Computerhardware: gebraucht

Gebrauchte komplette PC Bearbeiten

Der Kauf eines gebrauchten PC wird oft aus Gründen der Sparsamkeit erwogen. Man kann ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis erreichen, aber die Risiken sind nicht gering. Die PC kommen oft nicht aus privatem Vorbesitz, zahlreiche Händler und Hinterhofwerkstätten verkaufen gebrauchte PC. Die Gefahr ist groß, einen irgendwie aus Aufrüstungs-Resten zusammengeschraubten Rechner oder ein Gerät mit versteckten Fehlern zu erwerben.

Beim üblichen „gekauft wie gesehen“ haben Sie keine Gewährleistung und keine Herstellergarantie, kein Schutz vor versteckten Fehlern, meist kein Betriebssystem, keine Dokumentation und keine Treiber. Das Fehlen von Treibern wäre ein Grund, den Kaufpreis herunterzuhandeln, denn die Suche nach Treibern kann aufwändig sein. Und wenn Sie keinen Treiber für die Netzwerkkarte haben, kommen Sie erst gar nicht ins Internet, um dort nach Treibern zu suchen.

  • Vereinbaren Sie mit dem Verkäufer, dass er für einen kleinen Aufpreis das von Ihnen gewünschte Betriebssystem installiert (dann muss er sich selbst um die Treiber kümmern).
  • Einen PC mit Windows 7 darauf sollten Sie keinesfalls kaufen. Die Gefahr ist groß, dass sich der PC nicht auf Windows 10 aufrüsten lässt, weil Treiber fehlen. Bestehen Sie darauf, dass der Verkäufer Windows 10 selbst installiert. Vielleicht hat er das schon versucht und ist dabei gescheitert.
  • Der Wertverlust bei PCs ist dramatisch, vor allem bei ehemals "preiswerten" Komplettsystemen. Als Faustformel kann man rechnen, dass ein PC pro Jahr die Hälfte seines Wertes verliert. Allerdings sehe ich zwei Ausnahmen:
    • Ein PC, der vor ein paar Jahren zu den höhenwertigen gezählt hatte, kann durchaus noch einige Jahre eine vernünftige Leistung bringen.
    • Bei einem PC mit einer Magnetfestplatte darin lässt sich diese preiswert durch eine SSD ersetzen, was einen enormen Gewinn an Geschwindigkeit bringt.
  • Führen Sie eine Sichtprüfung des PC-Innenlebens durch. Es muss sauber sein und insbesondere Kondensatoren dürfen nicht aufgebläht sein.
  • Bei einem Notebook brauchen Sie mit ziemlicher Sicherheit einen neuen Akku. Informieren Sie sich über dessen Preis.

Wenn Sie den PC bei Ebay kaufen, fallen nicht unerhebliche Versandkosten an. Falls der PC nicht richtig funktioniert und Sie ihn zurückschicken wollen, kann das durchaus 40 Euro kosten. Daher ist der Kauf eines selbst getesteten Systems aus unmittelbarer Umgebung vorzuziehen. Wer eine sehr hohe Rechenleistung benötigt, sollte nicht gebraucht kaufen, da man neu für nur 1000 Euro bereits in der Oberklasse ist, was vor 25 Jahren gerade für die Einsteigerklasse reichte. Wer nur anspruchslose Standardanwendungen nutzt, sollte die 300€-Billigstgeräte meiden und sich für einen Bruchteil ein besseren Gebrauchten holen.

Gebrauchte Komponenten Bearbeiten

PC-Komponenten gehen oftmals nicht schlagartig kaputt. Oft sind Alterung und Mikroschäden die Ursache für eine allmählich zunehmende Anzahl von Problemen. Stellen Sie sich vor, Ihr PC - neu oder gebraucht - stürzt hin und wieder ab. Sie bringen ihn in eine Werkstatt oder zu einem Bekannten, der sich auskennt. Dort tritt der Fehler aber nicht oder viel zu selten auf. Ob Hauptplatine, CPU, RAM, Festplatte oder Netzteil schuld sind - wer weiß? Wenn es nicht gelingt, den Kunden abzuwimmeln, bleibt nur ein Austausch mehrerer Teile auf Verdacht. Oder dem Kunden wird die „Flucht nach vorn“ in Form einer Aufrüstung empfohlen.

Anschließend sitzt der Händler vor einem Häufchen Teile, von den wahrscheinlich möglicherweise eins defekt ist. Vielleicht war am PC des Kunden nur ein Treiber defekt und alle Teile sind völlig in Ordnung. Was tun mit den Teilen? Als Reklamation an den Großhändler schicken lohnt nicht, denn wenn der Großhändler in einem kurzen Test keinen Fehler findet, schickt er das Teil kostenpflichtig an den Fachhändler zurück. Also bleibt nur, es selbst zu testen. Wenn dabei kein Fehler zu finden ist, was glauben Sie, was mit den Teilen passiert? Sie werden gebraucht verkauft oder sogar als angeblich neuwertig in den nächsten PC eingebaut.