Wie mein Buch auf die Welt kommt/ Umsetzungsrichtlinie

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Gestaltung und deren Grenzen
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Allgemeine Hinweise


Die hier vorgestellte Umsetzungsrichtlinie basiert auf den Erkenntnissen, welche in der Fallstudie typischer Produktionsprozesse (Kapitel 5) gewonnen wurden. Sie soll potentiellen Autorinnen/Autoren einen Überblick verschaffen, wie sie ein Buchprojekt umsetzen können:

Ausgangspunkt Bearbeiten

Viele Leute kommen in ihrem Leben auf die Idee, ein Buch zu schreiben. Auslöser sind besondere Erlebnisse oder der Wunsch, etwas weitergeben zu wollen. Die Hauptfrage bei der Realisierung eines Buchprojektes ist die Frage nach der richtigen Vorgangsweise, um zu einer publikationsreifen Druckvorlage oder zum E-Book zu kommen und sich dabei keine Wege zu verbauen. Es gibt keine allgemeingültige Antwort, weil es viele Möglichkeiten gibt, wie man eine Veröffentlichung realisieren kann. Den Ausgangspunkt bildet die Idee zu einem Buch. Es wird empfohlen, sich zuerst über zwei grundsätzliche Dinge Klarheit zu verschaffen:

1. Mit welchem Werkzeug wird das Manuskript erstellt?
2. Welche Art oder Arten von Publikation soll daraus entstehen?

 
Darst. 34: Wie mein Buch auf die Welt kommt: Grundlage Typoskript

Typoskript erstellen Bearbeiten

Es wird angenommen, dass für das Schreiben des Manuskripts praktischerweise ein Computer verwendet wird. Er bietet durch das jederzeit mögliche Editieren viele Vorteile bei der Erstellung des Textes. Auch wenn Autorinnen/Autoren am Beginn noch kein genaue Vorstellung über die Ausgabeforme(n) ihres Buches haben, empfehlen einschlägige Ratgeber, ein medienneutrales Typoskript zu erstellen (siehe Kapitel 5.1).

Zum Abschnitt ,In fünf Schritten zum Typoskript‘

Für die Erstellung des Typoskript sind Textverarbeitungsprogramme und Editoren geeignet. In der Fallstudie wurden dafür zwei unterschiedliche Varianten analysiert (siehe Darst. 33): Die Offline-Erstellung mit Hilfe der frei verfügbaren Software ,LibreOffic Writer‘ und die Online-Erstellung mit Wikibooks, das es erlaubt, Inhalte mit dem Webbrowser sowohl online zu lesen als auch zu editieren (siehe Kapitel 5.2). LibreOffice Writer liefert eine .odt-Datei und Wikibooks kann sein XHTML-Format in .odt konvertieren und exportieren.

Wenn das Typoskript fertig ist, kann man einen der beide Wege wählen, um aus dem Manuskript ein analoges oder digitales Buch zu erstellen. Falls man nicht sicher ist, ob das Typoscript wirklich sauber von Formatierungen der verwendeten Textverarbeitunng ist, sollte man die Textvorlage zuerst mit einem Programm wie HTML Tidy aufräumen.

 
Darst. 34: Wie mein Buch auf die Welt kommt: Umsetzungsrichtlinie für ein Buch mit LibreOffice

 
Darst. 35: Wie mein Buch auf die Welt kommt: Umsetzungsrichtlinie für ein Buch mit Wikibooks
Offline-Erstellung mit LibreOffice Writer Bearbeiten

Das Flussdiagramm in Darstellung 34 veranschaulicht, wie ein Buch mit Libreoffice umgesetzt werden kann. Bevor mit dem Erstellungsprozess begonnen wird, ist es geboten, eine Sicherung der Originaldatei des Typoskript zu machen. Ausgehend vom Typoskript, das in einer ODT-Datei für LibreOffice Writer vorliegt, hat man die Wahl, ob zuerst die Printvorlage (odt) oder das ePUB erstellt werden soll. Ausgangspunkt für beide ist das geöffnete Typoskript im Original.

ePUB und Mobi Bearbeiten

Um ein ePUB zu erstellen, wird aus der odt-Datei als erstes eine XHTML-Datei erstellt. Diese bildet die Grundlage für die Erstellung der ePUB- und mobi-Fassung des Buches. Im zweiten Schritt wird diese mit dem ePUB-Editor Sigil bearbeitet. Als nächstes werden Bilder, Metadaten, Inhaltsverzeichnis und das Cover hinzugefügt. Nach einem Feintuning wird mit Flightcrew und EpubCheck überprüft, ob noch Probleme bestehen. Den Abschluss bildet das Abspeichern des fertigen ePUBs. Mit dem frei zugänglichen Programm Calibre lässt sich das ePUB anschließend in eine Mobi-Datei konvertieren. Die fertigen E-Books stellt man dann online und/oder lädt sie auf ein Lesegerät hoch. Sicherheitshalber sollten beide E-Book-Formate am Computer und auf Lesegeräten getestet werden, um Fehler auszuschließen. Die Arbeitsschritte werden im Kapitel 5.4 detailliert beschrieben (Vgl. Fallstudie 5.4 E-Book) .

Zum Abschnitt ,In zehn Schritten zum E-Book‘

Printvorlage Bearbeiten

Die Erstellung der Printvorlage erfordert eine Dokumentvorlage, mit der das medienneutrale Typoskript formatiert werden kann. Dazu werden im Rohtext die entsprechenden Stellen markiert und mit dem gewünschten Format versehen. Es ist empfehlenswert, mit der Printvorlage einen Probedruck herzustellen, um das Aussehen zu überprüfen und sicherzustellen, dass im Layout keine Fehler auftreten.

Online-Erstellung mit Wikibooks Bearbeiten

Auch hier ist das Typoskript Ausgangspunkt. Kapitel 5.2 beschreibt, wie ein Wikibook angelegt und entwickelt wird. Es lässt der Autorin/dem Autor die Wahl, ob sie/er direkt im Wikibook schreiben oder jeweils einzelne Textabschnitte aus einem Textverarbeitungsprogramm einfügen will. Das Flussdiagram in Darstellung 35 geht davon aus, dass der Text im Wikibook komplett ist und zeigt die Schritte, mit denen daraus ein ePUB, PDF und eine ODF-Datei (OpenDocument Format) für den LibreOffice Writer generiert werden können. Wikibooks bietet dafür zwei Möglichkeiten an:

Druckversion Bearbeiten

Die einfachste Art ist ein Klick auf ,Druckversion‘ im Abschnitt Drucken/Exportieren der Navigationsspalte und entspricht in etwa dem Aussehen am Bildschirm.

Buchgenerator Bearbeiten

Bei der zweiten Variante legt man mit dem Buchgenerator zuerst eine Sammlung an. Anschließend weist man über die Funktion „Seite hinzufügen“ jedes erstellte Kapitel einzeln zu. Ist die Sammlung vollständig, lässt sich das Dokument über den Link „Sammlung zeigen (... Seiten)“ mit Titel und Untertitel versehen. Falls nötig kann man auch die Reihenfolge beeinflussen oder Kapitel wieder löschen.

Die rechte Seite des Bildschirms bietet dann einerseits die Möglichkeit, die erstellte Sammlung zu speichern und sie andererseits in zwei verschiedenen Dateiformaten herunterzuladen. E-Book (PDF) und Textverarbeitung (.txt im ODF-Format) bieten die Chance, sie mit Sigil und LibreOffice nachzubearbeiten, falls man mit dem Ergebnis nicht zufrieden ist.