Radioonkologie (PORT)/ Diagnosen/ HNO/ Nasen- und Nasennebenhöhlenkarzinom

Übersicht

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selten: 0,3-1% aller Malignome.

Altersgipfel 60-70 Jahre. Keine eindeutige Geschlechterpräferenz.

Diagnostik

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  • HNO-ärztliche Untersuchung
  • Endosokopie und PE
  • Rö Schädel
  • CT Gesichtsschädel und Schädelbasis (knöcherne Destruktion)
  • MR (Weichteilausdehnung)

Histologie

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  • 80 % PECA
  • 10 % Lymphome
  • selten: Adenokarzinom, Sarkome

Lokalisation

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häufig Mittellinienüberschreitend, Ausnahme Kieferhöhlen.

am häufigsten Kieferhöhlen, gefolgt von Siebbeinzellen, Nasenvestibulum und -höhle.

selten Frontalhöhlen und Keilbeinhöhlen.

Ausbreitung

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lange lokal infiltratives Wachstum mit Destruktion der ossären Strukturen und Nachbarweichteile.

lymphogene Metastasen in nur 10-15%, v. a. bei Befall der hinteren Ethmoidalzellen und bei Befall der Schädelbasis.

hämatogene Fernmetastasen selten, allerdings bei Nichtansprechen der Therapie in 20 - 40%.

Stadieneinteilung

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TNM 7. Auflage (gültig ab 2010)

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Kieferhöhle

T- Status (Kieferhöhle)
T1 auf antrale SH begrenzt
T2 Arrosion der inneren Strukturen, des harten Gaumens oder mittleren Nasengänge
T3 Infiltration von Wange, Subkutangewebe, dorsale Kieferhöhlenwand, Boden oder mediale Wand der Orbita, Fossa infratemporalis, Fossa pterygopalatina, Sinus ethmoidalis
T4
T4a Infiltration des Inhaltes der vorderen Orbita, Wangenhaut, Proc. pterygoideus, Fossa infratemporalis, Lamina cribrosa, Siebbeinzellen oder Frontalhöhle
T4b Infiltration von Orbitaspitze, Dura, Gehirn, mittlere Schädelgrube, Hirnerven ausser V2, Nasopharynx oder Clivus

Nasenhöhle und Siebbeinzellen

T- Status (Nasenhöhle, Siebbeinzellen)
T1 begrenzt auf einen Unterbezirk
T2 begrenzt auf 2 Unterbezirke oder Ausbreitung auf einen Nachbarbezirk des nasoethmoidalen Raumes
T3 Infiltration der medialen Orbita, Orbitaboden, Kieferhöhlen, harter Gaumen oder Lamina cribrosa


T4
T4a Inhalt der vorderen Orbita, Nasen-/Wangenhaut, minimal in die vordere Schädelgrube, Proc. pterygoideus, Keilbeinhöhle oder Stirnhöhle
T4b Infiltration von Orbitaspitze, Dura, Gehirn, mittlere Schädelgrube, Hirnerven ausser V2, Nasopharynx oder Clivus
Anm.
  • Unterbezirke Nase: Septum, Nasenboden, laterale Wand, Vestibulum.
  • Unterbezirke Siebbeinzellen: rechts, links.

alle Bezirke

N- Status
N1 colspan="2" solitäre Metasase, maximal 3 cm
N2
N2a solitäre Metasase über 3 cm, maximal 6 cm
N2b mehrere Metastasen ipsilateral, keine über 6 cm
N2c Metastasen bilateral, oder kontralateral, keine über 6 cm
N3
N3a Metasase über 6 cm
N3b Ausdehnung bis in die Spraklavikulargrube
M- Status
M1 Fernmetastasen


UICC Stadien (7. Auflage, gültig ab 2010)
I T1 N0 M0
II T2 N0 M0
III T1, T2 N1 M0
T3 N0, N1 M0
IVA T1, T2, T3 N2 M0
T4a N0, N1, N2 M0
IVB T4b jedes N M0
jedes T N3 M0
IVC jedes T jedes N M1

frühere und alternative Klassifikationen

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TNM 2002 (6. Auflage)
- wie 7. Auflage -


TNM 1997

Kieferhöhle

T1: auf antrale SH begrenzt

T2: Arrosion der inneren Strukturen, des harten Gaumens oder mittleren Nasengänge

T3: Infiltration von Wange, Subkutangewebe, dorsale Kieferhöhlenwand, Boden oder mediale Wand der Orbita, Fossa infratemporalis, Fossa pterygopalatina, Sinus ethmoidalis

T4: intraorbital oder über T3 hinaus

Siebbeinzellen

T1: auf Siebbeinzellen beschränkt, keine Knochenarrosion

T2: Ausbreitung in die Nasenhöhle

T3: Ausbreitung in vordere Orbita oder Kieferhöhle

T4: intrakraniell, Orbita, Sinus sphenoidales, Stirnhöhle, Nasenhaut

N1: ipsilateral, solitär bis 3 cm

N2a: ipsilateral, solitär, > 3 cm, bis 6 cm

N2b: ipsilateral, multipel, alle bis 6 cm

N2c: kontralateral bis  6cm

N3: > 6 cm

Eine TNM Klassifikation für die Nase existiert 1997 nicht.

AJCC Stadien 1997

Stadium I:

 T1 N0 M0

Stadium II:

 T2 N0 M0

Stadium III:

 T3 N0 M0

 bis T3 N1 M0

Stadium IV

 IV A: T4 bis N1 M0

 IV B: jedes T N2-3 M0

 IV C: M1

Therapieprinzipien

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In den frühen Stadien ist OP Therapie der Wahl.

Neck diss. nur bei V. a. Befall.

Postoperative RT abhängig vom R-Status, Primärtumorstatus (ab pT3) und bei postiven Nodalstatus.

Eine Chemotherapie ist nicht indiziert.

primäre RT, wenn OP nicht möglich.

Insbesondere bei Tumoren der Keilbeinhöhle, diese werden wie Nasopharynxkarzinome behandelt (NCI)

endophytisches Papillom: OP, im Rezidivfall widerholte Exzisionen. RT bei operativen Versagen erfolgreich (NCI)

Im Rezidivfall kombinierte Radiochemotherapie mit platinbasierter Chemo.

Indikation RT

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postoperativ laut DEGRO:

ab pT3

ab (p)N1

präoperative Radiatio mit 50 Gy bei grenzwertig operablen Befunden.

primäre kurative Radiatio, wenn OP nicht möglich.

Zielvolumen

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befallene Nasennebenhöhle komplett und befallene LAW. Wenn der Tumor in die Wange oder in die Mundhöhle vorgewachsen ist, werden LAW adjuvant bestrahlt.

Dosis RT

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Präoperativ 50 Gy

postoperativ 60 Gy

bei manifesten Tumor (R1, R2, primäre RT): 70 Gy

Nebenwirkungen

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Prognose

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alle Lokalisationen: 5-J-ÜL-Rate: 30-45%.

Nachsorge

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Literatur

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