute kaufen kann, liegt der andere Unterschied darin, (snap...)
Das stimmt so heute einfach nicht mehr. Vergleichen Sie einfach mal die Kameradaten. Natürlich ist es in Frage zu stellen, ob ISO Werte von 25.600 verwendet werden sollten, oder ob man sich nicht einfach (so man kann) ein lichtstärkeres Objektiv zugelegt. Diese oberen ISO Werte sind der Wahnsinn, mit Rauschen ist zu rechnen. Hier schenken sich die unterschiedlichen Systeme kaum etwas, und die zukünftige Entwicklung ist einfach abzuwarten.
Zitat: Insgesamt ist die Systemkamera also eindeutig zwischen Bridge und (APS-)Spiegelreflex anzusiedeln (snap…)
Was die APS hier zu suchen hat, tut sich mir einfach nicht auf. APS ist ein analoges System. Wie der Kampf DSLR gegen DSLM ausgeht, wird sich zeigen. Im Augenblick scheint mir das ein wenig ein Glaubenskrieg zu sein. Objektivseitig wird der Kampf insofern interessant, als dass bestimmte DSLM-Systeme Standards verwenden, die sich auch in der professionellen digitalen Videotechnik einbürgern. So stellen nicht nur Olympus und Panasonic, sondern auch sehr namhafte Objektivhersteller wie Zeiss und Schneider Kreuznach Videoobjektive her, die bei bestimmten DSLM-Formaten oder Systemen benutzbar sind (micro Four Thirds). Ich vermute, dass der Preis für Amateure recht hoch ist. Aber so hat Leica angefangen. (Seufzer: Wo sind sie heute?)
Den weiteren Inhalten ihres Kommentars stimme ich weitgehend zu.

--Ulenspiegel 23:24, 14. Jan. 2013 (CET)Beantworten

Die zweiäugigen Kameras kann man sich in einem Buch für Einsteiger vermutlich sparen, weil die wohl allenfalls noch als Antiquitäten zu bekommen sind und wohl nie wirklich von vielen Leuten verwendet wurden. Gut die meisten analogen Kameras sind heute auch bereits Antiquitäten, waren aber immerhin mal allgemein verbreitet, von daher lohnt sich die Erwähnung noch. Für die Historie gibt es ja irgendwo einen eigenen Abschnitt, ist aber wohl auch unnötig, da im Detail aufzuführen, welche Firma mal welche Kameras hergestellt hat - Exemplare, die in der Rückbetrachtung Wendepunkte darstellten, kann man da natürlich gut erwähnen.
Hinsichtlich der Systemkameras ist das sicher richtig, daß man dem Begriff einiges Neues und Altes unterordnen kann, was so bei der Erfindung der spiegellosen Systemkameras noch nicht gemacht wurde, da standen die Spiegelreflexkameras alleine da, wobei die Einteilung bislang immer noch suboptimal ist, weil viele Mittelformatkameras auch Systemkameras sein dürften. Die werden bislang im Wesentlichen wegen der anderen Sensorgröße hervorgehoben, während dies bei den anderen nur implizit eine Rolle spielt. Dann besteht immer noch die Gefahr, daß man sich bei einer solchen Kategorisierung auf Reklamebegriffe der Hersteller einläßt oder einem andererseits wirkliche Neuerungen entgehen, weil es dafür keine einschlägige Bezeichnung gibt.
Doktorchen 19:11, 14. Jan. 2013 (CET)Beantworten
@Doktorchen: Ich weiß noch nicht, wer der Hauptautor dieses Buches ist, deshalb lasse ich meine Finger davon. Wärend des Weihnachtsurlaubs habe ich begonnen, es mit Erweiterungen ins ibook-Format zu übernehmen, aber das ist mit Verlaub eine Schweine Arbeit und ich weiß nicht, ob ich das fortsetze. Der Autor/die Autoren haben eine tolle Arbeit geleistet, und der Inhalt geht über ein Anfängerbuch hinaus. Ich überlege mir nun, wie ich meine eigene 45-jährige Foto-Erfahrung einbringen kann, ohne in diesem Werk rumzufuschen, aber aufbauend auf diesem Werk. Damit ich einschätzbar bin: Angefangen habe ich mit Kleinbild-Automatik, dann AkArette, dann EXA II, wärend des Studiums dann Kine-Exakta (vergleichbar Exakta-Varex) (extrem mit Teilen des Ihagee-Vielzweckgeräts zur Makro-Fotografie), dann SLR bis Canon T90, Übergang zur ernsthaften digitalen Fotografie mit der Panasonic Lumix DMC-FZ20 (das Leica-objektiv hat gelockt und sich bewährt), heute Tänzer zwischen den Welten mit micro two thirds (hat bei mir über Canon EOS gewonnen, nachdem ich auch einige Zeit mit diesem System gearbeitet habe, ist aber keine Glaubenssache) im Spektrum Schwarz-Weiß-Foto (lächle ich mir auch wieder an) und HD-Video. Ich verstehe Ihre Bedenken in Bezug auf DSLM sehr gut. Vollformat-DSLR ist für mich allerdings unerreichbar, und mein System muss ich erst einmal voll umfänglich auslutschen ;o) . Ok, so etwas gehört wahrscheinlich auf die User-Seite, aber am Foto-Tema will ich dran bleiben. Herzliche Grüße --Ulenspiegel 00:17, 15. Jan. 2013 (CET)Beantworten
Der Hauptautor ist sicher Infostudent, wobei ich nicht genau weiß, wo die Schwerpunkte seiner Kenntnisse liegen. Jedenfalls hat er es hinbekommen, ein komplett lesbares Buch in relativ kurzer Zeit abzuliefern, kommt jetzt hier bei wikibooks nicht so häufig vor ;o) Bei meinen Korrekturen und Ergänzungen habe ich daher seine Struktur jedenfalls beibehalten (nur an einigen Stellen schien mir die nicht ganz eingängig, teils kommen so ein paar Sachen mehr oder weniger doppelt vor, müßte man eigentlich nochmal ausbügeln, ist jetzt aber nicht sehr arg, man muß sich auch ein wenig in die Struktur reindenken - irgendwo steht dann doch oft noch was, was man anderswo vermißt hat). Ein paar Sachen entsprachen nicht so ganz dem, was ich als Physiker für inhaltlich richtig halte, daher hatte ich ursprünglich damit begonnen. Da ich nun auch schon einige Jahre mit Canon Spiegelreflexkameras vom FD-System (AE-1 und A-1) Erfahrungen habe, dann ebenfalls mit der Lumix DMC-FZ20 mal einen Einstieg in die digitale Photographie probiert habe, weil mir 2004 die Technik für Spiegelreflex noch nicht weit genug gedienen schien. Dann habe ich mir ein paar Jahre später überlegt, daß die EOS 5D II für das Kleinbildformat doch recht passabel ist und bin damit derzeit sehr aktiv - unter anderem auch im Bereich Makro, aber auch Kunst in Hannover, daher habe ich da auch mal ein paar andere Sachen ergänzt, die mir sinnvoll erschienen und habe dann auch gleich die Bebilderung noch etwas reichhaltiger gestaltet. Da überlege ich noch, ob ich noch ein paar mehr eigene Bilder beisteuere, bei einigen Sachen bietet sich das an, wo ich was habe und noch Bilder fehlen und man die bei wikimedia commons nicht genau passend finden kann.
Sieht nicht so aus, als wäre Infostudent noch aktiv dabei, zumindest habe ich von dem bislang nichts zu den Korrekturen gehört.
Doktorchen 01:19, 15. Jan. 2013 (CET)Beantworten

Fokussierung - Physikalische Bedeutung

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Anläßlich eigener Aufnahmen mit einem Lupenobjektiv habe ich mich da kürzlich mal näher mit beschäftigt. Auch weil ich bei meinem Beruf mit Lasern zu tun habe, die auch mit Optik zu fokussieren sind, habe ich da einiges physikalisches Hintergrundwissen.

Der Irrtum mit der Schärfeebene kommt von der klassischen Optik. Im Fokus ist jedoch eher Wellenoptik zu verwenden. Dabei stellt sich heraus, daß fokussiertes Licht im Fokus nicht etwa punktförmig ist, sondern eine Strahltaille aufweist. Im Bereich des Fokus ist das also eher schlauchartig und nähert sich erst bei etwas größeren Abständen dem klassischen Bild. Beliebig scharf geht also gar nicht, der Fokus ist auf dem Sensor oder Film schon von der Optik her immer eine flächige Struktur. Dazu kommt natürlich noch die Auflösung des Sensors oder Films, also der Pixelabstand des Sensors oder die Körnung des Films. Unabhängig vom Betrachter würde man da einen Bereich als scharf ansehen, bei dem die Ausdehnung etwa der Strahltaille entspricht. Genauer kann man das etwa mit einem Gaußschen Strahlprofil abschätzen.

Was bei einer Photographie hingegen als scharf empfunden wird, hängt entscheidend davon ab, wie das Bild betrachtet wird. Das liegt wiederum am endlichen Auflösungsvermögen des menschlichen Auges. Strukturen, die kleiner sind, werden nicht aufgelöst, daher wird etwas erst als unscharf empfunden, wenn das Auge Strukturen in der Größe auflösen könnte. Wird ein Bild komplett betrachtet, ergibt sich der Betrachtungsabstand aus der Größe des Bildes, so daß zumeist grob davon ausgegangen wird, daß 1/1500 der Bilddiagonale das ist, was das menschliche Auge noch auflösen kann. Guckt man sich hingegen mit einem Monitor nur Ausschnitte eines digitalen Bildes an, schrumpft dies auf die Größe eines Pixels, der dann im Zweifelsfalle als Artefakt wahrgenommen wird.

Die Metapher mit dem Eimer Farbe unter der Überschrift 'Physikalische Bedeutung' ist also gewagt. Für 'Physikalische Bedeutung' sollten die richtigen und wichtigen Stichworte wie 'Auflösungvermögen des Auges', 'Pixelabstand des Sensors' und 'Körnung des Films' helfen, das Problem zu verstehen. Damit und mit Wellenoptik ließe sich bei Bedarf dann auch quantitativ beschreiben, wie scharf oder unscharf über welchen Bereich und bei welcher Betrachtungsmethode ein Bildbereich ist. Bei einer Einführung muß man das selbst nicht detailliert und quantitativ darlegen, aber die Stichworte können dem Leser helfen, anderweitig nach einer soliden Erklärung zu suchen...

Ansonsten ist heute der Begriff 'Schärfentiefe' eher gebräuchlich als 'Tiefenschärfe' - beziehungsweise im Bereich des Films oder Sensors wäre das dann Abbildungstiefe (entscheidet grob darüber, wie genau man Film oder Sensor positionieren muß, ist bei einer Einführung nicht so relevant, weil das normalerweise der Hersteller der Kamera justiert). Doktorchen 11:29, 23. Feb. 2011 (CET)Beantworten

Blitzen, 'Tunneleffekt' und exponentielle Abhängigkeiten?

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In dem Abschnitt über Blitzlicht, Reichweite und Blitzfolgezeit findet man den Begriff 'Tunnel-Effekt'. Den mit sichtbarem Licht und einem Blitzgerät hinzubekommen, ist nicht so einfach. Das ist ein feststehender Begriff aus der Quantenphysik. Ich denke, du meinst da was anderes ;o) Jedenfalls verwende ich Blitzgeräte schon seit dem letzten Jahrtausend und einen Tunneleffekt konnte ich da noch nie beobachten - und der wäre auch wenig hilfreich zum Photographieren ;o)

Dann steht da auch noch 'Dieser besagt, dass die Lichtmenge exponentiell vom Blitzgerät abhängt.'? Was willst du dem Leser damit sagen? Exponentiell passiert da nicht viel. Licht ist eine elektromagnetische Welle. Bei einem Blitzlicht breitet sich das frei im Raum aus, bis ein Hindernis kommt. Unter den Bedingungen und bei Entfernungen, die größer als der Durchmesser des Blitzreflektors sind, fällt die Lichtmenge umgekehrt proportional zum Quadrat des Abstandes ab. Das sagt gerade die Leitzahlformel aus (zwischen Blendenzahl und Lichtmenge gibt es auch eine quadratische Abhängigkeit, daher ist die Formel so einfach). In Innenräumen mit reflektierenden Wänden (Spiegel, weiße Wände) ist die Formel nicht so gut anwendbar, weil sich da das Licht nicht frei im Raum ausbreitet.

Dann steht da auch noch 'Die Reichweite beträgt etwa 0,5 bis 6 Meter im Weitwinkel (im Telebereich oft etwas weniger).' - Wieso im Telebereich weniger? Bei gleicher Blende und gleicher Leitzahl spielt das keine Rolle. Hat der Blitz einen Zoomreflektor, vergrößert sich sogar die Reichweite im Telebereich drastisch. Moderne Systemblitzgeräte haben heute oft einen Zoomreflektor.


Erwähnenswert auch noch das Problem der verschiedenen Achsen, besonders relevant bei Nahaufnahmen, aber auch bei starken Teleobjektiven und Blitzgeräten mit Zoomreflektor. Im ersteren Falle kann bei Kompaktkameras der Blitz am Motiv vorbeigehen, bei oben angebrachten Blitzen kann auch das Objektiv das Motiv abschatten. Man muß also das Blitzgerät auf das Motiv ausrichten (können). Bei einer Bridge-Kamera mit eingebauten Blitz habe ich auch gute Erfahrungen mit einem selbstgebastelten 'bouncer' gemacht, der verteilt das Licht etwas besser und es wird so möglich, auch bei kleineren Abständen den eingebauten Blitz zu verwenden. Im Anwendungsfall von Teleopjektiven und Zoomreflektoren muß man auch genau gucken, daß die Achsen präzise ausgerichtet sind, um nicht am Motiv vorbeizuleuchten.

Der erwähnte 'bouncer' ist auch erwähnenswert, um das harte direkte Licht des Blitzes etwas aufzuweichen, reduziert allerdings auch die Leitzahl. Der kann jedenfalls auch verwendet werden, wenn indirektes Blitzen aufgrund fehlender Wände oder Decken in geeigneter Farbe nicht vorhanden sind.

Erläutert werden könnten auch noch die verschiedenen Betriebsarten für Blitzgeräte - manuell (der Photgraph kümmert sich um korrekte Kombination von Blende, Verschlußzeit und Blitzleuchtzeit), automatisch (das Blitzgerät kümmert sich mit eigenem Sensor um die korrekte Kombination von Blende und Leuchtzeit, die Kamera stellt eine geeignete Verschlußzeit ein), TTL (klasssisch ohne Vorblitz, digital mit Vorblitz), HSS (Verschlußzeit kürzer als Blitzsynchronzeit, mit Vorblitz und Dosierung der Lichtleistung statt der Blitzleuchtzeit). Spannend ist auch noch die Möglichkeit von Systemblitzsystemen, mit einem Blitz über die Vorblitze weitere im Raum verteilte Systemblitze anzusteuern und damit über TTL automatisch eine brauchbare Belichtung zu erzielen. Leider gibt es weder für TTL noch für diese Steuertechnik einen Standard, da macht jeder Hersteller was anderes, folgen aber alle wohl ähnlichen Ideen.Doktorchen 12:46, 4. Mär. 2011 (CET)Beantworten


Das mit dem Tunnel-Effekt habe ich in einem Buch gelesen, welches mit dem Begriff wohl relativ sorglos umgeht; damit war wohl die quadratische Abnahme der Lichtstärke gemeint. Ich habe die entsprechende Stelle im Text entfernt.
Du scheinst ein sehr umfassendes Wissen über die physikalischen Hintergründe der Fotografie zu haben. Wenn du an einem bestimmten Abschnitt mitwirken möchtest (z.B. beim Blitzlicht) - jederzeit. Ich werde mich jetzt erst einmal verstärkt der Bildgestaltung (Komposition) zuwenden, ein sicherlich auch sehr spannendes Kapitel der Fotografie. --Infostudent 15:36, 9. Mär. 2011 (CET)Beantworten


Tja, gibt schon lustige Bücher - Papier ist ja auch geduldig ;o) Im Tunnel nimmt die Lichtstärke eher etwas weniger schnell ab als im freien Raum, da die Tunnelwände ja reflektieren, wenn sie Autoren da das Bild eines realen Tunnels vor Augen hatten - also auch ein schlechtes Bild. Was denen ansonsten aufgefallen sein könnte, ist daß die meisten (älteren oder einfacheren) Blitzgeräte kein Superweitwinkel ausleuchten können, dann fällt die Lichtmenge zum Rand hin natürlich drastisch ab, was dann nicht mehr schön aussieht.
Physik - nunja das habe ich studiert und dann auch promoviert, das hilft da schon zum beschleunigten Verständnis. Vorher habe ich allerdings auch schon photographiert, besonders Beleuchtung bei Makroaufnahmen mit Korrekturfaktoren oder Verwendung mehrerer Blitzgeräte ohne TTL haben es da schon erfordert, daß ich bereits als Schüler mit knappem Etat (kein Geld für Fehlbelichtungen) darüber gegrübelt habe, wie einige Formeln zustandekommen - oder warum da einiges in den Handbüchern, teils aufgrund von Druckfehlern nicht stimmen konnte, was dumm ist, denn man sieht das Ergebnis bei Dias ja erst spät nach der Entwicklung - da will man es besser gleich richtig machen ... heute gibt es ja mehr Automatik und mit der Digitalkamera kann man ja bei vielen Motiven solange probieren, bis es paßt. Da braucht man nur noch sehr selten rechnen.
Mitwirkung - kommt drauf an, ob du so viel Details in dem Buch haben willst, das ufert leicht aus. Als Autor ist es immer wichtig, deutlich mehr Details zu kennen, als man dann für das Buch wirklich braucht, das gibt Sicherheit in Wahl der passenden 'vereinfachten Darstellung' und in der Beurteilung dessen, was andere so schreiben (siehe hier diskutierte Stichwörter und Werbtexte der Kameraanbieter). Da ich innerhalb des letzten Jahres schon einige ausführliche Produktbeschreibungen (EOS 5D II, Lupenobjektiv, Blitzgeräte etc) ins Netz gestellt habe, bei den Blitzgeräten auch mit eigenen Messungen ergänzt, dachte ich schon darüber nach, ob ich da nicht ein kleines Buch draus mache. Daher war ich dann ja auch schon ganz gespannt, als hier plötzlich zwei neue Bücher über Photographie angefangen wurden. Mit über 250kB ist die aktuelle Seite allerdings schon etwas unhandlich, vielleicht solltest du für jedes große Kapitel eine eigene Seite anlegen, verbessert die Möglichkeiten der Bearbeitung ;o) Doktorchen 15:09, 19. Mär. 2011 (CET)Beantworten


Register

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Zu einem Lehrbuch gehört fast immer auch ein Sachwortverzeichnis/Register. Das Buch ist jetzt immerhin in 7 Teile gegliedert und jemand der bspw. nach Blende, ISO-Wert oder Auflösung sucht, wird wohl Probleme haben, das sofort zu finden. Gibt es in Wikis irgendeine Möglichkeit, das zu realisieren? In LaTeX macht man das mit makeindex, in Office-Programmen gibt es meist spezielle Dialoge, wo man Wörter im Text mit dem Register referenzieren kann. Aber wie man das in Wikis macht, ist mir nicht bekannt. --Infostudent 18:10, 25. Mai 2011 (CEST)Beantworten

Suche einmal unter Wikibooks:Ich brauche Hilfe (im Archiv); ich hatte das selbst zweimal gefragt. Kurze Antwort: Es gibt (noch) kein vernünftiges Verfahren. Als Ersatz kann man die Buchsuche einbinden. -- Jürgen 19:13, 25. Mai 2011 (CEST)Beantworten

Erweiterung Objektive

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Ich bin zwar kein super Foto Experte, finde aber dass der Bereich Objektive etwas dürftig ist. Darum würde ich gerne den Bereich Objekktive in "Aufbau und Funktionsweise einer Kamera" oder noch besser in "Hinweise zum Kauf einer ersten Kamera" erweitern um Objektiv Typen und ein Beratung für Objektiv Auswahl. Ist das OK? --GodeNehler 15:19, 17. Mär. 2016 (CET)Beantworten

Ob man bei Hinweisen zum Kauf einer ersten Kamera wirklich viel zu Objektiven erklären sollte - würde das unter der Überschrift nicht zu weit gehen? Im Kapitel zur Funktionsweise gibt es ja Amerkungen wie auch in 'Das Fotografieren - Die Brennweite' man sollte also genau gucken, was schon im Buch steht, um Doppelungen zu vermeiden. Was man am besten wo erläutert, wie man gut strukturiert, ist natürlich immer eine knifflige Frage, da folgt das Buch bislang weitgehend dem Konzept des anfänglichen Hauptautors.

Beratung zur Auswahl von Objektiven stelle ich mir durchaus knifflig vor, das beginnt ja schon damit, welches System man verwendet und welches Format - das schränkt ja oft die Auswahl schon ein. Die verfügbare Geldmenge ist orf eine weitere Einschränkung, wie die Bereitschaft, welche Volumen und Massen man bereit ist zu transportieren. Der Rest ist dann mehr oder weniger eine Analyse von technischen Daten, Auflösungen und Fehler verschiedener Objektive, die man für einen ähnlichen Zweck einsetzen kann. Da einen systematischen Plan zu sehen, wie man gut zum Ziel kommt, stelle ich mir durchaus spannend und interessant vor.

In dem Buch Digitale bildgebende Verfahren: Bildaufnahme etwa finden sich doch detailliertere Informationen auch über Objektive, vielleicht reicht ein Verweis für Leser, die an mehr Details interessiert sind? Muß ja nicht unbedingt alles in einem Einführungsbuch stehen. Doktorchen 14:15, 19. Mär. 2016 (CET)Beantworten

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