Teil 8Teil 9Teil 10

Vergleich: Sütterlinschrift und Kurrentschrift

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Bild 1: Sütterlinschrift (Was ist Aufklärung?)
 
Bild 2: Kurrentschrift - der gleiche Text (Was ist Aufklärung?)
Lösung
Schriftbild für Sütterlin
Was ist Aufklärung
Aufklärung ist der Ausgang des Menschen
aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit.
Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich
seines Verstandes ohne Leitung eines anderen
zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese
Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben
nicht am Mangel des Verstandes, sondern der
Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner
ohne Leitung eines anderen zu bedienen.
Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen
Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch
der Aufklärung.
---
Immanuel Kant, 1784
 
Bild 3: Aufsatz: Die Schule ist aus (Sütterlinschrift)
 
Bild 4: Kurrentschrift: große Ober- und Unterlängen
 
Bild 5: „ch“ (dünne und dicke Linien, an- und abschwellend)
Die Sütterlinschrift ist nichts anderes als eine Version der Kurrentschrift.
Sütterlinschrift ist eine Version der Kurrentschrift für Kinder in der 1. Klasse.
Sütterlinschrift verzichtet so weit wie möglich auf Kringel oder Schnörkel.
Die vertikalen Linien werden bei der Sütterlinschrift wird möglichst genau senkrecht geschrieben.
Die Linienstärke der Buchstaben ist bei der Sütterlinschrift konstant.
Die Oberlänge, Mittellänge und Unterlänge sind bei der Sütterlinschrift gleich groß.
1:1:1
Die Sütterlinschrift ist eine Schulausgangsschrift, also als Lernschrift für die 1. Klasse gedacht. Ab der 2. Klasse kann dann jeder seine Schrift abwandeln wie er lustig ist und seine eigene persönliche Handschrift entwickeln.
Meist wird nur einfach kurz von Sütterlin statt von Sütterlinschrift gesprochen.
Oft wird jede Kurrentschrift - mit diesen komischen, unbekannten Buchstaben - als Sütterlin bezeichnet, was natürlich falsch ist.
---
Bei der Kurrentschrift sind die Oberlängen und Unterlängen wesentlich größer als die Mittellängen (2:1:2). Auch wenn man den Text nicht entziffern kann springen die eng gedrängten Buchstaben in der Mittellänge und die gelegentlichen langen Ausschläge in den ober- und Unterlängen ins Auge.
Die Kurrentschrift ist stark nach rechts geneigt.
Die Strichstärken sind bei einer schön geschriebenen Kurrentschrift unterschiedlich: Der erste Aufwärtsstrich wird mit ganz feiner Linie gemalt, während der folgende Abwärtsstrich wieder dick gemalt wird und nach einem Bogen der nachfolgende Aufwärtsstrich wieder dünn ist. Am liebsten soll die Strichstärke einer Linie langsam anschwellen. Das geht mit einem Gänsekiel oder mit speziellen Schreibfedern, die sich durch Druck verbreitern - nicht jedoch mit den heutigen Füllern oder Kulis.
 
Bild 6: Kurrentschrift: Alphabet mit vielen Schnörkeln
 
Bild 7: Druckvorlage leeres Blatt für Kurrentschrift liniert mit gestrichelten Hilfslinien für die Neigung; 2:1:2
In Bild 10 und 11 wird nochmals die unterschiedliche Proportion der Ober- und Unterlänge im Vergleich zu den Mittellängen demonstriert.
 
Bild 8
 
Bild 9
 
Bild 10
 
Bild 11


Abweichende Großbuchstaben in Kurrentschrift

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Einige Großbuchstaben werden in Kurrent etwas anders geschrieben als in Sütterlin. Das stellt aber beim Lesen und entziffern von Texten kein wirkliches Hindernis dar.
Sütterlin und Kurrent Kurrent Kurrent
 
Bild 1a: „A“
 
Bild 1b
 
Bild 1c
 
Bild 1d
 
Bild 1e
Sütterlin und Kurrent Kurrent Kurrent
 
Bild 2a: „B“
 
Bild 2b
 
Bild 2c
 
Bild 2d
 
Bild 2e
Sütterlin und Kurrent Kurrent Kurrent
 
Bild 3a: „C“
 
Bild 3b
 
Bild 3c
 
Bild 3d
 
Bild 3e
Sütterlin und Kurrent Kurrent Kurrent
 
Bild 4a: „D“
 
Bild 4b
 
Bild 4c
 
Bild 4d
 
Bild 4e
Sütterlin und Kurrent Kurrent Kurrent
 
Bild 5a: „E“
 
Bild 5b
 
Bild 5c
 
Bild 5d
 
Bild 5e
Sütterlin und Kurrent Kurrent Kurrent
 
Bild 6a: „F“
 
Bild 6b
 
Bild 6c
 
Bild 6d
 
Bild 6e
Sütterlin und Kurrent Kurrent Kurrent
 
Bild 7a: „G“
 
Bild 7b
 
Bild 7c
 
Bild 7d
 
Bild 7e
Sütterlin und Kurrent Kurrent Kurrent
 
Bild 8a: „H“
 
Bild 8b
 
Bild 8c
 
Bild 8d
 
Bild 8e
Sütterlin und Kurrent Kurrent Kurrent
 
Bild 9a: „I“
 
Bild 9b
 
Bild 9c
 
Bild 9d
 
Bild 9e
Sütterlin und Kurrent Kurrent Kurrent
 
Bild 10a: „J“
 
Bild 10b
 
Bild 10c
 
Bild 10d
 
Bild 10e
Sütterlin und Kurrent Kurrent Kurrent
 
Bild 11a: „K“
 
Bild 11b
 
Bild 11c
 
Bild 11d
 
Bild 11e
Sütterlin und Kurrent Kurrent Kurrent
 
Bild 12a: „L“
 
Bild 12b
 
Bild 12c
 
Bild 12d
 
Bild 12e
Sütterlin und Kurrent Kurrent Kurrent
 
Bild 13a: „M“
 
Bild 13b
 
Bild 13c
 
Bild 13d
 
Bild 13e
Sütterlin und Kurrent Kurrent Kurrent
 
Bild 14a: „N“
 
Bild 14b
 
Bild 14c
 
Bild 14d
 
Bild 14e
Sütterlin und Kurrent Kurrent Kurrent
 
Bild 15a: „O“
 
Bild 15b
 
Bild 15c
 
Bild 15d
 
Bild 15e
Sütterlin und Kurrent Kurrent Kurrent
 
Bild 16a: „P“
 
Bild 16b
 
Bild 16c
 
Bild 16d
 
Bild 16e
Sütterlin und Kurrent Kurrent Kurrent
 
Bild 17a: „Q“
 
Bild 17b
 
Bild 17c
 
Bild 17d
 
Bild 17e
Sütterlin und Kurrent Kurrent Kurrent
 
Bild 18a: „R“
 
Bild 18b
 
Bild 18c
 
Bild 18d
 
Bild 18e
Sütterlin und Kurrent Kurrent Kurrent
 
Bild 19a: „S“
 
Bild 19b
 
Bild 19c
 
Bild 19d
 
Bild 19e
Sütterlin und Kurrent Kurrent Kurrent
 
Bild 20a: „T“
 
Bild 20b
 
Bild 20c
 
Bild 20d
 
Bild 20e
Sütterlin und Kurrent Kurrent Kurrent
 
Bild 21a: „U“
 
Bild 21b
 
Bild 21c
 
Bild 21d
 
Bild 21e
Sütterlin und Kurrent Kurrent Kurrent
 
Bild 22a: „V“
 
Bild 22b
 
Bild 22c
 
Bild 22d
 
Bild 22e
Sütterlin und Kurrent Kurrent Kurrent
 
Bild 23a: „W“
 
Bild 23b
 
Bild 23c
 
Bild 23d
 
Bild 23e
Sütterlin und Kurrent Kurrent Kurrent
 
Bild 24a: „X“
 
Bild 24b
 
Bild 24c
 
Bild 24d
 
Bild 24e
Sütterlin und Kurrent Kurrent Kurrent
 
Bild 25a: „Y“
 
Bild 25b
 
Bild 25c
 
Bild 25d
 
Bild 25e
Sütterlin und Kurrent Kurrent Kurrent
 
Bild 26a: „Z“
 
Bild 26b
 
Bild 26c
 
Bild 26d
 
Bild 26e


Vergleich: Großbuchstaben in Sütterlin und Kurrent

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Zum Vergleich noch mal nur die die voneinander abweichenden Großbuchstaben in Sütterlin und Kurrent:
Der Unterschied besteht hauptsächlich darin, dass diese Großbuchstaben in Kurrentschrift mit einer kleinen Welle geschrieben werden.
Die folgenden Beispielbilder sind aber nicht ganz korrekt für die Sütterlinschrift:
  • Die Neigung müsste größer sein.
  • Die Unter- und Oberlängen müssten länger sein.
  • Die Linien müssten ganz fein beginnen und dann erst in zu einem breiten Strich anschwellen.
---
links: Sütterlin (Großbuchstabe), Mitte: Kurrent (Großbuchstabe), rechts: Sütterlin und Kurrent (Kleinbuchstabe)
 
Bild 1: Das „F“ hat keine Unterlänge, er reicht von der Grundlinie bis zur Oberlinie.
 
Bild 2
 
Bild 3
 
Bild 4
 
Bild 5
 
Bild 6
 
Bild 7
 
Bild 8
 
Bild 9: D - Das „D“ wird ganz breit „geschmiert“.
 
Bild 10: X


Lies die Worte (aus einer Fibel von 1903)!
 
Bild 1


Lösung
u ch uch B u Bu Buch
ach da du Busch Bach
an in den nun schon
g ge gel gen Regen
legen lasen Ida insel
haha hoho holen huschen
haschen naschen hin
Tute gut hat hüten
wen wischen waschen
wachen wagen waten
Löwe lade Lose Loch


Übung: Schulaufsatz

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Sütterlin
---
Lies den Text! Aus dem Schulheft eines 13jährigen Schülers, Februar 1942. Ab März 1943 stellte er im gleichen Heft auf die moderne deutsche Schreibschrift um.
 
Bild 3: Aufsatz: Die Schule ist aus (Sütterlinschrift)


Lösung
dessen Mund Blut quillt. Hitler hebt den
kleinen auf und trägt ihn auf seinen
Schultern zum Wagen. Der Kleine ist ge-
rettet.
F: 0 [Null Fehler]; Schr: 2 [Schrift Note 2]; N: 2 [Note ?]
---------------------
den 3.2.1942
Aufsatz
Die Schule ist aus
Die mächtige Turmglocke hat zwölf
geschlagen. In der Ferne heult noch eine
Sirene ihre letzten Töhne. Lustig eilen die
Kinder die große Tür hinaus, die sich gera-
de geöffnet hat, um sie herauszulassen.
Einige trennen sich gleich von der Masse
los und, eilends, springen davon. Denn sie
haben noch Einkäufe zu besorgen, bevor die
Geschäfte geschlossen werden.
Andere kommen ganz gemütlich heraus.
Sie laufen den Marktplatz herauf und
bleiben an einem Schaufenster stehen; sie
bewundern die schönen Sachen die da aus-
gestellt sind und Martha zeigt mit dem


Unleserliche Handschriften in Kurrentschrift

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Wer meint er kann jetzt Kurrentschrift lesen, der hat sich geschnitten.
Wer viel schreibt, der hat oft eine unleserliche Handschrift. Das war auch früher so.
Statt abends vier Stunden fernzusehen, hat man früher abends 10 Briefe geschrieben und Hausmusik gemacht - in gebildeten bürgerlichen und adligen Schichten.
Es gab weder Fernsehen, Radio, Internet noch WhatsApp.
---
Versuche den nachfolgenden Manuskripttext zu entziffern! Die Sekretärin, die das abtippen musste, musste auch diese Schrift entziffern.
Falls es nicht geht, dann versuche mit Hilfe der Lösung den Text zumindest stellenweise zu entziffern.
 
Manuskript von Thomas Mann zu seiner Novelle Tristan


Lösung
Tristan
von Thomas Mann
1.
Hier ist Einfried, das Sanatorium! Weiß und geradlinig liegt es mit
seinem langgestreckten Hauptgebäude und seinem Seitenflügel inmitten des weiten Gartens, der mit
Grotten, Laubengängen und kleinen Pavillons aus Baumrinde ergötzlich ausgestattet ist, und
hinter seinen Schieferdächern ragen tannengrün, massig und weich zerklüftet die Berge himmelan.
Nach wie vor leitet Doktor Leander die Anstalt. Mit seinem zweispitzigen
schwarzen Bart, der hart und kraus ist wie das Roßhaar, mit dem man die Möbel stopft,
seinen dicken, funkelnden Brillengläsern und diesem Aspekt eines Mannes, den die Wissen-
schaft gekältet, gehärtet und mit stillem, nachsichtigem Pessimismus erfüllt hat, hält er auf
kurz angebundene und verschlossene Art die Leidenden in seinem Bann, — alle diese Indi-
viduen, die, zu schwach, sich selbst Gesetze zu geben und sie zu halten, ihm ihr Vermögen ausliefern,
um sich von seiner Strenge stützen lassen zu dürfen.
Was Fräulein von Osterloh betrifft, so steht sie mit unermüdlicher Hingabe
dem Haushalte vor. Mein Gott, wie tätig sie, treppauf und treppab, von einem Ende der
Anstalt zum anderen eilt! Sie herrscht in Küche und Vorratskammer, sie klettert in
den Wäscheschränken umher, sie kommandiert die Dienerschaft und bestellt unter den Gesichts-
punkten der Sparsamkeit, der Hygiene, des Wohlgeschmacks und der äußeren Anmut den
Tisch des Hauses, sie wirtschaftet mit einer rasenden Umsicht, und in ihrer extremen Tücht-
igkeit liegt ein beständiger Vorwurf für die gesamte Männerwelt verborgen, von der
noch niemand darauf verfallen ist, sie heimzuführen. Auf ihren Wangen aber glüht in
zwei runden, karmoisinroten Flecken die unauslöschliche Hoffnung, dereinst Frau Doktor
Leander zu werden...


Sehr unleserliche Handschriften in Kurrentschrift

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Es geht auch noch schwerer.
Versuche den Text mit Hilfe der Lösung zu entziffern!
 
Bild 1


Lösung
Reich wie an Wasser deine Fluth [die alte deutsche REchtschreibung hat oft "th" wo heute nur noch "t" steht]
ist Deutschland ja an Heldenblut.“


„So lang ein Tröpfchen Blut noch glüht,
noch eine Faust den Degen zieht,
und noch ein Arm die Büchse spannt,
betritt kein Feind [Welscher ???] hier deinen Strand.“


Der Schwur erschallt, die Woge rinnt,
die Fahnen flattern hoch im Wind:
Zum Rhein, zum Rhein, am deutschen Rhein!
Wir alle wollen Hüter sein!


[Es handelt sich um die letzten beiden Strophen eines nicht ganz unbekannten Liedes: Die Wacht am Rhein.
Die Wacht am Rhein ist ein politisches Lied, welches im Deutschen Kaiserreich ab 1871 neben Heil dir im Siegerkranz die Funktion einer inoffiziellen Nationalhymne hatte. Der Text wurde 1840 von Max Schneckenburger verfasst. Erst mit der im März 1854 von Carl Wilhelm komponierten Vertonung und prominenten Aufführung bei der Silberhochzeit des späteren Kaisers Wilhelm I. gewann es an Popularität, die sich 1870/71 noch steigerte.]


Leseübungen aus einer Schulfibel

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Zur Abwechslung mal was einfaches.
Leseübungen aus einer Schulfibel von 1903.
 
Bild 1
 
Bild 2
 
Bild 3
 
Bild 4
 
Bild 5
 
Bild 6
 
Bild 7
 
Bild 8
 
Bild 9
 
Bild 10
 
Bild 11
 
Bild 12
 
Bild 13
 
Bild 14


Scherztext in Kurrentschrift: Vorschlag für eine Rechtschreibreform

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Lies den Text vor!
1
 
Bild 1
Lösung 1
Vereinfachung der deutschen Rechtschreibung
---
Sechs Vorschläge zur Vereinfachung der deutschen Rechtschreibung
---
Erster Schritt: Wegfall der Großschreibung
beispiel: einer sofortigen einführung steht nichts mehr im weg, zumal schon viele graphiker und werbeleute und ganz speziell in foren zur kleinschreibung übergegangen wurde.


2
 
Bild 2
Lösung 2
zweiter schritt: wegfall der dehnungen und schärfungen
beispiel: dise masname eliminirt schon di gröste felerursache in der grundschule, den sin oder unsin unserer konsonantenverdopelung hat onehin nimand kapirt.


3
 
Bild 3
Lösung 3
driter schrit: v und ph ersetzt durch f, z ersetzt durch s, sch verkürzt auf s
beispil: das alfabet wird um swei buchstaben redusirt, sreibmasine und setsmasinen fereinfachn sich, wertfole arbeitskräfte könen der wirtsaft sugefürt werden.


4
 
Bild 4
Lösung 4
firter srit: g, c und ch ersetzt durch k; j und y ersetzt durch i
beispil: iest sind son seks bukstaben auskesaltet, di sulseit kan sofort fon neun auf swei iare ferkürtst werden, anstat aksik prosent rektsreibeunterikt könen nütslikere fäker, wi fisik, kemi oder auk reknen mer kepflekt werden.


5
 
Bild 5
Lösung 5
fünfter srit: wekfal fon ä, ö, ü -seiken
beispil:ales uberflusike ist iest auskemertst, di ortorafi wider slikt und einfak. naturlik benotikt es einike seit, bis dise vereinfakunk uberal riktik ferdaut ist. fileikt ein bis swei iare. anslisend durfte als nakstes sil, di vereinfafunk der nok swirikeren und unsinikeren kramatik anfisirt werden.


6
 
Bild 6
Lösung 6
6. srit: wekfal der lerseiken
bsp: dadurkspartmanfilplats


7
 
Bild 7
Lösung 7
Und das sagt der Fachmann dazu:
Afugrnud enier Stidue an der elingshcen Cmabrdige Unvirestiät ist es eagl, in wlehcer Rienhnelfoge die Bcuhtsbaen in eniem Wrot sethen, das enizg wcihitge dbaei ist, dsas der estre und lzete Bcuhtsbae am rcihgiten Paltz snid. Der Rset knan ttolaer Bölsdinn sien, und man knan es torztedm onhe Porbelme lseen.
Das ghet dseahlb, wiel das mneschilche Geihrn nciht jdeen Bchustbaen liset sodnern das Wrot als Gnaezs.


8
 
Bild 8
Lösung 8
Wzou aslo ncoh Rehctshcrieberfromen?

ch, mch, nch

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„ch“ („c“ ohne Häkchen)
---
„-mch-“ oder „-nnh-“?
---
„-nch-“ oder „-mh-“?
---
Wenn vor „ch“ ein „m“ steht, so kann es Probleme bei der Erkennung geben, denn statt „mch“ (z. B. Blümchen) könnte man auch „nnh“ lesen.
Auch:
Wenn vor „ch“ ein „n“ steht, so kann es Probleme bei der Erkennung geben, denn statt „nch“ (z. B. Branche) könnte man auch „mh“ lesen.
Zum Glück wird es für die alternative Lesart kein korrektes Wort in der deutschen Sprache geben.
In der Druckversion kann man diese Zweideutigkeit umgehen, indem man das „ch“ mit einem Häkchen am „c“ schreibe, wie es für alleinstehende „c“ üblich ist.
Aber Sütterlin (und Kurrent) ist ja eigentlich keine Druckschrift, sondern eine Schreibschrift.
Auch in der Schreibschrift könnte man in diesen seltenen Fällen ein Häkchen an das „c“ machen oder das „c“ in „ch“ weiter weg vom vorhergehenden „m“ oder „n“ schreiben. Das ist aber nicht üblich.
Der richtige Weg ist stattdessen in solchen Fällen das dem „c“ vorausgehende „m“ bzw. „n“ mit einem abgerundeten statt spitzen „Sägezahn“ an der Grundlinie abzuschließen und so vom nachfolgenden „c“ optisch abzusetzen.
 
Bild 1
 
Bild 2
---
„-ach-“ oder „-onh-“?
Ohne eine Rundung an der Grundlinie vor den „c“ (statt einen spitzen „Sägezahn“) könnte man beide Lesarten nicht eindeutig voneinander unterscheiden.
 
Bild 3
 
Bild 4


gedruckter Text (Bild 1-4)
Hänchen
Blümchen
Bäumchen
Dummchen
Sümmchen
Männchen
Kännchen
Bahnchef
Beinchen
Branche
---
ach a c h - onh o n h
schlachten
Schacht
Dach
Sprache
Macht
Nacht
dachte
Bach
Stadt Mohnheim
Nylonhemd
Telefonhörer
Tonhöhe
ozonhaltig
tonhaltig

Frakturschrift: doppeltes mm, doppeltes nn

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Doppeltes „mm“ in der Frakturschrift
Doppeltes „nn“ in der Frakturschrift
---
In der Frakturschrift (NICHT in Sütterlin) wird ein doppeltes „mm“ geschrieben, indem man nur ein „m“ mit einem Querstrich über dem „m“ schreibt. Analog wird beim doppelten „nn“ verfahren.


Leseübung

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Auszug aus dem Sterbebuch der Häftlinge im KZ-Neuengamme - bei Hamburg.
Lies die Namen vor!
Es fällt auf, dass hier moderne Schrift und „alte“ Buchstaben gemischt werden.
 
Bild 1
 
Bild 2
Lösung Bild 1
Lejtschenko, Witalaj
Swieboda, Josef
Symow, Afanesij
Moltschanow, Alexej
Lösung Bild 2
Dettingmeijer, Arie
van Tongeren, Lambertus
Heutschel, Kurt
Falschner, Heinrich


 
Bild 3
 
Bild 4
Lösung Bild 3
Ssafschew, Wladimir
Bjeloschewskij, Juran
Schepel, Andrej
Butenko, Alexej
Walko, Wassilij


Lösung Bild 4
Walko, Wassilij
Gwosdenko, Andrej
Müller, Lev
Kauba, Herbert
Baldes, Albert
Paschiller, Otto



 
Bild 5
 
Bild 6
Lösung Bild 5
Kauba, Herbert
Baldes, Albert
Paschiller, Otto
Ardanow, Grigorij
Schefferts, Erich
Klein, Walter
Lösung Bild 6
Scheffert, Erich
Klein, Walter
Selatowski, Fritz
Becker, Hermann
Weihrich, Rudolf
Werth, Willi


 
Bild 7
 
Bild 8
Lösung Bild 7
Kochanowskij, Afinogan
Malawka, Sachar
Rosenfeld, Friedrich
Belozkij, Hosef
Pätzold, Erich
Lösung Bild 8
Rosenfeld, Friedrich
Belozkij, Hosef
Pätzold, Erich
Gehr, Otto
Wihl, Erich
Theune, Alfred


 
Bild 9
 
Bild 10
Lösung Bild 9
Wihl, Erich
Theune, Alfred
Schäfer, Hohann
Möller, Otto
Stecher, Josef
Lösung Bild 10
Stecher, Josef
Vitt, Johann
Nothoff, Heinrich
Schmidt, Wilhelm
Vaalse, gen. Bracke Conrad
Vomweg, Josef


 
Bild 11
 
Lösung Bild 11
Schmidt, Wilhelm
Vaalse, gen. Bracke Conrad
Vomweg, Josef
Stoltnow, Werner
Schmidt, Hermann
Möcker, Ludwig

Wiederholung der „s“-Regeln

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langes „ſ“
rundes „s“
---
Das lange „ſ“ steht immer am Wortanfang.
Bsp.: ſie ſind ſauber


Das lange „ſ“ steht am Anfang und im Innern von Silben.
Bsp.: ſauſen, Haſe, haſt, Gleiſe


Das lange „ſ“ steht in den Lautverbindungen „ſp“, „ſt“ und „ſch“.
Bsp.: Knoſpe, faſt, Fiſch


Wenn kein Wortschluss innerhalb einer Zusammensetzung aus sonst selbständigen Teilwörtern vorliegt, dann steht auch am Ende einer Silbe das lange „ſ“.
Bsp.: Oſten, Weſten (Eigentlich greift hier schon die Regel für die Lautverbindung „ſt“.); Gaſſe, müſſen, faſſen (Hier am Beispiel des Doppel-„ſſ“.) - Andere Fälle mit einem „s“ am Silbenende gibt es nicht - außer noch bei den Vorsilben: aus-, raus-, heraus-, hinaus-, voraus-, los-


Das runde „s“ steht am Wortende.
Bsp.: Glas, es, bis, das, ſechs, Raps, Mus, Haus; Der Preis des Goldes.


Das runde „s“ steht am Ende eines Teilwortes bei zusammengesetzten Wörtern.
Bsp.: Haustür, Hanswurſt, Glasſammlung, Hilfsbereitſchaft, Rechtsweg, deshalb, Dienstag, Phosphor (von altgr. φωσ-φόϱος)


Das runde „s“ steht am Ende eines Teilwortes bei zusammengesetzten Wörtern auch dann, wenn das Teilwort mit einem doppelten „ss“ entdet - es wird dann also als „ſs“ geschrieben.
Bsp.: Expreſsgut, Einfluſsbereich


Das runde „s“ steht am Ende von Vorsilben.
Bsp.: Ausdauer, Disput, Transport


Das runde „s“ steht vor Nachsilben.
Bsp.: häuslich, Mäuschen, Bistum, Weisheit, boshaft


Das lange „s“ steht am Ende verbunden gesprochener Vorsilben.
Bsp.: aſſimilieren, Diſſertation, Tranſit


Das lange „s“ steht vor verbunden gesprochenen Nachsilben:
Bsp.: glaſig, Raſerei, Weiſung
Ein doppeltes „ss“ kann NIE mit zwei runden „s“ hintereinander geschrieben werden. Innerhalb einer Silbe wird es mit zwei spitzen „ſ“ („ſſ“) geschrieben und am Ende eines Wortes oder Teilwortes oder eines Silbe mit einem spitzen und einem runden „ss“ („ſs“).
Wenn ein Teilwort mit einem „s“ endet und das nachfolgende Teilwort mit einem „s“ beginnt, so schreiben wir das doppelte „ss“ mit einem runden und einem spitzen „s“ („sſ“).
Wenn ein Teilwort mit einem doppelten „ss“ endet und das nachfolgende Teilwort mit einem doppeltes „s“ beginnt, dann haben wir drei „s“ hintereinander. Diese schreibt man mit einem langen, einem runden und wieder einem langen „s“ („ſsſ“).
Bsp.: Erkenntniſſe, Wiſſenſchaft, Dachgeſchoſs, Dampfkeſel, Schlüſſel (Bitte vor lauter Eifer nicht vergessen, dass dich die Regeln für das lange und das runde „s“ nicht auf den Großbuchstaben beziehen.), Adreſſe, Deſſert, Dichtungsſtreifen, Dienſtleiſtungsſektor, Disſimulation, Glasſchale, Grasſamen, Ananasſalat, Gleichungsſyſtem, Kongreſsſaal, Ölmeſsſtab, genuſsſüchtig, Walnuſsſchale


Das runde „s“ steht am Ende einer Silbe.
Bsp.: deshalb, bisher, herausfordern, graste, boshaft, Glastür,
Bsp.: das Häschen (Hier trifft die Regel, dass „sch“ mit langem „ſ“ geschrieben wird - also „ſch“ - nicht zu, den es ist nur eine zufällige Buchstabenverbindung von „s“ und „ch“ aus zwei verschiedenen Silben.)


Das runde „s“ steht als Fugen-„s“ in Zusammensetzungen vor dem anschließenden sonst selbständigen Teilwort.
Bsp.: Empfangsgebäude, Bahnhofshalle, Eröffnungstag, Drecksarbeit, ſterbensmüde, Sterbensangſt, Wahnſinnsidee, Mordsſchreck


Das runde „s“ steht als Fugen-„s“ auch dann, wenn das folgende Teilwort mit einem „s“ beginnt.
Bsp.: Aus-ſprache, Aus-ſiedler, Aus-ſtattung, Aus-ſtellung, Aus-ſage, Aus-ſchuss, Aus-ſtellung, Aus-ſprache, aus-ſchließlich, Versuchs-ſtand, das-ſelbe, Wirts-ſtube, Aus-ſicht, Eis-ſalat, Wirts-ſtube, Bims-ſtein


Das runde „s“ steht als Fugen-„s“ auch dann, wenn die nachfolgende Nachsilbe mit einem Konsonanten beginnt („-lein“, „-chen“, „-musn“, „-bar“ und andere seltenere Nachsilben)
Bsp.: Häschen, Häuslein, Realismus, nachweisbar, Weisheit


Das runde „s“ steht in den Fremdwortvorsilben „-dis“ und „-des“
Bsp.: Desinformation, Distribution


Das runde „s“ steht vor „k“, „m“, „n“, „w“ und „d“.
Bsp.: brüsk, Schleswig, Mesner
---
Der Vorteil eines zusätzlichen runden-„s“ (zum „normalen“ langen-„s“) ist, dass bei zusammengesetzten Substantiven eindeutig die Wortgrenzen mit dem runden-„s“ markiert werden.
Ein klassisches (wenn auch sehr abwegiges und hirnrissiges) Beispiel (und Argument) ist das Wort: Wachstube.
Dabei gibt es zwei Möglichkeiten die Wortgrenze zu setzen:
  • Wach-Stube
  • Wachs-Tube
Mit einem runden „s“ und einem langem „ſ“ kann man das eindeutig schreiben:
  • Wach-ſtube
  • Wachs-tube
---
Paradoxerweise ist nicht das runde „s“, sondern das lange „ſ“ im modernen Alphabet entfallen.

Teil 8Teil 9Teil 10