Multimedia im Überblick/ Einführung/ Zielsetzung


In der Vergangenheit gab es die unterschiedlichen „Medien“ – also die Mittel zur Kommunikation zwischen Menschen – jedes für sich.

Musikinstrumente zur Zeit der Etrusker (etwa 500 v. Chr.).
Inuit bei einer religiösen Zeremonie (1919).

Am Anfang gab es nur den direkten Kontakt zwischen zwei Menschen oder innerhalb einer Gruppe: das gesprochene Wort zur einfachen Äußerung oder Musik – also Gesang und Instrumente – zur Äußerung von Gefühlen jeglicher Art.

Ein Buch über Spanien (13. Jahrhundert): von Hand geschrieben und bebildert.
Buchdruck: ein Buchkatalog von 1746.
Die Anfänge des Films (1895).

In der Geschichte der Menschheit entwickelten sich abstrakte Formen wie das geschriebene Wort und Bilder. Seit dieser Zeit sind die Erzeugung einer solchen Äußerung und ihr „Konsum“ nach Zeit und Raum unabhängig voneinander möglich.

Die technische Entwicklung führte dazu, dass ein einziges Werk gleichzeitig von vielen Menschen genossen werden kann: Nach dem Buchdruck (1040 in China, 1458 in Europa) entstanden Fotografie (ab 1826/1837) und zum Ende des 19. Jahrhunderts Ton- und Filmaufnahmen.

Multimedia: Ein Film – viele Verwendungen.

Alle diese Medien existierten unabhängig voneinander und nebeneinander; Verbindungen gab es nur in engem Rahmen (z. B. mit Bildern in Büchern und Zeitschriften oder beim Tonfilm). Erst die rasante technische Weiterentwicklung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erbrachte zunehmend engere Kombinationen der Medien:

  • Im Oktober 1970 befasste sich die Wochenzeitung „Die Zeit“ unter der Formulierung „Vielen klingt es immer noch wie Autovision und Mädchenverbund“[1] mit modernen Unterrichtsmethoden, bei denen Audio und Video verknüpft wurden.
  • Die größeren Möglichkeiten der Computer führten zur vielfachen Verbindung mehrerer Medien; 1995 wurde Multimedia das „Wort des Jahres“[2] in Deutschland.
  • Computer, CD/DVD und die größere Verbreitung des Internets führte zur Interaktivität:[3] Der Nutzer der Medien ist kein bloßer Konsument mehr, sondern beeinflusst den Ablauf.

Dieses Buch soll die heutige Situation darstellen und in die unterschiedlichen Gebiete multimedialen Arbeitens und multimedialer Produkte einführen.


  1. Einführungsartikel von Dieter E. Zimmer, Die Zeit Nr. 41/1970. Quelle: Online-Artikel bzw. PDF-Version.
  2. Siehe Wort des Jahres bei Wikipedia.
  3. Siehe Interaktivität oder Interaktion bei Wikipedia.