Störungsrechnung mit zeitabhängiger Schrödinger-Gleichung
Das Modell zum näherungsweisen Zeitverhalten der Wellenfunktionen
beginnt mit einem Spektrum von Energie-Eigenzuständen, die zu dem
ungestörten Hamilton-Operator gehören. Unter dem Einfluss der Störung
werden die Zustände gekoppelt und man will wissen, mit welcher
Dynamik das System seinen Zustand wechselt. Bei rein diskreten
Zuständen wird sich zeigen, dass kurze Zeit, nachdem die Störung
aufgeschaltet wird, die Wahrscheinlichkeit des Wechsels quadratisch
mit der Zeit wächst. Das Langzeitverhalten bei periodischen
Störungen in Resonanz äußert sich möglicherweise als eine Oszillation;
das System pendelt zwischen zwei Zuständen hin und her.
Bei diskretem Energiespektrum an Start und möglichen Übergängen in
einen kontinuierlichen Energiebereich wird die Wahrscheinlichkeit
zuerst linear ansteigen, dass der Anfangszustand verlassen wird.
Über lange Zeit wird eine exponentiell abfallende Amplitude des
Anfangszustandes vorhergesagt (und in der Tat eine exponentiell
abfallende Bevölkerung beobachtet).
Zur Erinnerung, was bedeuten alle folgenden Berechnungen? Es
werden hier kontinierliche Verformungen von Wellen ausgerechnet, aber
im Labor misst man diskrete Ereignisse. Man bereitet eine große Menge
von Atomen in einem Zustand zu, der irgendwie unstabil ist gegenüber
seiner Umwelt. Dann beobachtet man etwa die Häufigkeit, mit der
bestimmte Photonen herauskommen und schließt auf den Prozentsatz
der Atome, die noch unverändert unter der Störung aushalten. Immer
muss die statistische Interpretation der Zustandsfunktion angewendet
werden. Betroffen ist ein Ensemble von gleich präparierten Systemen.
Für einzelne Atome gibt es keine Vorhersage; irgendwann passiert ihnen
der ominöse Kollaps oder Quantensprung.
Der Hamilton-Operator hat
einen ungestörten konstanten
Anteil und eine Störung, die mit einem Faktor z zwecks
Potenzreihenentwicklung hinzukommt. Die orthonormalen
Eigenzustände sind stationäre Schwingungen,
geschrieben
Es gibt eine zeitabhängige Kopplungsmatrix
Ein Zustand folgt der Schrödinger-Gleichung
Anderere Seite, weil die Zahl b(j,t) mit Operator H(t) vertauscht,
Ein Skalarprodukt mit projiziert die Gleichung heraus
Definition der Differenzfrequenzen: ω(k,j)=(E(k)-E(j))/ℏ.
Der Reihenansatz führt zu dem
Gleichungssystem für aufsteigende Ordung in z:
Ist da die rechte Seite in der Ordnung n bekannt, wird integriert
Die Iteration wird initialisiert mit:
In zweiter Ordnung wäre etwa auszurechnen
Hier kommen die Zeiten vor. Ein Zustand |h⟩
trägt im
Doppelintegral indirekt zur Amplitude b(k,t) bei, indem erst bei
seine Übergangsmatrix zum Zustand |j⟩ auftritt und
danach bei die Matrix von |j⟩ nach |k⟩.
Im Intervall sind daher die
sogenannten virtuellenZwischenzustände
|j⟩ einbezogen.
In höheren Ordnungen wird über immer mehr Zwischenstufen gehüpft, um
von einem Startzustand zu einem Zielzustand zu gelangen.
Bemerkung: Der Ansatz ∑(b(j,t)·|j,t⟩) ist eine
Form von Wechselwirkungs-Bild. Die Koeffizienten b variieren mit
der Zeit relativ zur Zeitentwicklung der ungestörten
Eigenfunktionen. Für die absolute Zeitentwicklung
∑(c(j,t)·|j,0⟩) gelten die Koeffizienten
c(j,t)=exp(-iE(j)/ℏ)·b(j,t).
Sei das System bei t=0 im Zustand ,
dann ist in nullter Ordnung
Die Amplitude der Abdrift in andere Zustände in erster Ordnung wird
Wegen ist für kleine Zeitspannen,
solange g(k,h,t)~g(k,h,0) etwa konstant bleibt, die Amplitude für
die Eigenfunktion proportional zu (zt). Die
Übergangswahrscheinlichkeiten also, Betragsquadrate der Amplituden,
wachsen mit dem Quadrat der Zeit in dieser "Anlaufphase".
Zwischen dem Startzustand und dem Zielzustand soll
ein sinusförmiges Matrixelement zugeschaltet werden
Der Grenzfall α=0 ist erlaubt. Abkürzung ω:=ω(k,h).
Das Integral für W(h,k,t)
enthält dann die Integranden ,
deren Integral
(Wert-an-Obergrenze minus Eins)/ einbringt.
Mit einem Matrixelement G(k,h)cos(αt) kommt ein gleichartiger
Ausdruck mit dem Pluszeichen in der Mitte. Der dient mit α=0
dazu, die Einschaltphase einer konstanten Störung zu schätzen.
Die Funktion in eckigen Klammern nennen wir F(ω,t). Sie
ist eine gerade Funktion von ω, hat bei 0 ein Maximum und
fällt zu beiden Seiten schnell
ab, mit sekundären Maxima und Minima über ein paar Perioden.
Ihr Quadrat F² hat erste Nullstellen bei ωt=-2π,+2π.
Der quadratische
Anstieg der Übergänge beim Einschalten gilt daher für kleine
Zeiten , so dass F²~ t² durchgeht.
Im Ausdruck für W(h,k,α,t) lässt sich die Funktion F wie folgt
verwerten. Die beiden Terme sind
Ist die Differenzfrequenz ω (gleich Differenz der Energieniveaus)
gleich der Frequenz α der Anregung von außen, dominiert der Term
mit (ω-α). Die Störung stößt einen Wechsel zum höheren
Niveau an, das Atom absorbiert ein Quantum Energie aus dem Störfeld.
Ist ω gleich (-α), wird der andere Term stark. Aber er kann
nur funktionieren, wenn das Zielniveau niedriger liegt als das
Startniveau. Das Atom fällt mit stimulierter Emission von Energie vom
angeregten auf einen weniger angeregten Zustand zurück.
Der Prozess ist eine Resonanz an dem Punkt, wo die angreifende
Frequenz gleich der Frequenz der Energieabstände wird.
Eine schön ausgebildete Resonanz als Funktion von α verlangt
, weil dann der andere, anti-resonierende
Term vernachlässigt werden kann. Es wird
Funktion F wirkt mit maximaler Amplitude bei der
Resonanzfrequenz, nämlich |F²|=t².
F hat Nullstellen im Absorptionsfall
bei |ω-α|t = 2π. Das ergibt das 'Nutz-Intervall' von F
im Frequenzbereich. Bei kurzem Zeitintervall der
Beobachtung kann die Anregungsfrequenz breit gestreut sein, umgekehrt
je länger man wartet, umso schärfer gelingt die experimentelle
Auswertung der Resonanzfrequenz. Es erinnert an die Heisenbergsche
Unschärferelation zwischen Zeit und Energie. Die Zeit t darf
keinesfalls zu klein sein, sonst käme die Interferenz der Terme
ins Spiel. Also
Es muss über viele Perioden der Resonanzfrequenz lang gemessen werden.
Auf der anderen Seite darf die Zeit nicht zu groß sein, denn die
hier diskutierte Näherung erster Ordnung
soll keine absurden Wahrscheinlichkeiten nahe an
Eins oder größer ausrechnen. Daher verlangt man
.
Es sei angenommen, dass es nur zwei Niveaus im System gibt, die
bei einer Resonanzfrequenz α mit starken Amplituden koppeln.
Gleichungen, allgemein:
Die Niveaus sollen |h⟩,|f⟩ heißen
und haben ein System aus 2 Gleichungen
Hier wurde ω := ω(h,f)= -ω(f,h) benutzt.
Die mutige "säkulare" Approximation ist es nun,
dass die b(h,t),b(f,t) sich sehr langsam ändern während etlicher
Perioden aller exp(i*)-Terme, außer bei der kleinen
Differenzfrequenz ω(f,h).
Also soll bei den schnellen Frequenzen
über viele derer Perioden gemittelt werden. Diese Terme verwischen sich
zu Null. Es bleiben zeitlich gemittelte Gleichungen für die
näherungsweise langsame Entwicklung:
Die Störung ist ein hermitescher Operator, deshalb .
Das System hat die Form
mit einem komplexen a(t)=b exp(ift).
Hier sind b=|G(f,h)|/(2ℏ), f=α-ω.
Der Zeitpunkt t=0 wurde so gewählt, dass die eventuelle Phase von
G(f,h) wegfällt.
Mit Hilfe der zweiten Zeitableitungen und durch Einsetzen von
sowie der ersten Ableitungen bekommt man entkoppelte Gleichungen für
x,y. Mehr noch, sogar welche ohne zeitvariable Koeffizienten:
Lösungsansatz:
Wenn
miteinander malgenommen
werden, folgt die Bedingung . Und daraus folgt, dass
c,d entweder beide zugleich das '+' oder das '-' vor der Wurzel haben.
Die Anfangswerte haben die Kopplung .
Eine Lösungsbasis:
Daraus soll eine Lösung (x,y) = uP+vM linearkombiniert werden mit
den Anfangsbedingungen (x(0),y(0)) = (1,0), die sich also aus dem
Startzustand b(h,0)=1 entwickelt.
Definieren wir eine Frequenz und schreiben
das Ergebnis aus für die Amplitude y(t)=b(f,t) des Zielzustandes:
Die Amplitude vollführt eine Sinus-Schwingung mit der Frequenz g/2.
Auf der Resonanz f=0 ist die maximale Amplitude Eins, das System
pendelt vollständig zwischen den zwei Zuständen h,f hin und her.
Wenn die Anregung von der Resonanz abweicht, also die Differenzfrequenz
f in die Größenordnung der Koppelfrequenz b gerät, fällt die
Spitzenamplitude ab, das System verlässt den Anfangszustand nicht so
bereitwillig. Das Betragsquadrat von y ist die Wahrscheinlichkeit,
den Zielzustand zu messen.
Mit der Frequenz ℏω=ΔE des
Energieabstands zwischen zwei Niveaus und mit der nahe daran liegenden
Anregungsfrequenz α ergibt sich für das Zustandspendel:
Dieser Ausdruck ist bekannt als die Formel von Rabi.
Die Differenzfrequenz f, die Pendelfrequenz g/2 und die
Frequenz b, die der Energie des
Störterms enstpricht, sind hier alle viel kleiner als die Frequenz
ω des Energieabstandes.
Die Frage ist hier, mit welcher Dynamik bei Phänomenen wie etwa dem
Photoeffekt ein Elektron aus einem diskreten Zustand rausgeworfen
wird und als freies Teilchen kontinuierliche Werte der Energie in
seinem Zielzustand annimmt.
Das Kontinuum besteht aus ebenen, freien Schrödingerwellen, die
vorgegeben werden durch
Energie-Impuls-Eigenwerte (E,p) mit E=p²/(2m) und durch
pseudo-normierte Ket-Vektoren
Die Fouriertransformierte einer Wellenfunktion ψ(r) ist
ihre Entwicklung in der 'Orthonormalbasis' der ebenen Wellen:
Während diskrete Eigenzustände |j⟩,|k⟩
als echte Hilbert-Vektoren
orthonormal sind gemäß , herrscht im Kontinuum
eine verallgemeinerte Orthogonalität im Sinne von Distributionen
Sei nun G ein Störungs-Operator, der einen diskreten Zustand
|j⟩ ans Kontinuum koppelt mit der Matrix
und sei
Die Verteilung der ungebundenen Zustände als ebene Wellen im Impulsraum
ist gleichförmig. Benötigt wird nun das Wahrscheinlichkeitsmaß
W(E)dE für den Übergang in das Energie-Intervall [E,E+dE]. Dazu wird
w(*) integriert über die Kugelflächen E=p²/2m und das radiale
Integralmaß (p²dp) wird mit dE verknüpft:
Die Funktion ρ(E) ist die Dichte der Endzustände im Energiebereich.
In allgemeinerem Rahmen gibt es eine Menge von 'orthonormalen',
kontinuierlichen Ziel- oder Endzuständen mit vielfachen
Eigenwert-Parametern β,E. Und es gibt ein Integralmaß für die
Dichte dieser Zustände, (ρ(βE) dβ dE).
Das Maß für die Wahrscheinlichkeit, einen präparierten Zustand ψ
zur Zeit t bei einer bestimmten Energie E zu erwischen, ist dann
Sei also G ein Störungs-Operator, der einen diskreten Zustand
|j⟩ ans Kontinuum koppelt mit der Matrix
und sei verallgemeinert zu .
Es soll die Entwicklung in der ersten
Phase nach dem Einblenden der Störung verfolgt werden, und zwar wieder
im Fall eines konstanten oder sinusförmig schwingenden Störterms.
Für die Einschaltphase bei konstanter Störung übernehmen wir
leicht angepasst den Ausdruck der diskreten Zielzustände
Die Ereignishäufigkeit am Ausgang bei Energie E schwillt mit t an:
Die Funktion F² wird für großes t als Funktion der Frequenzen ein immer
schmalerer Nadel-Impuls, sie hat eine Deltafunktion als schwachen
Grenzwert im Sinne der Distributionen
Wenn also die Zeit t zwar relativ klein ist, aber groß genug, tragen
von den Endzuständen nur solche was bei, deren Energie ganz nah bei
der Startenergie des Zustands |j⟩ liegt. Wird dazu angenommen,
dass die Funktionen ρ(β,E) und w(β,E,j)
nur langsam in dieser Region
der Energie variieren, dann nehme man das Integral über die
Energievariable mit der Deltafunktion. Man erhält ein W(t), das die
gesamte Häufigkeit von ausgeworfenen Exemplaren des Ensembles ergibt:
Das Intervall der Energien um die Startenergie herum, das hier
getestet wird, folgt aus der Energie-Zeit-Unschärfe:
ΔE=2πℏ/t.
Der Ausdruck W(t) wächst linear mit der Zeit an, er kann aber nur
sinnvoll sein, solange er beträchtlich kleiner als Eins bleibt.
Jedenfalls gibt es einen starken Unterschied zur quadratischen
Sprungantwort, mit der bei diskreten Zielzuständen der Störeffekt
beginnt. Auch wird der Prozess in diesem Modell irreversibel, es ist
nicht vorgesehen, dass das System in sein diskretes Zuhause
zurückwandert.
Zusammengefasst, es gibt folgende Übergangswahrscheinlichkeit pro
Zeiteinheit und pro Maßeinheit im Zustandsraum der β-Variablen:
Das ist Fermis Goldene Regel.
Genauer soll es sich um seine Goldene Regel Nummer Zwei handeln. Die
Nummer Eins geriet völlig in Vergessenheit, sie fand wenig Anklang bei
Fermis Kollegen.
Die Herleitung lässt sich ohne viel Aufwand erweitern auf den Fall
der periodischen Anregung, wo dann die Energie im Zielgebiet gleich
der Startenergie wird, plus-minus ein Quantum ℏα, das von
den Störkräften beigesteuert wird.
Das Verhalten über längere Zeit als die Anfangsphase, in der die
Goldene Regel greift, soll hier sein Modell bekommen. Der ungestörte
Hamiltonoperator habe zwei Sektoren von Eigenzuständen, diskrete
und kontinuierliche.
Das Integralmaß dα soll mit einer Energie-Koordinate und anderen
Komponenten β definiert sein:
dα = ρ(β,E) dE dβ.
Kontinuierliche Zustände sind also .
Das Spektrum von soll die positive reelle Achse sein und die
diskreten Energien seien auch positiv. Die diskreten Zustände werden
also bei Kopplung mit einer Störung instabil und können sich ohne
Energiezufuhr und Energieabfuhr ins Kontinuum entwickeln. Zum
Beispiel mit dem Tunneleffekt, den man zur Erläuterung des
Alpha-Zerfalls gern heranzieht.
Der Stör-Operator G soll nach dem Einschalten zeitlich konstant sein
und weder Diagonal-Elemente noch welche zwischen Kontinuum-Zuständen
haben:
Es geht hier um die Matrixelemente
, die den Zerfall des
Anfangszustandes |j⟩ in den kontinuierlichen Sektor vermitteln.
Nach Fermis Regel nimmt die Wahrscheinlichkeit, das System mit den
Eigenwerten j zu messen, in der ersten Phase linear ab:
Die Zeit t durfte bei der Herleitung jener Regel weder zu lang noch
zu kurz sein! Die Integration über die Zielzustände sieht nämlich so
aus, wenn die Energie-Delta-Näherung nicht gleich zuschlägt:
F² hat bei vorgegebenem t um Null herum einen dominanten Gipfel mit
der Breite 4πℏ/t. Die Ausdehnung der Verteilung K(E) sei nun
ℏΔ. Für Fermis Approximation wird verlangt, dass diese sehr
viel größer ist als die Breite von F², woraus folgt .
Die Zerfallsrate Γ hat die Formel ,
die Breiten-Bedingung besagt damit: .
Die Schrödinger-Gleichung mit Störmatrix wird für den gemischt
diskreten und kontinuierlichen Fall kopiert und angepasst:
Anfangsbedingungen: b(j,0)=1; b(α,0)=0.
Die Ableitungen der Koeffizienten b hängen nur von ihren Gegenspielern
im anderen Sektor ab. Man kann die Gleichungen formal integrieren
und die Integrale über Kreuz einsetzen. Das ergibt folgende
Integro-Differenzial-Gleichung für b(j), erst einmal
ohne Klarheit, ob
damit irgendwas gewonnen wird. Die Verteilung K wird da verwertet.
Zuerst eine Näherung der Amplitude b(j) bei "kleinen" Zeiten t,
von welcher Fermis Regel nur das Betragsquadrat abschätzt.
Mit der Approximation b(j,t')=b(j,0)=1 kommt folgendes Integral an:
Das t-Integral kann mit folgender Distributions-Gleichung
abgeschätzt werden, der Fouriertransformation der Stufenfunktion.
P(1/f) bezeichne der Hauptwert-Integrand mit Singularität (1/f).
Man wird also wieder wählen und
folgendes rechtfertigen:
Man definiert das Hauptwertintegral als
und identifiziert
den ersten Term mit der Zerfallsrate als -Γ/2. Daher:
Die Zeitspanne für diese Approximation unterliegt der Schätzung
Nimmt man das Betragsquadrat von b(j,t) und vernachlässigt alle
quadratischen Terme, kommt korrekt die Goldene Wahrscheinlichkeit des
Überlebens in erster Ordnung heraus, W(t)=1-Γt.
Ein weiterer Blick auf eine Funktion in der
Integro-Differenzial-Gleichung:
Ist das Intervall (t-t') groß, oszilliert der Phasenfaktor schnell im
Vergleich zu der lokalen Variation von K(E). Die Integrand wird
herausgemittelt. Die Funktion k(*) hat ein starkes Maximum bei (t=t')
und fällt bei großen Abweichungen gegen Null.
Der Wert k(t-t') ist zu
vernachlässigen für . Daher versucht man eine
Approximation von b(j,t') durch b(j,t) in der Ausgangsgleichung
Aus der Gleichung wird damit eine gewöhnliche Differenzialgleichung.
Die Zeitableitung von b(j,t) hängt nicht mehr von allen früheren
Zeiten sondern nur von der Lage zur Zeit t ab. Die Gleichung verliert
ihr Langzeit-Gedächtnis. Etwa wie bei den Markov-Prozessen der
Wahrscheinlichkeitsrechnung zählt nur die Gegenwart.
Das vereinfachte Integral wurde oben bereits so ausgewertet:
Man findet, dass die Population des Startzustandes exponentiell
abklingt mit der Zerfallskonstante, die bereits in der linearen
Anfangsphase zu beobachten war. Dieses Langzeit-Modell ist brauchbar
unter den zwei Bedingungen dafür, dass die Verteilung der Endzustände
breit genug gestreut ist:
Die Lebensdauer des Zustands |j⟩ ist τ=1/Γ. Anders
als im Modell mit rein diskreten Zuständen hat |j⟩ keine Chance,
sich wieder zu bevölkern. Allerdings ist mathematisch die Rückkopplung
der ganzen kontinuierlichen energetischen Nachbarschaft in das
diskrete Niveau nötig, damit das lineare und später exponentielle
Zeitverhalten sichtbar wird.
Die Amplituden der Kontinuum-Zustände folgen als Integral ihrer
Schrödinger-Gleichung aus dem exponentiellen Modell für b(j,t):
Die Amplituden (b) unterscheiden sich von denen (c) des strengen
Schrödinger-Bildes dadurch, dass die Phasendrehung durch die
ungestörten Energie-Eigenwerte kompensiert wurde.
Der ungestörte Eigenwert der Energie erleidet also beim Zerfallsmodell
eine Verschiebung δE, was diese Notation nun rechtfertigt.
Mit der Definition von K hat sie die Gleichung
worin das multidimensionale Integralmaß der Endzustände auftaucht.
Ein Zielzustand leistet also den Beitrag
In der stationären, zeitunabhängigen Störungsrechnung ist ein solcher
Term gerade das, was die benachbarten Niveaus zur Verschiebung eines
Enerige-Eigenwerts beitragen. Die Singularität im Nenner bewältigt
die Hauptwert-Integration dadurch, dass die Energien gleich unter dem
Startniveau und die mit derselben Abweichung darüber sich im
Integranden gegenseitig auslöschen. Zusammengefasst, ist die Kopplung
des Zustandes j mit denen derselben Energie im Kontinuum verantwortlich
für die Rate 1/Γ des Zerfalls. Und die Kopplung an die Zustände
energetisch in der Umgebung zählt für die Energieverschiebung
δE. Letztere kommt aus der stationären Störungsrechnung
zweiter Ordnung.
Der Endzustand kann typisch ein Zweiteilchen-Zustand sein, sehr
häufig mit einem abgeschickten Photon drin. Die Energieverteilung der
Endprodukte interessiert hier besonders. Die Betragsquadrate der
End-Amplituden entnimmt man aus den vorigen Gleichungen, wenn für
ein exponentiell abfallender Term genullt wird.
Daraus ergibt sich die Wahrscheinlichkeitsdichte für die Endverteilung
im Raum der Zustands-Eigenwerte α=(β,E):
Nun wird angenommen, dass der Zähler in einem Bereich der Energie
ziemlich konstant ist, der sich auf wenige Male der recht kleinen
Energie ℏΓ ausdehnt. Dann wird die Verteilung vom
Nenner dominiert und zeichnet eine typische Glockenkurve. Es ist die
Lorentzkurve mit der Breite ΔE=ℏΓ=ℏ/τ.
Die Relation zwischen der Streubreite der Energie und der
Lebensdauer ist wieder mal die Unschärfebeziehung zwischen Energie und
Zeit. Kurzlebige Atom-Anregungen senden breite Spektrallinien von
Licht aus, langlebige Zustände machen scharfe Spektrallinien.
Eine große Menge von gleichartigen Atomen wird so vorbereitet,
dass viele einen identischen Eigenzustand haben, etwa die
Spin-Ausrichtung in einem statischen Magnetfeld. Eine makroskopische
Magnetisierung ist messbar. Dann wird gedanklich die zufällige Störung
zugeschaltet, etwa ein Mikro-Magnetfeld aus der Umgebung, das von
Atom zu Atom verschieden ausfällt. Die Magnetisierung wird dann mit
einer gewissen Zeitkonstante abnehmen. Es geht darum, die beobachtete
Lebensdauer mit der Intensität der Störung in Verbindung zu bringen.
Buchstabe f wird ab hier für einen finalen und j für einen
initialen Zustand benutzt.
Jedes der N Atome hat seine Störmatrix-Amplitude
des Übergangs von Zustand |j⟩ nach |f⟩,
Funktion der Zeit t. Die mittleren
Matrixelemente seien
und sie sollen die
Zeitabhängigkeit herausmitteln. Eine Korrelations-
Funktion wird definiert mit dem Postulat, dass auch sie nicht von
der Zeit, sondern nur von den Zeitdifferenzen abhängt:
Der Prozess ist stationär, wenn die Mittelwerte G,K von t
unabhängig sind. Die Korrelation K soll bei Argumenten höher als
eine typische Korrelationszeit schnell auf Null abfallen.
In niedrigster Ordnung für ein Exemplar aus der Menge:
Mit der Anfangsbedingung, dass nur ein Zustand |j⟩
bei t=0 die Amplitude
Eins hat, wird die Wahrscheinlichkeit von |f⟩ zur Zeit t
Interessiert nur die Zeitableitung davon, gerät das zu
Hier meint c.c den komplex konjugierten Ausdruck. Der Integrand ist
Es wird die Variable τ=(t-v) benutzt und damit
Die Übergangsrate ist die Zahl der Atome pro Zeiteinheit die bei
|f⟩ landen.
Das ist die Summe der w(t) für alle Atome im Zustand |j⟩,
sie bekommt t-unabhängige Integranden K(τ) und sein Konjugiertes.
Sobald die Zeit t länger als die Korrelationdauer wird, ist die Rate
so gut wie konstant.
Allerdings soll diese Rate mal Korrelationszeit signifikant kleiner
als bleiben, damit die
Wahrscheinlichkeitsinterpretation durchgeht. ,
die Population des Zustands |j⟩, wird zeitabhängig.
Im einfachsten Modell sei K reell und als Gaußkurve erdacht,
, wo im Wesentlichen
K ist symmetrisch K(t)=K(-t), so dass mit umgeklappter τ-Variablen
der 'c.c.'-Teil dem ersten Teil hinzugefügt wird und ein Integral
über die ganze τ-Achse diese konstante Rate hergibt:
Das Integral ergibt wieder eine Gaußkurve, als Funktion von ω:
Wegen ω(f,j)=-ω(j,f) haben die zwei Übergänge die gleiche
Rate r(N)=: Nz mit .
Mit den zwei Populationen von Niveaus gibt
es dann die Bilanzgleichungen
Also für die Differenz D, die 'Polarisierung', ganz einfach
Die beiden Niveaus enden mit gleicher Besetzungszahl, die durch
einen exponentiellen Abfall der Polarisierung mit der Zeitkonstanten
T=1/(2z) erreicht wird. Das ist die Dauer des Relaxationsvorgangs.
Die sinnvolle Bedingung an die Parameter ist . Anders
ausgedrückt, , die Relaxationszeit sehr viel größer als
die Korrelationszeit.
Von diesem Abschnitt an wird in erster Ordnung behandelt, wie eine
elektromagnetische Welle in einem Atom für Übergänge zwischen den
stationären Zuständen sorgt. Obwohl der Elektromagnetismus ein
Quantenfeld von Photonen sein sollte, wird er hier ganz dreist im
klassischen Modell simuliert. Die Physik lässt ja nichts unversucht,
auch mit den einfachsten Ideen die Realität zu begreifen. So einfach
wie möglich soll die Physik sein, aber nicht einfacher, meinte
Einstein.
Die Welle bewegt sich in y-Richtung und hat ein linear polarisiertes
magnetisches Feld in x-Richtung, elektrisches Feld in z-Richtung.
Das skalare elektrische Störpotenzial ist zu Null geeicht.
Vektorpotenzial, elektrisches und magnetisches Feld:
Wählt man den Nullpunkt der Zeit so, dass rein imaginär ist und
setzt , liest man reelle ebene Wellen ab:
Wegen c=ω/k gilt noch: E=cB.
Das Elektron im Atom sieht ein elektrostatisches Kernpotenzial V und
die Störungen durch die Felder . Mit seinem
Impuls-Operator , dem Orts-Operator und dem
Spin-Operator ist folgendes der Hamilton-Operator der
Wellenfunktion:
Der quadratische Operatorteil hat hier kein Problem, dass Ort und
Impuls nicht vertauschen. hat nur z-Komponenten und hängt nur
von y ab, daher kommen im Skalarprodukt nur
vor, welche kommutieren. Zerlegung des Hamilton-Operators:
Der quadratische Term im Vektorpotenzial wird vernachlässigt, weil
die Feldstärke mäßig bleiben soll. Es verbleibt .
Das sind der Impuls-Term und der Spin-Term des Stör-Operators G.
Ein Größenvergleich: Der Spin hat Werte um ℏ und
paart mit , k=2π/λ ausgedrückt in der Wellenlänge.
Der Impuls hat Werte ~(ℏ/a) und paart mit ;
a ist der Bohrsche Radius der Atome.
Folglich das Verhältnis Spinterm/Impulsterm ~ a/λ. Im sichtbaren
Bereich sind die Wellenlängen viel größer als die Atomdurchmesser.
Es erscheint sinnvoll, die Wellen nur in erster Ordnung im Ort
zu variieren, , sowie den Spin-Anteil
provisorisch fallen zu lassen.
Unser erster Versuch sei noch brutaler, keine Ortsvariation der Welle.
Das ist die Approximation ED, Elektrischer Dipol. Es folgt
Das lokalisierte Elektron wird von einem konstanten elektrischen Feld
gerüttelt. Mit dem Satz von Ehrenfest lassen sich die
Differenzialgleichungen für Erwartungswerte aufschreiben.
Das sieht vernünftig aus, wie eine räumlich konstante,
zeitperiodische Kraft.
Die Störungsrechnung braucht die Matrixelemente
Folgendermaßen wird der Orts-Operator Z in diesen Elementen den Impuls
ersetzen.
Wenn für zwei Zustände die Amplitude nicht verschwindet,
ist der elektrische Dipol-Übergang erlaubt, was bei den meisten
Linien in optischen Spektren zutrifft. Sonst kommen erst in höheren
Ordnungen der Störung elektrische Quadrupol-Übergänge und so weiter
ins Spiel. Haben beide Zustände das Drehmoment Null, dann sind alle
Ordnungen der elektrischen Übergänge verboten.
Ohne den Satz von Wigner-Eckart zu bemühen, können einige
Ausahlregeln zu Fuß ermittelt werden. Die Wellenfunktionen von
Eigenzuständen von Energie und Drehmoment seien
Die z-Koordinate als Operator multipliziert mit der Funktion
Das Matrixelement führt auf das Winkelintegral
Nach der Theorie der Kugelfunktionen ist das Integral nur dann von
Null verschieden, wenn gilt:
Wird allerdings mit den Operatoren X,Y untersucht, also anders
orientierten elektrischen Wellen, verändert sich die Regel zu
.
Auswahlregeln der ED-Übergänge:
Die Parität der Eigenzustände ist die der Quantenzahl . Der
Z-Operator hat ungerade Parität und kann daher keine Zustände
gleicher Parität verbinden, also etwa solche mit gleichem Drehmoment.
Bei einer Spin-Bahn-Kopplung gibt es eine
Basis von Zuständen . Diese werden mit der
Clebsch-Gordan-Matrix entwickelt in der Basis
.
Dann ergeben sich die Auswahlregeln
J hat keine bestimmte Parität, daher ist ΔJ=0 möglich.
Die nächste Ordnung des Stör-Operators wird zwei Terme rauspicken:
, wo bereits behandelt wurde
Man nimmt aus
für die Terme
und für den Term 1.
Das ist die Ordnung (a/λ) des ortsveränderlichen
Störfeldes. Eine Bahn-Drehimpuls-Komponente wird eingebaut.
Aus beiden kombiniert, erscheinen der elektrische Quadrupol EQ und der
magnetische Dipol MD. B=E/c wird benutzt.
Zu den Auswahlregeln für die MD-Matrixelemente.
vertauschen mit L², also
verändert den Eigenwert von
verändert den Eigenwert von
Hätte die Welle das Magnetfeld in z-Richtung,
Auswahlregeln für MD:
Bei Spin-Bahn-Kopplung und für eine gemeinsame Eigenbasis von
, kommutieren die nicht mit J². Die möglichen
Änderungen der Quantenzahl J ergeben sich beim Spin 1/2 so:
Zu den EQ-Matrixelementen. Eine geschickte Operator-Manipulation
wirft wieder den Impulsoperator raus.
Der Operator YZ ist ein Teil des Quadrupol-Moments. Ein Tensor-Operator,
so wie der Operator (X,Y,Z) des Dipol-Moments ein Vektor-Operator ist.
Der Term vor dem Matrixelement,
ist der Gradient des elektrischen Feldes, der am Quadrupol angreift.
In der Ortsdarstellung ist YZ eine Linearkombination aus
Als Bedingung für nichtverschwindende Winkelintegrale
findet die Mathematik:
Mit anderen Polarisationsrichtungen auch
Auswahlregeln für EQ:
Wieder wäre Wigner-Eckart für die allgemeine Analyse zuständig.
Die Operatoren MD und EQ sind gerade und verbinden Zustände gleicher
Parität, daher bewirken sie ganz andere als die ED-Übergänge. Die
meisten Resonanzen im Magnetfeld sind vom Typ MD. Um die MD von
den EQ experimentell zu unterscheiden, nimmt man ein starkes Magnetfeld
und einen minimalen Gradienten des elektrischen Feldes.
Bei findet man reine Quadrupol-Übergänge. Der
Sauerstoff hat eine grüne Emissionslinie (557,7 nm) dieser Art.
Wird ein System mit einem periodischen elektrischen Feld weitab von
einer Resonanzfrequenz bestrahlt, also weg von der Energiedifferenz
für einen Übergang, hat es dennoch eine lineare Antwort,
es entwickelt ein Dipolmoment im Takt der Erregung.
Ein System habe ungestört die Eigenzustände |n⟩, n=0,1,2,...
In niedrigster Ordnung bewirkt eine periodische Störung
Quantenamplituden für Übergänge von Zustand |0⟩ nach |n⟩:
Mit der Sinusform
Nun sei die Störung G der Operator des elektrischen Dipols
Als ungerader Operator verbindet er nicht mit sich selbst.
Die Zeitentwicklung wird phasenbereinigt mit dem Faktor
, der einfach bequem unseren Nullpunkt der
Energieskala verschiebt. Sie ergibt sich dann so:
Das Dipolmoment ist der Erwartungswert des Operators qZ,
Mit folgenden Näherungen wird die
Reihenentwicklung eingesetzt. Alle 'freien' Terme, die mit den
Frequenzen ±ω(n,0) schwingen, werden ignoriert. Alle Terme
quadratisch in E, also mit
werden ignoriert. Es bleibt nur, was in Phase mit der Anregung ist.
Mit kommt heraus:
Die folgenden dimensionslosen, reellen Zahlen sind positiv, wenn
|0⟩ der Grundzustand ist. Sie heißen die Oszillatorstärken:
Es gilt die Summenregel von Thomas-Reiche-Kuhn, .
Zum Beweis schreibt man Paare von Z und ins Betragsquadrat
Sind die Zustände ein vollständiges Orthonormalsystem, folgt
mit dem kanonischen Kommutator
Ein System von N Atomen in einem Gebiet, das viel kleiner ist als die
elektromagnetische Wellenlänge, hat daher das Dipolmoment
Das Wirkungsquantum ist in dieser Formel mal abwesend!
Klassisch hat der periodisch gezwungene harmonische Oszillator die
Differenzialgleichung
Gelöst durch eine allgemeine Lösung der homogenen Gleichung mit der
Resonanzfrequenz, plus eine spezielle der inhomogenen Gleichung
im Takt der Schüttelfrequenz:
Fügt man eine kleine Dämpfung hinzu, verläuft sich auf Dauer der
freischwingende Teil zu Null und der synchrone Teil divergiert nicht
mehr auf der Resonanzfrequenz. Die lineare, synchrone, stationäre
Amplitude kommt abseits der Resonanz daher mit dem Faktor
. Eine "Suszeptibilität" nennen wir es.
Setzt man im klassischen Modell D=qz und f=qE/m,
dann fällt auf, dass das
Quanten-Dipolmoment äquivalent ist zum Verhalten eines Kollektivs von
N klassischen Oszillatoren, von denen der Bruchteil f(n,0) die
Resonanzfrequenz ω(n,0) besitzt. Viele optische Eigenschaften
der kondensierten Materie lassen sich in der Tat mit klassischer
Modellrechnung überraschend gut beschreiben.
Die Wahrscheinlichkeiten für elektrische Dipol-Übergänge in
Resonanz sind ein Sonderfall der allgemeinen periodischen Störung.
In der Approximation erster Ordnung
Am Resonanzpunkt ist diese Rate proportional zu E², und damit der
einfließenden Leistung, Energie pro Zeiteinheit und Fläche.
Das System werde nun mit einem breit verteilten Spektrum von Licht
bestrahlt. Der Energiefluss soll mit einer Verteilung
P(α) dα ankommen. Deren Streubreite im Frequenzbereich
nennen wir Δ. Das Licht soll keineswegs kohärent sein, so dass
die gesamte Reaktionsrate am Versuchsobjet sich einfach als
Integral über diese Verteilung darstellt.
Die Beziehung zwischen E² und der Fluss-Verteilung lautet:
Damit
Wieder wird realistisch angenommen, dass das Produkt aus Strahlzeit t
und Breite des Frequenzspektrums Δ sehr groß ist. Es verstreicht
schnell eine Million von Perioden der Lichtwellen. Die Funktion
F² wird durch eine Delta-Distribution ersetzt
Die dimensionslose Größe κ (normalerweise α genannt)
ist die Feinstrukturkonstante.
Die Übergänge häufen sich also linear mit der Zeit. Die Reaktionsrate
ist proportional zur Licht-Intensität an der Resonanzfrequenz und
zum Betragsquadrat des Matrixelements des Dipol-Operators. Letzteres
kann auch mit der Oszillatorstärke ausgedrückt werden.
Das einfallende Licht in Resonanz bewirkt eine Absorption, aber auch
eine stimulierte Emission, wenn das Niveau f unterhalb von j
liegt. Im dem Fall muss genauer P(|ω(f,j)|) in der Formel
stehen. Mit Mittelwerten über alle Polarisationen und alle
Himmelsrichtungen definiert man die Einstein-Koeffizienten eines
Materials für die Absorption und die stimulierte Emission. Jedoch ein
dritter Koeffizient, der für die spontane Emission, fehlt im hier
ausgerollten Modell, weil es den Elektromagnetismus nur klassisch
behandelt. Erst mit einem Quantenfeld-Modell kommt die nötige
Kopplung zustande. Die Eigenzustände des ungestörten
Hamilton-Operators für ein Teilchen sind nicht stationär,
wenn der wirkliche
Vielteilchen-Operator hingeschrieben wird, der alle Schwingungsmoden
der Photonen quantisiert. Es kommen Erzeuger-Operatoren vor, die
aus dem Vakuum Photonen herausholen, welche ihre Energie vom angeregten
Atom beziehen.