Soziologische Klassiker/ Geschlechterforschung/ Emile Durkheim

Emile Durkheim Bearbeiten

Macht und Herrschaft Bearbeiten

Zum Herrschafts- und Machtverhältnis zwischen den Geschlechtern äußert sich Durkheim lediglich zu den Unterschieden zwischen männlichem und weiblichem Körperbau, der dem Mann die dominierende Position zukommen lässt. Damit eine Familie funktioniert, bedarf es der Unterordnung der Frau, wobei hier keine Verbindung zu Unterdrückung gemeint ist. Auch die Familie unterliegt einem Prozess, indem die Frau sich unterordnet, aber es wird ihr gleichzeitig eine große Bedeutung als Mutter und Ehefrau zugeschrieben. “Der Mann sieht sich mehr und mehr als der Gefährte der Frau, und seine Gewohnheit, seine Frau als minderwertig zu betrachten, schwindet. Diese Entwicklung vollzieht sich nicht gegen, sondern innerhalb und auf der Basis der patriarchalen Familie[1]Dass sich dieser Zustand ändert, liegt außerhalb Durkheims Vorstellungsvermögens.

Geschlechtliche Arbeitsteilung und der Mann als Produkt der Gesellschaft Bearbeiten

Die Anzahl der erwähnten Textstellen zu denen sich Durkheim zum Geschlechterverhältnis äußert, kann man ihn nicht zu den Klassiker zuordnen, der eine in soziologischer Hinsicht relevante Geschlechtertheorie miterarbeitet hätten. “Das Verhältnis der Geschlechter, Unterschiede der sozialen Funktion von Frau und Mann spricht Durkheim jedoch immer wieder an, und er analysiert sie auf der Folie der von ihm entwickelten soziologischen Kategorien.”[2] Dabei sind vor allem die 1893 über die soziale Arbeitsteilung und 1897 über den Selbstmord erschienenen Werke zu erwähnen. Aus ihnen lässt sich eine Geschlechtertheorie herleiten, die Entwicklung und Funktion von geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung, die männliche und weibliche Position in ehelichen Verbindung und die Bedeutung der Familie zum Inhalt hat.


Literatur Bearbeiten

  • Michael Meuser (1998)
    Geschlecht und Männlichkeit: Soziologische Theorie und kulturelle Deutungsmuster'
    Leske + Budrich, Opladen

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Vgl. Meuser, 1998 Seite 49
  2. Vgl. Meuser, 1998 Seite 41