Wikijunior Alte Zivilisationen/ Indus Valley
In welchem Land lebten sie?
BearbeitenDie Menschen der Indus-Kultur lebten an den Ufern des Indus und des Ghaggar-Hakra. Sie bewohnten das Gebiet, auf dem sich heute Pakistan, Nordindien und Afghanistan befinden. Sie siedelten im Süden bis Mumbai, im Osten bis Delhi, im Westen bis zur iranischen Grenze und im Norden bis zum Himalaya-Gebirge. Die Angehörigen der Indus-Kultur lebten in einem etwa 12 Millionen Quadratkilometer großen Gebiet und daher ist der Name Indus-Kultur eigentlich nicht passend. Oft wird dieses Volk deshalb auch Harrapa-Kultur genannt (Harrapa in Pakistan, das damals ein Teil von Indien war, war einer der ersten Ausgrabungsorte. Ein weiterer Name für dieses Volk ist Saraswati-Sindhu-Kultur, nach den legendären Flüssen Saraswati und Sindhu (Indus). Die Menschen der Indus-Kultur waren sehr vielfältig. Ihre Kultur war genauso fortschrittlich wie die anderer großer Zivilisationen.
Was aßen sie?
BearbeitenÜber die Landwirtschaft der Indus-Kultur ist nicht viel bekannt. Wir wissen jedoch, dass sie in der Lage waren, eine Menge Nahrungsmittel anzubauen, da es ihnen gelang, Zehntausende von Menschen zu ernähren, die selbst nicht auf den Feldern arbeiteten. Wir wissen auch, dass sie Wasserbecken besaßen, in denen sie Wasser für die Trockenzeit speichern konnten. Aber wir wissen nicht, welche Nahrungsmittel sie anbauten und wie sie dies taten.
Welche Kleidung trugen sie?
BearbeitenDie Menschen der Indus-Kultur trugen Goldschmuck. Ihre Kleidung bestand aus Baumwolle und die liefen gewöhnlich barfuß. Die Männer trugen ein Lendentuch, das so ähnlich aussah, wie ein Dhoti, der noch heute von vielen Indern getragen wird.
Wie sah ihre Schrift aus?
BearbeitenAls Siegel der Indus-Kultur entdeckt wurden, nahm man an, dass man auf ihnen die Schrift der Angehörigen dieser Kultur finden würde. Bis heute hat man über 4000 solcher Siegel gefunden und kennt etwa 400 verschiedene Schriftzeichen. Die als Indus-Schrift bezeichnete Schrift aber konnte bisher nicht entschlüsselt werden.
Es gibt verschiedene Gründe dafür, dass die Schrift bisher nicht entschlüsselt werden konnte. Zum einen wissen die Sprachwissenschaftler (Linguisten) nicht, zu welcher Sprachfamilie diese alte Sprache gehört. Ein zweiter Grund ist die Kürze der Inschriften. Eine durchschnittliche Inschrift besteht aus weniger als fünf Schriftzeichen und die längste, je gefundene, hat nur 26 Zeichen. Drittens wurde nie ein Text gefunden, der auf Indus und einer weiteren, uns bekannten Sprache geschrieben wurde. Aus all diesen Gründen ist es sehr schwierig herauszufinden, was auf den Siegeln geschrieben steht.
Woran glaubten sie?
BearbeitenBei Ausgrabungen im Industal fanden Archäologen weibliche Fruchtbarkeitsstatuen. Diese Statuen lassen vermuten, dass die Angehörigen der Indus-Kultur eine Muttergöttin verehrten. Unter den gefundenen Statuen sind auch Darstellungen von Kali und Shakti. Außerdem wurden Siegel mit Abbildungen von Tieren gefunden, die möglicherweisen auch verehrt wurden. Schließlich fand man auch Siegel, die den Gott Pashupati (Shiva) in Yogahaltung.
Sind einige von ihnen heute noch berühmt?
BearbeitenWas geschah mit ihnen?
BearbeitenDie Wissenschaftler sind sich noch nicht einig, was zum Aussterben dieser Kultur führte, aber es wird allgemein angenommen, dass eine Hungersnot oder eine Überflutung die Ursache war. Einige Historiker glauben auch, dass die Kultur des Indus-Tals Opfer der Stämme von Aryan wurden. Diese Stämme drangen in das Gebiet des Industal ein und gründeten die mächtige Kultur der Veden, auch Aryan-Kultur genannt, in Indien.
Was ist heute noch von ihnen übrig?
BearbeitenEs gibt verschiedene Ausgrabungsstätten der Indus-Kultur im heutigen Indien und Pakistan. Die bekanntesten unter ihnen sind Harrapa und Mohenjo-daro.
Diese Ausgrabungsstätten verraten uns, das die Angehörigen dieser alten Zivilisation sehr gute Stadtplaner waren. Die sorgfältig geplanten, symmetrisch angelegten Straßen, das durchdachte Abwassersystem und die Gemeinschaftseinrichtungen stellen die Anlagen vieler moderner Städte in den Schatten.
Literatur
BearbeitenDer Text wurde aus dem englischen Projekt [1] übernommen, Autoren siehe dort.