Traktorenlexikon: Lanz HM

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Mit dem 8 PS starken HM (Telegrammbezeichnung „Mops“) versuchte die Heinrich Lanz AG 1923, den Erfolg des zwei Jahre zuvor auf den Markt gebrachten und 12 PS leistenden HL zu wiederholen.

Lanz HM
Lanz HM
Lanz HM
Basisdaten
Hersteller/Marke: Lanz
Modellreihe:
Modell: HM
Produktionszeitraum: 1923–1925
Stückzahl: 250
Maße
Eigengewicht: 1.150 kg
Länge: 2.050 mm
Breite: 1.250 mm
Höhe:
Spurweite:
Standardbereifung: vorne: 520 x 110
hinten: 735 x 130
Motor
Nennleistung: 5,9 kW, 8 PS
Nenndrehzahl: 500/min
Zylinderanzahl: 1
Hubraum: 3.818 cm³
Kraftstoff: Teeröl, Rohöl, Petroleum u.a.
Kühlsystem: Verdampfungskühlung
Antrieb
Antriebstyp: Hinterradantrieb
Getriebe:
Höchstgeschwindigkeit: 5,2 km/h
Lanz HM „Mops“

Als „Kleinkraftmaschine“ und sowohl in der Leistung als auch in den Ausmaßen kleinere Ausführung des „Ur-Bulldogs“ HL sollte der HM in kleineren landwirtschaftlichen oder gewerblichen Betrieben zum Einsatz kommen. Wie der HL verfügte der HM über einen schiffsähnlichen Rumpf, in dem sich ein Werkzeugkasten und der Kühlwasserbehälter befindet. Mit einer Stückzahl von nur 250 in drei Jahren produzierten Maschinen war der „Mops“ jedoch bei weitem nicht so erfolgreich wie sein großer Bruder. Dafür gehört er heute zu den seltensten und damit zu den bei Sammlern begehrtesten Lanz-Bulldogs.

 
Anheizen des Glühkopfs eines Lanz HM mit einer Lötlampe

Der HM ist mit einem liegenden Einzylinder-Zweitakt-Motor (Lanz-„Schwerölmotor“) mit Schlitzsteuerung, Glühkopfzündung, rollengelagerter Kurbelwelle, automatischer Frischölschmierung und Verdampfungskühlung mit Wasserumwälzpumpe ausgestattet.


  • Dauerleistung beträgt 5,9 kW (8 PS), weshalb er manchmal auch als „HM 8“ bezeichnet wird.
  • Verdichtung = 5,5:1
  • Bohrung = 160 mm, Hub = 190 mm

Kupplung

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  • Dreibacken-Kupplung mit Kupplungsbremse

Zur Unterbrechung des Kraftflusses und zur Betätigung der Riemenscheibe dient eine Backenkupplung.

Getriebe

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Der Mops hat kein Getriebe i.e.S.; die Fahrtrichtungsänderung erfolgt durch Umsteuern des Motors.

Der Antrieb erfolgt mittels einer Kette von der Kurbelwelle auf ein Vorgelege und von dort auf die Hinterachse, in der sich das Differential befindet.

Geschwindigkeiten vor- und rückwärts

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  • vor- und rückwärts jeweils etwa 5,2 km/h

Zapfwelle

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Eine Zapfwelle ist beim HM nicht vorhanden; Arbeitsgeräte werden über die Riemenscheibe angetrieben.

Der HM hat eine Holzbackenbremse die mit Kurbel und Spindel betätigt wird

Der HM verfügt über zwei Achsen. Die hintere Achse ist angetrieben, die vordere ist die Spurachse.

  • Vorderachse mit Drehschemel
  • Starre Hinterachse
  • Schneckenlenkung

Mit dem Lenkrad wird die Lenkwelle betätigt, die auf ein Schneckengetriebe wirkt, welches die Achse verstellt.

Maße und Abmessungen

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  • Länge = 2.050 mm
  • Breite = 1.250 mm

Bereifung

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Eisen-Bereifung

  • Vorne = 520 x 110 mm
  • Hinten = 735 x 130 mm

Füllmengen

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Verbrauch

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Sonderausrüstung

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Der HM wurde mit Eisen- oder Hartgummibereifung angeboten, für schwieriges Gelände gab es auch verbreiterte Hinterräder aus Eisen mit hohem Stollenprofil. Darüber hinaus war er auch als Stationärmotor oder als (von Zugtieren zu bewegender) „Gespann-Bulldog“ erhältlich.

Sonstiges

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Ein HM-Bulldog ist im Deutschen Traktoren- und Modellauto-Museum in Paderborn zu besichtigen.


  • Serien-Nummer von 20.001 bis 20.250

Literatur

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  • Lanz-Das Typenbuch (Albert Mößmer) Seite 58
  • Lanz-Typen und Daten (Michael Bach) Seite 110
  • Lanz von 1859-1929 (Kurt Häfner) Seite 222
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  Commons: Lanz HM – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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