Unter Linux ist der  MPlayer sozusagen das freie Pendant zum  Windows Media Player, da dieser auch um proprietäre Codecs erweitert werden kann. Da bei Linux aber vorrangig auf freie Software gesetzt wird, gestaltet sich die Codec-Installation des MPlayers unter Linux etwas aufwendiger als unter Windows. Im Folgenden daher eine Beschreibung der Installation und der Nutzung:

Installation

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Eventuell nötige Vorkenntnisse: Linux-Praxisbuch: Software-Installation

Die gesamte Installation ist auf der root-Ebene (sudo) zu verrichten; die Befehle können per Kopieren&Einfügen in die Konsole kopiert werden:

Herunterladen, entpacken und vorbereiten
  1. Von der MPlayer-Downloadseite das "essential codecs package" herunterladen und in den Ordner /usr/local/lib/codecs entpacken (der Ordner codecs ist evtl. erst noch zu erstellen)
  2. Von der MPlayer-Downloadseite das Paket "MPlayer v1.0rc2 source" herunterladen und z. B. in den Ordner /usr/local/src entpacken
  3. Sicherstellen dass "gcc" installiert ist (3.x)! Bei Debian-Derivaten ansonsten apt-get install gcc-3.4 ausführen
  4. Mit cd /usr/local/src/MPlayer-1.0rc2 zum Installationsquellverzeichnis wechseln
Konfigurieren [ohne Benutzeroberfläche (GUI)]

Den MPlayer und die Codecs konfigurieren mit der Zeile:

./configure --with-codecsdir=/usr/local/lib/codecs --with-win32libdir=/usr/local/lib/codecs
Konfigurieren (mit Benutzeroberfläche)

Standardmäßig wird der MPlayer, wie unter Linux ziemlich oft der Fall, nur als textbasierte Kommandozeilen-Variante installiert. Um aber ein benutzerfreundliches Desktop-Programm zu erhalten, muss man den MPlayer wie folgt konfigurieren:

./configure --enable-gui --with-codecsdir=/usr/local/lib/codecs --with-win32libdir=/usr/local/lib/codecs

Falls nötig: Video output: xv (libxv und libxv-dev angeben)

Kompilieren und installieren

Folgende Zeile eingeben bzw. einfügen:

make && make install


Anmerkung: Unter KNOPPIX 4.x und Co. muss man zuvor die ausführbare Datei bin im Ordner /usr/local temporär umbenennen, dort einen Ordner bin erstellen, und nach der Installation die Dateien von diesem neu erstellten Ordner nach /usr/bin verschieben. Danach einfach den zuvor erstellten Ordner löschen und der umbenannten Datei wieder ihren korrekten Namen geben.

Mozilla-Plugin

Für den Mozilla-Browser gibt es auch ein Plugin, um Streams im Browserfenster abspielen zu lassen. Das entsprechende Paket heißt für Debian-Systeme mozilla-mplayer. Siehe auch: diverse Plugins für Opera

Nutzung des MPlayers

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Im Folgenden wird die Nutzung anhand des Abspielens des ersten weltweiten Internet-Fernsehsenders Internacia Televido beschrieben (Sprache des Senders: Esperanto):

Kommandozeile

Falls der MPlayer von einem Terminal aus gestartet werden soll, dann kann man dies mit folgender Befehlszeile tun:

mplayer mms://67.15.130.41/internacia
Benutzeroberfläche

Falls das GUI des MPlayers verwendet wird (gmplayer), muss lediglich die URL (mms://...) geöffnet werden, um den Stream zu starten.

Befehlsausführung, Desktop-Symbol

Man kann sich im Übrigen mit folgender Zeile ein Skript erstellen lassen, um die ganze Prozedur zu vereinfachen:

echo -e '#!/bin/sh\n\nmplayer mms://67.15.130.41/internacia' > /usr/bin/itv && chmod a+x /usr/bin/itv

Nun muss man nurmehr den Befehl itv ausführen. Man kann sich so auch ein Desktop-Symbol mit diesem Befehl erstellen.

Referenzen

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Wikipedia: MPlayer – enzyklopädische Informationen