Computerhardware: Notebook: Winterkälte

Notebooks in der Winterkälte Bearbeiten

Akkus Bearbeiten

Alle Arten von Akkus verlieren bei Kälte erheblich an Kapazität. In Notebooks (und Handys) werden meist NiMH-Akkus verwendet, deren empfohlene Betriebstemperatur oft zwischen +5°C bis 30°C liegt. Unter dem Gefrierpunkt sollte man NiMH-Akkus nicht mehr verwenden[1]. Bei Frost können die Isolationsschichten zerfrieren, wodurch Elektrolyt in die Zellen läuft. Im günstigsten Fall bleibt der Akku funktionsfähig, es wird nur die Kapazität dauerhaft reduziert.

Selbst wenn der Akku bei Minusgraden noch Strom liefert - aufladen sollten Sie ihn keinesfalls bei Frost. Wenn Sie Pech haben, platzt der Akku durch Gasbildung.

Es gibt auch Bauformen von NiMH-Akkus, die starken Frost aushalten. Aufgrund des Preises werden sie in Notebooks und Handys nicht verwendet. Hier sind ausschließlich Lithium Ionen Akkus verbaut.

Kondenswasser Bearbeiten

Nicht nur in den Eurotunnel-Zügen fällt die Elektronik aus, wenn sie von der Kälte in die Wärme kommt. Genau wie auf der Brille bildet sich Kondenswasser. Das führt zu Kriechströmen und Kurzschlüssen. Wenn Sie Pech haben, brennt die Elektronik durch. Dazu braucht es nicht mal Minusgrade - eine Temperaturdifferenz von etwa 15°C genügt, damit sich Kondenswasser bildet. Abhilfe: Das Gerät in der Notebooktasche lassen oder in eine Plastetüte stecken und einige Stunden aufwärmen lassen. Oder sofort (innerhalb einer Minute) nach Betreten eines warmen Raumes einschalten, damit es sich von innen erwärmt, bevor sich Kondenswasser bilden kann. Man sollte ein Notebook übrigens niemals auf die Heizung legen, um es zu erwärmen, da auf diesem Wege weitere Schäden entstehen können.[2] Daher sind die anderen genannten Maßnahmen zu bevorzugen. Übrigens: Wenn man ein warmes Notebook in die Kälte bringt, bildet sich kein Kondenswasser.

Display Bearbeiten

„LCD“ steht für Liquid Cristal Display, es enthält also flüssige Kristalle. Die sind bei niedrigen Temperaturen weniger flüssig, reagieren also langsamer. Das fällt besonders bei bewegten Bildern auf. Je nach Hersteller werden andere Substanzen verwendet, daher gibt es zur Frostbeständigkeit keinen allgemeingültigen Wert. Sie müssen schon in der Betriebsanleitung nachsehen. Beachten Sie den Unterschied zwischen Betriebs- und Lagertemperatur. Geräte für „draußen“ und für's Auto haben aufwändigere Displays, die einiges an Frost aushalten. Für handelsübliche TFT-Bildschirme wird meist eine Betriebstemperatur über 0°C gefordert. Bei Handys, DVD-Playern, Notebooks und anderen Indoor-Geräten ist es meist ebenso. Wenn das eiskalte Gerät allmählich aufgewärmt wird (Achtung! Kondenswasser! In eine Plastetüte stecken!), dürfte es meist wieder funktionieren.

Festplatte Bearbeiten

SSD-Festplatten sind offenbar durch Frost deutlich stärker gefährdet als Magnetfestplatten. Datenrettungsunternehmen beobachteten einen überproportionalen Anteil von Problemen mit SSD-Platten[3].

Empfehlungen Bearbeiten

Bewahren Sie das Gerät in einer (möglichst gepolsterten) Tasche auf. Einige Stunden im kalten Auto übersteht das Gerät eingewickelt in eine dicke Decke. Benutzen Sie im Sommer eine Auto-Kühlbox? Die hat eine gute Wärmeisolation und kann das Gerät längere Zeit warmhalten. Wenn längere Lagerung im Auto unvermeidbar ist, sollten Sie wenigstens den Akku ins Warme mitnehmen oder zu Hause lassen. Sie können das Notebook auch ohne Akku im Auto betreiben. Es gibt Konverter, welche 230 Volt aus dem Autoakku erzeugen, so dass Sie das Notebook auch ohne dessen Akku betreiben können.


Quellen
  1. NiMH-Akkus unter dem Gefrierpunkt nicht mehr verwenden http://de.wikipedia.org/wiki/Nickel-Metallhydrid-Akkumulator#Einschränkungen
  2. Gefährdet Winterkälte Festplattendaten? http://www.server-datenrettung.de/datenrettung-service/haeufige-fragen/gefaehrdet-winterkaelte-festplattendaten/
  3. SSD sind nicht frosttauglich http://www.kuert-datenrettung.de/pressebereich/vorsicht-mit-mobilen-ssds-und-nand-flash-bei-klirrender-kalte.html