Wikijunior Sonnensystem/ Asteroidengürtel
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Asteroidengürtel Fakten | |
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Der Asteroidengürtel liegt zwischen Mars und Jupiter. Er besteht aus Gesteinsklumpen, die viel kleiner sind als Planeten. Diese Klumpen werden Asteroiden genannt. Sie sind mit bloßem Auge von der Erde aus nicht zu sehen, doch können viele bereits durch ein Fernglas oder durch ein kleines Teleskop beobachtet werden.
Wie groß sind die Asteroiden?
BearbeitenCeres ist mit einem Durchmesser von 963 km das größte Objekt im Asteroidengürtel. Danach kommt der Asteroid Pallas mit einem Durchmesser von 582 km. Es wurden auch schon Asteroiden mit einem Durchmesser von weniger als einem Kilometer gesehen.
Die inoffizielle Grenze liegt bei 50 Metern, alles was kleiner ist, wird Meteoroid genannt. Durch verbesserte Teleskope wurden besonders unter Objekten, die sich dicht an die Erde annäherten, auch schon einige gesichtet, die tatsächlich kleiner als 50 Meter waren und dicht an der Erde vorbeiflogen.
Wie viele Asteroiden gibt es?
BearbeitenEs gibt vermutlich einige Millionen Asteroiden im Sonnensystem. Mehr als 96000 erhielten Zahlen. Fast 12000 davon haben einen Namen. Doch obwohl es so viele Asteroiden gibt, besteht der Asteroidengürtel fast nur aus leerem Raum. Eine Reise mit einem Raumschiff durch den Asteroidengürtel wäre kaum anders als du es in Science-Fiction-Filmen sehen kannst.
Wonach werden Asteroiden benannt?
BearbeitenDie ersten Asteroiden wurden ähnlich wie die größten Planeten nach Helden und Göttern der Mythologie benannt. Der Erstentdeckte wurde Ceres genannt, nach der römischen Göttin für Ackerbau, Fruchtbarkeit und der Ehe. Der als zweites entdeckte Asteroid wurde Pallas genannt, nach der griechischen Göttin der Weisheit. Asteroiden erhalten auch eine Zahl in der Reihenfolge ihrer Entdeckung, also ist Ceres 1 und Pallas 2 und so weiter. Nachdem die Anzahl der entdeckten Asteroiden immer weiter anstieg, war der Vorrat an mythologischen Namen erschöpft, so dass man auf Namen aus anderen Quellen zurückgriff.
Einige Asteroiden wurden nach Ländern benannt. Der Asteroid 136 heißt beispielsweise Österreich. Andere wurden nach Pflanzen benannt, wie zum Beispiel 978 Petunie. 1620 Geographos wurde nach der Nationalen Geographischen Gesellschaft benannt in Anerkennung für ihre Bemühungen zur Wissensverbreitung über das Sonnensystem. Viele wurden nach lebenden oder toten Personen benannt. In einigen Fällen wurden Asteroiden nach der Hauskatze ihres Entdeckers benannt, wie bei "2309 Mr. Spock", die selbst wiederum nach dem Star-Trek-Charakter Mr. Spock benannt war.
Heute dürfen die Entdecker von Asteroiden einen Namen vorschlagen. Der wird erst offiziell, nachdem einige Leute ihn überprüft haben, um sicher zu sein, dass er nicht anstößig oder anderen Namen zu ähnlich ist. Da einige Observatorien automatisch nach Asteroiden suchen und das Sonnensystem systematisch nach erdnahen Asteroiden durchforscht wird, bekommen viele neu entdeckte Asteroiden nicht einmal einen Namen, sondern nur eine Zahl als Bezeichnung, und es steht nicht fest, ob sie jemals einen Namen erhalten werden.
Wer hat sie entdeckt?
BearbeitenAm 1. Januar 1801 entdeckte Giuseppe Piazzi mehr durch ein Missgeschick den ersten Asteroiden und nannte ihn Ceres. Zunächst dachte er, es sei ein Komet, dann hielt er ihn sogar für einen Planeten! Als feststand, dass er dafür zu klein war, bildete Sir William Herschel (der Astronom, der Uranus entdeckte) aus dem lateinischen Ausdruck aster für Stern und der Wortendung oid, die "ähnlich" bedeutet, das neue Wort "Asteroid", was soviel wie "sternähnliches Gebilde" bedeutet. Also ein sternenähnlicher Planet, denn er konnte keine Einzelheiten erkennen, da der Fund so klein war. Bis 1807 wurden drei weitere Asteroiden entdeckt, doch erst 1845 gelang es dem hartnäckigen Asteroidenjäger Karl Ludwig Hencke, einen fünften und 1847 sechsten Asteroiden zu finden. Seit dieser Zeit wird mindestens ein neuer Asteroid pro Jahr gefunden.
1891 wurde erstmals ein Foto des Nachthimmels gemacht, um weitere Asteroiden zu finden. Das führte zur Entdeckung von vielen weiteren Asteroiden. In zwei verschiedenen Nächten wird ein Foto vom selben Himmelsausschnitt geschossen. Beim Vergleich der beiden Bilder erkennt man alle Asteroiden daran, dass sie ihre Position zwischen den Sternen verändert haben.
Bis zu unserer Zeit wurden über 700000 Asteroiden entdeckt. Viele neue werden immer noch gefunden. Einige dieser Asteroiden ziehen nahe der Erde vorbei, und Astronomen suchen nach allen, die der Erde sehr nahe kommen.
Woraus bestehen sie?
BearbeitenDrei Viertel aller Asteroiden bestehen aus festem, kohlenstoffhaltigem Gestein. Die restlichen bestehen aus den Metallen Eisen und Nickel. Die Hälfte davon sind aus reinem Eisen und Nickel, der Rest ist vermischt mit Silikatverbindungen. Jeder größere metallhaltige Asteroid enthält mehr Eisen, als in der ganzen Menschheitsgeschichte abgebaut wurde.
Wissenschaftler sind am Aufbau der Asteroiden sehr interessiert, weil es ihnen helfen kann zu erfahren, wie das Sonnensystem entstanden ist. Mehrere Raumfahrzeuge haben bereits Asteroiden besucht, um sie zu erforschen.
Gibt es Asteroiden auch außerhalb des Asteroidengürtels?
BearbeitenDie meisten Asteroiden gehören zum Asteroidengürtel, aber nicht alle. Einige Asteroiden umkreisen die Sonne weiter innen. Asteroiden, die sich der Erde dicht nähern, werden erdnahe Asteroiden genannt. Gelegentlich treffen sie die Erde und verbrennen als Meteoren in der Atmosphäre. Wenn sie groß genug sind, können sie sogar die Erdoberfläche erreichen - sie werden dann Meteorit genannt.
Im äußeren Bereich des Sonnensystems kreist der Pluto, der bis 2006 als Planet gezählt wurde. Noch weiter außen im Sonnensystem gibt es eine Sorte Asteroiden, die Centauren genannt werden, doch es ist schwierig festzustellen, ob ein bestimmter Centauer nun ein Asteroid, ein Komet oder ein Objekt aus dem Kuipergürtel ist. Ein Beispiel dafür ist der als erstes entdeckte Centauer, der Chiron genannt wird. Einige Wissenschaftler halten ihn jedoch für einen Kometen und nicht für einen Asteroiden. Offiziell ist er sogar beides: Der Asteroid 2060 Chiron und der Komet 95P/Chiron!
Einige Asteroiden werden auch an stabilen Punkten gefunden, die in Umlaufrichtung 60° vor beziehungsweise 60° hinter den Bahnen von Jupiter und anderen Planeten liegen. Diese Punkte werden Lagrange-Punkte genannt, die dortigen Asteroiden heißen Trojaner. Viele der kleinen Monde einiger Planeten könnten einmal Asteroide gewesen sein, die durch die Schwerkraft der Planeten eingefangen wurden, als sie ihnen zu nahe kamen.
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