Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der Tarxien-Phase und dem im Südosten der Insel Malta gelegenen Ort Tarxien. Ausgehend von einer kurzen Betrachtung zur Schifffahrt im Mittelmeer im Altertum, werden einige historische Textstellen und archäologische Artefakte untersucht, um zu klären, in welchen Zusammenhängen diese mit dem maltesischen Tarxien stehen könnten. Insbesondere ergeben sich zahlreiche Indizien, dass das biblische Tarschisch mit der geographischen Region um das heutige Tarxien gleichgesetzt werden kann.

Lage von Tarxien auf der Insel Malta.
 
Landkarte vom heutigen maltesischen Ort Tarxien.
 
Die heutige Lage des Ortes Tarxien im Distrikt Southern Harbour der Republik Malta

Die über 500-jährige Periode um 3000 bis 2500 vor Christus wird die Tarxien-Phase der Insel Malta mit ihren beiden kleineren Nachbarinseln Gozo und Comino genannt. Sie ist nach dem zirka 13 Kilometer weiter südöstlich von Tal-Qadi gelegenen Ort Tarxien (Aussprache ['tarʃiɛn] mit „sch“, auf Maltesisch [tar'ʃɪ:n]) benannt, in dem - wie auch an vielen weiteren Orten auf der Insel - Tempel errichtet worden waren. Aus dieser Zeit stammt auch das   Hypogäum von Ħal-Saflieni, in welchem die sterblichen Überreste von mehreren tausend Menschen gefunden wurden. In Tarxien wurde bereits in der frühen Ggantia-Phase der bedeutende Tempel "Kordin III" angelegt und bis zum Ende der Tarxien-Phase immer weiter ausgebaut. Die Anlage wurde 1914 zufällig entdeckt, und die Ausgrabungen wurden von 1915 bis 1919 durchgeführt.[1]

Malta und die Nachbarinsel Gozo hatten in der Tarxien-Phase der Insel über zwei Dutzend Tempelanlagen, von denen insbesondere beim maltesischen Tempel von Mnajdra nachgewiesen werden konnte, dass er für astronomische Beobachtungen eingesetzt wurde. Die Tempel wurden ab dem vierten vorchristlichen Jahrtausend bis ungefähr 2500 vor Christus errichtet, nachdem dort schon seit über 2000 Jahren die Vorfahren der Menschen gelebt hatten, die die Tempelanlagen bauten. Sie stammen aus der Jungsteinzeit und gehören seit 1992 zur UNESCO-Welterbestätte „Megalithische Tempel von Malta“.

Mit dem Ende der Tarxien-Phase brach der Tempelbau auf Malta abrupt ab. Mehrere Gesellschaften im geographischen Bereich von Italien bis nach Indien wurden in dieser Zeit stark geschwächt oder sind sogar untergegangen. Dies könnte eventuell mit der irgendwann zwischen 2300 und 1800 vor Christus mindestens mehrere Jahrzehnte angedauert habenden Dürreperiode in diesen Breiten zusammenhängen.[2]

Auch danach war der Ort noch während der Antike besiedelt. In der Nähe der benachbarten Orte Żejtun und Tarxien wurde eine Nekropole mit mehreren Dutzend Gräbern aus der Zeit bis 600 vor Christus gefunden.[3]

Semitische Sprachfamilie

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Landkarte der semitischen Sprachen

Eine der ältesten und durch ihre frühe Verschriftlichung gut bekannte semitische Sprache ist Akkadisch. Es war in Mesopotamien in Gebrauch und wurde seit ungefähr 2600 vor Christus in Keilschrift auf Tontafeln festgehalten. Diese ostsemitische Sprache hat im Laufe der Zeit die zahlreichen anderen semitischen Sprachen beeinflusst, wie Assyrisch (Ende des dritten Jahrtausends vor Christus) oder die nordwestsemitischen Sprachen Kanaanäisch, Hebräisch und Phönizisch. Auch Aramäisch, die Muttersprache von Jesus von Nazareth, gehört zu diesem Sprachzweig. Noch später sind dann die nordarabischen Sprachen entstanden, zu denen heute Arabisch und Maltesisch gehören.

In dieser großen semitischen Sprachfamilie gibt es demzufolge viele Gemeinsamkeiten und gleiche kulturelle Wurzeln. Die maltesische Sprache hat nicht nur viele Ähnlichkeiten mit dem Arabischen, sondern weist auch etliche Einflüsse aus den alten semitischen Sprachen auf, die möglicherweise von der Inselbevölkerung des Altertums bis in die Neuzeit überdauert haben könnten. Die Malteser des Altertums könnten hierbei von den semitischen Phöniziern Nordafrikas beeinflusst gewesen sein, die von den Römern später Punier genannt wurden.

Schifffahrt

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Die ersten Siedler Maltas gehörten der Stentinello-Kultur an und sollen um 5200 vor Christus mit Booten vom keine 90 Kilometer entfernten Sizilien auf die Insel gekommen sein. Bei guter Sicht sind Malta, Comino und Gozo von den Hügeln an der Südküste Siziliens gut zu erkennen. Vom 3357 Meter hohen Ätna sind die Inseln auch zu sehen, dann allerdings in rund 200 Kilometern Entfernung und nur bei sehr guten Sichtverhältnissen.

Während der maltesischen Tarxien-Phase wurden im Süden Ägyptens Darstellungen von Schiffen in Stein gemeißelt, und aus dem Ägypten dieser Zeit ist auch die Darstellung eines Segels auf einer Keramik bekannt. Das älteste erhaltene Schiff ist die mit Rudern angetriebene, 40 Meter lange Cheops-Totenbarke aus Zedernholzplanken von 2565 vor Christus. Die Ägypter blieben mit ihren Schiffen allerdings wohl eher auf dem Nil und in Küstennähe.

Malta ist auch nur gut 200 Kilometer von der nordafrikanischen Küste entfernt, so dass es sich bei der Insel um eines der ersten Ziele der nordafrikanischen Hochseeschifffahrt im Mittelmeer gehandelt haben könnte. Die Minoer auf Kreta drangen im zweiten vorchristlichen Jahrtausend mit ihren Schiffen weit in den Westen vor, wo sie ebenfalls bis nach Malta gekommen sein könnten.[4]

Im Januar 1955 wurde an der Südwestküste Siziliens nahe der Hafenstadt Sciacca eine 38 Zentimeter große Bronzefigur gefunden, die als "Melqart von Sciacca" bezeichnet wird. Der Fundort liegt zirka 200 Kilometer nordwestlich von Malta. Diese Figur wurde möglicherweise schon im 13. Jahrhundert vor Christus gegossen und hat deutliche Ähnlichkeit mit dem Baal von Ugarit, der im 14. Jahrhundert vor Christus hergestellt wurde. Die Küstenstadt Ugarit lag im heutigen Syrien ungefähr 300 Kilometer nördlich von der phönizischen Hafenstadt Tyros. Die ugaritische Sprache gehört ebenfalls zu den semitischen Sprachen, und sie wurde bis ins 12. Jahrhundert vor Christus verwendet. Der Ugaritische Baal-Zyklus aus dieser Zeit ist in dieser Sprache verfasst. Der Fund der Bronzefigur im Meer deutet auf die frühen Seehandelsverbindungen zwischen den Bewohnern der Mittelmeerregion bei den Inseln Sizilien und Malta und den Völkern der Levante an der östlichen Mittelmeerküste hin.

Phönizier

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Die Karte zeigt wichtige Orte im Mittelmeerraum und die Seehandelswege der Phönizier, nachdem diese das gesamte Mittelmeer bis ganz nach Westen hin erkundet und bereist hatten.

Die Phönizier waren eine semitischsprachige Bevölkerung, die im gesamten ersten Jahrtausend vor Christus die Levante bewohnte. Die geographische Lage von Phönizien befand sich an der östlichen Mittelmeerküste und in deren Hinterland, wo sich heute die Staaten Syrien, Libanon und Israel befinden. Zu den ältesten und einflussreichsten phönizischen Städten gehörten dort Byblos, Sidon und Tyros. Die Phönizier waren erfahrene Seefahrer, die im Laufe der Jahrhunderte den gesamten Mittelmeerraum von Zypern über Sizilien bis nach Spanien besiedelten.

Der Wahlspruch der Einwohner von Tarxien auf Malta soll auch heute noch „Tyrii Genure Coloni“ lauten, was so viel bedeutet wie „Tyrische Siedler haben (uns) hervorgebracht“ und was sich auf die uralte Stadt Tyros in Phönizien bezieht, die heute an der südlichen Küste des Libanons liegt und spätestens im 15. vorchristlichen Jahrhundert von Seefahrern bevölkert war, von denen leider nicht viel überliefert ist.[5] Der römische Dichter   Vergil hat im ersten Buch seiner Aeneis mit „Tyrii tenuere coloni“ eine sehr ähnliche Formulierung für die Gründung der afrikanischen Küstenstadt Karthago durch die Tyrer verwendet.[6]

Die Phönizier haben in der Antike an der afrikanischen Mittelmeerküste mehrere Städte gegründet, wie zum Beispiel Utica und Karthago im heutigen Tunesien. Auch in Sizilien und auf Sardinien sind alte phönizische Hafenstädte belegt, wie beispielsweise Mozia und Trapani. Ebenso sind auf Malta und dessen Nachbarinsel Gozo phönizische Siedlungen nachgewiesen. Auch die Inseln Pantelleria, Lampedusa und Linosa sowie die Pelagischen Inseln im Dreieck zwischen Sizilien im Norden, Malta im Osten und Karthago im Westen wurde von den Phöniziern als Stützpunkt genutzt.

 
Schiffe aus Tyros und Sidon bringen über den Tigris Tribute zum assyrischen König Salmānu-ašarēd III. (858 bis 824 vor Christus) auf einem Bronzerelief aus den Stadttoren von Imgur-Enlil.

Der große Schriftprophet Hesekiel schrieb im sechsten Jahrhundert vor Christus aus dem babylonischen Exil im 27. Kapitel seines Buches folgendes über das prächtige Schiff Tyrus:[7]

4 Im Herzen der Meere liegt dein Gebiet. Vollendet schön schufen dich deine Erbauer.
...
6 Deine Ruder machten sie aus Terebinthen vom Baschan, dein Deck aus Elfenbein und Eschenholz von den Inseln der Kittäer.
7 ... Deine Planen waren aus violettem und rotem Purpur von den Küsten Elischas.
8 ... Deine Weisen, Tyrus, waren bei dir. Sie waren deine Seeleute.
...
12 Tarschisch kaufte bei dir wegen der Fülle all deiner Güter; Silber, Eisen, Zinn und Blei gaben sie für deine Waren.
13 Jawan, Tubal und Meschech, sie waren deine Händler. Menschen und Kupfergeräte gaben sie für deine Handelswaren.
...
15 ... Viele Inseln standen als Kaufleute an deiner Seite; als Abgaben brachten sie dir Elfenbein und Ebenholz.
...
25 Die Schiffe von Tarschisch dienten dir als Karawanen für deine Waren. So fülltest du dich, wurdest schwer beladen im Herzen der Meere.
26 Über gewaltige Wasser brachten dich deine Ruderer. Da zerbrach dich der Ostwind im Herzen der Meere.

Auf der über 800 Meter hohen Insel Pantelleria zwischen der afrikanischen Küste und Sizilien besteht eine Sichtverbindung sowohl nach Afrika als auch nach Sizilien. Der dunkle vulkanische Obsidian von Pantelleria wurde bereits im Neolithikum nach Sizilien, Malta und nach Tunesien exportiert. Auch die Phönizier dürften dieses geographische Wissen für den Auf- und Ausbau ihrer Handelswege genutzt haben. Selbst wenn die Phönizier schon bis 800 vor Christus bis ins westliche Mittelmeer vorgedrungen sein sollten, so sind bis zum Beginn des siebenten Jahrhunderts nur in der Region Karthago, Sizilien, Sardinien und Malta zahlreiche phönizische Artefakte nachweisbar.[8]

 
Inschrift auf der Stele von Nora.

Die an der Südküste von Sardinien gefundene   Stele von Nora aus Sandstein mit einem phönizischen Text wird auf um 800 vor Christus datiert und beschreibt offenbar eine Schlacht bei Tarschisch, die in dieser Gegend des Mittelmeeres stattgefunden hatte. Eine englischsprachige Übersetzung der Inschrift wurde von J. Brian Peckham (1934–2008) angegeben, und ist im folgenden ins Deutsche übertragen worden:[9]

Von Tarschisch wurde er vertrieben;
in Sardinien fand er Zuflucht,
seine Truppen fanden Zuflucht:
Milkûtôn, der Sohn des Šhubõn, der Feldherr.
Für Pūmay.

Altes Testament

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Auf der Insel Malta befand sich im Altertum eine hochentwickelte Tempelkultur, die vermutlich auch in vielen anderen Küstenregionen des Mittelmeers bekannt war. Der legendäre in der Bibel mehrfach erwähnte und im Mittelmeer vermutete Ort Tarschisch (auch Tarsis oder Tharsis, griechisch: "Θαρσις", hebräisch: "תַּרְשִׁ֥ישׁ") hat einen sehr ähnlichen Wortstamm wie „Tarxien“.

Die vier Söhne des Enkels Jawan vom Urvater Noach hießen Elischa, Tarschisch, die Kittäer und die Rodaniter. Wie im zehnten Kapitel der Genesis nachzulesen ist, waren sie die Urväter von den "Inseln der Völker in ihren verschiedenen Ländern":

Septuaginta:[10]

10,4 καὶ υἱοὶ Ιωυαν· Ελισα καὶ Θαρσις, Κίτιοι, ῾Ρόδιοι.
10,5 ἐκ τούτων ἀφωρίσθησαν νῆσοι τῶν ἐθνῶν ἐν τῇ γῇ αὐτῶν,
ἕκαστος κατὰ γλῶσσαν ἐν ταῖς φυλαῖς αὐτῶν καὶ ἐν τοῖς ἔθνεσιν αὐτῶν.

Vulgata:[11]

10,4 filii autem Iavan Elisa et Tharsis Cetthim et Dodanim
10,5 ab his divisae sunt insulae gentium in regionibus suis
unusquisque secundum linguam et familias in nationibus suis.

Einheitsübersetzung:[12]

10,4 Die Söhne Jawans sind Elischa, Tarschisch, die Kittäer und die Rodaniter.
10,5 Von ihnen trennten sich die Inseln der Völker in ihren verschiedenen Ländern,
jedes nach seiner Sprache, gemäß ihren Sippenverbänden, innerhalb ihrer Völker.

Die von Noachs Urenkel Kittim abstammenden Kittäer werden mit dem Königreich Kition auf der Mittelmeerinsel Zypern, und die Rodaniter werden auch mit der östlich gelegenen und viertgrößten griechischen Insel Rhodos in Verbindung gebracht.[13]

 
Die Karte zeigt die mutmaßlich frühen Seehandelswege der Phönizier im Mittelmeerraum. In der Anfangszeit der phönizischen Seefahrt wurden aus Sicherheitsgründen und wegen der einfacheren Navigation vermutlich nur die küstennahen Regionen befahren, so dass nur Zypern, Rhodos und Kreta sowie weiter westlich über die nordafrikanische Küste bis zur erst im späten 9. Jahrhundert vor Christus gegründeten Stadt Karthago nur die Inseln Malta und Sizilien zu den erreichbaren bedeutenden Inseln gezählt haben dürften.

Bei einer Inschrift des Königs Asarhaddon (7. vorchristliches Jahrhundert) aus dem Assyrischen Reich in Mesopotamien heißt es in Bezug auf das Mittelmeer:[14]

Alle Könige, die mitten im Meere wohnen,
von Iadanana und Iaman an bis nach Tarsisi,
unterwarfen sich unter meine Füße.

Diese Aussage hat sicherlich weniger mit einem assyrischen Machtanspruch auf die beschriebene Gebiete zu tun, sondern vielmehr mit einem politischen Bündnis und den dazugehörigen Tributen, die aus ökonomischen Interessen von diesen reichen aber vergleichsweise kleinen Inselstaaten gezollt wurden. Bei der Insel Iadanana handelt es sich um die Insel Zypern. Iaman lag wohl im Bereich der Inseln des antiken Griechenlands.[15] In der Septuaginta wird das hebräische "Jawan" als "Ιωνοι" ("Ionoi") und in der Vulgata als "Javan" übersetzt, was mit den Stämmen des alten Griechenlands gleichgesetzt wird.

Könige / Chronik

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Tarsisi kann wahrscheinlich der noch weiter westlich gelegenen Inselregion Sizilien und Malta zugeordnet werden, wie mit den folgenden Ausführungen nahegelegt wird:

Bereits im 11. Jahrhundert waren die Phönizier nach Libyen vorgedrungen, wo sie später in Kolonien siedelten. Etwas weiter westlich bei der Stadt Tunis wurde von ihnen auch die berühmte Stadt Karthago gegründet. Es ist archäologisch nachgewiesen, dass die phönizischen Seehandelsleute bereits im 10. Jahrhundert bis nach Sardinien vorgedrungen waren. Auf diesen Reisen ist es auch zu intensiven Kontakten mit den Einwohnern der Insel Malta gekommen.[16]

Die Seefahrer aus Tarschisch (hebräisch: תַּרְשִׁישׁ) sollen laut dem Ersten Buch der Könige (Kapitel 10, Vers 22) sowie laut dem zweiten Buch der Chronik (Kapitel 9, Vers 21) bereits im 10. vorchristlichen Jahrhundert mit Edelmetallen und auch mit afrikanischen Waren gehandelt und diese bis nach Israel geliefert haben:

Erstes Buch der Könige:

Septuaginta:[17]

10,22 ὅτι ναῦς Θαρσις τῷ βασιλεῖ ἐν τῇ θαλάσσῃ μετὰ τῶν νηῶν Χιραμ, μία διὰ τριῶν ἐτῶν ἤρχετο τῷ βασιλεῖ ναῦς ἐκ Θαρσις χρυσίου καὶ ἀργυρίου καὶ λίθων τορευτῶν καὶ πελεκητῶν.

Vulgata:[18]

10,22 quia classis regis per mare cum classe Hiram semel per tres annos ibat in Tharsis, deferens inde aurum, et argentum, dentes elefantorum, et simias, et pavos.

Einheitsübersetzung:[19]

10,22 denn der König [Salomo] hatte eine Tarschischflotte auf dem Meer, zusammen mit den Schiffen Hirams. Einmal in drei Jahren kam die Tarschischflotte und brachte Gold, Silber, Elfenbein, Affen und Pfauen.

Zweites Buch der Chronik:

Septuaginta:[20]

9,21 ὅτι ναῦς τῷ βασιλεῖ ἐπορεύετο εἰς Θαρσις μετὰ τῶν παίδων Χιραμ, ἅπαξ διὰ τριῶν ἐτῶν ἤρχετο πλοῖα ἐκ Θαρσις τῷ βασιλεῖ γέμοντα χρυσίου καὶ ἀργυρίου καὶ ὀδόντων ἐλεφαντίνων καὶ πιθήκων.

Vulgata:[21]

9,21 siquidem naves regis ibant in Tharsis cum servis Hiram semel in annis tribus et deferebant inde aurum et argentum et ebur et simias et pavos.

Einheitsübersetzung:[22]

9,21 denn der König hatte eine Flotte, die mit den Leuten Hirams nach Tarschisch fuhr. Einmal in drei Jahren kam die Tarschischflotte und brachte Gold, Silber, Elfenbein, Affen und Pfauen.

Der hier erwähnte Hiram I. (* 999 vor Christus; † 935 vor Christus) war der phönizische König, der die Stadt Tyros am Endpunkt der alten Karawanenstraßen Vorderasiens zum beherrschenden Handelszentrum des Mittelmeerraumes ausbaute.

Das hinter der Meerenge von Gibraltar am äußersten westlichen Ende des Mittelmeers gelegene Tartessos wird manchmal in Verbindung mit diesem Ort gebracht. Diese Hypothese wird allerdings mit Recht angezweifelt[13], denn Malta liegt vom östlichen Rand des Mittelmeers aus gemessen nur auf halbem Weg bis nach Tartessos, Malta ist die nächste Insel westlich von Zypern und Kreta, der südlich gelegenen und größten der griechischen Inseln, und Malta ist vom östlichen Ende des Mittelmeers aus mit einem Schiff somit erheblich einfacher und früher erreichbar gewesen als das westliche Ende des Mittelmeers. Die von Malta aus nicht weit entfernte nordafrikanische Küstenstadt Tunis bestand bereits vor dem Eintreffen der ersten phönizischen Seefahrer, Händler und Siedler im 9. Jahrhundert vor Christus, die dort damals die nahegelegene Küstenstadt Karthago gegründet haben. Die Septuaginta setzt das hebräische Wort Tarschisch an mehreren Stellen mit Karthago gleich, das sich nur rund 300 Kilometer von der Insel Malta entfernt an der nordafrikanischen Küste befindet. Malta und Karthago können geographisch also ohne Umstände der gleichen Mittelmeerregion zugeordnet werden.

Über den König Joschafat von Juda aus der Mitte des neunten Jahrhunderts wird im ersten Buch der Könige und im zweiten Buch der Chronik berichtet, dass er eine Tarschischflotte bauen ließ, die eingesetzt werden sollten, um Gold zu holen: Dies misslang jedoch, weil die Schiffe zuvor zerstört worden waren.

Erstes Buch der Könige:[23]

Vulgata: 22,49 rex vero Iosaphat fecerat classes in mari quae navigarent in Ophir propter aurum et ire non potuerunt quia confractae sunt in Asiongaber
Einheitsübersetzung: 22,49 Auch baute Joschafat eine Tarschischflotte, die nach Ofir fahren sollte, um Gold zu holen. Doch kam es nicht zur Fahrt, da die Schiffe in Ezjon-Geber zerschellten.

Im Hebräischen wird dieses Ereignis im Buch der Könige ebenfalls erwähnt, nicht jedoch in der Septuaginta. In der Textfassung der Vulgata werden die Schiffe nur allgemein als Meeresflotte ("classes in mari") bezeichnet und nicht mit einem Ort im Mittelmeer in Verbindung gebracht. Wegen der Nennung der Orte Ofir (vermutlich am Indischen Ozean) und Ezjon-Geber am Roten Meer ist davon auszugehen, dass die hier erwähnten Schiffe nicht im Mittelmeer eingesetzt werden sollten. Bei der Bezeichnung "Tarschischflotte" dürfte es sich hier also vermutlich eher um ein Synonym für "Hochseeflotte" gehandelt haben.

Im zweiten Buch der Chronik werden die Orte Tarschisch und Ezjon-Geber ebenfalls genannt:

Zweites Buch der Chronik:[24]

Septuaginta:
20,36 ἐν τῷ ποιῆσαι καὶ πορευθῆναι πρὸς αὐτὸν τοῦ ποιῆσαι πλοῖα τοῦ πορευθῆναι εἰς Θαρσις καὶ ἐποίησεν πλοῖα ἐν Γασιωνγαβερ.
20,37 καὶ ἐπροφήτευσεν Ελιεζερ ὁ τοῦ Δωδια ἀπὸ Μαρισης ἐπὶ Ιωσαφατ λέγων ῾Ως ἐφιλίασας τῷ Οχοζια, ἔθραυσεν κύριος τὸ ἔργον σου, καὶ συνετρίβη τὰ πλοῖά σου. καὶ οὐκ ἐδυνάσθη τοῦ πορευθῆναι εἰς Θαρσις.

Vulgata:
20,36 et particeps fuit ut facerent naves quae irent in Tharsis feceruntque classem in Asiongaber
20,37 prophetavit autem Eliezer filius Dodoau de Maresa ad Iosaphat dicens quia habuisti foedus cum Ochozia percussit Dominus opera tua contritaeque sunt naves nec potuerunt ire in Tharsis

Einheitsübersetzung:
20,36 Joschafat schloss mit ihm [mit dem König Ahasja von Israel] ein Abkommen, um Schiffe zu bauen, die nach Tarschisch fahren sollten. Sie bauten die Schiffe in Ezjon-Geber.
20,37 Doch Eliëser, der Sohn Dodawas aus Marescha, weissagte gegen Joschafat: Weil du dich mit Ahasja verbündet hast, wird der HERR dein Werk zerstören. So zerschellten denn die Schiffe und konnten nicht nach Tarschisch fahren.

Der 48. Psalm nimmt im achten Vers offensichtlich darauf Bezug:[25]

Septuaginta: 47,8 ἐν πνεύματι βιαίῳ συντρίψεις πλοῖα Θαρσις
Vulgata: 47,8 in vento uredinis confringes naves maris
Einheitsübersetzung: 48,8 Mit Sturm aus dem Osten zerbrichst du die Schiffe von Tarschisch.

Die Vulgata beschreibt allerdings nicht die auch im Hebräischen erwähnten Schiffe von Tarschisch, sondern berichtet nur von Meeresschiffen ("naves maris").

Propheten

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Mehrere entsprechende Textstellen finden sich beim Propheten Jesaja. Im zweiten Kapitel erwähnt er laut dem hebräischen Text, der Vulgata und der Einheitsübersetzung (nicht jedoch nach der Septuaginta), dass der HERR über alle Tarschisch-Schiffe erhaben sein wird.[26]

Im 23. Kapitel heißt es im ersten Vers:[27]

Septuaginta: 23,1 Τὸ ὅραμα Τύρου. ᾿Ολολύζετε, πλοῖα Καρχηδόνος
Vulgata: 23,1 onus Tyri ululate naves maris
Einheitsübersetzung: 23,1 Ausspruch über Tyrus: Heult, ihr Tarschisch-Schiffe

Hier steht im Hebräischen an dieser Stelle "Tarschisch", in der Septuaginta werden die Schiffe ("πλοῖα") der Stadt Karthago zugeordnet, die Vulgata ordnet die Schiffe ("naves") keinem Ort, sondern nur allgemein einem Meer ("mare") zu.

Im 60. Kapitel bemüht Jesaja erneut die Schiffe von Tarschisch, wobei in den verschiedene Sprachfassungen die gleichen Begriffe wie in Kapitel 23 verwendet werden:[28]

Septuaginta: 60,9 ἐμὲ νῆσοι ὑπέμειναν καὶ πλοῖα Θαρσις ἐν πρώτοις, ἀγαγεῖν τὰ τέκνα σου μακρόθεν καὶ τὸν ἄργυρον καὶ τὸν χρυσὸν μετ᾽ αὐτῶν διὰ τὸ ὄνομα κυρίου τὸ ἅγιον καὶ διὰ τὸ τὸν ἅγιον τοῦ Ισραηλ ἔνδοξον εἶναι.
Vulgata: 60,9 me enim insulae expectant et naves maris in principio ut adducam filios tuos de longe argentum eorum et aurum eorum cum eis nomini Domini Dei tui et Sancto Israhel quia glorificavit te
Einheitsübersetzung: 60,9 Denn auf mich warten die Inseln, / voran die Schiffe von Tarschisch, um deine Söhne aus der Ferne zu bringen, / ihr Silber und ihr Gold mit ihnen, zum Ruhm des HERRN, deines Gottes, / des Heiligen Israels, / denn er macht dich herrlich.

Im letzten Kapitel des Propheten Jesaja taucht der Begriff "Tarschisch" erneut im Hebräischen, in der Septuaginta und in der Einheitsübersetzung auf. Die Vulgata nennt stellvertretend die am Mittelmeer gelegenen Gegenden Afrika, Lydien, Italien und Griechenland:[29]

Septuaginta: 66,19 καὶ καταλείψω ἐπ᾽ αὐτῶν σημεῖα καὶ ἐξαποστελῶ ἐξ αὐτῶν σεσῳσμένους εἰς τὰ ἔθνη, εἰς Θαρσις καὶ Φουδ καὶ Λουδ καὶ Μοσοχ καὶ Θοβελ καὶ εἰς τὴν ῾Ελλάδα καὶ εἰς τὰς νήσους τὰς πόρρω, οἳ οὐκ ἀκηκόασίν μου τὸ ὄνομα οὐδὲ ἑωράκασιν τὴν δόξαν μου, καὶ ἀναγγελοῦσίν μου τὴν δόξαν ἐν τοῖς ἔθνεσιν.
Vulgata: 66,19 et ponam in eis signum et mittam ex eis qui salvati fuerint ad gentes in mari in Africa in Lydia tenentes sagittam in Italiam et Graeciam ad insulas longe ad eos qui non audierunt de me et non viderunt gloriam meam et adnuntiabunt gloriam meam gentibus
Einheitsübersetzung: 66,19 Ich stelle bei ihnen [bei den versammelten Nationen] ein Zeichen auf und schicke von ihnen einige, die entronnen sind, zu den Nationen: nach Tarschisch, Pul und Lud, die den Bogen spannen, nach Tubal und Jawan, zu den fernen Inseln, die noch keine Kunde von mir gehört und meine Herrlichkeit noch nicht gesehen haben. Sie sollen meine Herrlichkeit unter den Nationen verkünden.

Auch der Prophet Jeremia erwähnt im zehnten Kapitel seines Buches, dass gehämmertes Silber aus Tarschisch stammt:[30]

Septuaginta: 10,9 ἀργύριον τορευτόν ἐστιν, οὐ πορεύσονται· ἀργύριον προσβλητὸν ἀπὸ Θαρσις ἥξει
Vulgata: 10,9 argentum involutum de Tharsis adfertur et aurum de Ofaz
Einheitsübersetzung: 10,9 Sie [die Götzen] sind gehämmertes Silber aus Tarschisch und Gold aus Ofir

Hesekiel
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Beim Propheten Hesekiel (Ezechiel) wird im Hebräischen der Ort Tarschisch (תַּרְשִׁ֔ישׁ) explizit drei Mal erwähnt.[31][32][33]

Der Prophet wird im Kapitel 27 zunächst wie folgt übersetzt, und hier folgt die Vulgata, nicht jedoch die Einheitsübersetzung, der Septuaginta in der Interpretation, bei der die nordafrikanische, punische Stadt Karthago eingesetzt wird:

Septuaginta: 27,12 Καρχηδόνιοι ἔμποροί σου ἀπὸ πλήθους πάσης ἰσχύος σου, ἀργύριον καὶ χρυσίον καὶ σίδηρον καὶ κασσίτερον καὶ μόλυβον ἔδωκαν τὴν ἀγοράν σου
Vulgata: 27,12 Carthaginienses negotiatores tui a multitudine cunctarum divitiarum argento ferro stagno plumboque repleverunt nundinas tuas
Einheitsübersetzung: 27,12 Tarschisch kaufte bei dir wegen der Fülle all deiner Güter; Silber, Eisen, Zinn und Blei gaben sie für deine Waren

Weiter hinten im 27. Kapitel übersetzt die Vulgata wiederum allgemeiner mit "Meeresschiffen" ("naves maris"):

Septuaginta: 27,25 πλοῖα, ἐν αὐτοῖς Καρχηδόνιοι ἔμποροί σου ἐν τῷ πλήθει ἐν τῷ συμμίκτῳ σου, καὶ ἐνεπλήσθης καὶ ἐβαρύνθης σφόδρα ἐν καρδίᾳ θαλάσσης.
Vulgata: 27,25 naves maris principes tuae in negotiatione tua et repleta es et glorificata nimis in corde maris
Einheitsübersetzung: 27,25 Die Schiffe von Tarschisch dienten dir / als Karawanen für deine Waren.

Im Kapitel 38 des Propheten Hesekiel wird der 13. Vers in der Vulgata allerdings genauso wie in der Einheitsübersetzung wieder mit "Tarschisch" übersetzt:

Septuaginta: 38,13 Σαβα καὶ Δαιδαν καὶ ἔμποροι Καρχηδόνιοι καὶ πᾶσαι αἱ κῶμαι αὐτῶν ἐροῦσίν σοι
Vulgata: 38,13 Seba et Dedan et negotiatores Tharsis et omnes leones eius dicent tibi
Einheitsübersetzung: 38,13 Dann werden dich Saba und Dedan und die Kaufleute von Tarschisch und all seine Löwen fragen:
 Kommst du, um Beute zu machen? Hast du deine Heere versammelt, um zu plündern, um Silber und Gold wegzuschleppen, Herden und Besitz wegzunehmen und große Beute zu machen?

Der geplante Fluchtort des Propheten Jona wird im Buch Jona (erstes Kapitel, Vers 3) mit von Vorderasien aus gesehen weit westlich gelegenen Orten in einem großen Meer in Verbindung gebracht:

Septuaginta:[34]

1, 3
καὶ ἀνέστη Ιωνας τοῦ φυγεῖν εἰς Θαρσις ἐκ προσώπου κυρίου
καὶ κατέβη εἰς Ιοππην καὶ εὗρεν πλοῖον βαδίζον εἰς Θαρσις
καὶ ἔδωκεν τὸ ναῦλον αὐτοῦ καὶ ἐνέβη εἰς αὐτὸ τοῦ πλεῦσαι μετ᾽ αὐτῶν εἰς Θαρσις ἐκ προσώπου κυρίου.

Vulgata:[35]

1, 3
et surrexit Iona ut fugeret in Tharsis a facie Domini
et descendit Ioppen et invenit navem euntem in Tharsis
et dedit naulum eius et descendit in eam ut iret cum eis in Tharsis a facie Domini.

Einheitsübersetzung:[36]

1, 3
Jona machte sich auf den Weg; doch er wollte nach Tarschisch fliehen, weit weg vom HERRN.
Er ging also nach Jafo hinab und fand dort ein Schiff, das nach Tarschisch fuhr.
Er bezahlte das Fahrgeld und ging an Bord, um nach Tarschisch mitzufahren, weit weg vom HERRN.

Die Septuaginta und die Vulgata verwenden hier einheitlich den Namen "Tarschisch". Der hebräische Ortsname "Jafo" (hebräisch "יָפֹ֜ו", griechisch "Ιοππην" beziehungsweise "Ioppen") steht für Hafenstadt "Jaffa", die heute ein Ortsteil der nach Jerusalem zweitgrößten israelischen Stadt Tel-Aviv ist und einen direkten Zugang zum Mittelmeer hat. Jaffa liegt ungefähr 150 Kilometer südlich von einer der ältesten ohne Unterbrechung bewohnten Küstenstädte Tyros im heutigen Libanon, von wo aus die Phönizier ihren Seehandel betrieben.

Psalm 72

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Der Beginn des gregorianischen Offertoriums "Reges Tharsis" (Psalm 72) in moderner Neumennotation im C-Schlüssel:
Reges Tharsis et insulae munera offerent, Reges Arabum et Saba dona adducent.
Wörtlich übersetzt:
Die Könige aus Tarschisch und von den Inseln werden Geschenke darbieten, die Könige aus Arabien und aus Saba werden Gaben bringen.
Die Silbe "-sis" ist mit insgesamt sieben Neumen versehen, die alle auf der gleichen Tonhöhe liegen und von denen drei mit zeitlicher Dehnung (Episem) notiert sind. Dies ist zusammen mit der gleichlautenden Stelle zu Beginn des Introitus "Tibi dixit" (Psalm 27,8) im gesamten mittelalterlichen Repertoire des gregorianischen Gesangs der längste Ton auf Silbe mit einer Tonhöhe. Der Komponist wollte damit verdeutlichen, dass Tharsis ein sehr weit entfernter Ort ist und die Könige eine sehr lange Reise hinter sich haben werden.
 
Der Beginn des gregorianischen Offertoriums (OF) "Reges Tharsis" im Graduale des handschriftlichen Codex Sangallensis 342 aus dem 10. und 11. Jahrhundert mit adiastematischen Neumen.
Die ersten beiden Wörter "Reges Tharsis" des Offertoriums in gesungener Fassung.

Im zehnten Vers des 72. Psalms werden die „Könige von Tarschisch“ erwähnt:[37]

Septuaginta: 72,10 βασιλεῖς Θαρσις καὶ αἱ νῆσοι δῶρα προσοίσουσιν
Vulgata: 72,10 reges Tharsis et insulae munera offerent
Einheitsübersetzung: 72,10 Die Könige von Tarschisch und von den Inseln bringen Gaben.

Hier wird in allen Übersetzungen einheitlich der Begriff "Tarschisch" verwendet. Dieser Vers wird in der römisch-katholischen Kirche zur Gabenbereitung (Offertorium) des Festtags Epiphanie (auch "Fest der Erscheinung des Herrn", "Dreikönigsfest", "Dreikönigstag" oder "Heilige Drei Könige") gesungen, um an die lange Reise der Könige zu erinnern, die dem Christkind an der Krippe in Bethlehem ihren Besuch abstatten und ihre Gaben mitbringen.

Schlussbemerkung

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Mit Tarschisch kann kein Ort gemeint sein, der üblicherweise auf dem Landweg erreicht werden kann. Er liegt demnach also nicht in Arabien östlich von Kanaan oder an der afrikanischen Küste sowie in Saba südlich von Kanaan. Das Mittelmeer erstreckt sich von den Küsten Phöniziens und des Heiligen Lands aus gesehen nach Westen, und daher sind von dort aus nur westlich gelegene Inseln mit dem Schiff erreichbar.

Nach den oben ausgeführten Überlegungen ist es naheliegend, den Namen des biblischen Ortes Tarschisch respektive Tarsis mit dem Namen des Ortes Taxien auf der Insel Malta zu identifizieren. Die Inseln aus dem 72. Psalm würden demnach im Bereich des Mittelmeeres von Italien im Westen bis hin zur Küste von Levante ganz im Osten des Mittelmeeres liegen, namentlich inklusive der Inseln Sardinien, Sizilien und Malta im Bereich von Tarschisch im Westen sowie der großen Inseln Kreta, Rhodos und Zypern weiter im Osten.

Literatur

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  • Isaac Kalimi: Zur Geschichtsschreibung des Chronisten: Literarisch-historiographische Abweichungen der Chronik von ihren Paralleltexten in den Samuel- und Königsbüchern, Band 226, Seiten 338 und folgende, Beihefte zur Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft, Verlag Walter de Gruyter, 2016, ISBN 9783110884036
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  Commons: Tarxien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Daniel Cilia: Tarxien, The megalithic temples of Malta - the world's most ancient stone architecture
  2. Michael Marshall: Did a mega drought topple empires 4,200 years ago?, Nature, 601, 498-501, 26. Januar 2022
  3. Kurt Sansone: Call to preserve ancient cemetery on hospital site, Times of Malta, 10. Februar 2009
  4. Laut zweiter Schautafeln im Internationalen Maritimen Museum Hamburg, September 2021
  5. Tarxien – The town of prehistoric temples and fertility statues, malta.com, abgerufen am 31. März 2023
  6. Aeneis - Buch 1 - Vers 12
  7. Hesekiel, Kapitel 27, Einheitsübersetzung (2016), bibleserver.com
  8. Kurt Galling: Der Weg der Phöniker nach Tarsis in literarischer und archäologischer Sicht / II. Die archäologischen Dokumente, in: Zeitschrift des Deutschen Palästina-Vereins, Deutscher Verein zur Erforschung Palästinas, 1972, Band 88, Heft 2 (1972), Seiten 140 bis 181
  9. Brian Peckham: The Nora Inscription, in: Orientalia, 41, 1972, Seiten 457 bis 468
  10. ΓΕΝΕΣΙΣ, Kapitel 10, Vers 4 und 5], Septuaginta (LXX), Deutsche Bibelgesellschaft Online
  11. Liber Genesis, Kapitel 10, Vers 4 und 5, Biblia Sacra Vulgata, Deutsche Bibelgesellschaft Online
  12. Genesis, Kapitel 10,4-5, Einheitsübersetzung (2016), bibleserver.com
  13. 13,0 13,1 Siehe auch Michael Heuhold: Jawan & Söhne
  14. Isaac Kalimi: Anhang C (1), Zur Geschichtsschreibung des Chronisten: Literarisch-historiographische Abweichungen der Chronik von ihren Paralleltexten in den Samuel- und Königsbüchern, Band 226 von Beihefte zur Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft, Seite 338 ff., Walter de Gruyter, 2016, ISBN 9783110884036
  15. Robert Rollinger: Zur Bezeichnung Von “Griechen” in Keilschrifttexten, Revue d’Assyriologie et d’archéologie orientale. 1997;91(2):167-172
  16. Claudia Sagona: Malta: Between a Rock and a Hard Place, Seiten 504 bis 512, in: Beyond the Homeland: Markers in Phoenician Chronology, Ancient Near Easter Studies, Supplement 28, Leuven, Peeters, 2008
  17. ΒΑΣΙΛΕΙΩΝ Γʹ, Kapitel 10, Vers 22, Septuaginta (LXX), Deutsche Bibelgesellschaft Online
  18. Liber Malachim, Kapitel 10, Vers 22, Biblia Sacra Vulgata, Deutsche Bibelgesellschaft Online
  19. Erstes Buch der Könige, Kapitel 10, Vers 22, Einheitsübersetzung (2016), bibleserver.com
  20. ΠΑΡΑΛΕΙΠΟΜΕΝΩΝ Βʹ, Kapitel 9, Vers 21, Septuaginta (LXX), Deutsche Bibelgesellschaft Online
  21. Paralipomenon (2 Chronik), Kapitel 9, Vers 21, Biblia Sacra Vulgata, Deutsche Bibelgesellschaft Online
  22. Zweites Buch der Chronik, Kapitel 9, Vers 21, Einheitsübersetzung (2016), bibleserver.com
  23. 1. Könige, Kapitel 22, Vers 49, Einheitsübersetzung (2016), bibleserver.com
  24. Zweites Buch der Chronik, Kapitel 20, Vers 36, Einheitsübersetzung (2016), bibleserver.com
  25. Psalm 48, Vers 8, Einheitsübersetzung (2016), bibleserver.com
  26. Jesaja, Kapitel 2, Vers 16, Einheitsübersetzung (2016), bibleserver.com
  27. Jesaja, Kapitel 23, Vers 1, Einheitsübersetzung (2016), bibleserver.com
  28. Jesaja, Kapitel 60, Vers 9, Einheitsübersetzung (2016), bibleserver.com
  29. Jesaja, Kapitel 66, Vers 19, Einheitsübersetzung (2016), bibleserver.com
  30. Jeremia, Kapitel 10, Vers 9, Einheitsübersetzung (2016), bibleserver.com
  31. Hesekiel, Kapitel 27, Vers 12, Einheitsübersetzung (2016), bibleserver.com
  32. Hesekiel, Kapitel 27, Vers 25, Einheitsübersetzung (2016), bibleserver.com
  33. Hesekiel, Kapitel 38, Vers 13, Einheitsübersetzung (2016), bibleserver.com
  34. ΙΩΝΑΣ, Kapitel 1, Vers 3, Biblia Sacra Vulgata, Deutsche Bibelgesellschaft Online
  35. Iona Propheta, Kapitel 1, Vers 3, Biblia Sacra Vulgata, Deutsche Bibelgesellschaft Online
  36. Buch Jona, Kapitel 1, Vers 3, Einheitsübersetzung (2016), bibleserver.com
  37. Psalm 72,10, Einheitsübersetzung (2016), bibleserver.com