Ungarisch/Ungarisch-Grammatik/Verschmelzung und Angleichung


összeolvadás és hasonulás - Verschmelzung und Angleichung


Verschmelzung und Angleichung

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összeolvadás - Verschmelzung, Fusion
hasonulás - Angleichung, Anpassung
kiejtés - Aussprache
ejt - fallen
össze - zusammen, aneinander
összead - addieren, summieren, kumulieren
olvas - lesen
olvad - schmelzen, tauen
olvadás - Schmelze
összeolvadás - Verschmelzung
has - Bauch
hason - bäuchlings
hasonló - ähnlich, gleichartig, analog
hasonlóság - Ähnlichkeit
hasonít - angleichen
hasonlít - ähnlich sein
hasonul - sich angleichen
hasonulás - Angleichung


In der ungarischen Grammatik beziehen sich „összeolvadás“ (Verschmelzung) und „hasonulás“ (Angleichung) auf phonologische Prozesse, die sowohl die Aussprache als auch teilweise die Schreibweise beeinflussen.

Összeolvadás - Verschmelzung

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Anmerkung:
Wegen der kürzeren Schreibweise werden wir hier die ungarische Schreibweise zur Angabe der Person verwenden. Also z. E/1 (für 1. Person Singular) oder T/3 (für 3. Person Plural). E = egyesszám = Einzahl = Singular; T = többes szám = mehrzahl = Plural
E/1 = egyesszám, első személy = Singular, 1. Person
E/2 = egyesszám, második személy = Singular, 2. Person
E/3 = egyesszám, harmadik személy = Singular, 3. Person
T/1 = többes szám, első személy = Plural, 1. Person
T/2 = többes szám, második személy = Plural, 2. Person
T/3 = többes szám, harmadik személy = Plural, 3. Person
Die Aussprache wird im folgenden Text in eckige [Klammern] geschrieben.


„Összeolvadás“ bezieht sich auf die Verschmelzung zweier benachbarter Laute zu einem neuen Laut, der oft nur die Aussprache betrifft, ohne dass sich die Schreibweise ändert.
Beispiele:
látja = er sieht (bestimmte Konjugugation, E/3): Das „t“ und „j“ verschmelzen in der Aussprache zu [ty], eigentlich sogar zu einem doppelten [ty-ty]. Würde man das so schreiben, wie man es ausspricht, dann müsste man also [láttya] schreiben.
adjon - Er soll soll geben! (Imperativ, E/3): Hier verschmelzen „d“ und „j“ zu [gy] in der Aussprache, eigentlich sogar zu einem doppelten [gy-gy]. Würde man das so schreiben, wie man es ausspricht, dann müsste man also [aggyon] schreiben.


Hasonulás - Angleichung

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„Hasonulás“ ist ein Prozess, bei dem sich ein Laut an einen benachbarten Laut anpasst, was sowohl die Aussprache als auch die Schreibweise betreffen kann. Es gibt zwei Arten von Angleichung
1.)
teljes hasonulás - vollständige Angleichung - (Dabei passt sich ein Laut vollständig an einen benachbarten Laut an, was sowohl die Aussprache als auch die Schreibweise betrifft.)
2.)
részleges hasonulás - teilweise Angleichung - (Dabei passt sich ein Konsonant in der Aussprache nur teilweise an einen benachbarten Konsonanten an, während die Schreibweise unverändert bleibt.)

teljes hasonulás - vollständige Angleichung

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Beim Aufeinandertreffen von Wortstamm und Suffix ändert sich ein Buchstabe. Er passt sich in Schreibweise und Aussprache an einen benachbarten Laut an.


Beispiele für die Verschmelzung mit „-val/-vel“ (= mit):
„kép + vel“ = „képpel“ (mit einem Bild) – „p + v“ wird zu „pp“
„híd + val“ = „híddal“ (mit einer Brücke) – „d + v“ wird zu „dd“
„asztal + val“ = „asztallal“ (mit einem Tisch) – „l + v“ wird zu „ll“
„dob + bal“ = „dobbal“ (mit einer Trommel) – „b + v“ wird zu „bb“
„szék + kel“ = „székkel“ (mit einem Stuhl) – „k + v“ wird zu „kk“
„út + val“ = „úttal“ (mit einem Weg) – „t + v“ wird zu „tt“ (Achtung: utál = verabscheuen, hassen)
„ház + val“ = „házzal“ (mit einem Haus) – „z + v“ wird zu „zz“
„kar + val“ = „karral“ (mit einem Arm) – „r + v“ wird zu „rr“
„kanál + val“ = „kanállal“ (mit einem Löffel) - „l + v“ wird zu „ll“
„kulcs + val“ = „kulccsal“ (mit einem Schlüssel) – „cs + v“ wird zu „ccs“
„papír + val“ = „papírral“ (mit einem Papier) – „r + v“ wird zu „rr“
„csap + pal“ = „csappal“ (mit einem Hahn) – „p + v“ wird zu „pp“
„éj + vel“ = „éjjel“ (mit einer Nacht): „j + v“ wird zu „jj“
„lak + kal“ = „lakkal“ (mit einer Wohnung): „k + v“ wird zu „kk“
„pad + val“ = „paddal“ (mit einer Bank): „d + v“ wird zu „dd“


Aber:
„ez + vel“ = „ezzel” (mit diesem hier)
„az + tól“ = „attól” (von jenem dort)


Aber:
die folgenden sind KEIEN Beispiele für „hasonulás“, denn passt sich das „v“ von „vel“ nicht an den vorhergehenden Buchstaben an, da es ein Vokal ist.
„nő + vel“ = „nővel“ (mit einer Frau)
„szó + val“ = „szóval“ (mit einem Wort)
„kapu + val“ = „kapuval“ (mit einem Tor)
„fű + vel“ = „fűvel“ (mit Gras)

részleges hasonulás - teilweise Angleichung

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Bei der teilweisen Angleichung passt sich ein Konsonant in der Aussprache nur teilweise an einen benachbarten Konsonanten an, während die Schreibweise unverändert bleibt. Dies tritt typischerweise bei bestimmten Konsonantenpaaren auf, insbesondere wenn Nasale (m, n) und andere Konsonanten aufeinandertreffen.
„szín + pad“ = „színpad“ (Bühne): Das „n“ beeinflusst das „p“ leicht in der Aussprache. Es wird wie [szímpad] ausgesprochen.
„tíz + fal“ = „tíz fal“ (zehn Wände): Das „z“ beeinflusst das „f“ leicht. Es wird wie [tisz fal] ausgesprochen.
„ház + hoz“ = „házhoz“ (zum Haus): Das „h“ bleibt erhalten, aber das „z“ des Wortstamms beeinflusst das „h“ leicht. Es wird wie [hász hoz] ausgesprochen.
„köd + be“ = „ködbe“ (im Nebel): Das „t“ beeinflusst das „b“, bleibt aber in seiner Form sichtbar. Es wird wie [kötbe] ausgesprochen.
„otthon“ (zu Hause): Das „t“ passt sich dem „h“ teilweise an. Es wird wie [othon] ausgesprochen. (Es kommt zu einer Verkürzung, das „t“ wird nicht mehr als „tt“ ausgesprochen, obwohl es in „otthon“ weiterhin als doppeltes „tt“ geschrieben wird.)
„jobb + ra“ = „jobbra“ (nach rechts): Es wird wie [jobra] ausgesprochen. (Es kommt zu einer Verkürzung, das „b“ wird nicht mehr als „bb“ ausgesprochen, obwohl es in „jobbra“ weiterhin als doppeltes „bb“ geschrieben wird.


Zusammenfassung
Összeolvadás ist primär ein phonetisches Phänomen, während hasonulás sowohl die Aussprache als auch die Schreibweise beeinflussen kann.

Weitere Beispiele

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Übungen - összeolvadás, teljes és részleges hasonulás
hagyjátok - Lasst es dort (Imperativ T/2) - gy + j = [gy-gy] - Aussprache: [haggyátok]
bátyja - sein Bruder [báttya] - ty + j = [ty-ty] - - Aussprache: [báttya]
higgyétek - glauben Sie mir (gesprochen wie geschrieben) - weder Verschmelzung noch Angleichung
kertjük - ihren Garten (bestimmte Konjug.) - ty + j = [ty-ty] - Aussprache: [kerttyük]
kertje - sein Garten - ty + j = [ty-ty] - Aussprache: [kerttye]
gyógyítja - es heilt - t + j = [ty] - Aussprache: [gyógyítya ]
mondja - es sagt (bestimmte Konjug.) - d + j = [gy] - Aussprache: [mongya]
mondjuk - sagen wir mal (unbestimmte Konjugation) - d + j = [gy] - Aussprache: [mongyuk]
kádját - seine Badewanne - d + j = [gy] - Aussprache: [kágyát]
fogyjon - Gewicht verlieren (abnehmen) - gy + j = [gy-gy] - Aussprache: [foggyon]
tanítsa - bring es ihm bei (lehren) (Imperativ) - t + s = [cs] - Aussprache: [tanícha]
ő tanítja - er (bekommt es) gelehrt (beigebracht) (kein Imperativ) - t + j = [ty-ty] - Aussprache: [taníttya] (Achtung: [taníttya] ABER [tanícha])
bolondság - Torheit - d + s = [cs] - Aussprache: [boloncság]
hányja - wie viele - ny + j = [ny-ny] - Aussprache: [hánnya]
mossátok - du wäschst (Imperativ) - teljes hasonulás - (Nach der Bildungsregel für den Imperativ müsste es „mosjátok“ sein. Die Verschmelzung führ jedoch zur aktuellen Scheibweise mossátok) - gesprochen wie geschrieben) - teljes hasonulás - vollständige Angleichung
lábhóz - Bei Fuß! (hin; Imperativ, für den Hund) - b + h = [ph] - Aussprache: [láphoz] - (ABER: gyalok = zu Fuß [gehen])
tűztem - ich habe geschossen - z + t = [szt] - Aussprache: [tűsztem]
különbség - Unterschied - n + b = [mb] - Aussprache: [külömbség]
aztán - dann - z + t = [szt] - Aussprache: [asztán]
szénpor - Kohlenstaub - n + p = [mp] - Aussprache: [szémpor]
nádcukor - Rohrzucker - d + c = [tc] - Aussprache: [nátcukor]
vesződség - Verzweiflung - z + t = [szt] - Aussprache: [tűsztem]
barátság - Freundschaft - t + s = [cs] - Aussprache: [barácság]
látszik - es scheint - t + sz = [c] - Aussprache: [lácik]


Verschmelzungen im Imperativ ???

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mondd (sag!) - Der Imperativ wird durch "Wortstamm + j" gebildet, hier also "mond + j". Hier tritt jetzt eine vollständige Angleichung auf und man schreibt und spricht heute nur noch "mondd".

??? weiter Beispiele

Verschmelzungen bei der bestimmten Konjugation ???

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???

Lautassimilation

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In der ungarischen Grammatik bezieht sich die Lautassimilation (hangalaki hasonulás) auf die Anpassung eines Lautes an einen benachbarten Laut in einem Wort, sodass die Aussprache flüssiger wird. Dies ist ein häufiges Phänomen in vielen Sprachen, tritt aber im Ungarischen besonders markant auf.
Es gibt verschiedene Arten der Lautassimilation im Ungarischen:
1. Totale Assimilation (teljes hasonulás)
Hier wird der betroffene Laut vollständig an den benachbarten Laut angepasst, sodass beide Laute identisch werden.
példa - Beispiel:
„ez + vel“ = „ezzel” - Ausgangsform: ez (dies) + vel (mit)
Assimilation: Das "z" am Ende von ez passt sich vollständig dem "v" am Anfang von vel an. Durch die Assimilation entsteht ein doppeltes "z", und das Wort wird zu ezzel.
Hier verschmilzt das "z" in ez vollständig mit dem "v" in vel, wobei der Konsonant "v" im Ergebnis durch ein "z" ersetzt wird, um die Lautfolgen harmonisch auszusprechen.


2. Partielle Assimilation (részleges hasonulás)
Nur bestimmte Merkmale des Lautes passen sich an den benachbarten Laut an.
példa - Beispiel:
bolondság - Torheit - d + s = [cs] - Aussprache: [boloncság]


3. Stimmhafte und stimmlose Assimilation (zöngés és zöngétlen hasonulás)
Dies tritt auf, wenn ein stimmhafter Laut (z. B. "b", "d", "g") neben einem stimmlosen Laut (z. B. "p", "t", "k") steht und sich der Lautcharakter anpasst.
példa - Beispiel:
kis + kocsi = kiskocsi
"s" und "k" sind beide stimmlos, daher bleibt die Aussprache stimmlos, aber wenn es stimmhaft wäre, wie in "kis bagoly" (kleine Eule), würde das "s" stimmhaft werden und wie "z" klingen: "kizbagoly".
Beispiele für zöngésítés (Stimmhaftmachung):
nép + dal → népdal (Volkslied) - Aussprache: [nébdal]
Das "p" in "nép" ist stimmlos, wird jedoch stimmhaft durch das nachfolgende "d" in "dal", wodurch es wie "b" klingt.


kép + tár → képtár (Galerie) - Aussprache: [kébtár]
Das "p" in "kép" ist stimmlos, wird jedoch durch das "t" in "tár" stimmhaft, wodurch es wie "b" klingt.
zöngétlenítés: Ein stimmhafter Laut wird durch einen benachbarten stimmlosen Laut stimmlos.
zöngésítés: Ein stimmloser Laut wird durch einen benachbarten stimmhaften Laut stimmhaft.


4. Vokalharmonie (magánhangzó-harmónia)
Dies ist ein spezielles Phänomen im Ungarischen, bei dem sich Vokale innerhalb eines Wortes in ihrer Höhe (hoch oder tief) anpassen, um eine harmonische Klangfolge zu schaffen.
példa - Beispiel:
ház + ak = házak (tiefe Vokalgruppe; a, o, u, á, ó, ú)
tükör + ek = tükrök (hohe Vokalgruppe: die restlichen vokale)


5. Regressive und progressive Assimilation
Regressive Assimilation: Der folgende Laut beeinflusst den vorhergehenden.
példa - Beispiel:
hat + van → hatvan (sechzig) - Aussprache: [hattvan] - (stärkere Artikulation des "t")
Im Wort "hatvan" wird das "t" durch das nachfolgende "v" beeinflusst, bleibt aber stimmlos. Dieses Beispiel zeigt eine teilweise regressive Assimilation, wo das "t" erhalten bleibt, aber durch das nachfolgende "v" eine stärkere Artikulation erhält.


Progressive Assimilation: Der vorhergehende Laut beeinflusst den folgenden.
példa - Beispiel:
adja (geben - bestimmte Konjugation, E/3) - d + j = [gy] - Aussprache: [agya]


Diese Assimilationsprozesse sind für die natürliche und flüssige Aussprache im Ungarischen sehr wichtig und werden in der Schriftsprache nicht immer direkt sichtbar, beeinflussen aber stark die Aussprache.