Wie mein Buch auf die Welt kommt/ Das Buch hat Zukunft

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Quellenverzeichnis


Computer, Internet und Digitalisierung haben die gesamte Buchbranche verunsichert. Sie unterschätzte die Möglichkeiten des Web und bezahlte mit dem Verlust von Marktanteilen an branchenfremde Unternehmen, weil diese die Bedürfnisse und Wünsche der Kundschaft besser bedienen konnten. Seit Jahren erodiert ihr Stammgeschäft weg von analogen und hin zu digitalen Medien. Das zwingt Verlage und Buchhandel, ihr Geschäftsmodell und ihre Strukturen zu überprüfen und an die neuen Herausforderungen anzupassen. Dabei gibt es einige erfolgversprechende Ansätze, wie man dem begegnen kann:

Chancen für Verlage und Buchhandel

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  • Eine zentrale Frage müssen sich Verlage und Buchhandel zuerst selbst beantworten und zwar, wie sie ihre Rolle im Buchmarkt sehen. Sind sie nur Lieferanten für gedruckte Bücher oder Content-Provider, die ein vielseitiges Sortiment sowohl analoger als auch digitaler Inhalte bieten können?
  • Ein anderer wichtiger Punkt ist das Verhältnis zu den Kundinnen/Kunden. In einer zunehmend globalisierten Welt ist ihre Zufriedenheit und ihr Vertrauen in die Beratungskompetenz eines Unternehmens ein entscheidender Wettbewerbsvorteil.
  • Hilfreich ist es zudem, die Perspektive der Kundinnen/Kunden einzunehmen. Für die Kaufentscheidung sind die Qualität des Produktes oder der Dienstleistung, die schnelle und problemelose Verfügbarkeit (Hindernis DRM) und der Preis ausschlaggebend.
  • Die Ausrichtung auf bestimmte Zielgruppen bietet die Chance, die eigenen Stärken auszuspielen und so die eigene Marke zu stärken.
  • Die Digitalisierung sollte als Chance wahrgenommen werden, um die innewohnenden Synergieeffekte zu nutzen.
  • Am wichtigsten ist eine Experimentierkultur. Da sich der Buchmarkt ständig weiterentwickelt, ist ausprobieren, Fehler machen, ausbessern, … überlebenswichtig.

Hemmschuhe für das E-Book

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Es ist zu erwarten, dass der Anteil der E-Books am Gesamtumsatz weiterhin zunehmen wird. Die Entwicklung würde schneller laufen, wären da nicht einige Hemmschuhe. E-Reader und Tablets können noch nicht wirklich überzeugen, weil das E-Book nur unwesentlich zugänglicher als die Printversion ist. Das liegt hauptsächlich daran, dass es keinen einheitlichen Standard für das elektronische Buchformat gibt. EPUB ist zwar der meist verbreitete, kann aber von manchen Geräten nicht angezeigt werden. Der zweite Hemmschuh ist die derzeitige Handhabung des Digitalen Rechtemanagements (DRM). Sie schränken die Benzutzerfreundlichkeit sowie die Möglichkeit der Weitergabe und Archivierung unnötig stark ein.

Aus Sicht des Autors ist nicht zu befürchten, dass sich das Grundprinzip des Buchmarktes ändern wird. Es ist Aufgabe und Kompetenz der Verlage, Autorinnen/Autoren und Inhalte zu selektieren sowie sich um die Vermarktung und den Verkauf zu kümmern. Alle Dienstleistungen, die sie nicht selber erbringen können oder wollen, werden sie auf dem Markt nachfragen.[1]

Die Annahme, dass das Digitale das Analoge ersetzen wird, ist zu simpel. E-Books sind nämlich nicht die virtuellen Klone der gebundenen Bücher, sondern allenfalls Geschwister. Es ist daher zu erwarten, das es in Zukunft ein Neben- und Miteinander der Print- und Onlinemedien geben wird und diese ihre besonderen Eigenschaften schärfen werden.

„Nicht das Medium Buch an sich ist am Ende, sondern: Das Buch als Leitmedium der Gegenwart ist am Ende. Diese Stelle nimmt der Computer ein. Aber das Buch gewinnt eine neue, sehr edle und achtenswerte Funktion - nämlich die der humanen Kompensation. Das Buch ist das einzige Medium, das den Bedürfnissen der Menschen entspricht. Es bietet den Trost der Überschaubarkeit. Ein Buch beginnt auf der ersten Seite und endet auf der letzten.‟[2]

,Wie mein Buch auf die Welt kommt‘ lautet der Titel dieser Master-Arbeit. Er ist bewusst positiv formuliert und will ermutigen, das Publizieren ein Stück weit selbst in die Hand zu nehmen. Mit den frei zur Verfügung stehenden Hilfsmitteln der Open Source Gemeinschaft sind auch Laien in der Lage, sowohl ein gebundenes Buch als auch ein E-Book zu erstellen. Sie schaffen so die Symbiose des analogen und digitalen Publizierens.

„In Wahrheit geht es nämlich nicht darum, wie in Zukunft geschrieben und gelesen wird, sondern ob, wie viel und was“.[3]

Quellen

  1. Vgl. Röhring 2011, S. 89
  2. Bolz 1995, o. S.
  3. Neffe 2013, o. S.