In der Quantenmechanik werden größere Systeme aus kleineren zusammengebaut,
indem man vorerst annimmt, sie würden sich nicht beeinflussen. Wie vereint
man die kleinen Zustände zu einem größeren? Etwa so wie die
Wahrscheinlichkeitsverteilungen von zwei unabhängigen Zufallsvariablen
a und b mit Maßen und zusammenkommen:
Man nehme das Produkt
davon, . Weil die Betragsquadrate von
Wellenfunktionen auch solche Wahrscheinlichkeiten sind, liegt es nahe, dass
die vereinte Wellenfunktion
ihr Produkt ist. Sie hängt von den zwei Ortskoordinaten gleichzeitig ab.
Mit einer Basis für jedes der zwei Teilsysteme,
und wird dann
die Menge aller Produkte
eine Basis für das binäre
System. Und da schlägt das Superpositionsprinzip zu. Nicht nur diese
Produkte, alle Linearkombinationen von ihnen sind zulässige Quantensysteme.
Die reinen Produkte sind die entkoppelten Zustände, während die
Kombinationen
wie die verschrænkten Zustände
darstellen.
Mathematisch ist der Vektorraum des
gekoppelten Systems das Tensorprodukt der
zwei Komponenten-Räume. Für Funktionenräume und Räume aus Tupeln ist dies
intuitiv der Raum der linear aufgespannt wird von allen
Produkten des Typs oder
, wobei sich die
eingelieferten Argumente und Indizes zu einer längeren Liste verketten.
Die reine Mathematik macht Klimmzüge über die Dualräume um das Tensorprodukt
ultimativ sauber und allgemein zu definieren.
Gegeben zwei Vektorräme A und B, notieren wir ihr Tensorprodukt als
.
Ein Operator auf wird ausgeweitet auf das Produkt, indem
er die Identität ist für alles was aus B kommt.
Notation
für die Portierung auf .
Entsprechend für Operatoren, die aus B
stammen. Sei zum Beispiel ein Drehimpuls-Operator auf A, und ein
Drehimpuls-Operator auf B. Dann ist die Summe von beiden definiert auf dem
Produktraum:
. Es ist der Gesamt-Drehimpuls. Der erste Teil
macht partielle Ableitungen nach den Koordinaten, der zweite nach den
Koordinaten.
Die typische Situation: Der Hamilton-Operator vertauscht mit dem
Gesamt-Drehimpuls . Wir kennen die Quantenzahlen der Teilsysteme mit
und , beispielsweise seien es Darstellungen der Dimensionen
und .
Aber die gesuchten stationären Zustände sind Eigenräume zu . Welche
Werte von sind also möglich und wie kombiniert man sie aus den
eingebrachten Drehimpulsen zusammen?
Die erwünschte Technik ist das Ausreduzieren von einem Tensorprodukt in
irreduzible Komponenten. Eingeliefert wurden zwei Vektorräume, irreduzibel
under der Drehgruppe mit Quantenzahl .
Symbolisch .
Am Ende will man den Produktraum in irreduzible Komponenten spalten, ihn
zerlegen in die direkte Summe von Teilräumen mit definierten Drehimpulsen.
Symbolisch :
.
Die Teile gehören zu verschiedenen Eigenwerten von und sind orthogonal.
Der Produktraum hat Dimension . Die Operatoren
und vertauschen miteinander und mit den drei Komponenten .
Sei
das Tensorprodukt aus zwei Komponent-Eigenvektoren.
Er ist Eigenvektor zu mit Eigenwert , denn nach Definition
der Operator-Ausweitung holt den Faktor
und den Faktor aus dem Produkt ab. Er ist nicht Eigenvektor
zu . Für diesen Operator wünschen wir eine Eigenvektorbasis.
Seien Quantenzahlen und vorgegeben, und bezeichne die eines
irreduziblen Teilraums, also Eigenraum zu , enthalten im
Tensorprodukt. Wie oft kann ein gegebenes in
vorkommen? Sei diese unbekannte Zahl. Eine Gleichung verbindet
mit einer anderen Unbekannten, , Zahl der entarteten Eigenvektoren
von zum Wert .
kann nicht vorkommen, wenn ein kleiner als
ist. Daher
. Speziell für m=j und m=j+1 :
Die Differenz beider Gleichungen ergibt:
Auf dem rechteckigen Raster der Paare
im Schritt 1
ist nachzuzählen, wie viele Fälle
vorkommen. Das ergibt und ist die Zahl der Punkte auf
einer Diagonalen des Gitters.
Wenn . Sei nun .
Wenn
Wenn
Speziell die Differenz ist genau dann 1, wenn
zwischen und
mit Schritt 1 liegt. Alle anderen verschwinden.
Ergebnis ist das Additionsprinzip für Drehimpulse:
Die möglichen Werte der Quantenzahl im Tensorprodukt sind
mit Schrittweite 1. Zu jedem Wert
von gibt es genau einen Darstellungsraum in der Zerlegung.
Zwei Teilchen mit Spin=1/2 geben im Produkt Zustände mit Drehimpuls ,
ein Singlett, und solche mit , ein Triplett.
Ein Spin=1/2 kombiniert mit Bahndrehimpulsen zu zwei Komponenten
und .
Bloß zu gibt es nur eine Kombination .
Zwei Objekte mit Drehimpuls 1 ergeben gekoppelt einen Produktraum der
Dimension 9, der in Drehimpuls-Eigenräume der Dimensionen 1+3+5 zerfällt,
Zu jedem erlaubten Paar im Produktraum hat die
Zerlegung einen Eigenvektor, genannt .
Diese Eigenvektoren zusammen sind eine orthonormale Basis des Produkts.
Eine andere orthonormale Basis sind natürlich die
Tensorprodukte aus den Basen der Faktoren, wir notieren
Es gibt eine unitäre Matrix, die die neue Eigenbasis als Linearkombinationen
der ungekoppelten Produkte ausdrückt, die C-G-Matrix:
Die irreduziblen Teilräume sowie die 2 Faktoren werden mit den
Standard-Matrizen
und Basen beschrieben, wie im Drehimpuls-Kapitel besprochen. Das ist immer
möglich. Dann ist die C-G-Matrix bis auf Phasen eindeutig festgelegt.
Die Notation sei vereinfacht: .
In Worten: die gesuchten Eigenvektoren werden entwickelt in der Basis
der (ungekoppelten) Produktzustände.
Um weiter rechnen zu können, legt man eine Phasenkonvention fest:
Wenn und , dann sei der C-G Koeffizient reell und positiv:
reell .
Wegen der Auswahlregeln
ist in diesem Matrixelement .
Es gibt Rekursionen für alle anderen Eintragungen, mit reellen Zahlen. Alle
Elemente der Matrix werden reell. Diese ist nicht nur unitär, sondern sogar
orthogonal. Alle Spalten stehen senkrecht aufeinander, alle Zeilen auch.
Algorithmus zum Aufbau der C-G Matrix
Sei maximal und . Dann kommt nur ein Produktvektor in der
Zerlegung in Frage: , womit eine Spalte der Matrix steht.
Anwenden von auf beide Seiten ergibt alle
.
Danach wird gesucht,
rell und positiv nach Phasenkonvention.
Man nutzt seine Orthogonalität zu .
Wiederhole den Algorithmus bis die Matrix ganz gefüllt ist.
Rekursionen innerhalb der m-Eigenwerte für ein gegebenes j:
Setze
Einfachstes Beispiel, die Abbildung zweier Spin-1/2 auf Singlett und Triplett.
Die angelieferte Produktbasis wird schöner mit Spin-Up/Down Symbolen:
.
Das Triplett und das Singlett werden in dieser Basis ausgedrückt.
Auf der Unterseite: Clebsch-Gordan-Skript
wird ein Skript besprochen, das Clebsch-Gordan-Matrizen ausrechnet.
Die Multilinearformen von n -Vektoren
sind Objekte, die bei Drehungen
unter sich bleiben. Ihr Vektorraum ist das Tensorprodukt von n Kopien
des Dualraums zum .
Zu einer Form soll die
gedrehte Form einfach so definiert werden, dass alle Auswertungen
Skalare sind. R sei eine Rotations-Matrix:
.
Die homogenen Polynome vom Grad n sind auch drehinvariante Vektorräume.
Diese Polynome sind der Teilraum der total symmetrischen Multilinearformen.
Zum Beispiel sind symmetrische Bilinearformen eindeutig durch ihre
quadratische Form gegeben: .
Bilineare Formen, haben eine Basis aus
den 9 Monomen . Eine Form B ist als 3x3-Matrix dargestellt.
Der Teilraum der symmetrischen Bilinearformen sind die quadratischen Formen.
Wegen für Drehmatrizen transformiert sich eine Form
als invarianter Skalar,
.
Die bilinearen Formen zerfallen in 3 dreh-invariante Teilräume:
1. Dimension 1: Standard-Skalarprodukt, Basis
2. Dimension 3: Antisymmetrische Matrizen, Basis ist das Vektorprodukt
3. Dimension 5: Spurfreie symmetrische Matrizen, Basis als quadratische Monome
Symbolisch ist die Zerlegung ;
Summe der Dimensionen 1+3+5=9. Das Tensorprodukt von zwei
Dreiervektoren ist also zerlegbar in die drei irreduziblen Teile: Skalar,
Vektor, Tensor. Sie entsprechen den irreduziblen Darstellungen zu Drehimpulsen
0,1 und 2. Die ganzzahligen Darstellungen der Drehgruppe sind reell, obwohl
sie sich quantenmechanisch lieber als komplexe hermitesche Matrizen verkleiden.
Die Kugel(flächen)funktionen sind Standardbasen dieser Darstellungen.
Die spurfreien Quadratformen lassen sich in den 5 Kugelfunktionen
ausdrücken. Diese sind nämlich folgende Polynome in den Variablen
(Normierung verschludert. Länge ).
Den drei Linearformen entsprechen
die 3 Kugelfunktionen .
Observable der Quantenmechanik sind Operatoren. Es gibt darunter Skalare
wie z.B. den Hamilton-Operator, Vektoren wie Ortsvektor, Impuls oder
Drehimpuls, sowie Tensoren. Bei Drehungen um einen zentralen Punkt ändert
sich ein Skalar S nicht. Als Operator gesehen, vertauscht S mit den
Operatoren, welche die Drehungen erzeugen, also mit .
Ein Vektor-Operator hat mehrere Komponenten , die bei Drehungen mit
einer Darstellungsmatrix R transformiert werden müssen, so wie auch
die Ortskoordinaten von Punkten umgerechnet werden.
Ein Tensor ist ein Objekt höherer Ordnung mit beispielsweise drei Indizes
und er transformiert seine Komponenten mit dem Tensorprodukt aus
drei Kopien einer Darstellungsmatrix. Physikalisch tauchen
Tensoroperatoren beliebig hoher Ordnung auf etwa bei der Entwicklung
eines Potenzials in eine Reihe von Multipolen.
Aus den Mengen der Hilbert-Vektoren, die die Zustände eines Quantensystems
abbilden, kann man Teilräume abspalten, die sich
irreduzibel under der Drehgruppe transformieren und isomorph sind zu genau
einem der Darstellungräume mit einer Basis der Dimension (2j+1).
Aus den indexierten Mengen von Vektor-und Tensor-Operatoren kann man genauso
die kleinstmöglichen unzerlegbaren linearen Teilräume isolieren. Auch
die gehören dann zu einer irreduziblen Darstellung (2j'+1) der Drehgruppe.
Worum es in diesem Abschnitt geht, ist das Zusammenspiel in
Matrixelementen von den Hilbertvektoren und den Operatoren, etwa .
Welche Vorhersagen lassen sich treffen, wenn u,A und v zu drei irreduziblen
Darstellungsräumen mit verschiedenen Drehimpulsen gehören?
Skalarer Operator.
Vorbemerkung: In diesem und folgenden Abschnitten wird mit dimensionslosen
Dreh-Generatoren gerechnet, also wo das
rechte der physikalische Drehimpuls ist.
Ein Operator S habe mit einem Paar von irreduziblen Basen
die Matrix
. Hier seien u,v andere
Quantenzahlen als die der Drehimpulse. Sie wählen einen Unterraum von
Zuständen und seine Standardbasis aus. Aus folgt, dass
die Matrixelemente verschwinden, wenn Eigenwerte sind.
Aus folgt, dass auch ungleiche Eigenwerte Null ergeben.
Es gibt also nur Matrixelemente vom Typ . Weil S auch noch
mit den zwei adjungierten Leiteroperatoren vertauscht, die
mit gleichen Multiplikatoren die Basis durchlaufen, folgt weiter
. Denn:
Also ist das Matrixelement von der Quantenzahl
M unabhängig. Operator S ist mit einem einzigen reduzierten Matrixelement
s(u,v) auf irreduziblen Teilräumen vollständig charakterisiert.
Auf dem Hilbertraum der Zustände sei eine Darstellung D der Drehgruppe SO(3)
vorhanden. Es gibt invariante Teilräume, deren Basis sich mit den
Standardmatrizen einer irreduziblen Darstellung transformiert:
.
Die Standarddarstellung ist über ihre Erzeuger, die Drehimpulse ,
eindeutig definiert:
.
Man beachte die Konvention, dass bei Basistransformationen -- im Gegensatz
zu Komponenten-Transformationen bei gleicher Basis -- die Matrix hinter
die linearkombinierten Objekte gestellt wird.
Auf den Raum der Operatoren wird die Darstellung D so losgelassen, dass
gilt, also .
Physikalisch relevante
Darstellungen sind unitär, so dass die Matrixelement von A erhalten bleiben:
.
Es ist also die induzierte Darstellung auf dem Raum der Operatoren.
Daher ist es logisch, auch dort wie im Zustandsraum die kleinsten irreduziblen
Tupel oder Teilmengen von Objekten zu isolieren.
Definition Irreduzibler Tensoroperator:
Man definiert einen irreduziblen
Tensoroperator als eine Sammlung von (2k+1) Operatoren, Index q von
(-k) bis (k), die sich exakt wie die irreduzible Darstellung zum Drehimpuls k
transformieren:
Das Kriterium lässt sich äquivalent mit den Erzeugern formulieren.
Ein Erzeuger mit
agiert auf Operatoren als Kommutator,
denn: .
Aktion von D, Element einer Lie-Gruppe auf Vektoren v, Operatoren A:
Aktion von L aus einer Lie-Algebra auf (v,A):
.
Ein irreduziber Tensoroperator hat folgende Regeln mit Drehimpulsoperatoren:
Dies genau definiert eine Standardbasis der Darstellung
mit Dimension (2k+1).
Die hermitesch adjugierten Operatoren zu formen auch eine irreduzible
Menge zur selben Darstellung, wenn sie folgendermaßen gruppiert werden:
.
Skalare Operatoren sind irreduzible Tensoroperatoren der Ordnung Null.
Vektor-Operatoren , die häufigste Kategorie in diesem Zusammenhang,
werden zu Tensoroperatoren vom Drehimpuls 1 mittels Linearkombinationen.
So nämlich kann ein Vektor-Operator
umgeschrieben werden als Tensoroperator zum Drehimpuls 1:
.
Zum Nachweis wird ausgerechnet, dass die Lie-Algebra der Drehgruppe, welche
in Form von auf den
die Standardabbildung liefert,
umgerechnet auf Vektorkomponenten die Raumdrehungen erzeugt.
Mit
errechnete äquivalente Tabelle für :
Es sind dies tatsächlich die infinitesimalen Drehungen um die drei
Achsen. Versehen mit dem konventionellen Faktor i, weil die PhysikerInnen
unbedingt hermitesche Operatoren wollen.
Die (2k+1) Kugelflächenfunktionen werden verwendet als
multiplikative Operatoren etwa in einer Multipolentwicklung des Potenzials.
Sie sind eine Folge von irreduzible Tensoroperatoren zu jeder Zahl k.
Gegeben seien drei Dinge, im Rahmen einer unitären Darstellung :
Ein Operator-Tupel als irreduzibler Tensoroperator vom Typ
Eine erste Unterraum-Basis zur irreduziblen Darstellung
Eine zweite Basis zur irreduziblen Darstellung
u,v sind irgendwelche Quantenzahlen, die die Unterräume auswählen.
Behauptung:
Die Matrixelemente der Operatoren T können geschrieben werden als eine
einzige Zahl, die nicht von abhängt, mal einem
Clebsch-Gordan-Koeffizienten. Genauer, mit einem konventionellen Faktor gilt:
.
Der Ausdruck mit den Doppel-Betragsbalken heißt das reduzierte Matrixelement.
Korollar. Die Matrixelemente sind nur dann
von Null verschieden, wenn und .
Diese Eigenschaft
der CG-Koeffizienten wird gerne so als Auswahlregel formuliert:
Die Matrixelemente jeder Linearkombination des Tensoroperators
verschwinden zwischen zwei Drehimpulsen ,
außer wenn .
Beweis.
Es gibt die Vektoren indiziert mit .
Man kombiniert sie mit der Clebsch-Gordan-Matrix zu neuen Drehimpulsen:
Umkehrformel wegen der Orthogonalität der CG-Matrix:
Nichts garantiert, dass die neuen linear unabhängig sind. Es wird
jedoch mit Hilfe aller bekannten Rechenregeln für Standardbasen und CG-Matrix
gezeigt, dass nichtverschwindende Teilmengen, falls sie existieren,
Standard-Eigensysteme mit den Drehimpulsen bilden.
Abkürzungen:
Wegen der aufsteigenden Rekursion der CG-Matrix ist die geschweifte Klammer
Nach dem selben Ritus erhält man noch folgende Eigenschaften:
Folgerung: Für jeden Wert sind die Vektoren entweder alle
Null oder sie spannen eine irreduzible Darstellung zur Quantenzahl auf.
Alle ihre Skalarprodukte mit den Bras sind entweder Null, oder aber
und die Skalarprodukte sind
mit einer Konstanten.
Denn Eigenvektoren von oder zu verschiedenen Werten sind orthogonal.
Ähnlich wie oben beim skalaren Operator folgt mit den Auf/Absteige-Operatoren,
dass die Produkte für alle m gleich sind.
(Es gibt ein ganz allgemeines Lemma von Schur, wonach unitäre irreduzible
Darstellungen sich auf keine andere Weise überlappen können, wenn sie
Unterräume desselben Hilbertraums sind.)
Es folgt nun mit der zuletzt hingeschriebenen Umkehrformel:
.
Und dies ergibt die behauptete Wigner-Eckart-Formel.
Ein Vektoroperator hat die Auswahlregeln: und ist nicht erlaubt.
Multipolmomente
der Atomkerne helfen dabei, die Prozesse zu analysieren,
bei denen Gammastrahlung ausgesendet wird.
Elektrische Multipole (-Pole) sind irreduzible Tensoroperatoren
von der Ordnung l mit Parität . Magnetische -Pole sind
solche mit der anderen Parität . Wenn ein derartiger Multipol als
Operator im Rahmen einer Störungsrechnung zwischen Zuständen auftaucht,
, dann können nur Übergänge mitspielen, die in den
Grenzen liegen. Für jedes erlaubte Tripel
sind die Amplituden als Funktion der gemäß Wigner-Eckart mit den
Clebsch-Gordan-Koeffizienten vorherzusagen.
Außerhalb einer zentralen Ladungsverteilung kann ein Potenzial, das die
Laplace-Gleichung löst, in Kugelfunktionen entwickelt werden:
Für jedes k bilden die als Faktoren
einen irreduziblen sphärischen Tensoroperator im Sinne von Wigner-Eckart.
Seine Koeffizienten definieren das elektrische -Pol-Moment.
Drehimpuls und andere Vektoroperatoren
Der Drehimpuls vom Vektor-Operator zum sphärischen Tensor umgeformt:
Zwischen zwei Eigenvektoren zum Drehimpuls j und zu nach Wigner-Eckart:
.
Es gibt nun folgende Formeln für spezielle Clebsch-Gordan-Werte:
Damit kommt hier heraus:
.
Wigner-Eckart kann die Matrizen jedes Vektoroperators A
relativ zu J ausdrücken:
Für den skalaren Operator und folgt daraus
Die Konstante c hängt nicht von u,v oder den Eigenschaften von ab.
Daher wird c ausgewertet mit .
Damit folgt
.
Einsetzen liefert die Matrix von mit Eigenvektoren vom Drehimpuls j:
Die Matrix ist auf Konstanten und eine Diagonale in m mit dem skalaren
Operator eingedampft worden.
Magnetisches Moment eines Atoms. Das magnetische Moment ist ein
Vektoroperator, der aus einem Bahndrehimpuls
und einem Gesamtspin
linearkombiniert wird: .
Der totale Drehimpuls ist der Vektoroperator .
Als magnetisches Moment im Zustand j definieren wir den maximalen Erwartungswert
Die Formel zur Reduktion aufs Skalarprodukt wird angewandt.
.
Mit
In einer gängigen Approximation wird ein Atom-Grundzustand mit einer LS-Kopplung
beschrieben. ist ein Eigenzustand zu und mit Drehimpulsen
l und s, und die g-Faktoren sind . Damit folgt schließlich
.
Der Ausdruck in eckigen Klammern heißt der Landé-g-Faktor
für LS-Kopplung.
Spin-Spin-Operator.
Phänomenologisch wird die Kraft zwischen zwei Nukleonen mit einem
Hamilton-Operator angenähert, der sich aus dreh-invarianten Termen aufbaut.
Die Bausteine sind vier Vektor-Operatoren: der
relative Ort,
der relative Impuls,
die
zwei Spins. Daraus zusammengesetzt sind die Operatoren
Bahndrehmoment , Gesamtspin ,
Gesamt-Drehmoment .
Der Modell-Hamiltonoperator
ist rotationssymmetrisch um den Schwerpunkt herum:
Alternativer Ausdruck: .
Und:
weil beide Spins den Eigenwert haben.
Auch: für jede Richtung von .
Also: .
Damit lässt sich der Term mit verpacken als:
.
Dem Operator hier gab man genau diese Form mit der Zahl 3 drin,
weil er damit eine Kontraktion von zwei
irreduziblen Tensor-Operatoren der Dimension 5 (der Drehimpuls-Quantenzahl 2)
ist. Man rechnet nämlich aus, dass das Polynom sich aus
den 5-Tupeln aufbaut.
Als Operatoren vertauschen alle Paare und
, aber Achtung, nicht alle Paare . Besser würde der
folgende Ausdruck mit voll symmetrischen Termen geschrieben --
es wären die Antikommutatoren einzusetzen.
.
Der Teil mit den Quadraten gerät ganz wie gewünscht:
und damit ist P bilinear in den zwei spurfreien symmetrischen Quadratformen.
Der Teil der Wechselwirkung zwischen Spins heißt
auch die Tensorkraft.
Zur Addition der Operatoren von Bahndrehimpuls
und Spin (pingelig: von
mit Eigenwerten .
Dies ist ein Spezialfall der Clebsch-Gordan-Matrix, explizit ausgerechnet.
Bei den Normierungen im Folgenden hilft die Gleichung
.
Sei eines der Operator-Paare
mit Eigenwerten und Eigenvektoren . Der
Absteige-Operator ist
Orthonormale Vektoren sind die Tensorprodukte von (2l+1) Eigenvektoren
zu , also ,
mit einem Spinorpaar .
Die Produktvektoren werden notiert als .
Gesucht sind Eigenvektoren zum Operator , und seiner Komponente
, Notation hier: .
j kann die 2 Werte haben.
Der Vektor ist bereits ein normierter Eigenvektor zu
mit Werten .
Wertebereich von j3 ist mit Schritt 1.
Wiederholte Anwendung des Operators .
Allgemein ergeben sich Vektoren
als Paarkombinationen aus .
Durch vollständige Induktion mit Anwenden des Absteigers
zeigt man für halbzahlig:
Der zweite -Unterraum des Tensorprodukts gehört zu j=M-1. Es beginnt mit
einer Linearkombination aus , die orthogonal zu
sein muss. Mit reellen, positiven Koeffizienten findet man
.
Allgemein muss orthogonal sein zu
und man erhält diese Paarkombination, die ebenfalls durch
Induktion mit dem Absteige-Operator bewiesen wird:
Die skalaren Wellenfunktionen des Wasserstoff-
Atoms müssen zu zweikomponentigen Spinoren aufgewertet werden.
Die Eigenzustände zu bekommen den halbzahligen Eigenwert (j)
als Index angehängt an
die Standard-Bezeichnung des Wasserstoff-Niveaus, von dem sie abstammen.
Zum Beispiel gibt es . Diese sind
Zustands-Räume der Dimensionen (2j+1) = 2;2;4.
Wie später drankommt,
macht der genauere Hamilton-Operator es nötig, mit spin-behafteten
Orbitalen zu rechnen.