Traktorenlexikon: Holder A45

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Der A 45 von Holder wurde in den 1970er-Jahren gebaut und ist ein robuster Allrad-Kompaktschlepper in Blockbauweise mit Knicklenkung. Sein kleineres Schwestermodell, der Holder A 30 basiert auf der gleichen Konstruktion, ist jedoch etwas kleiner und schwächer ausgeführt. Die Unterschiede sind jedoch nicht sehr groß. Die Modelle unterschieden sich im wesentlichen in ihrem Motor, der Bereifung, der Bremse und ihrer Motorhaube. Der A45 hat einen Dreizylindermotor erhalten, der A30 hingegen nur einen Zweizylinder. Durch das höhere Gewicht des Dreizylindermotors ist der A45 allerdings mit einem Hilfsrahmen ausgestattet und hat auch eine Blechölwanne. Im Gegensatz zum A 45 hat der Holder A 50 als leistungsstärkeres Anschlussmodell eine Gussölwanne. Die beste Unterscheidungsmöglichkeit zwischen dem A45 und dem A30 ist neben der eindeutigen Beklebung auf der Motorhaube, auch die Motorhaube selbst. Durch den größeren Motor ist sie beim A45 etwas länger als beim A30.

Holder A 45
Holder A45 (Baujahr 1976)
Basisdaten
Hersteller/Marke:	Holder
Modellreihe:	A
Modell:	A 45
Bauweise:	Blockbauweise
Produktionszeitraum:	1972–1979
Maße
Eigengewicht:	1120 kg
Länge:	2890 mm
Breite:	880/1120/1230 mm
Höhe:	1110/1745 mm
Radstand:	1290 mm
Bodenfreiheit:	250 mm
Spurweite:	680/920/1030 mm
Wenderadius ohne Lenkbremse:	2220 mm
Standardbereifung:	vorne: 7.50x18 hinten: 7.50x18
Motor
Nennleistung:	27/31 kW, 36/42 PS
Nenndrehzahl:	2300/2400/min
Zylinderanzahl:	3
Hubraum:	2020 cm³
Kraftstoff:	Diesel
Kühlsystem:	Wasserkühlung
Antrieb
Antriebstyp:	Allrad
Getriebe:	6/3-Getriebe
Höchstgeschwindigkeit:	20 km/h

Insgesamt ist der kleine Knickschlepper sehr robust gebaut und leistet dank solider Holdertechnik lange und zuverlässige Dienste. Seine Hubkraft an der Heckhydraulik ist mit 1400 kg in dieser Gewichtsklasse einzigartig.

Motor Bearbeiten

Der Motor ist ein Dreizylinder-Stehend-Reihenmotor, der mit Dieselkraftstoff in einem Viertakt gezündet wird. Er ist wassergekühlt und vollständig mit Boschkomponenten ausgerüstet. Es handelt sich dabei um einen Holder-Motortyp VD 3. Zur Einführung des Modells im Jahr 1972 lieferte er 36 PS. Die Leistung wurde dann im Jahr 1975 durch Erhöhung der Drehzahl auf 42PS erhöht. Eine Ehöhung des Drehmoments erfolgte nicht. (Holder 6001-3),

Kupplung Bearbeiten

Die Kupplung ist eine Einscheiben-Trockenkupplung von Fichtel & Sachs. Sie ist vom Typ KS 200 und wurde mit gelben Federn ausgestattet.

Getriebe Bearbeiten

Das Getriebe im Vollölbad ist mit 3 Gruppen mit je 3 Gängen ausgestattetes Teil-Synchrongetriebe. Als Gruppen stehen die Rückwärts-, Arbeits-, und Straßengruppe zur Auswahl. Sie sind nicht synchronisiert, und können nur im Stand geschaltet werden. Die 3 Gänge innerhalb der Gruppen sind vollständig synchronisiert und können während der Fahrt geschaltet werden. Sie werden über den Ganghebel in der Mitte geschaltet. Die Gruppe wird über einen eigenen Gruppenhebel an der rechten Seite gewählt.

Es garantiert den permanenten Vierradantrieb; die Kraftverteilung liegt bei 50/50; über zwei Differentialgetriebe mit spiralverzahnten Kegelrädern. Eine zusätzliche Differentialsperre konnte über einen federbelasteten Fußhebel betätigt werden.

Geschwindigkeiten vor- und rückwärts Bearbeiten

Arbeitsgruppe 1,25/2,00/3,80
Straßengruppe 5,95/9,60/18,20
Rückwärts 1,25/2,00/3,80

Zapfwelle Bearbeiten

Heckzapfwelle mit Drehzahl 540 U/min bei einer Motordrehzahl von 2100 U/min bzw. 590 U/min bei 2300 U/min
Getriebeunabhängig schaltbar

Bremsen Bearbeiten

zwei unabhängige Bremssysteme, Fuß- und Handbremse auf alle 4 Räder wirkend
Die Handbremse ist als Stockbremse ausgeführt

An diesem Punkt gibt es einen wesentlichen Unterschied zwischen dem A45 und dem A30. Die Bremse des A45 hat Maße von 180x30 mm, wohingegen der A30 Maße von 150x35 mm hat.

Achsen Bearbeiten

Bei den Achsen handelt es sich um Portalachsen. Diese erhöhen die Bodenfreiheit ein wenig und sorgen für eine Optimierte übersetzung an den Rädern. Sie müssen ebenso, wie das Getriebe mit Öl gefüllt werden. Ein Nachteil ist, dass die Gehäuse gerne undicht werden und nachgedichtet werden müssen.

Lenkung Bearbeiten

Bei der Lankung handelt es sich Serienmäßig um ein hydraulisch unterstütztes Lenkgetriebe von ZF-Gemmer mit Knickgelenk, wodurch sich die Verradlenkung ergab. Als zusatzausstattung wurde ab 75 ein vollhydraulisches und verstärktes ZF-Lenkorbitol mit Lenkzylinder angeboten. In extremsituationen ist die vollhydraulische Lenkung etwas komfortabler, da sie minimal leichter zu lenken ist, im Normalfall ist jedoch kein unterschied bemerkbar. Die geänderte Lenkung brachte allerdings noch eine weitere änderung mit sich. Es wurde eine verstärkte Hydraulikpumpe verbaut, die bei Nenndrehzahl 26 L/min lieferte. Die normale Hydraulikpumpe hingegen lieferte nur 9,2 L/min.

Hydrauliksystem und Kraftheber Bearbeiten

Das Hydrauliksystem ist eine Holder-Hydraulik mit Bosch-Pumpe und Bosch-Steuergerät. Sie hebt auch bei ausgekuppeltem Getriebe aus und ist direkt an den Motor angebaut. Sie befindet sich vorne rechts über den Steuerzahnrädern.

Die Heckhydraulik hat eine überragende Hubleistung von 1400 kg an den Underlankern an der Ackerschiene. Des weiteren konnten zusätzliche Hydraulikkreise, Einzel- und Doppeltwirkend, bereits ab Werk dazubestellt werden.