Biochemie und Pathobiochemie: Orotacidurie I



Definition

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Die Orotazidurie Typ I beruht auf einer hereditären Störung der Pyrimidin-Biosynthese.

Epidemiologie

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Sehr selten.

Ätiologie

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Ursächlich sind Mutationen im Gen UMPS bzw. OPRT (3q13), das für die Uridinmonophosphat-Synthetase (zwei Enzyme: Orotat-Phosphoribosyltransferase und Orotidin-5'-phosphat-Decarboxylase) kodiert. Bei der Oroazidurie I ist die Funktion beider Enzyme von der Mutation betroffen.

Pathogenese

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Die Orotat-Phosphoribosyltransferase katalysiert den 5. Schritt in der Pyrimidin-Biosynthese, die PRPP-abhängige Bildung von Orotidin-5'-monophosphat (OMP) aus Orotat.

Ein Enzymdefekt führt zum Mangel an Pyrimidinen mit Beeinträchtigung der DNA-Synthese und damit auch der Zellteilung, was sich besonders an der Blutbildung manifestiert.

Pathologie

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  • Vitamin-B12- und Folat-resistente megaloblastäre Anämie
  • Vitamin-B6- und Eisen-resistente mikrozytäre Anämie
  • Orotazidurie
  • Ansprechen auf Uridylat und Cytidylat

Diagnostik

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Anamnese: Ernährung, Beruf (Bleiexposition), Vorerkrankungen (mechanische Herzklappe?, Nierenerkrankung?), Reiseanamnese (Malaria)

Anämiestufendiagnostik:

  • Hb, Hkt, MCH, MCV, MCHC, LDH, Transferrinsättigung, Ferritin, S-Eisen, Vitaminspiegel
  • Blutausstrich
  • Gendiagnostik

Differentialdiagnosen

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  • Orotacidurie II
  • Megaloblastäre Anämie:
    • Vitamin B12-Mangel (perniziöse Anämie, alimentär, Ileitis terminalis, Z.n. Ileumresektion)
    • Folat-Mangel (alimentär)
  • Mikrozytäre Anämie:
    • Eisen-Mangel (alimentär, chronischer Blutverlust)
    • Vitamin B6-Mangel
  • Andere Anämien wie z.B.:
    • Hämolyse: Mechanische Herzklappe, kontinuierliche Hämodialyse, HELLP-Syndrom, HUS, Malaria.
    • Blutverlusten: Tumorleiden, Gerinnungsstörung, Hypermenorrhoe.
    • Bildungsstörung: Infektanämie, Tumoranämie, MDS, chronische Niereninsuffizienz (EPO-Mangel).
    • Hereditäre Erkrankungen: Sichelzellanämie, Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase-Mangel, Thallasämie, paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie (PNH) u.s.w.

Therapie

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Substitution mit Uridin.

Komplikationen

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Prognose

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Geschichte

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Literatur

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PMID 19562503 PMID 2837086 PMID 2837086 PMID 4753642

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