Der Genitiv drückt im Türkischen Besitzverhältnisse oder Zugehörigkeiten zu einem Bezugswort aus. Er wird vor allem bei der Zusammensetzung von Hauptwörtern verwendet.

Er wird gebildet durch das Anhängen von -ın, -un, -in, oder -ün nach den Regeln der großen Vokalharmonie.

Wenn das Wort mit einem Vokal endet, wird als Füllkonsonant ein -n- eingeschoben.

Die zugehörigen Fragen lauten:

  • nerenin? - welchen Ortes?
  • neyin? oder nenin? - von was?
  • kimin? - wessen?

Beispiele:

İstanbul'un = Istanbuls
Türkiye'nin = der Türkei
Mustafa'nın =Des Mustafas
evin = des Hauses
benim = meiner
babasının = seines Vaters

Wie im Deutschen können im Türkischen Hauptwörter aneinandergereiht werden (Nominalkomposita).

Haustür ev kapısı (das Haus seine Tür)
Geschäftsmann iş adamı (die Arbeit ihr Mann)

Der Genitiv gilt allerdings im Türkischen nicht als eigenständiger Fall, siehe auch Possessiv