Religionskritik: Alternativen

Zurück zur Übersicht

Einsteins Zitat über die Religion der Zukunft Bearbeiten

Ein Zitat von   Albert Einstein am Anfang

Die Religion der Zukunft wird eine kosmische Religion sein. 
Sie muss über den persönlichen Gott hinausgehen und Dogma und Theologie meiden. 
Sie sollte sich auf das Natürliche ebenso beziehen wie auf das Spirituelle 
und ein religiöses Empfinden zur Grundlage haben, 
welches aus der Erfahrung erwächst, 
dass alle Dinge der Natur und des Geistes eine sinnhaltige Einheit bilden.
 
  Erasmus von Rotterdam

Einleitung Bearbeiten

Lange Zeit hatten Religionen wichtige Zwecke in einer Gesellschaft zu erfüllen. Diese praktischen Bezüge der Religion wurden nach und nach von anderen Fachgebieten übernommen. Dies soll folgende Zusammenstellung verdeutlichen.

Aufgabe                           Übernommen von
---------------------------------------------------------
Erklärung der Welt                Wissenschaften
Formulierung moralischer Regeln   Ethik, Gesetze und Rechtssprechung
Heilung von Krankheiten           Medizin
Versorgung mit Waren              Wirtschaft 
Soziale Sicherheit                vom Staat und seinem Sozialsystem
Rituale                           vom Staat, Vereinen und Familien

Die 3 Säulen des rationalen Denkens Bearbeiten

  1. Natur, Technik, Wissenschaften, siehe Natur
  2. Wirtschaft und Sozialwesen
  3. Recht, Ordnung, Gerichte, Polizei und Militär, Staatsordnung: Demokratie und Expertokratie

Die Erklärung der Welt . Der Glaube an die Natur und an die Vernunft Bearbeiten

Die Erklärung der Welt und ihrer Rätsel wird heute viel überzeugender von den Wissenschaften geleistet, als es die meist veralteten und aus heutiger Sicht oft stark vereinfachten Erklärungsmuster der Religionen leisten können. Wer sich mit dem naturwissenschaftlichen Weltbild näher auseinandersetzen will, kann sich das Wikibuch Das Naturwissenschaftliche Weltbild anschauen. Es bietet einen knappen Überblick mit vielen Verweisen zum weiterforschen.

Zitat Ludwig Feuerbach: Ich anerkenne die Naturreligion in keiner anderen Weise, keiner anderen Ausdehnung, keinem anderen Sinne, als in welchem ich überhaupt Religion anerkenne; ich anerkenne nur ihre einfache Grundwahrheit. Diese Wahrheit ist aber nur, daß der Mensch abhängig ist von der Natur, daß er in Eintracht mit der Natur leben, daß er selbst auf seinem höchsten geistigen Standpunkt nicht vergessen soll, daß er ein Kind und Glied der Natur ist, daß er die Natur nicht nur als den Grund und Quell seiner Existenz, sondern auch als Grund und Quell seiner geistigen und leiblichen Gesundheit stets verehren, heilig halten soll.'

Quelle: L. Feuerbach, Das Wesen der Religion, A. Kröner Verl. Stuttgart 1938, S. 42

An welchen Gott kann man noch glauben ? Bearbeiten

Siehe Religionskritik:_Gott#Gottesvorstellungen.2C_an_die_man_auch_als_rational_denkender_Menschen_noch_glauben_kann

 Ethik und  Recht Formulierung Moralischer Regeln Bearbeiten

Zitat: Die Ethik ist wichtiger als die Religion Dalai Lama

Es gibt eine Reihe von moralischen Regeln, die von Religionen und anderen Institutionen formuliert wurden. Sie sind aus religionskritischer Sicht mehr oder minder sinnvoll.

Menschenrechte Bearbeiten

Am überzeugendsten ist die Formulierung der Menschenrechte durch die Vereinten Nation von 1948 und die Formulierung der Menschenpflichten durch   Helmut Schmidt. Die Menschenrechte müssen Grundlage aller Rechtssysteme aller Staaten werden oder als Grundlage eines globalen Rechtssystem herangezogen werden.

Die Regeln müssen einfach und verständlich sein. Sie müssen für alle Menschen gültig sein. Im folgenden ist ein solche Auflistung von ethischen Regeln versucht worden. Die Liste ist nicht vollständig und die Reihenfolge diskutierbar.

10 ethische Gebote der Neuzeit Bearbeiten

1.Keine Gewalt: Du sollst gegen dich selbst oder deine Mitmenschen keine Gewalt anwenden, es sei denn in Notwehr.

2.Nachhaltigkeit: Du sollst dein Leben so leben, daß noch viele Tausend Jahre gutes menschliches Leben auf der Erde möglich ist.

3.Helfen in Not: Du sollst Menschen die in Not sind helfen.

4.Eigentum und Wahrheit: Du sollst dich selbst und andere Menschen nicht belügen oder bestehlen.

5.Lernen und Tun: Du sollst möglichst viel Sinnvolles lernen und tun.

6.Zur Wehr setzen: Du sollst dich gegen Unrecht und Ungerechtigkeit zur Wehr setzen.

7.Glück: Du sollst mit möglichst geringem Aufwand fröhlich und glücklich leben.

8.Kinder: Du sollst keine Kinder zeugen, für die du nicht sorgen kannst, bis sie erwachsen sind.

9.Drogen: Du sollst dich von Drogen fernhalten.

10.Ideologien: Du sollst dich von Ideologien und Fundamentalismus fernhalten.

  Christopher Hitchens Zehn Gebote Bearbeiten

1. Veurteile Menschen nie aufgrund ihrer Herkunft oder Hautfarbe

2. Betrachte Menschen nie als dein Eigentum

3. Verachte jene, die in sexuellen Beziehungen Gewalt anwenden oder mit Gewalt drohen

4. Bedecke dein Gesicht und weine, wenn du es wagst, einem Kind Leid zuzufügen

5. Verurteile Menschen nicht aufgrund ihrer angeborenen Natur – warum sollte Gott so viele Homo­sexuelle erschaffen, bloß um sie anschließend leiden zu lassen?

6. Wisse, dass auch du ein Tier bist und damit abhängig von der Natur – denke und verhalte dich entsprechend

7. Glaube nicht, du könntest einem Urteil entgehen, bloß weil du Leute mit falschen Versprechen statt mit einem Messer bedrohst

8. Schalte das verdammte Mobiltelefon aus — du ahnst nicht, wie unwichtig dein Anruf für uns ist

9. Verurteile alle Fundamentalisten und Kreuzritter, denn sie sind kriminelle Psychopathen mit hässlichen Wahnvorstellungen

10. Sei bereit, jeden Gott und jede Religion zu verleugnen, dessen Gebote den obigen widersprechen

Noahs Weisheiten, nicht ganz ernst gemeint Bearbeiten

siehe Religionskritik:_Humor#Deutsch

Literatur Ethik, Recht, Menschenrechte Bearbeiten

  • Zur Begründung der Menschenrechte, Hobbes, Locke, Kant
    • 1994
      • von Siegfried König

Wirtschaftliche Basis Bearbeiten

 
EZB profaner Gral unseres Geldes

Neben dem Vertrauen in die Erkenntnisse der Wissenschaften und der Anerkennung eines säkularen Rechtssystems gründend auf den allgemeinen Menschen-, Tier- und Umweltrechten gibt es eine dritte Säule des vernünftigen Denkens, die keinen Religionsersatz bietet, aber doch eine entscheidende Grundlage unseres Daseins bildet: Das ist ein funktionierendes   Wirtsschaftssystem und seine Bedeutung für jeden Einzelnen.

Erstaunlicherweise machen sich die Religionen oft wenig Gedanken über die wirtschaftliche Grundlagen unseres Denkens. Dabei ist jede Kirche, jedes Kloster und jeder religiöse Mensch Teil des Wirtschaftssystem, oft allerdings nur als Trittbrettfahrer und Empfänger von Spenden. Die Wirtschaft gilt als profan. Geld gilt nicht selten als dreckig und korruptionsfördernd, deswegen gefährlich. Das Wirtschaftssystem ist aus religiöser Sicht jedenfalls nicht anbetungs- oder verehrungswürdig. Auch würde man dem Wirtschaftssystem aus religiöser Sicht nie eine irgendwie transzendente höhere Bedeutung zu gestehen.

Aus rationaler Sicht sieht das ganz anders aus. Von einem funktionierenden Wirtschaftssystem hängt das Wohl eines Staates viel mehr ab, als von den Religionen. Deswegen sollte sich ein rational denkender Mensch unbedingt Gedanken darüber machen, wie er als Teil eines Wirtschaftssystems zu recht kommen kann. Der Gerechtigkeitsgedanke, die Idee einer sinnvollen und gut bezahlten Arbeit, eine stabile Währung und die verlässliche Versorgung mit dem Lebensnotwendigen sind Beispiele dafür, wie wichtig das Wirtschaftssystem für jeden einzelnen und die Gesellschaft sind.

Das 19 Jahrhundert hat mehrere sehr mächtige Ideologien und soziale Bewegungen hervorgebracht, die vor allem auf dem Wirtschaftsgedanken aufbauen. Beispiele dafür sind

  • der Kapitalismus,
  • der Kommunismus und
  • der Liberalismus.

Nicht selten waren diese Ideologien ein Religionsersatz. In ihrer reinen Formen gibt es sie heute nicht mehr und die heutigen Wirtschaftssysteme sind mehr oder minder gemischte Formen dieser frühen extremen Strömungen.

Man sollte das heutige Wirtschaftssystem als religionskritischer Mensch nicht anbeten, gleichzeitig sollte man sich ausreichend darüber informieren. Man sollte sich überlegen, wie man als Teil dieses Systems agieren will:

  • Wie verdiene ich mein Geld ?
  • Wie gebe ich es wieder aus ?
  • Soll ich überhaupt Schulden machen ? Wenn ja für was ?
  • Soll ich sparen ?
  • Welche Partei mit welchem Wirtschaftsprogramm soll ich wählen ?
  • Auf welcher Bank habe ich mein Geld ?
  • Verschenke oder verleihe ich Teile meines verfügbaren Geldes ?
  • Heirate ich in einer Zugewinngemeinschaft oder mache ich einen Ehevertrag ?

Erstaunlicherweise bieten nicht nur die Religionen, sondern auch viele unserer Schulen für junge Leute wenig Hilfe bei der Beantwortung dieser und anderer wirtschaftlicher Fragen.

Emotionale Heimat Bearbeiten

Eine wichtige Aufgabe der Religionen war es, den Menschen eine emotionale Heimat zu bieten. Wenn es eine umfassende und tragfähige Religion war, dann konnte sie folgende Punkte erfüllen:

  • Sie erklärte dem Menschen die Welt auf einfache Weise.
  • Sie gab jedem einen verlässlichen inneren Dialogpartner beispielsweise in Form von Gott.
  • Sie nahm ihm die Angst vor Krankheit und Tod.
  • Sie gab ihm Zuversicht bei Schicksalschlägen.
  • Sie bot ihm eine verlässliche Gemeinschaft in Form der Kirchengemeinde.
  • Sie half ihm wichtige Lebensereignisse wie Geburt, Jugendreife, Heirat und Tod zu gestalten.
  • Sie gab ihm die Zuversicht einer ewigen Gerechtigkeit im Gegensatz zur Ungerechtigkeit der Welt.
  • Sie erleichterte ihm, sich bei Fragen von Gut und Böse, richtig zu entscheiden.
  • Sie bewahrte Traditionen, die sich über lange Zeit entwickelt haben.

Zwar können viele Religionen diese Ideale nur teilweise erfüllen. Trotzdem hat es die rein vernunftmäßige, rationale Religionskritik schwer gegen diese tiefe emotionale Verwurzelung der Religion in den Menschen anzukommen. Nur wenn es gelingt, dem Menschen auch außerhalb der Religion eine emotionale Heimat anzubieten, werden Religionen mehr und mehr überflüssig werden.

Wo kann der Mensch außerhalb der Religion eine geistig emotionale Heimat finden ? Bearbeiten

Alles was gemeinschaftsfördernd ist, kann ein Ersatz für Religion sein: Die Familie, die Schule, der Betrieb, die Nachbarschaft, die Feuerwehr, die Vereine und Parteien, das eigene Land.

Alles was sinnstiftend ist, kann ein Ersatz für Religion sein: Die Mitarbeit bei Wikipedia, die Schule, berufliche Bildung, körperliche und geistige Arbeit, ehrenamtliche Arbeit, Sport, Freizeit und Hobbys, die Kunst, die Kultur, die Wissenschaft, die Politik.

Langfristige Aufgabe Bearbeiten

Daneben braucht der zufriedene Mensch eine umfassende Aufgabe. Diese Aufgabe muß zumindest teilweise zu bewältigen sein, sie muß ihn aber immer wieder neu fordern und ihm einen Sinn für sein Leben geben. Es muß eine Balance zwischen Sicherheit und Herausforderung bestehen, die den Menschen weder träge und gelangweilt werden läßt, noch ihn überfordert und zu stark verunsichert.

So kann beispielweise der Umbau unserer kapitalistischen Verschwendungsgesellschaft in

  • eine nachhaltigere, ökologisch verträgliche und
  • gleichzeitig sozial gerechtere Gesellschaftsfrom

eine wichtige Aufgabe noch für viele Generationen sein.

Ein wichtiges Ziel muß es sein, daß die Erde noch möglichst lang als eine lebenswerte Heimat für die Menschen erhalten bleibt. In diesem Punkt stimmen übrigens viele atheistische Humanisten mit den meisten Gottesgläubigen Menschen überein.

Literatur Bearbeiten

  • Religion für Atheisten: Vom Nutzen der Religion für das Leben 
    • von Alain de Botton und Anne L. Braun von S. FISCHER (22. April 2013)
  • Freier Glaube - Freies Leben - Gedanken über humanistische Religion
    • von Stephan Kalk

 Sinn des Lebens Bearbeiten

Aber der Zen-Meister in seinem schmucklosen, grauen Gewand – ein alter Mann hoch in den Siebzigern, doch mit klaren, funkelnden Augen – hüllte sich nicht in edles Schweigen. «Das ist gut», sagte er. «Das Leben hat einen Sinn, aber einen fremden. Wenn du an das Ende des Weges kommst und vollkommene Einsicht findest, wirst du sehen, dass Erleuchtung ein Witz ist. Zitat aus

  • Janwillem-van-de-Wetering
    • Der leere Spiegel
      • Sehr schönes Buch über die Erfahrungen des Autors in einem japanischen Zenkloster.


Der Sinn des Lebens ist das, was einem Menschen wichtig erscheint und was seinem Leben eine Bedeutung gibt. Unterschiedliche Ansichten über des Sinn des Lebens werden dabei sowohl zwischenmenschlich als auch innerhalb einer persönlichen Lebensspanne beobachtet. Es gibt unzählige Antworten auf die Frage nach dem "Sinn des Lebens". Gleichwohl lassen sie sich in Kategorien einordnen, die für viele Menschen einen gemeinsamen Kristallisationspunkt darstellen.

Kategorie "Positives Wirken" Bearbeiten

  • Gutes tun
  • Schmerz, Angst und Krankheit so weit als möglich zu mindern
  • Mitzuhelfen, allen Menschen auf dieser Erde ein würdiges Leben zu ermöglichen.
    • Gegen den Hunger und die Unwissenheit etwas tun
    • Gegen die Umweltzerstörung und Rohstoffverschwendung etwas tun.
    • Gegen die Unsicherheit, Gewalt und Unterdrückung etwas tun.
  • Etwas zu hinterlassen, was andere noch brauchen können
  • Die menschliche Gemeinschaft stärken
  • Den Kindern ein guter Vater/eine gute Mutter sein
  • In der Ehe ein guter Partner sein

Kategorie "Erfüllung eigener Bedürfnisse" Bearbeiten

Körperliche Bedürfnisse Bearbeiten

  • Streben nach Lust, Spaß, Genuss (Hedonismus)
    • Die Sexualität (Möglichst viele schöne sexuelle Höhepunkte zu haben)
    • Das Essen und Trinken

Soziale Bedürfnisse Bearbeiten

  • Ansehen erlangen/ berühmt werden
  • Macht erlangen
  • Auszuwählen aus dem vermeintlichen Überfluss
  • eine große und lustige Familie haben
  • gute Freunde haben

Materielle Bedürfnisse Bearbeiten

  • Ein Haus zu bauen
  • Reich werden

Humoristische und geistige Bedürfnisse Bearbeiten

  • Ideologien zu kritisieren und ihre Protagonisten zu ärgern
  • Soviel Lachen wie möglich

Kategorie Geistige Entwicklung Bearbeiten

  • Die Liebe
  • Sterben lernen , bzw. keine Angst vor Krankheit und Sterben haben
  • Ein Leben ohne großen Energie- und Geldeinsatz führen
  • Das Leben, die Menschen, die vielen Phänomene und die Natur gut kennen zu lernen

Wege zur Sinnfrage Bearbeiten

Zitat John Lennon, Als ich zur Schule ging, fragten sie mich, was ich werden will, wenn ich erwachsen bin. Ich schrieb: »Glücklich.« Sie sagten mir, ich hätte die Aufgabe nicht verstanden. Ich sagte ihnen, sie hätten das Leben nicht verstanden.

Solange die Beschäftigung mit einer Sache oder der Erfüllung einer der oben genannten Aufgaben einen Menschen ausfüllt bzw. zufrieden macht, hinterfragt er im Allgemeinen diesen Sinn des Lebens nicht weiter. Wenn aber in Folge von Unzufriedenheit, Veränderung oder Erreichen der genannten Ziele die Fragen wieder aufsteigen, erkennt er oft schnell die zuvor genannten Antworten lediglich als ein Teilziel oder als eine Art Kochrezept, um an noch existentiellere Antworten zu kommen.

Religionen und Ideologien greifen genau diesen Punkt auf und benennen einen Sinn oder ein Ziel, welchem eine gewisse Absolutheit zufällt. Dies ist einerseits ein interessanter, gleichzeitig ein gefährlicher Ansatz. („ Wenn man Gott auf seiner Seite hat, ist alles erlaubt, sogar Massenmord !“ )

Literatur Bearbeiten

  • Christoph Fehige, Georg Meggle, Ulla Wessels (Hrsg.): Der Sinn des Lebens. 5. Aufl. Dtv, München 2002, ISBN 3-423-30744-7 (Hervorragende Zusammenstellung wichtiger Quellentexte)
  • Beatrix Gotthold, Christian Thies (Hrsg.): Denn jeder sucht ein All. Vom Sinn des Lebens. Reclam, Leipzig 2003, ISBN 3-379-20048-4 (Sammlung verschiedenster Texte zum Thema Sinn des Lebens)
  • Paul Tiedemann: Über den Sinn des Lebens. Die perspektivische Lebensform. WBG, Darmstadt 1993, ISBN 3-534-12030-2 (Systematisierung verschiedener Typen von Sinnkonzepten)
  •   Manfred Spitzer: Vom Sinn des Lebens: Wege statt Werke. Schattauer 2007, ISBN 978-3-7945-2563-8
  • Jürgen August Alt: Wenn Sinn knapp wird. Über das gelingende Leben in einer entzauberten Welt. Campus, Frankfurt a. M. u. a. 1997, ISBN 3-593-35684-8 (Diskussion verschiedener historischer und moderner Sinnangebote)
  • Julian Baggini: Der Sinn des Lebens. Philosophie im Alltag, Piper, München 2005, ISBN 3-492-04686-X (Lebenssinn diskutiert anhand sehr aktueller Beispiele)
  •   Viktor Frankl: Der Mensch vor der Frage nach dem Sinn. Eine Auswahl aus dem Gesamtwerk. 17. Aufl. Piper, München 2004, ISBN 3-492-20289-6
  • Werner Schaeppi: Braucht das Leben einen Sinn? Empirische Untersuchung zur Natur, Funktion und Bedeutung subjektiver Sinntheorien. Rüegger, Zürich u. a. 2004, ISBN 3-7253-0774-1 (Über individuelle Theorien zum Lebenssinn)
  •   Peter Lauster: Der Sinn des Lebens Econ, Düsseldorf, u. a. 1991 ISBN 3-430-15911-3
  •   Bernulf Kanitscheider: Auf der Suche nach dem Sinn Insel-Verlag, Frankfurt a. Main, Leipzig 1995.
  •   Hartmut Gese Die Frage nach dem Lebenssinn. Hiob und die Folgen, in: Alttestamentliche Studien, Tübingen 1991, S. 170-188
  • Bernulf Kanitscheider Entzauberte Welt: Über den Sinn des Lebens in uns selbst. Eine Streitschrift 218 Seiten Verlag: Hirzel, Stuttgart (Mai 2008) Sprache: Deutsch

Weblinks Bearbeiten

Wiktionary – Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen:
Wikiquote hat einen Artikel zum Thema:

Humanismus Bearbeiten

Als Alternative zur Religion bietet sich für viele Atheisten der   Humanismus an. Er kommt einem Denkmodell vom aufgeklärten, menschenfreundlichen und ökologischen Leben am nähesten. Außerdem befreit er einen vom spiritistischen, ritualisierten und traditionalistischen Ballast vieler Religionen.

Humanismus ist eine Weltanschauung, die sich an den Interessen, den Werten und der Würde insbesondere des einzelnen Menschen orientiert.

  • Toleranz,
  • Gewaltfreiheit und
  • Gewissensfreiheit

gelten als wichtige humanistische Prinzipien menschlichen Zusammenlebens. Die eigentliche Frage des Humanismus ist aber: Was ist der Mensch? Was ist sein wahres Wesen? Wie kann der Mensch dem Menschen ein Mensch sein?

Religionskritik am Humanismus Bearbeiten

Wenn man den Humanismus mit den Augen des naturwissenschaftlich kritisch geprägten Denkens betrachtet, dann erkennt man sehr schnell den Widerspruch in der gewaltbetonten biologischen Herkunft des Menschen und den idealistischen Zielen des Humanismus. Wenn der Humanismus Toleranz und Gewaltfreiheit fordert, dann sind das erstrebenswerte Ziele menschlichen Handelns. Jeder kritische Humanist muß sich aber immer der atavistischen Gefahr durch Intoleranz, Gewaltbereitschaft und Gruppenegoismus bewußt sein, die in jedem von uns steckt und die nur durch glaubhafte innere und äußere Kontrolle, Abwehrbereitschaft, Gewaltentrennung und Rechtsstaatlichkeit im Zaum gehalten werden kann.

Die Betonung des Menschen als Mittelpunkt und Maß allen Denkens stößt außerdem auf Widerspruch bei vielen Ökologen und Tierethikern, die den Menschen nur als ein Lebewesen unter vielen anderen betrachten und allen anderen Lebewesen auch einen gewissen Rechtsanspruch auf ein artgerechtes Leben zu billigen.

Definition Bearbeiten

Humanismus bezeichnet die Gesamtheit der Ideen von Menschlichkeit und des Strebens danach, das menschliche Dasein zu verbessern. Der Begriff leitet sich ab von den lateinischen Begriffen humanus (menschlich) und humanitas (Menschlichkeit). Das Glück und Wohlergehen des einzelnen Menschen und der Gesellschaft bilden den höchsten Wert, an dem sich jedes Handeln orientieren soll. Förster, Wolfgang: Humanismus. In: Hans J. Sandkühler u.a. (Hrsg.): Europäische Enzyklopädie zu Philosophie und Wissenschaften, Band 2, S. 560 ff.

Der Humanismus beruht auf folgenden Grundüberzeugungen:

  1. Die Würde des Menschen, seine Persönlichkeit und sein Leben müssen respektiert werden.
  2. Der Mensch hat die Fähigkeit, sich zu bilden und weiter zu entwickeln.
  3. Die schöpferischen Kräfte des Menschen sollen sich entfalten können.
  4. Die menschliche Gesellschaft soll in einer fortschreitenden Entwicklung die Würde und Freiheit des einzelnen Menschen gewährleisten.

Humanität ist die praktische Umsetzung der Ideen des Humanismus. Dazu gehören Güte, Freundlichkeit und ein Mitgefühl für die Schwächen der Menschen, seiner selbst inne und mächtig zu werden, sich im Mitmenschen selbst wieder zu finden.

Epochen des Humanismus Bearbeiten

Antiker Humanismus Bearbeiten

Griechenland Bearbeiten
 
Karte des alten Athen

Zwei der frühen griechischen Philosophen sind   Heraklit und   Protagoras. Drei der auf sie zurückgehenden Lehren lauten:

  •   panta rhei (alles fließt)“
    • Vergl. ausführlicher und in anderer Formulierung Fragment 49a Die Fragmente der Vorsokratiker, Übersetzung nach Wilhelm Capelle, Die Vorsokratiker, S. 132
  • „Aus Allem Eins und aus Einem Alles“
    • Fragment 10 Die Fragmente der Vorsokratiker, Übersetzung nach Wilhelm Capelle, Die Vorsokratiker, S. 132 und
  • „Der Mensch ist das Maß aller Dinge (panton chrematon)“
    • Zitiert nach Wilhelm Capelle, Die Vorsokratiker, S. 327

Es ist erstaunlich, inwieweit diese drei Aussagen die Grundgedanken des Humanismus zusammenfassen. Sie behaupten, dass alles in einem ewigen Wandel sei (Lehre vom Fluß aller Dinge); zugleich könne der Mensch aber die Einheit in der Vielfalt und die Vielfalt in der Einheit erkennen und sich selbst als Teil einer Ganzheit begreifen (Lehre von der Einheit aller Dinge); es gäbe keine moralischen oder gesetzlichen Absolutheiten und der Mensch als schöpferisches Wesen sei die höchste Autorität im Universum (Lehre des Relativismus).

In der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts vor Chr. wurde in der Athener Demokratie bereits die   Paideia entwickelt. Dabei handelte es sich um das Ideal einer umfassenden geistigen und körperlichen Bildung des Menschen. Es ist das, was einer als sein Wesen bestimmend aus der Jugend mitbringt. Dieser menschlichen Prägung wurde eine größere Bedeutung beigemessen als der durch die Geburt erworbenen Zugehörigkeit. Konrat Ziegler und Walther Sontheimer, Der Kleine Pauly, Band 4, Paideia, Spalte 408

Der Kerngedanke der Paideia betrifft dabei aber nicht nur den Schulunterricht für Kinder, sondern die Hinwendung des Menschen zum Denken des Maßgeblichen.

Der alte delphische Spruch   Gnothi seauton (Erkenne dich, denke daran, dass du ein Mensch und kein Gott bist) bedeutete nicht nur „Erkenne deine Nichtigkeit“ sondern vielmehr auch „Erkenne deine wunderbare Anlage, deine hohe Bestimmung, deine Würde und deine Pflicht“. Klingner, Humanität und Humanitas, in: Römische Geisteswelt, S. 728 f. Es wurde die Idee von der Einheit und Gleichheit der Menschen geboren. Es bestand ein ungeheures Vertrauen in die kreativen Leistungen des Menschen und in seine Fähigkeit, das Leben selbstbestimmt zu gestalten.

Rom Bearbeiten
 
Der junge Cicero beim Lesen

Zu den Vermächtnissen der Römer gehört der maßgeblich von   Marcus Tullius Cicero geprägte Begriff humanitas. Er bezeichnet das im Menschen, was ihn eigentlich zum Menschen macht. Der Mensch ist etwas Großes und Bejahenswertes. Zur humanitas gehören neben Gerechtigkeit und sittlicher Tugend auch liebenswertes Miteinander, Muße, Freude an einer gepflegten Sprache sowie vor allem eine schwerelose und verbindende Geistigkeit. Konrat Ziegler und Walther Sontheimer, Der Kleine Pauly, Band 2, Humanitas, Spalte 1241 ff.

Humanus steht im Tonfall und in der Bedeutung dem Wort urbanus nahe. Es bezeichnet keine ernste Besinnung sondern heitere Selbstsicherheit. Es geht um das geistreiche, feine, witzige und höfliche Wesen des Stadtrömers. Klingner, Humanität und Humanitas, in: Römische Geisteswelt, S. 719 f. Es verbinden sich tiefer, unverkrampfter Ernst und anmutiges Scherzen. Die eigenen Wahrheiten werden mit einem lockeren Handgelenk hingeworfen und man spottet milde über die eigene Rolle. Es geht um die Freude an einer gelungenen Erkenntnis; und um die Freude an einer geistigen Tätigkeit, die ohne Zweck und Nutzen betrieben wird. Klingner, Humanität und Humanitas, in: Römische Geisteswelt, S. 722 Der rücksichtslose Mensch, der sich für andere Menschen nicht interessiert, ist nicht human. Arroganz, Dickköpfigkeit, hinterwäldlerische Plumpheit und Brutalität sind mit humanitas unvereinbar. Sie ist dann in Gefahr, wenn der Mensch sich in der Äußerlichkeit verliert oder durch Gewöhnung an das Schlimme abstumpft. Marcus Tullius Cicero, Pro Sext. Roscio Amerino, 154

Renaissance-Humanismus Bearbeiten

Im Speziellen wird als Humanismus das fortschrittliche, sich vom Mittelalter und der   Scholastik abwendende geistige Klima des 15. und 16. Jahrhunderts bezeichnet. Im Allgemeinen unterscheidet man heute zwischen der Renaissance als dem umfassenden kulturellen und sozialen Wandel zwischen Mittelalter und Neuzeit, und dem Humanismus als der Bildungsbewegung, die ihm zugrundeliegt. Bereits im 15. Jahrhundert bestand ein Selbstverständnis gebildeter Kreise, die sich als humanistae begriffen und so bezeichneten, also als Humanisten. Dieses stand im Zusammenhang mit den   studia humanitatis. Die antike Bildung wurde als unübertreffliches Vorbild empfunden und das lebensbejahende und schöpferische Individuum rehabilitiert. Die Verherrlichung des Menschen ergab sich bei den italienischen Humanisten aus dem Verständnis, dass der Mensch als das Ebenbild Gottes das Höchste in der ganzen Schöpfung wäre. Der berühmteste und einflussreichste Humanist der frühen Neuzeit war   Erasmus von Rotterdam.

Neuhumanismus Bearbeiten

 
  Johann Gottfried Herder

Seit etwa 1750 erfolgte eine Erneuerung der humanistischen Bewegung, um die starre Einordnung des Menschen in der spätfeudalen Ständeordnung zu überwinden. Das Individuum sollte sich als produktiv tätiger Mensch immer weiter vervollkommnen und Selbstbestimmung über seine Lebensbedingungen gewinnen. Die menschliche Individualität sollte sich frei entfalten. Damit verbunden war eine Hinwendung zum klassischen Altertum. Im Zeitalter der Aufklärung war der Begriff Humanismus zunächst noch ungebräuchlich. Überwiegend sprach man in Anlehnung an Cicero und die Renaissance gleichbedeutend von Humanität.   Schiller und Herder verstanden unter Humanität die   Menschlichkeit an sich. In seinen 1793 bis 1797 erschienenen Briefen zur Beförderung der Humanität erklärte Herder:

Humanität ist der Charakter unseres Geschlechts; er ist uns aber nur in Anlagen angeboren, und muß uns eigentlich angebildet werden. Wir bringen ihn nicht fertig auf die Welt mit; auf der Welt aber soll er das Ziel unsres Bestrebens, die Summe unsrer Übungen, unser Wert sein...Wenn der Dämon, der uns regiert, kein humaner Dämon ist, werden wir Plagegeister der Menschen... Humanität ist der Schatz und die Ausbeute aller menschlichen Bemühungen, gleichsam die Kunst unsres Geschlechts. Die Bildung zu ihr ist ein Werk, das unablässig fortgesetzt werden muß, oder wir sinken... zur rohen Tierheit, zur Brutalität zurück.

Johann Gottfried Herder, Briefe zur Beförderung der Humanität, in: Geschichtsphilosophische Werke, S. 470

Insbesondere für Herder war Humanität zugleich an einen Fortschritt in der Geschichte geknüpft, er sah in ihr ein „Hauptgesetz der Natur“. Kunst und Wissenschaft helfen dabei, das wahre Wesen des Menschen zu verwirklichen und zu vervollkommnen. Der menschliche Geist ist in der Lage, einen sinnvollen Zusammenhang der Dinge zu erkennen und mit dem Willen zu bejahen.   Kant beschrieb die Humanität als

„den Sinn für das Gute in Gemeinschaft mit anderen überhaupt; einerseits das allgemeine Teilnehmungsgefühl, andererseits das Vermögen, sich innigst und allgemein mitteilen zu können, welche Eigenschaften zusammen verbunden die der Menschheit angemessene Geselligkeit ausmachen...“

Zit. nach Georgi Schischkoff, Philosophisches Wörterbuch, S. 292

Einen wichtigen Beitrag leistete der altsprachliche Unterricht, die klassische Philologie und literarisch die deutsche Klassik. So beschrieb Goethe das Wirken der Humanität:

„Seele legt sie auch in den Genuß, noch Geist ins Bedürfnis, Grazie selbst in die Kraft, noch in die Hoheit ein Herz.“

Zit. nach Georgi Schischkoff, Philosophisches Wörterbuch, S. 292

Der deutsche Begriff Humanismus wurde erstmalig von   Friedrich Immanuel Niethammer in dem 1808 erschienenen Buch „Der Streit des Philanthropinismus und Humanismus in der Theorie unserer Zeit“ verwendet. Niethammer stellte darin der älteren Pädagogik eine aus der Aufklärung erwachsene, an den praktisch-gesellschaftlichen Bedürfnissen und auf unmittelbare Brauchbarkeit orientierte Pädagogik gegenüber.

Humanismus der Moderne Bearbeiten

Sartre Bearbeiten

Der existentialistische Humanismus   Jean-Paul Sartres betont die Eigenverantwortlichkeit des Menschen. Danach ist der   Existentialismus „eine Lehre der Tat“. Grundlegend hierzu war der 1945 veröffentlichte Essay   L'existentialisme est un humanisme. Sartre entwarf einen Humanismus im Gewand der Moderne: Die Existenz geht dem Sinn und der Bedeutung voraus. Der Mensch tritt in die Welt ein und erst dann entwirft bzw. erfindet er sich selbst. Der Mensch ist nichts anderes als das, wozu er sich in seiner totalen Freiheit macht. Deshalb ist er auch für das, was er ist, verantwortlich. Dies verleiht ihm seine Würde. Das Leben hat keinen tieferen Sinn. Der Mensch wählt sich seine Moral, sie ist seine Schöpfung und Erfindung. Mit sich selbst erschafft der Mensch ein Vorbild. Der Mensch ist nichts anderes als sein Leben. Er ist die Summe seiner Handlungen, seiner Beziehungen und Unternehmungen. Er existiert nur in dem Maße, in dem er sich selbst verwirklicht.

„Es gibt kein anderes Universum als ein menschliches, das Universum der menschlichen   Subjektivität. Diese Verbindung von den Menschen ausmachender   Transzendenz - nicht in dem Sinn, wie Gott transzendent ist, sondern im Sinn von Überschreitung - und Subjektivität in dem Sinn, dass der Mensch nicht in sich selbst eingeschlossen, sondern immer in einem menschlichen Universum gegenwärtig ist, das ist es, was wir existentialistischen Humanismus nennen.“

Sartre, Gesammelte Werke, Band 4, S. 141


Betrand Russell Bearbeiten

siehe Religionskritik:_Russell

Fromm Bearbeiten

In den Jahren von 1961 bis 1978 veröffentlichte   Erich Fromm mehrere Aufsätze und Reden, die in dem Sammelband Humanismus als reale Utopie herausgegeben wurden. Die   Entfremdung ist nach Fromm die Krankheit des modernen Menschen. Der Mensch wird zum Götzendiener, der das Werk seiner eigenen Hände anbetet. Er ist nur noch damit beschäftigt zu arbeiten, um konsumieren zu können. Er möchte viel haben statt viel zu sein. Machtstreben, Vergnügungssucht und Besitz verdrängen Liebe, Freude und persönliches Wachstum. Ängstlichkeit verbindet sich mit der Unfähigkeit zu lieben. Der moderne Mensch flieht in ein leeres Geschäftigsein. An die Stelle der traditionellen Werte des Guten, Schönen und Wahren, die der Entfaltung des Menschen dienten, ist der technologische Wert getreten: Das technisch Mögliche wird zum Selbstzweck; ist etwas technisch möglich, dann wird es auch getan. Nach Fromm soll man sich der humanistischen Alternative bewußt werden. Der Humanismus geht vom fühlenden, lebendigen, leidenden und denkenden Menschen als der zentralen Kategorie aus.

„Bei diesem Bezugsrahmen besteht der Sinn des Lebens in der völligen Entwicklung der menschlichen Eigenkräfte, insbesondere in der von Vernunft und Liebe, im Transzendieren der Enge des eigenen Ichs und in der Entwicklung der Fähigkeit, sich hingeben zu können, in der vollen Bejahung des Lebens und von allem Lebendigen im Unterschied zur Anbetung von allem Mechanischen und Toten.“

Erich Fromm, Humanismus als reale Utopie, S. 65 f.

Über das Unbewußte kann man den Kontakt zum ganzen, universalen Menschsein gewinnen.

„Haben wir aber mit dem ganzen Menschen in uns Kontakt, dann gibt es nichts Fremdes mehr. Es gibt kein Verurteilen anderer mehr aus einem Gefühl der eigenen Überlegenheit... Der Mensch steht heute vor der Wahl: Entweder wählt er das Leben und ist zur neuen Erfahrung von Humanismus fähig, oder die neue 'eine Welt' wird nicht gelingen.“

Erich Fromm, Humanismus als reale Utopie, S. 92

Die Nächstenliebe ist der Hauptschlüssel, mit dem sich die Tore zum persönlichen Wachstum öffnen lassen. Die Praxis der Liebe ist das menschlichste Tun, das den Menschen ganz zum Menschen macht und ihm zur Freude am Leben gegeben ist.

Erich Fromm, Humanismus als reale Utopie, S. 116 f.

Humanismus und Recht. Die Menschwürde Bearbeiten

Da die Existenz Gottes nicht allgemein anerkannt wird, hat man sich auf die unantastbare Menschenwürde als Grundlage eines Wertesystems sowohl völkerrechtlich als auch in den meisten nationalen Verfassungen geeinigt. Durch die Übernahme des sittlichen Wertes der Menschenwürde in geltendes Recht ist sie zugleich zu einem Rechtswert geworden.

So beginnt das Vorwort der   Charta der Vereinten Nationen:

Da die Anerkennung der allen Mitgliedern der menschlichen Familie innewohnenden Würde und ihrer gleichen und unveräußerlichen Rechte die Grundlage der Freiheit, der Gerechtigkeit und des Friedens in der Welt bildet...

Und in Art. 1 Satz 1 heißt es dort:

Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.

Art. 1 Abs. 1 des deutschen   Grundgesetzes lautet beispielsweise:

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

Dieser Gesamtanspruch wird dann im Einzelnen international durch die   Menschenrechte und beispielsweise in Deutschland und der Schweiz national durch die jeweiligen   Grundrechte bestärkt und konkretisiert. Auch auf europäischer Ebene ist durch den    Europäischen Gerichtshof und auf globaler Ebene durch den   Internationalen Strafgerichtshof ein Grundrechtsschutz anerkannt.

Die Unantastbarkeit der Menschenwürde als Rechtswert ist eine historische Konsequenz aus dem Staatsterror des Nationalsozialismus. Dabei half das humanistisch geprägte Denken des Rechtsphilosophen   Gustav Radbruch, die Grenzen für die Rechtsgeltung von Schandgesetzen aufzuzeigen, an die kein Richter mehr gebunden ist:

...eine andere Grenzziehung aber kann mit aller Schärfe vorgenommen werden: wo Gerechtigkeit nicht einmal erstrebt wird, wo die Gleichheit, die den Kern der Gerechtigkeit ausmacht, bei der Setzung positiven Rechts bewußt verleugnet wurde, da ist das Gesetz nicht etwa nur „unrichtiges“ Recht, vielmehr entbehrt es überhaupt der Rechtsnatur. Denn man kann Recht, auch positives Recht, gar nicht anders definieren als eine Ordnung und Satzung, die ihrem Sinne nach bestimmt ist, der Gerechtigkeit zu dienen.

Gustav Radbruch, Gesetzliches Unrecht und übergesetzliches Recht. In: Ders.: Rechtsphilosophie, S. 211 ff.

Humanismus und Religion Bearbeiten

Problematisch ist das Verhältnis des Humanismus zur Religion. Zu dieser Frage werden verschiedene Meinungen vertreten.

Säkularer Humanismus Bearbeiten

In negativer Abgrenzung enthält der Humanismus nach einer areligiösen säkularen Auffassung die Verneinung von höheren göttlichen Mächten, die dem Menschen übergeordnet wären. Dies ist verbunden mit einer Zurückweisung von Religion zu Gunsten der Meinung, dass sich der moderne Mensch aus eigenem Antrieb weiter zu entwickeln vermag und nur dann „Mensch“ ist. Er soll sich seiner eigenen Vernunft bedienen.

Der säkulare Humanismus beginnt in der Zeit der Aufklärung und sieht sich als einen Weg, unter anderem Fragen der Ethik unabhängig von Religion zu betrachten. Übernatürliche Erklärungen werden abgelehnt. In dieser Tradition steht   Kant mit seiner Definition der Aufklärung als

„...Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“

Zum Umkreis des säkularen Humanismus gehören im weitesten Sinne auch Bewegungen, die im Menschen ein Bedürfnis nach Zeremonien und Ritualen festzustellen glauben und Organisationen aufbauen, die diese ohne eine Gottesvorstellung vermitteln. Dazu zählen beispielsweise die   Freidenker oder die   Freimaurerei.

Humanismus in den Weltreligionen Bearbeiten

In etablierten Religionen finden sich häufig humanistische Richtungen, wobei hier alte Glaubensvorstellungen und Traditionen übernommen und durch Elemente des Humanismus ergänzt werden.

Judentum Bearbeiten

Bereits im Judentum gelten die Gebote der Nächsten- und Fremdenliebe nach dem Tanach, der Hebräischen Bibel (Lev 19,17f):

Hasse Deinen Nächsten nicht in Deinem Herzen!
Sondern weise ihn auf das Recht hin, damit Du nicht seinetwegen Schuld auf Dich lädst.
Räche Dich nicht noch behalte Zorn gegen die Kinder Deines Volkes.
Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst.

Das Gebot der Fremdenliebe wendet sich gegen eine Beschränkung der Nächstenliebe auf Mitjuden (Lev 19,33-34; vgl. Dtn 10,19):

Den Fremdling, der bei Euch wohnt in Eurem Land, sollt Ihr nicht unterdrücken. Er soll wie ein Einheimischer unter Euch wohnen, und Du sollst ihn lieben wie Dich selbst; denn Ihr ward auch Fremdlinge in Ägypten.
Christentum Bearbeiten

Nach christlicher Auffassung besteht ebenfalls kein Widerspruch zum Humanismus, da in der Menschwerdung Jesu und dem Gebot der Nächstenliebe der Menschlichkeit höchste Bedeutung beigemessen wird. Die Menschheit wird durch die Menschwerdung Gottes geadelt. Nach der Auffassung Johann Gottfried Herders gebietet das Christentum gar „die reinste Humanität“. Zitiert nach Kindlers Literaturlexikon, Band 2, S. 1642, Artikel "Briefe zur Beförderung der Humanität"

Anknüpfungsspunkt für den christlichen Humanismus im Neuen Testament ist das Doppelgebot der Liebe in Matthäusevangelium 22, 35 bis 40:

Und einer von ihnen, ein Schriftgelehrter, versuchte ihn und fragte: Meister, welches ist das höchste Gebot im Gesetz? Jesus aber antwortete ihm: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt. Dies ist das höchste und wichtigste Gebot. Das andere aber ist dem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“

Weitere Anzeichen eines Humanismus in der christlich-abendländischen Geschichte entwickeln sich bereits im 11. Jahrhundert. Die Frage von Anselm von Canterbury (1033–1109), weshalb Gott Mensch geworden ist (  Cur deus homo), lässt den Menschen in seiner Beziehung zu Gott in einem anderen Licht erscheinen und die Bemühung entstehen, bereits vor dem angestrebten jenseitigen Heil in der irdischen Welt Ähnlichkeit mit Gott zu erlangen. Auf dieser Hinwendung zu einem tugendhaften Diesseits und Mensch-Sein gründet sich der christliche Humanismus, der - wegen seiner Anknüpfung an antike Schriften, u. a. des Aristoteles und des Platon, auch als christlicher Sokratismus („Erkenne Dich selbst, Christ“) bezeichnet - von einem neuen Sündenbegriff, von der Moral der Intention ausgeht und zur Innenschau führt.

Der Renaissance-Humanismus wurde von den Päpsten finanziell gefördert, und mit   Papst Pius II. stellten sie selbst einen bedeutenden Humanisten. Trotz der Annäherung an humanistische Fragestellungen akzeptiert der Katholizismus aber bis heute den Humanismus nicht als eine dem Glauben übergeordnete Idee, sondern fordert eine Vorrangstellung der kirchlichen Kompetenz im religiösen Bereich. Diese Position wird - jedoch nicht kirchenamtlich, sondern nur biblisch begründet - auch von manchen evangelischen Freikirchen vertreten.

Islam Bearbeiten

Der Islam betrachtet den Menschen von jeher als das höchste Geschöpf Gottes. Dies wird an der Erschaffungsgeschichte Adams deutlich (Koran, Sura 2 Verse 30 bis 38): Gott befiehlt der Engelschar (wobei die Engel sonst als vollkommene rein geistige Wesen gelten) hinter Adam zu beten, den er zuvor erschaffen hatte und in den er von seinem Geist eingehaucht hatte. Gott begründet dies damit, dass Adam die Namen aller Dinge kennt (ein Symbol für den Verstand des Menschen). Der Mensch ist weiterhin das einzige Geschöpf Gottes, das in seinen Taten auf der Erde vollkommen frei ist. Er kann Gottgewolltes tun oder aber sich gegen Gott auflehnen.

Das Ideal des Menschen ist allerdings der Mensch, der im Einklang mit den Gesetzen Gottes lebt. Denn Gott weiß als Schöpfer aller Dinge in der Konsequenz alles besser.

Aus der Perspektive des an einen absoluten Schöpfergott Glaubenden kann die islamische Philosophie durchaus als humanistisch bezeichnet werden. Dies wird auch durch das theologische Prinzip untermauert: alles auf der Erde ist für den Menschen erschaffen, und alle Gesetze Gottes sind zum Wohle des Menschen.

Weniger humanistisch klingt dagegen der Koran in Sura 2 Vers 161:

Die ungläubig sind und als Ungläubige sterben, über sie der Fluch Allahs und der Engel und der Menschen insgesamt!

Oder in der gleichen Sura Vers 191:

Und tötet sie, wo immer ihr auf sie stoßt, und vertreibt sie von dort, von wo sie euch vertrieben; denn Verfolgung ist ärger als Totschlag. Bekämpft sie aber nicht bei der Heiligen Moschee, solange sie euch dort nicht angreifen. Doch wenn sie euch angreifen, dann kämpft wider sie; das ist die Vergeltung für die Ungläubigen.
Buddhismus und Hinduismus Bearbeiten

Auch im Buddhismus und Hinduismus spielt das Mitgefühl und das Vermeiden von Leid bei Mitmenschen eine große Rolle.   Karuna als tätiges Mitgefühl und Erbarmen hat eine ähnlich hohe Bedeutung wie die Nächstenliebe im Christentum. Der Begriff umfasst alle Handlungen, die helfen, das Leiden anderer zu verringern. Karuna gründet auf der Erfahrung der Einheit alles Seienden in der Erleuchtung und erstreckt sich unterschiedslos auf alle Lebewesen. Der Individualität kommt im östlichen Denken allerdings nicht die höchste Bedeutung zu. Diese ist jedoch ein Kerngedanke des Humanismus.

Einzelne Humanisten Bearbeiten

 
Francesco Petrarca
 
Wilhelm von Humboldt

Frühhumanisten Bearbeiten

Humanisten der frühen Neuzeit Bearbeiten

Neuhumanisten Bearbeiten

Humanisten der Moderne Bearbeiten

Fußnoten Bearbeiten

  • Förster, Wolfgang: Humanismus. In: Hans J. Sandkühler u.a. (Hrsg.): Europäische Enzyklopädie zu Philosophie und Wissenschaften, Band 2, S. 560 ff.
  • Förster, a. a. O., S. 560
  • Vergl. ausführlicher und in anderer Formulierung Fragment 49a DK, Übersetzung nach Wilhelm Capelle, Die Vorsokratiker, S. 132
  • Fragment 10 DK, Übersetzung nach Wilhelm Capelle, Die Vorsokratiker, S. 132
  • Zitiert nach Wilhelm Capelle, Die Vorsokratiker, S. 327
  • Konrat Ziegler und Walther Sontheimer, Der Kleine Pauly, Band 4, Paideia, Spalte 408
  • Klingner, Humanität und Humanitas, in: Römische Geisteswelt, S. 728 f.
  • Vgl. dazu auch Didaktik bei der Universität Jena: Vormoderne Fassungen des Bildungsbegriffs
  • Konrat Ziegler und Walther Sontheimer, Der Kleine Pauly, Band 2, Humanitas, Spalte 1241 ff.
  • Klingner, Humanität und Humanitas, in: Römische Geisteswelt, S. 719 f.
  • Klingner, Humanität und Humanitas, in: Römische Geisteswelt, S. 722
  • Marcus Tullius Cicero, Pro Sext. Roscio Amerino, 154
  • Klingner, Humanität und Humanitas, in: Römische Geisteswelt, S. 716
  • Johann Gottfried Herder, Briefe zur Beförderung der Humanität, in: Geschichtsphilosophische Werke, S. 470
  • Klingner, Humanität und Humanitas, in: Römische Geisteswelt, S. 707
  • Zit. nach Georgi Schischkoff, Philosophisches Wörterbuch, S. 292
  • Zit. nach Georgi Schischkoff, Philosophisches Wörterbuch, S. 292
  • Sartre, Gesammelte Werke, Band 4, S. 141
  • Martin Heidegger, Über den Humanismus, Klostermann, Frankfurt 2000, ISBN 3-465-03069-9
  • Erich Fromm, Humanismus als reale Utopie, S. 65 f.
  • Erich Fromm, Humanismus als reale Utopie, S. 92
  • Erich Fromm, Humanismus als reale Utopie, S. 116 f.
  • Gustav Radbruch, Gesetzliches Unrecht und übergesetzliches Recht. In: Ders.: Rechtsphilosophie, S. 211 ff.
  • Philip G. Zimbardo, Psychologie, S. 415
  • Zitiert nach Kindlers Literaturlexikon, Band 2, S. 1642, Artikel "Briefe zur Beförderung der Humanität"
  • Vgl. Schischkoff, a.a.O., S. 291
  • Lexikon der östlichen Weisheitslehren, S. 185 f.

  Martin Heidegger antwortete mit seinem   Brief über den »Humanismus«, der 1947 als Anhang zu einem anderen Werk und 1949 erstmals selbständig erschien, auf eine schriftliche Anfrage des französischen Philosophen   Jean Beaufret. Ob man ihn deswegen schon zu den Humanisten der Moderne zählen will, wie dies im Wikipediaartikel über den Humanismus geschieht, ist zu bezweifeln. Vor allem seine umstrittene Haltung in der Nazizeit steht dem entgegen. Ob er sich selbst als Humanisten bezeichnet hat, ist auch nicht sicher.

  • Martin Heidegger, Über den Humanismus, Frankfurt 2000

Literatur Bearbeiten

ab 1980 Bearbeiten

  • Cornelijs Augustijn: Humanismus (Die Kirche in ihrer Geschichte 2, Lieferung Heft 2). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2003, ISBN 3-525-52330-0.
  • Karl Dietrich Bracher: Verfall und Fortschritt im Denken der frühen römischen Kaiserzeit. Studien zum Zeitgefühl und Geschichtsbewußtsein des Jahrhunderts nach Augustus. Böhlau, Wien 1987, ISBN 3-205-08909-X.
  • August Buck:
  1. Humanismus. Seine europäische Entwicklung in Dokumenten und Darstellungen. Verlag Alber, Freiburg 1987, ISBN 3-495-47627-X.
  2. Der italienische Humanismus. In: Notker Hammerstein (Hrsg.): Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte. Beck, München
  3. 15. bis 17. Jahrhundert. Von der Renaissance bis zum Ende der Glaubenskämpfe. 1996, ISBN 3-406-32463-0, S. 1–56.
  • August Flammer: Entwicklungstheorien. Psychologische Theorien der menschlichen Entwicklung. 3. Auflage. Verlag Huber, Bern 2005, ISBN 3-456-83921-9.
  • Wolfgang Förster: Humanismus. In: Hans J. Sandkühler u.a. (Hrsg.): Europäische Enzyklopädie zu Philosophie und Wissenschaften. Meiner-Verlag, Hamburg 1990, ISBN 3-7873-0983-7.
  • Erich Fromm: Humanismus als reale Utopie. Der Glaube an den Menschen. Ullstein, Berlin 2005, ISBN 3-548-36776-3
  • Friedrich Klingner: Humanität und humanitas. In: Ders.: Römische Geisteswelt. Essays zur lateinischen Literatur. Reclam, Stuttgart 1979, ISBN 3-15-010284-7 (Repr. d. Ausg. München 1965)
  • Paul Oskar Kristeller:
  1. Humanismus und Renaissance. Fink, München 1980
  2. Die antiken und mittelalterlichen Quellen, ISBN 3-7705-1815-2.
  3. Philosophie, Bildung und Kunst, ISBN 3-7705-1816-0.
  • Rudolf Kuhr: Wachstum an Menschlichkeit. Humanismus als Grundlage. Lenz, Neustadt 2000, ISBN 3-933037-06-9.
  • Perdita Ladwig: Das Renaissancebild deutscher Historiker 1898–1933. Campus-Verlag, Frankfurt/M. 2004, ISBN 3-593-37467-6.
  • Lexikon der östlichen Weisheitslehren. Patmos, Düsseldorf 2005, ISBN 3-491-96136-X
  • Gustav Radbruch: Gesetzliches Unrecht und übergesetzliches Recht. In: Ders.: Rechtsphilosophie. Studienausgabe herausgegeben von Ralf Dreier und Stanley L. Paulson. C. F. Müller, 2. Aufl., Heidelberg 2003, S. 211 ff.
  • Michael Rosen, Dignity, Its History and Meaning. In englisch
    • Die Menschenwürde, seine Geschichte und seine Bedeutung.
  • Jean-Paul Sartre: Der Existentialismus ist ein Humanismus, in: Gesammelte Werke, Band 4. rororo, Reinbek 1994, ISBN 3-499-34013-5.
  • Georgi Schischkoff: Philosophisches Wörterbuch. Kröner, Stuttgart 1982, ISBN 3-520-01321-5
  • Lewis W. Spitz: Humanismus/Humanismusforschung. In: Gerhard Müller u.a. (Hrsg.):   Theologische Realenzyklopädie. De Gruyter, Berlin, Bd. 15, 1986, S. 639–661.
  • Mario Todte: Georg Voigt (1827–1891). Pionier der historischen Humanismusforschung. Universitäts-Verlag, Leipzig 2004, ISBN 3-937209-22-0.
  • Konrat Ziegler und Walther Sontheimer (Hrsg.): Der Kleine Pauly. Lexikon der Antike. DTV, München 1979, ISBN 3-423-05963-X
  • Philip G. Zimbardo: Psychologie. 5. Aufl. Springer, Heidelberg 1992, ISBN 3-540-53968-9

bis 1980 Bearbeiten

  • Hans Baron: The crisis of the early renaissance. Civic humanism and republican liberty in age of classicism and tyranny. Princeton University Press, Princeton, N.J. 1993, ISBN 0-691-00752-7.
  •   Jacob Burckhardt: Die Kultur der Renaissance in Italien. Ein Versuch. Edition Nikol, Hamburg 2004, ISBN 3-933203-89-9 (Repr. d. Ausg. Leipzig 1860)
  • Wilhelm Capelle: Die Vorsokratiker. Kröner, Stuttgart 1968
  • Wallace K. Ferguson: The renaissance in the historical thought, Five centuries of interpretation. University Press, Toronto 2006, ISBN 978-0-8020-9415-5 (Repr. d. Ausg. Boston 1948)
  • Eugenio Garin: Der italienische Humanismus. Francke, Bern 1947.
  • Wallace K. Ferguson: Renaissance Studies. Harper & Row, Ontario 1963.
  • Johann Gottfried Herder: Briefe zur Beförderung der Humanität, in: Geschichtsphilosophische Werke. Hanser, München 1953, S. 458 ff.
  • Paul Oskar Kristeller: Der italienische Humanismus und seine Bedeutung. Helbing & Lichtenhahn, Basel 1969.
  • Paul Oskar Kristeller: The classics and renaissance thought. Lectures. Folcroft Press, Folcroft, Pa. 1969 (Repr. d. Ausg. Cambridge, Mass. 1955)
  • Alfred von Martin: Coluccio Salutati und das humanistische Lebensideal. Ein Kapitel aus der Genesis der Renaissance. Gerstenberg, Hildesheim 1973, ISBN 3-8067-0121-0 (Repr. d. Ausg. Leipzig 1916)
  • Richard Newald: Humanitas, Humanismus, Humanität. Edition Chamier, Essen 1947.
  • Berthold L. Ullmann: The humanism of Coluccio Salutati. Edizione Antenore, Padua 1953.
  • Friedrich Immanuel Niethammer: Der Streit des Philanthropinismus und des Humanismus in der Theorie des Erziehungs-Unterrichts unsrer Zeit. Frommann, Jena 1808.
  • Walter Rüegg: Cicero und der Humanismus. Formale Untersuchungen über Petrarca und Erasmus. Rhein-Verlag, Zürich 1946.
  • Josef P. Schneider: Untersuchungen über das Verhältnis von humanitas zu Recht und Gerechtigkeit bei Cicero. Krause, Freiburg/B. 1964 (zugl. Dissertation, Universität Freiburg/B. 1963)
  • Berthold L. Ullman: Studies in the Italian Renaissance. Edizinoe di Storia e Letteratura, Rom 1973 (Repr. d. Ausg. Rom 1955)
  • Georg Voigt: Die Wiederbelebung des classischen Alterthums oder das erste Jahrhundert des Humanismus. De Gruyter, Berlin 1960 (2 Bde., Repr. d. Ausg. Berlin 1893)

Weblinks Bearbeiten