Schachendspiele/ Turmendspiele/ Turm und 1 Bauer gegen Turm

Das Endspiel Turm und Bauer gegen Turm hat große praktische Bedeutung, weil es häufiger als andere elementare Endspiele aufs Brett kommt und außerdem bei vorhergehenden Abtäuschen und dem Vorrücken von Bauern die Konsequenzen sehr genau berechnet werden müssen.

Stellung 1
a8 b8 c8 d8 e8 f8 g8 h8
a7 b7 c7 d7 e7 f7 g7 h7
a6 b6 c6 d6 e6 f6 g6 h6
a5 b5 c5 d5 e5 f5 g5 h5
a4 b4 c4 d4 e4 f4 g4 h4
a3 b3 c3 d3 e3 f3 g3 h3
a2 b2 c2 d2 e2 f2 g2 h2
a1 b1 c1 d1 e1 f1 g1 h1
Remis


Eine Schlüsselstellung im Endspiel Turm und Bauer gegen Turm. Befindet sich der schwarze König in der markierten Zone, dann kann Weiß nicht gewinnen. Folgende Grundideen sollte man sich merken:

  • Der schwarze König hält sich vor dem Bauern auf.
  • Der schwarze Turm blockiert zunächst die 6. Reihe. Diese kann der weiße König nicht ohne Hilfe überschreiten.
  • Wird der Bauer auf die 6. Reihe vorgeschoben, dann hat der weiße König kein Feld mehr, auf dem er sich vor den Schachgeboten des schwarzen Turms verbergen kann. In dieser Situation gehört der schwarze Turm dann hinter den Bauern, keinesfalls auf die 7. oder 8. Reihe.
  • Turmtausch führt zu einem Remis-Bauernendspiel.

1. Ke4-d5 Th6-g6 2.Ta1-a7+ Ke7-e8 3. e5-e6 Tg6-g1 Remis

Stellung 2
a8 b8 c8 d8 e8 f8 g8 h8
a7 b7 c7 d7 e7 f7 g7 h7
a6 b6 c6 d6 e6 f6 g6 h6
a5 b5 c5 d5 e5 f5 g5 h5
a4 b4 c4 d4 e4 f4 g4 h4
a3 b3 c3 d3 e3 f3 g3 h3
a2 b2 c2 d2 e2 f2 g2 h2
a1 b1 c1 d1 e1 f1 g1 h1
Weiß am Zug gewinnt

Schwarz am Zug hält Remis


Für Weiß am Zug ist diese Stellung elementar gewonnen, weil der schwarze Turm die Grundreihe wegen Matt nicht mehr verlassen darf:

1.Kg5-g6 Tb8-d8 2.Ta7-h7 Kf8-g8 3.f6-f7+ Kg8-f8 4.Th7-h8+ Kf8-e7 mit Gewinn für Weiß


Schwarz am Zug hält Remis, indem er seinen Turm hinter den Bauern bringt. Der weiße König hat kein Feld, um sich vor den Schachgeboten zu verstecken. Turmtausch führt zu einem Remis-Bauernendspiel:

1...Tb8-b1 2.Kg5-g6 Tb1-g1+ mit Remis

Stellung 3
a8 b8 c8 d8 e8 f8 g8 h8
a7 b7 c7 d7 e7 f7 g7 h7
a6 b6 c6 d6 e6 f6 g6 h6
a5 b5 c5 d5 e5 f5 g5 h5
a4 b4 c4 d4 e4 f4 g4 h4
a3 b3 c3 d3 e3 f3 g3 h3
a2 b2 c2 d2 e2 f2 g2 h2
a1 b1 c1 d1 e1 f1 g1 h1
Weiß am Zug gewinnt

Schwarz am Zug hält Remis


Weiß am Zug kann den Bauern nicht ziehen, weil das wie gerade gezeigt Remis ergibt. Aber mit dem Vorrücken des Königs kann er gewinnen:

1.Kg5-g6 Tb8-b1 2.Ta7-a8+ Kf8-e7 3.f5-f6+ Ke7-e6

Jetzt gibt es zwei gute und einen schlechten Zug:

  • 4.Ta8-e8+ Ke6-d7 5.f6-f7 Tb1-g1+ 6.Kg6-h5 mit Gewinn
  • 4.Ta8-a6+ Ke6-e5 5.f6-f7 Tb1-g1+ 6.Kg6-h7 Tg1-h1+ 7.Kh7-g7 Th1-g1+ 8.Ta6-g6 mit Gewinn

4.f6-f7? Tb1-g1+ 5.Kg5-h6 Ke6xf7 mit Remis

Schwarz kann in dieser Stellung sehr leicht Remis halten, indem er das Vorrücken des Königs verhindert:

1...Tb8-b6 2.f5-f6 Tb6-b1

Es hat sich Stellung 1 ergeben, die Remis ist.


Es gibt noch einen zweiten und erheblich schwierigeren Weg zum Remis. Dieser ist aber dennoch interessant, weil er eine andere Verteidigungsmethode zeigt, die angewendet werden kann, wenn es dem schwarzen König nicht gelingt, vor dem Bauern zu stehen:

1...Tb8-b1 2.Kg5-g6 Tb1-f1 3.Kg6-f6

Es droht Matt. Der schwarze König muss ziehen. In einem solchen Fall sollte man folgende Regel anwenden:

  • Der König gehört in die kurze Ecke.
  • Der Turm gehört in die lange Ecke.


Richtig ist deshalb:

3...Kf8-g8! 4.Ta7-a8+ Kg8-h7 5.Ta8-f8! Soll Zugzwang schaffen

5...Tb1-a1! 6.Tf8-e8 Ta1-f1! mit Remis


Wenn Weiß statt 6.Tf8-e8 den König zieht: 6.Kf6-e7 dann retten Angriffe von der Seite:

6...Ta1-a7+ 7.Ke7-f6 Ta7-a6+ 8.Kf6-g5 Ta6-a5 mit Remis


Wie bereits angedeutet, verliert Schwarz wenn er mit 3...Kf8-e8 in die andere Richtung zieht. Es ist jedoch nicht gerade einfach, das vollständig zu zeigen. Ich verzichte deshalb hier auf die Angabe weiterer Varianten.

Stellung 4
a8 b8 c8 d8 e8 f8 g8 h8
a7 b7 c7 d7 e7 f7 g7 h7
a6 b6 c6 d6 e6 f6 g6 h6
a5 b5 c5 d5 e5 f5 g5 h5
a4 b4 c4 d4 e4 f4 g4 h4
a3 b3 c3 d3 e3 f3 g3 h3
a2 b2 c2 d2 e2 f2 g2 h2
a1 b1 c1 d1 e1 f1 g1 h1
Weiß am Zug gewinnt

Schwarz am Zug hält Remis


Schwarz am Zug hält mit seitlichen Schachgeboten Remis, weil der weiße König nicht bis zum Turm gehen kann, ohne seinen Bauern einzubüßen:

1...Ta2-a8+ 2.Ke8-d7 Ta8-a7+ 3.Kd7-d6 Ta7-a6+ 4.Kd6-c5 Ta6-e6 Remis


Weiß am Zug gewinnt. Der große Awerbach schlägt dazu 1.Tf1-d1 vor. Noch schneller geht es laut den Tablebases mit dem einfachen Zug 1.Tf1-e1!

Danach nützen Schachgebote nichts mehr, weil sich der König dem Turm nähert und damit das notwendige Tempo zur Bauernumwandlung gewinnt.

Auf 1..Kg7-f6 spielt Weiß 2.Ke8-f8 und gewinnt ebenso leicht.

Der plausibelste Verteidigungszug für Schwarz ist 1...Ta2-d2, was zunächst ein Ausbrechen des weißen Königs verhindert. Diese Stellung ist ein neues Diagramm wert!

Stellung 5
a8 b8 c8 d8 e8 f8 g8 h8
a7 b7 c7 d7 e7 f7 g7 h7
a6 b6 c6 d6 e6 f6 g6 h6
a5 b5 c5 d5 e5 f5 g5 h5
a4 b4 c4 d4 e4 f4 g4 h4
a3 b3 c3 d3 e3 f3 g3 h3
a2 b2 c2 d2 e2 f2 g2 h2
a1 b1 c1 d1 e1 f1 g1 h1
Weiß am Zug gewinnt


1.Te1-g1+ Kg7-h6 (1...Kg7-f6 führt zur vorhergehenden Stellung)

2.Tg1-g4! Der Schlüsselzug. Der Turm gehört auf die 4. Reihe. Die Methode wird Brückenbau genannt.

2...Td2-e2 3.Ke8-f7 Te2-f2+ 4.Kf7-e6 Tf2-e2+ 5.Ke6-f6 Te2-f2+

6.Kf6-e5 Tf2-e2+ 7.Tg4-e4

Die Brücke ist fertig: Be7, Ke5, Te4. Schwarz kann die Bauernumwandlung nicht mehr verhindern.

Stellung 6
a8 b8 c8 d8 e8 f8 g8 h8
a7 b7 c7 d7 e7 f7 g7 h7
a6 b6 c6 d6 e6 f6 g6 h6
a5 b5 c5 d5 e5 f5 g5 h5
a4 b4 c4 d4 e4 f4 g4 h4
a3 b3 c3 d3 e3 f3 g3 h3
a2 b2 c2 d2 e2 f2 g2 h2
a1 b1 c1 d1 e1 f1 g1 h1
Schwarz am Zug verliert


Diese Stellung unterscheidet sich von der ersten dadurch, dass der schwarze Turm eine Linie näher am weißen König steht. In diesem Fall funktioniert der Remisplan für Schwarz nicht mehr, Weiß gewinnt:

1...Tb2-b8+ 2.Ke8-d7 Tb8-b7+ 3.Kd7-d6 Tb7-b8!

Noch das Beste. Der Plan aus der vorigen Stellung scheitert: 3...Tb7-b6+? 4.Kd6-c7 Tb6-e6 5.Kc7-d7 und der Bauer ist durch

4.Kd6-c7 Tb8-a8 5.Tf1-a1!

Wenn Schwarz den angebotenen Turm schlägt, muß Weiß beweisen, dass er das Endspiel Dame gegen Turm beherrscht:

5...Ta8xa1 6.e7-e8D siehe den Abschnitt Dame gegen Turm

Anderenfalls geht der Bauer zur Dame:

5...Ta8-h8 6.Kc7-d7 mit Gewinn

Schlussfolgerung: Schwarz am Zug hält in diesem Stellungstyp Remis, wenn zwischen Turm und Bauer wenigstens 3 Linien liegen.

Stellung 7
a8 b8 c8 d8 e8 f8 g8 h8
a7 b7 c7 d7 e7 f7 g7 h7
a6 b6 c6 d6 e6 f6 g6 h6
a5 b5 c5 d5 e5 f5 g5 h5
a4 b4 c4 d4 e4 f4 g4 h4
a3 b3 c3 d3 e3 f3 g3 h3
a2 b2 c2 d2 e2 f2 g2 h2
a1 b1 c1 d1 e1 f1 g1 h1
Weiß am Zug gewinnt

Schwarz am Zug hält Remis


Der schwarze Turm ist vom Bauern seitlich abgedrängt. Es stellt sich die Frage, ob das partieentscheidend ist. In der links stehenden Stellung hängt das Ergebnis vom Zugrecht ab. Weiß am Zug gewinnt, weil der König in die Verteidigung einbrechen kann, ohne das der schwarze König das verhindern kann:

1.Kb4-a5 Tb8-a8+ 2.Ka5-b6 Ta8-b8+ 3.Kb6-a6 Tb8-a8+ 4.Ka6-b7 mit Gewinn


Schwarz am Zug kann sich retten:

1...Tb8-c8!

Sowohl der Übergang ins Bauernendspiel mit 2.Tc1xc8 2...Kd7xc8 3.Kb4-a5 Kc8-b7

als auch das Ausweichen mit dem Turm 2.Tc1-h1 Kd7-c7 führen nur zum Remis.

Stellung 8
a8 b8 c8 d8 e8 f8 g8 h8
a7 b7 c7 d7 e7 f7 g7 h7
a6 b6 c6 d6 e6 f6 g6 h6
a5 b5 c5 d5 e5 f5 g5 h5
a4 b4 c4 d4 e4 f4 g4 h4
a3 b3 c3 d3 e3 f3 g3 h3
a2 b2 c2 d2 e2 f2 g2 h2
a1 b1 c1 d1 e1 f1 g1 h1
Remis


In dieser Stellung kann Weiß nicht gewinnen. Zwischen Turm und Bauern liegen 3 Felder. Außerdem verhindert der schwarze König, dass der weiße Turm den Bauern von der Seite decken kann:

1.Kb3-a4 1...Tb8-a8+ 2.Ka4-b5 Ta8-b8+ Der weiße König kommt nicht weiter


Oder

1.Tc1-c4 Kd5-d6 2.Kb3-a4 Kd6-d5!

Es ist unbedingt notwendig, die Königsstellung zu verbessern. 2...Tb8-a8+ verliert: 3.Ka4-b5 Ta8-b8+ 4.Kb5-a6 Tb8-a8+ 5.Ka6-b7 Ta8-a4 6.Tc4-c6+ Kd6-d5 7.b4-b5 mit Gewinn

Deshalb:

3.Tc4-c5+ Kd5-d6 4.Ka4-a5 Tb8-a8+ mit Remis

Stellung 9
a8 b8 c8 d8 e8 f8 g8 h8
a7 b7 c7 d7 e7 f7 g7 h7
a6 b6 c6 d6 e6 f6 g6 h6
a5 b5 c5 d5 e5 f5 g5 h5
a4 b4 c4 d4 e4 f4 g4 h4
a3 b3 c3 d3 e3 f3 g3 h3
a2 b2 c2 d2 e2 f2 g2 h2
a1 b1 c1 d1 e1 f1 g1 h1
Remis


In dieser Stellung hat Weiß mehr Platz. Das ändert aber nichts am Remis-Ergebnis. Wenn sich der weiße König auf den Vormarsch begibt, verbleibt der Bauer ungeschützt und fällt dem Schwarzen zum Opfer.

1.Kd3-c4 Td8-c8+ 2.Kc4-b5 Tc8-d8 3.Kb5-c5 Td8-c8+ 4.Kc5-b6 Tc8-d8 5.Te1-d1 Kf5-e4 Remis

Stellung 10
a8 b8 c8 d8 e8 f8 g8 h8
a7 b7 c7 d7 e7 f7 g7 h7
a6 b6 c6 d6 e6 f6 g6 h6
a5 b5 c5 d5 e5 f5 g5 h5
a4 b4 c4 d4 e4 f4 g4 h4
a3 b3 c3 d3 e3 f3 g3 h3
a2 b2 c2 d2 e2 f2 g2 h2
a1 b1 c1 d1 e1 f1 g1 h1
Weiß am Zug gewinnt

Schwarz am Zug hält Remis


Diese Stellung unterscheidet sich von der vorhergehenden in der schlechteren schwarzen Königsstellung. Wenn Weiß am Zug ist, kann er seinen Bauern mit dem Turm von der Seite decken und mit dem König angreifen:

1.Kd3-c4 Td8-c8+ 2.Kc4-b5 Tc8-d8 3.Kb5-c5 Td8-c8+ 4.Kc5-b6 Tc8-d8

5.Te1-e4 Kf7-f6 6.Kb6-c7 Td8-d5 7.Kc7-c6 Td5-d8 8.d4-d5 mit Gewinn


Schwarz am Zug hat genau das eine notwendige Tempo, um seine Königsstellung zu verbessern:

1...Kf7-f6 2.Kd3-c4 Td8-c8+ 3.Kc4-b5 Tc8-d8 4.Kb5-c5 Td8-c8+

5.Kc5-b6 Tc8-d8 6.Te1-e4 Kf6-f5 7.Te4-h4 Kf5-e6 Remis


Statt dem letzten Zug ist sicherlich 7...Kf5-g5 ein einfacherer Remiszug. 7...Kf5-e6 ist aber allgemeingültiger, weil er auch noch mit einem weiter links stehenden Bauer funktioniert.

Stellung 11
a8 b8 c8 d8 e8 f8 g8 h8
a7 b7 c7 d7 e7 f7 g7 h7
a6 b6 c6 d6 e6 f6 g6 h6
a5 b5 c5 d5 e5 f5 g5 h5
a4 b4 c4 d4 e4 f4 g4 h4
a3 b3 c3 d3 e3 f3 g3 h3
a2 b2 c2 d2 e2 f2 g2 h2
a1 b1 c1 d1 e1 f1 g1 h1
Weiß gewinnt


In diesem Beispiel ist der schwarze König eine weitere Linie abgedrängt. Das reicht zum weißen Sieg:

1.Kd3-c4 Td8-c8+ 2.Kc4-b5 Tc8-d8 3.Kb5-c5!?

Dem Zug habe ich ein !? gegeben. Er stammt von Awerbach. Die Tablebases schlagen hier 3.Tf1-d1! vor. Das führt nach der Fortsetzung 3...Kg7-f6 4.Kc5-c6 zwei Züge schneller zum Sieg.

3...Td8-c8+ 4.Kc5-b6 Tc8-d8 5.Tf1-d1 Kg7-f6 6.Kb6-c7 Td8-d5

7.Kc7-c6 Td5-d8 8.d4-d5 Td8-c8+ 9.Kc6-d7 Tc8-a8 10.d5-d6 mit Gewinn

Der Bauer geht zur Dame. Am Ergebnis ändert sich nichts, wenn in der Ausgangsstellung Schwarz am Zug ist. Tatsächlich ist kein Zug zu finden, der die schwarze Position verbessert.

Stellung 12
a8 b8 c8 d8 e8 f8 g8 h8
a7 b7 c7 d7 e7 f7 g7 h7
a6 b6 c6 d6 e6 f6 g6 h6
a5 b5 c5 d5 e5 f5 g5 h5
a4 b4 c4 d4 e4 f4 g4 h4
a3 b3 c3 d3 e3 f3 g3 h3
a2 b2 c2 d2 e2 f2 g2 h2
a1 b1 c1 d1 e1 f1 g1 h1
Remis


In dieser Stellung kann Weiß sein Königsmanöver nicht durchführen, das in der vorigen Stellung zum Sieg führte. Deshalb muss Ka4 nicht betrachtet werden. Da auf der 4. Reihe aber 6 Felder für den Turm zur Verfügung stehen, könnte man probieren, den Bauern von der Seite zu decken:

1.Td1-d4 Ke6-e5 2.Td4-h4 Ke5-d5 3.Kb3-a4 Kd5-c6 4.Th4-h6+ Kc6-b7 Remis

In diesem Fall nutzt Schwarz den Abzug des Turms sofort aus, um den König vor den Bauern zu stellen, was das Remis nach bekanntem Muster garantiert. Aber auch das Decken mit dem König nutzt nichts:

2.Kb3-c3 Tb8-c8+ 3.Td4-c4 Tc8-b8!

Natürlich nicht 3...Tc8xc4+?, weil das Bauernendspiel verloren ist. Der weiße König erreicht das Schlüsselfeld a6 des Bauern b4 und gewinnt: 4.Kc3xc4 Ke6-d6 5.Kc4-b5 Kd6-c7 6.Kb5-a6 mit Gewinn

4.Tc4-c5+ Ke5-d6 5.Kc3-c4 Tb8-a8 6.Kc4-b5 Ta8-b8+ mit Remis


Wenn Schwarz in der Ausgangsstellung am Zug ist, gibt es nur einen einzigen Zug, der zum Remis führt. Das Zugrecht ist hier also eher nachteilig:

1...Ke6-e5! Einziger Zug

2.Td4-d7 2...Ke5-e6! Einziger Zug

3.Td7-a7 Ke6-d6 4.Kb3-a4 Kd6-c6 5.Ka4-a5 Tb8-b5+ 6.Ka5-a4 Tb5-b8 Remis


In den Endspielbüchern wird dieser Stellungstyp noch weiter variiert: Noch eine Linie mehr zwischen Bauer und gegnerischem König, Bauer auf der dritten Reihe und so weiter. Viele neue Ideen ergeben sich dadurch nicht. Wenn man sich die hier dargestellten Pläne merkt, sollte man auch damit klarkommen.

Die folgenden beiden Stellungen sind dadurch charakterisiert, dass der weiße König von seinem Bauern abgeschnitten ist. Dadurch steigen die Remischancen. Deshalb müssen hier nur Stellungen betrachtet werden, in denen der schwarze König ebenfalls weit abseits postiert und seinerseits vom Bauern entfernt ist. Befindet er sich in einer Partie in der Nähe des Bauern, kann man gleich Remis geben.

Stellung 13
a8 b8 c8 d8 e8 f8 g8 h8
a7 b7 c7 d7 e7 f7 g7 h7
a6 b6 c6 d6 e6 f6 g6 h6
a5 b5 c5 d5 e5 f5 g5 h5
a4 b4 c4 d4 e4 f4 g4 h4
a3 b3 c3 d3 e3 f3 g3 h3
a2 b2 c2 d2 e2 f2 g2 h2
a1 b1 c1 d1 e1 f1 g1 h1
Remis


Weiß kann verschiedende Pläne versuchen, alle enden mit Remis: Im ersten Plan rückt er sofort seinen Bauern vor:

1.b3-b4 Th2-h4 2.Tf1-b1 Kg7-f6

Der weiße Turm muss den Bauern decken, deshalb kann Schwarz seinen König aktivieren.

3.Ka1-a2 Kf6-e6 4.Ka2-b3 Ke6-d6 5.Tb1-c1 Th4-h8

Dieser Stellungstyp ist von der vorhergehenden Seite bereits als Remis bekannt.

Das Bauernendspiel nach 3.b4-b5 ist ebenfalls Remis: 3...Th4-a4+ 4.Ka1-b2 Ta4-b4+ 5.Kb2-c2 Tb4xb1 6.Kc2xb1 Kf6-e6

Der zweite mögliche Plan von Weiß besteht darin, zuerst den König zu befreien:

1.Ka1-b1 Kg7-g6 2.Kb1-c1 Kg6-g7 3.Tf1-d1 Kg7-f6 4.Td1-d2 Th2-h1+

4...Th2-h3 geht auch: 5.Kc1-c2 Kf6-e5 6.b3-b4 Th3-h8 7.Kc2-c3 Th8-b8

Dagegen verliert Schwarz mit 4...Th2-h8? weil Weiß nach 5.Td2-e2! seinen eigenen König befreit hat, der schwarze König aber immer noch ausgesperrt ist, siehe vorhergehende Stellungen.

5.Kc1-b2 Kf6-e5 6.Td2-d3 Th2-h8 Remis