Herrmann Ehrenfried Backstroh
Herrmann Ehrenfried Backstroh (geb. um 1740 in Königstein; gest. 1811 oder später in Dresden) war ein kurfürstlich-sächsischer und königlich-sächsischer Bau- und Festungsingenieur, Obrist (Oberst) und Kommandeur des sächsischen Ingenieurkorps im Standquartier Dresden sowie Direktor des Ober=Militair=Bau=Amtes in der Residenzstadt und zuletzt Generalmajor der sächsischen Infanterie.
Vorfahren
BearbeitenHerrmann Ehrenfried Backstroh wurde um 1740 als Sohn des Proviantverwalters und Bauschreibers Johann August Backstroh auf der Festung Königstein geboren.[1]
Sein Urgroßvater war der Dresdner Concertmeister (ab 1685) Georg Gottfried Backstroh, der sich mit einem nach seiner Emeritierung im Jahre 1708 eigenhändig gefertigten "Verzeichnüß" aller Kapellmitglieder unter dem Kurfürsten Johann Georg II. ausgezeichnet hatte, welches er 1717 fertigstellen konnte.[2]
Georg Gottfried Backstroh hatte im August und September 1687 den italienischen Komponisten Carlo Pallavicini nach Venedig begleitet[3], von wo aus der Kurfürst Johann Georg III. (1647-1691) Margarita Salicola im Jahre 1685 hatte entführen lassen. Margarita Salicola (als bella Margarita in Italien bekannt) wurde zur ersten Dresdner Sängerin (bis dahin wurden auch Frauenrollen von Männern, meist Kastraten, übernommen).[4]
Vorbild Johann Georg Maximilian von Fürstenhoff
BearbeitenJohann Georg III. zeugte mit Margarita Salicola den 1686 in Dresden geborenen Johann Georg Maximilian von Fürstenhoff, der ab 1746 Kommandant des Königsteins wurde. Er war bereits seit 1745 als Generalleutnant Chef des Ingenieurkorps sowie Generalintendant und „Direktor der Fortifikationen, auch der sämtlichen Festungs-, Militär- und Civilgebäude“ und somit einer der wichtigsten Militärbaubeamten in Sachsen in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Johann Georg Maximilian von Fürstenhoff übte auf Johann August Backstroh und seinen Sohn Herrmann Ehrenfried Backstroh eine Vorbildfunktion aus.
Ausbildung
BearbeitenSchule auf dem Königstein
BearbeitenAuf Festung Königstein lernte Herrmann Ehrenfried Backstroh bei dem Kantor, Organisten und Schuldiener Ehrenfried Weise und dem Festungsprediger Johann Christian Klein.
1756 wurde bei Ausbruch des Siebenjährigen Krieges die Festung Königstein in Verteidigungszustand versetzt. Der polnische König August III. (als Friedrich August II. Kurfürst von Sachsen) war dorthin geflüchtet und hatte die Besatzung von 139 auf 1.324 Mann fast verzehnfacht, musste aber der kampflosen Kapitulation und Gefangennahme der 17.000 Mann zählenden sächsischen Armee durch die zahlenmäßig weit überlegenen Preußen am Fuße des auf der anderen Elbseite liegenden Liliensteins tatenlos zusehen. Kommandant der Festung war seit 1753 der kursächsische Generalleutnant Michael Lorenz von Pirch.
Am 16. Oktober 1756 schloß Moritz August Freiherr von Spörcken mit dem preußischen Generalleutnant Hans Karl von Winterfeld die Übereinkunft ab, kraft deren die Veste (Festung) Königstein auf die Dauer des Krieges für neutral erklärt wurde. Zu dieser Zeit hatten sich der sächsische Kurfürst und sein Premierminister von Brühl auf die Festung gerettet. Damit durfte die Garnison auf dem Königstein nicht in das militärische Geschehen eingreifen, andererseits durfte die als uneinnehmbar geltende Festung auch nicht von preußischen Truppen angegriffen werden.
Beeinflusst durch die kriegerischen Ereignisse in und um Dresden wollte Johann August Backstroh seinen Sohn möglichst in der Sicherheit der Festung behalten. Auch die Dresdner Gemäldegalerie wurde 1759 auf dem Königstein in Sicherheit gebracht.
- 9. September 1756: preußische Besetzung von Dresden
- 1757: Friedrich II. von Preußen hält die Königin und den Hof als Geiseln fest
- 10. November 1758: durch Pechkränze wird die Pirnaische Vorstadt in Brand gesteckt, 285 Häuser gehen in Flammen auf
- 1759: Friedrich II. von Preußen läßt das Brühlsche Belvedere auf der Brühlschen Terrasse anzünden
- November 1759: Die Österreicher unter Daun nehmen in der Schlacht bei Maxen und Ploschwitz den Preußengeneral Finck und seine Truppen gefangen (Finckenfang bei Maxen)
- 13. Juli 1760: Beschießung Dresdens durch die Preußen beginnt (19. Juli: die Kreuzkirche wird zerstört; 20. Juli: die Annenkirche wird von den Preußen zerstört)
- 1761: die Gitterseer Bauern müssen täglich den Schutt der im Siebenjährigen Krieg zerstörten Häuser zum Seetor hinaus auf die Schanzen fahren
Kadettenhaus Dresden
BearbeitenHerrmann Ehrenfried Backstroh trat in das sächsische Kadettenkorps ein und wurde im Kadettenhaus (früher: Ritterakademie) in der späteren Kasernenstraße zwischen Niedergraben und Ritterstraße ausgebildet. Damit wollte er sich für den Eintritt in das Ingenieurkorps qualifizieren. Aus den Reihen des Ingenierkorps gingen zu dieser Zeit die Festungsingenieure von Königstein und sogar einige Kommandanten von Königstein hervor.
Herrmann Ehrenfried Backstroh wurde in dieser Zeit insbesondere von Carl Rudolph von Langen, Obristleutnant des Ingenieurkorps und ab 1763 Festungsingenieur des Königsteins, gefördert.
Ingeniersakademie Dresden
BearbeitenBackstroh besuchte danach die 1742 gegründete Ingenieursakademie des Ingenierskorps in Dresden. Direktor war seit 1760 Major Forchheim, der die Ingenieursakademie dreißig Jahre bis zu seinem Tod 1790 leitete und 1786 zum Oberstleutnant befördert wurde. Der Plan einer Rückkehr auf den Königstein realisierte sich nicht, wurde aber durch die Ereignisse nach 1763 obsolet.
(1780 bis) 1789/92: Mitarbeiter an den Meilenblättern von Sachsen
BearbeitenNach 1780 wurde Backstroh Mitarbeiter von Friedrich Ludwig Aster, damals Major und Leiter der Bearbeitung der Meilenblätter von Sachsen durch eine neue Landesvermessung. Backstroh arbeitete sich in diese Thematik gut ein und war 1789 auch für einige Blätter selbst verantwortlich, so für die Vermessung des Wolkensteiner Amtes (Blattnummer 367)[5] und für die Vermessung um Hormersdorf und Günsdorf (Blattnummer 268)[6].
In dieser Zeit hatte er den Rang eines Ingenieurhauptmann der I. Brigade des Ingenieurskorps inne, 1789 erfolgte die Beförderung zum Ingenieurkapitän in der gleichen Brigade.
1792: Direktor der Ingenieursakademie
Bearbeiten1792 wurde Friedrich Ludwig Aster Assessor des Obermilitäramtes zu Dresden und machte seinen Einfluss dahingehend geltend, dass sein Mitarbeiter Backstroh nach dem frühen und unerwarteten Tod des Majors Schäffer zum Direktor der Ingenieursakademie ernannt wurde. Schäffer hatte erst 1790 die Akademie übernommen. Backstroh wurde in dieser Position 1794 zum Major befördert. Mathematicus (Mathematikprofessor) war zu dieser Zeit August Gottlob Böhme, Designateur ("Bezeichner"; Lehrer für Kartenkunst) war der Ingenieurskapitän Carl Siegmund Walther und Architecte (Lehrer für Architektur und Bauwesen) war der Ingenieurskapitän Carl Leopold von Rodewitz (1795 nachgewiesen).[7]
1795: Assessor des Ober=Militair=Bauamtes
Bearbeiten1795 ist Herrmann Ehrenfried Backstroh als Assessor des Ober=Militair=Bauamtes verzeichnet - im Rang eines Ingenieur=Majors.
Die weiteren Assessoren waren der Ingenieur=Obrister Friedrich Ludwig Aster sowie der Ingen. Obristlieutenant Carl Gottlob Haacks. Die Stelle des Direktors war zu diesem Zeitpunkt vakant.[8]
Demzufolge war das Ober=Militair=Bauamt in den Händen der Spitzen des Ingenieurskorps, eine Einrichtung, die auch weiterhin Bestand hatte und der Backstroh seine spätere Berufung zum Direktor des Ober=Militair=Bauamtes verdankte.
Im Jahr 1800 wurde Aster als Direktor erwähnt, Haacks und Backstroh waren weiterhin Assessoren.[9]
1796: Oberstleutnant und Brigadier im Ingenieurkorps
BearbeitenAm 12. Januar 1796 wurde Friedrich Ludwig Aster Kommandant (nicht Chef, dieses Amt blieb seit 1787 vakant) des Dresdner Ingenieurcorps. Als Brigadier seiner Landbrigade setzte er den dafür am 19. Juni 1796 zum diensthabenden Oberstleutnant beförderten Herrmann Ehrenfried Backstroh ein. Damit trat Backstroh Asters direkte Nachfolge an, der seit 1792 Brigadier der Landbrigade gewesen war. Neuer Major der Landbrigade wurde am 29. Juli 1796 Johann Gottlieb Mörbe.
Nachfolger als Direktor an der Ingenieursakademie wurde der am 29. Juni 1796 zum Major beförderte Johann August Lecoq.
Noch im gleichen Jahr setzte Kommandant Aster Backstroh als Brigadier der Feldbrigade des Ingenieurkorps ein, Brigadier der Landbrigade wurde Oberstleutnant Karl Gottlieb Haacks, der die Feldbrigade seit dem 4. September 1794 als Oberstleutnant und Brigadier geführt hatte. Damit wurden lediglich die Brigadiers ausgetauscht. Major der Feldbrigade war seit dem 6. September der von Haacks protegierte Gottlieb August Schmiedt (auch Schmidt oder Schmid). Das Ingenieurkorps trug grüne Röcke mit roten Kragen, Aufschlägen, Westen, Beinkleidern und Unterfutter, weißen Knöpfen und silberne Tressen um die Hüte. Sein Standquartier war Dresden.[10]
1797: Große Klostergasse Nr. 223
BearbeitenIm Adressbuch Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner aus dem Jahr 1797 wurde Herrmann Ehrenfried Backstroh in der Großen Klostergasse Nr. 223 verzeichnet.[11] Damit wohnte er am damaligen Klosterplatz, einer Ausbuchtung der Kleinen Klostergasse vor der Einmündung in die Große Klostergasse, die das ehemalige Gelände des Augustinerklosters markierte.
Die Große Klostergasse war bevorzugtes Wohngebiet in der Dresdner Neustadt, damals noch Festungsstadt. In der Nummer 226 wohnte der österreichische kaiserl. königl. Gesandte, Gr. und Edler Hr. zu Elz-Kempenich. Die Nr. 227 war von Ihro Durchl. Fr. Herzoginn von Cumberland und von Hr. von Gray, Legationssekretär bey der engl. Gesandtschaft bewohnt. In Nummer 225 wohnten der Kanzler des Stifts Merseburg Friedrich Adolph von Burgsdorff und der Reichsgraf von Meinhövel sowie regierender Standesherr zu Königsbrück in der Oberlausitz Georg Werner August Dietrich von Münster, der hier seine Stadtwohnung hatte. In A. Nr. 9 wohnte Hr. Hofrath, Johann Christoph Adelung, Oberbibliothekar bey der kurfürstl. Bibliothek bei Friedr. Christian Frhr. von Gregory, Banquier.
Aber auch das Militär und besonders das Ingenierscorps bezog hier ihre Wohnungen.
In Nr. 222, dem Nachbarhaus von Backstroh, wohnte der Oberst und spätere Generalleutnant Friedr. Joseph Bevilaqua sowie Karl Heinr. Fritsche, Generalstabskanzlist und der Kriegsrath, Karl Christian Reut, Regimentsschultheiss. Hier befand sich auch das große Kaffeehaus von Johann Gottfried Naumann, der Amüsierplatz in diesem Viertel (hält Billard und Konzert u. schenkt Kaffee, Wein, Punsch und Bier).
Im gleichen Haus wie Backstroh wohnte auch noch der Hauptmann Leopold Gottfried Abraham von Pieverling.
Im Nachbarhaus Nr. 224 wohnte nicht nur ein Kamerad von Backstroh, Hr. Karl August Wiedemann, Unteroffizier beym Ingenieurkorps, sondern auch noch Karl Heinr. Ludw. Pölitz, Professor der Moral und Geschichte bey der Ritterakademie - dem sogenannten Kadettenhaus, welches auch Backstroh absolviert hatte.
Das Militär dominierte mit seinen Kasernen und Schulen die Festung der Neustadt, welche damals auch einen eigenen Kommandanten besaß. Dies führte natürlich auch dazu, dass unter den Einwohnern überdurchschnittlich viele Militärpersonen wie Backstroh waren und hier ein eigenes Milieu existierte.
Aster wurde am 20. Juni 1800 zum Generalmajor befördert. Er konnte seinen Einfluss dahingehend geltend machen, dass sein damals 21-jähriger Sohn und Unterleutnant Ernst Ludwig von Aster als Adjutant zu ihm versetzt wurde.
1805: Kommandant des Ingenieurkorps und Direktor des Ober=Militair=Bau=Amtes
BearbeitenFriedrich Ludwig Aster starb mit 72 Jahren am 1. Dezember 1804. Nachfolger als Kommandant des Ingenieurkorps wurde Herrmann Ehrenfried Backstroh. Er ist 1805 als Obrist und Commandant des Ingenieur=Corps verzeichnet.[12] Damit hatte Backstroh dieselbe Funktion wie ein halbes Jahrhundert zuvor Johann Georg Maximilian von Fürstenhoff inne. Ihm war dadurch auch der Festungsingenieur auf Königstein unterstellt, der Ingenieurskapitän Johann Adolph Göphardt. Das Kommando über die Festung Königstein hatte seit dem Jahre 1792 im Sinne einer Altersversorgung Heinrich Adolph von Boblick, der Sohn des Festungskommandanten von Stolpen, Johann Heinrich von Boblick.
In einer Funktion als Kommandeur des Ingenierkorps wurde Backstroh gleichzeitig in Personalunion Direktor des Ober=Militair=Bau=Amtes.[13] Sein Assessor war der Obristlieutenant Ferdinand Otto Mencke, Assessoren bei der Ober=Baucomissionwaren die Ober=Landbaumeister Christian Adolph Frank und Johann Gottlob Hauptmann. Damit hatte das Militär seine Vorherrschaft über das Dresdner Bauwesen bereits eingebüßt, eine zivile Nutzung der Festungsstadt deutete sich an. Im Jahr 1800 gab es mit Backstroh und Haacks noch zwei Obrist-Lieutenants des Ingenieurkorps als Assessoren und lediglich den Land=Baumeister Christian Adolph Frank als zivilen Assessor (Johann Gottlob Hauptmann hatte erst 1801 die Nachfolge des 1799 verstorbenen Oberlandbaumeisters Christian Traugott Weinlig angetreten).[14] Im Jahr 1795 kamen noch alle drei Assessoren aus dem Ingenieurkorps.
1809: Direktor der Demolierung (Entfestigung) Dresdens
BearbeitenDie Dresdner Befestigungsanlagen hatten bereits im Siebenjährigen Krieg ihren militärischen Wert verloren, wie die Ereignisse in und um Dresden zeigten. Besonders beim Preußischen Bombardement von 1760 hatten die Festungsanlagen nur noch wenig Schutz geboten, genauso wenig wie bei der Preußischen Besetzung Dresdens im Jahr 1756.
Bereits 1763, im Jahr des Friede von Hubertusburg, legte der damals damit beauftragte Oberlandbaumeister Julius Heinrich Schwarze Pläne zur Entfestigung Dresdens vor. Als großes Problem wurde erkannt, dass die in den Stadtgraben mündenden vier Schleusen zur Abführung der "Tage- und Röhrwasser" alle überwölbt und in eine moderne neue Schleuse geführt werden mußten. Laut Julius Heinrich Schwarze hätte die äußere Festungsmauer kostensparend die eine Seite der Schleuse bilden können. Trotzdem wurden seine Pläne aus Kostengründen immer wieder aufgeschoben. Nach seinem Tod 1775 kommt die Angelegenheit gänzlich zum Stillstand.
26. Februar 1809: nachdem sich im Februar 1809 die Spitzen der österreichischen Monarchie zum Krieg gegen Frankreich und die mit ihm verbündeten deutschen Rheinbundstaaaten entschlossen hatten (zu denen auch das Königreich Sachsen seit dem Posener Vertrag vom 11. Dezember 1806 gehörte), wird die sächsische Residenzstadt und Festungsstadt Dresden in den höchsten Verteidigungszustand versetzt:
- die Garnision wird bedeutend verstärkt
- die Stadtwälle werden mit Kanonen armiert
- die Zugbrücken unter den Stadttoren werden frei gemacht
- die Wachen an den Schlägen werden verdoppelt
- es werden Vorposten außerhalb der Schläge aufgestellt
- Alte Schanzen werden instand gesetzt
- Neue Schanzen werden vor dem Falkenschlag, vor dem Freiberger Schlag, vor dem Japanischen Palais und auf der Mönchswiese angelegt
- 20. November 1809: Beginn der Abtragung der Stadtbefestigung (Entfestigung) nach dem Friede von Schönbrunn vom 14. Oktober (zwischen Kaiser Napoleon und dem österreichischen Kaiser Franz I.) auf Anweisung König Friedrich August des Gerechten (wohl auf den Druck Napoleons hin, direkt ausgeübt vom französischen Besatzungskommandanten der Stadt Dresden)
- den Befehl zur Schleifung der Festungswerke erhält Herrmann Ehrenfried Backstroh, Oberst und Kommandant des königlich-sächsischen Ingenieurkorps in Dresden und Direktor des Ober=Militair=Bau=Amtes - er wurde mit der Vorbereitung der Demolierung beauftragt
- an der Niederlegung der Dresdener Festungswerke war auch der am 12. Oktober 1809 zum Kapitän im Generalstab beförderte Ernst Ludwig von Aster, Adjutant und Sohn von Backstrohs Vorgänger und Mentor Friedrich Ludwig Aster, beteiligt (nach dem Churfuͤrstlich=Saͤchsischen Hof= und Staats=Calender auf das Jahr 1805 war Aster jun. zumindest kurzfristig auch Adjutant von Backstroh[15] - er war später als Premierleutnant zu einer Vermessungseinheit versetzt worden, die am 14. Oktober 1806 an der Schlacht bei Jena teilgenommen hatte)
1811: Generalmajor der Infanterie und Pensionist
BearbeitenNach dem Allgemeinen Europäischen Staats- und Address-Handbuch für das Jahr 1811 war Herrmann Ehrenfried Backstroh als Generalmajor der Infanterie in Pension.[16]
Damit trat er in die Fußstapfen von Carl August von Gersdorff, (* 14. März 1705 in Dresden; † 11. Februar 1787 ebenda), der am 17. August 1763 Chef des Ingenieurkorps wurde und es als General der Infanterie (seit dem 21. Dezember 1776) sogar noch bis zum kurfürstlich-sächsischen Kabinetts- und Kriegsminister schaffte (ebenfalls 1776).
Backstroh hatte von Gersdorff auf jeden Fall gekannt, stand er doch unter Astens Kommando, der Gersdorff unterstellt war. Eine Beförderung des Chefs oder Kommandeurs des Ingenieurskorps zum General(major) der Infanterie aus Gründen der Altersversorgung war seinerzeit üblich.
Anmerkungen
Bearbeiten- ↑ Johann Gabriel Süsse: Historia des Städtgens Königstein Welches allernächst und unter dem hohen Vessen der Bergvestung dieses Namens an der Elbe liget. Als ein Beytrag zur Obersächsischen Historie aus zugleich beygefügten sicheren Documenten, nebst einer vermehrten Nachricht von dem, was von der berühmten Vestung Königstein remarquable ist, Dresden 1755, S. 96f.
- ↑ Sächsische Staatskapelle Dresden, Historische Verzeichnisse: Ba. = vom emer. Konzertmeister Georg Gottfried Backstroh 1717 eigenhändig gefertigtes „Verzeichnüß“ aller Kapellmitglieder unter Johann Georg II., mit Angabe lediglich des Endes der Mitgliedschaft (1653[!]- 1680) [D-Dla, in: 10036 Finanzarchiv, 32751 Rep.52, Gen.Nr.849].
- ↑ Moritz Fürstenau: Zur Geschichte der Musik und des Theaters am Hofe zu Dresden. Dresden, 1861, S. 298.
- ↑ Moritz Fürstenau: Zur Geschichte der Musik und des Theaters am Hofe zu Dresden. Dresden, 1861, S. 279. und S. 291.
- ↑ 12884 Karten, Risse, Bilder Beilagen zur topographischen Aufnahme des Kurfürstentums und Königreichs Sachsen durch das Ingenieurkorps der sächsischen Armee 1:12000 (Meilenblätter), Dresdner Exemplar; Einzeltitel: Satzung [Wolkensteiner Amt] Personen/Institutionen: Backstroh, Herrmann Ehrenfried, Ingenieurkapitän.- I. Brigade. Blattnummer: 367.
- ↑ 12884 Karten, Risse, Bilder Beilagen zur topographischen Aufnahme des Kurfürstentums und Königreichs Sachsen durch das Ingenieurkorps der sächsischen Armee 1:12000 (Meilenblätter), Dresdner Exemplar; Einzeltitel: Hormersdorf, Günsdorf Personen/Institutionen: Backstroh, Herrmann Ehrenfried, Ingenieurhauptmann.- I. Brigade. Blattnummer: 268.
- ↑ Churfuͤrstlich=Saͤchsischer Hof= und Staats=Calender auf das Jahr 1795. Leipzig, in der Weidmannischen Buchhandlung. S. 231f.
- ↑ Churfuͤrstlich=Saͤchsischer Hof= und Staats=Calender auf das Jahr 1795. Leipzig, in der Weidmannischen Buchhandlung. S. 233.
- ↑ Churfuͤrstlich=Saͤchsischer Hof= und Staats=Calender auf das Jahr 1800. Leipzig, in der Weidmannischen Buchhandlung. S. 241.
- ↑ Geschichte und gegenwärtiger Zustand der Kursächsischen Armee. Zweyte Ausgabe. Sechszehnte Fortsetzung oder Siebenzehnter Theil. Dresden, 1801. Gedruckt bey der Wittwe Gerlach und Comp.
- ↑ Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1797, S. 427.
- ↑ Churfuͤrstlich=Saͤchsischer Hof= und Staats=Calender auf das Jahr 1805. Leipzig, in der Weidmannischen Buchhandlung. S. 231 und 243.
- ↑ Churfuͤrstlich=Saͤchsischer Hof= und Staats=Calender auf das Jahr 1805. Leipzig, in der Weidmannischen Buchhandlung. S. 245.
- ↑ Churfuͤrstlich=Saͤchsischer Hof= und Staats=Calender auf das Jahr 1800. Leipzig, in der Weidmannischen Buchhandlung. S. 241.
- ↑ Churfuͤrstlich=Saͤchsischer Hof= und Staats=Calender auf das Jahr 1805. Leipzig, in der Weidmannischen Buchhandlung. S. 243.
- ↑ Allgemeines Europäisches Staats- und Address-Handbuch: für das Jahr 1811, Band 2, Weimar, Im Verlag des Landes-Industrie-Comptoirs, S. 385: Sachsen. Generalmajore, S. 386: Herrmann Ehrenfried Backstroh, Inf. Pension.