Computerhardware: Hauptplatine: Bus: VLB
VLB wurde von der VESA (Video Electronics Standard Association, einer Vereinigung der Hersteller von Grafikkarten) entwickelt. Ziel der Gemeinschaftsentwicklung war die Erweiterung des ISA-Busses mit dem Ziel, den 16-Bit-Engpass für die Grafikausgabe zu umgehen.
Zu diesem Zweck wurde als "Verlängerung" eines normalen 16 Bit ISA Steckplatzes ein zusätzlicher Steckverbinder definiert. Dadurch kann VLB mit einer Datenbreite von 32 Bit arbeiten.
Die Taktfrequenz war ursprünglich mit 33 MHz festgelegt. Das ergibt eine Datentransferleistung von max. 133 MByte/sec.
Maximal drei VLB-Steckplätze sind erlaubt. Der VL-Bus ist nur in einem 486er mit einem Bustakt (heute als "FSB" bezeichnet) von 33 MHz problemlos einsetzbar, also mit einem DX-33, DX2-66 oder DX4-100 Prozessor. Um auch die Prozessoren von AMD mit 40, 80 und 120 MHz sowie von Intel mit 40 und 50 MHz verwenden zu können, mußte der Bus-Takt angehoben und die VLB-Spezifikation erweitert werden. Allerdings muss bei höherem Takt die Zahl der Steckplätze reduziert werden. Läuft das Board mit 40 MHz, dürfen max. 2 VLB-Slots bestückt werden. Läuft das Board mit 50 MHz, darf nur ein VLB-Slots bestückt werden.
Häufige Probleme mit dem VL-Bus: Die meisten Hersteller prüften ihre VLB-Karten nur mit 33 MHz, bei höheren Frequenzen neigten sie zu Abstürzen. Die wenigen VLB-Karten, die auch für 40 oder 50 MHz geeignet waren, wurden überdurchschnittlich teuer verkauft.
Ein zweites Problem ist die direkte Verbindung des VLB mit dem empfindlichen Prozessorbus.
Für die Pentium-Prozessoren entwickelte Intel ein neues Konzept. Die CPU wurde um einen Controller-Chip (Bridge) ergänzt. Ein neues Bussystem, der PCI-Bus, wurde nicht mehr direkt mit dem Prozessor verbunden, sondern über diesen Controller-Chip entkoppelt. Auf Boards mit Pentium-CPU gibt es keine VLB-Steckplätze mehr.