Sensomotorik im Sportunterricht: Fusskrafttraining
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Übersicht: Praktische Durchführung von Sensomotorikstunden
Beweglichkeit und gutes Auftreten für fortgeschrittene Barfußturner
BearbeitenGeeignet für die 2. bis 4. Jahrgangsstufe und in erster Linie für die Ausführung in der Turnhalle.
Wenn sich nach einigen Sensomotorikstunden, vielleicht auch nach einem Wandertag auf einem Barfußpfad, das Bewegungsgefühl und die Fußmuskelkraft ein Stück weit entwickelt haben, bietet die folgende Stunde Gelegenheit, die Füße noch leistungsfähiger zu machen.
Materialbedarf
BearbeitenMaterialbedarf pro ca. 10 Schüler so wie als Grundausstattung im Kapitel Fußgymnastikspiele beschrieben:
- Schuhkarton oder kleine Holzkiste (ist stabiler), ca. 40 x 30 x 15 cm (L x B x H), kann unten offen sein, Löcher von ca. 10, 7 und 5 cm Durchmesser auf der Oberseite. Ein etwas kleinerer Karton ohne Löcher kann zwecks der Aufbewahrung der Gegenstände in Schachtel gestellt werden.
- 6 Stöckchen 1 - 2 cm Durchmesser, 30 cm lang,
- 3 Schnüre (z.B. Kordel aus Kunstfaser) 80 cm lang, 8 mm dick, an den Enden abgeflammt und mit einem Knoten versehen,
- 40 kleine Gegenstände wie Flaschenkorken, Wäscheklammern, Lärchen- oder Föhrenzapfen. In der Turnhalle darf man nichts verwenden, was am Hallenboden kratzen oder abfärben kann (also z.B. keine Steine oder Kastanien),
- 6 Ringe von ca. 12 cm Durchmesser aus griffigem Material (z.B. aus im Baumarkt erhältlichen Fugenfüllprofilen),
- ein Stapel Plastik- oder Pappbecher.
Außerdem
- Hupfseile, wenn möglich eines für jeder Kind,
- ggf. Augenbinden
Einführung und Aktivierung der Füße
Bearbeiten- Um ganz bewusst aufzutreten, sollen die Schüler möglichst exakt mit den Füßen auf geraden wie auch kurvigen Linien auf dem Hallenboden gehen: zuerst ganz normal, dann auf den Zehenspitzen, auf den Fersen, auf den Außen- und Innenkanten der Füße und schließlich im Entengang.
- Dann wird ein Tausendfüßler gebildet, indem jeder dem Vordermann die Hände auf die Schultern legt. Als Kopf wählt man ein großgewachsenes Kind mit erkennbar gutem Bewegungsgefühl. Es wird normal gegangen, bis die Schüler einen gleichen Schritt gefunden haben. Dann folgt z.B. die Sequenz: Zehenspitzen, normal, Fersen, normal, Außen- und Innenkanten, normal, allmählich runter zum Entengang, allmählich wieder hoch, Storchengang, breitbeinig laufen, auf einer Linie am Hallenboden balancieren, rückwärts gehen, seitwärts gehen, dies auch auf den Zehenspitzen.
- Die Hupfseile werden -- ebenfalls mit den Füßen -- zu einem kurvigen Parcours aneinandergelegt. Darüber muss man sich jetzt mit geschlossenen Augen (wer blinzelt, kriegt sie verbunden!) vorantasten, ohne den Kontakt zu der Seilstrecke zu verlieren. Dies wird auch rückwärts und seitwärts geübt.
Aufwärmen
BearbeitenNun wird ein wenig mit den Hupfseilen gesprungen.
Sensomotoriktraining
BearbeitenNun kommen die Gegenstände aus den Kartons zum Einsatz. Die schon bekannten Greifübungen werden jetzt mit dem Hupfen auf einem Bein kombiniert, was in gleicher Weise die Fußmuskulatur und den Gleichgewichtssinn schult.
- Materialtransport: Hierzu erhalten die Schüler zuerst die Korken, Zapfen etc. zum Greifen und sollen sie mit den Zehen durch die Öffnungen auf der Oberseite einwerfen. Dann wird die Schachtel ca. 5 m weit weggestellt, die Gegenstände werden aufgehoben und auf einem Bein hupfend zum Ziel befördert. Das wird mit beiden Beinen geübt. Schließlich werden Mannschaften gebildet; welche hat zuerst alles in der Kiste?
- Ebenso kann man auch das Stapeln der Becher mit dem Transport über eine gewisse Distanz verbinden und am Schluss noch einige der kleinen Gegenstände in den obersten Becher befördern.
- Staffellauf: Die Stöckchen werden ausgeteilt, zwischen die Zehen geklemmt und von Fuß zu Fuß weitergereicht. Dann werden Mannschaften gebildet, wobei die Schüler zuerst in kurzen Abständen in einer Reihe stehen. Nach diesem Durchgang werden sie in 2-3 m Abstand aufgestellt und müssen die Distanz auf einem Bein hupfend zurücklegen müssen. Jede Mannschaft erhält ein "Staffelholz" und muss es möglichst schnell über die Ziellinie bringen. Wer es verliert, muss es mit den Füßen wieder aufheben, was natürlich zu Zeitverlust führt. Wie beim normalen Staffellauf eben auch!
- Vermutlich hat jedes Kind einen Fuß, mit dem es lieber greift und ein Bein, auf dem es lieber hupft. Und welche das sind, hat sich bei der vorhergehenden Übung herausgestellt. Nun wird die Übung aber mit vertauschten Füßen wiederholt, auch wenn es schwerer fällt.
- Auch die Ringe können über jeweils einige Meter Distanz weitergereicht werden. Dafür lässt sich ein Kind einen Ring z.B. über seinen vorgestreckten Fuß legen oder auf ein mit den Zehen gehaltenes Stöckchen fädeln und muss dann einige Meter weit hupfen, um ihn von einem anderen wieder abnehmen zu lassen. Wenn das 5 oder 7 Kinder machen, die in einem weiten Kreis aufgestellt sind, kommt jeder sowohl mit Hupfen als auch mit Greifen dran.
- Kräftemessen: zwei Kinder stehen sich gegenüber und ergreifen jeweils einen Knoten am Ende der Schnur so mit den Zehen, dass die Schnur zwischen großer und zweiter Zehe hindurchgeht. Dann versuchen sie, sich gegenseitig die Schnur wegzuziehen. Das kräftigt die Haltemuskulatur für das Fußgewölbe!
Abschluss
BearbeitenNoch ein wenig um die Halle joggen oder ein kurzes Völkerballspiel, das schaffen die Füße jetzt auch noch!