Linux-Praxisbuch/ Konfigurationsdateien unter Linux/ fstab

Allgemeines

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Die Datei fstab dient zum Einbinden der Datenträger unter Linux, sie befindet sich unter dem Verzeichnis /etc. In der zentralen Datei /etc/fstab stehen die Datenträger, die man automatisch beim Starten einhängen (mounten) will, oder die man nachträglich mit einem verkürzten mountbefehl einbinden will. Fstab wird jedesmal beim Neustarten des PCs ausgelesen.

Die eigenen Linux-Partitionen müssen in der fstab vorhanden sein, ansonsten bootet Linux nicht. Andere Datenträger wie ein DVD oder CD-Laufwerk müssen nicht unbedingt eingetragen sein. Hat man sie allerdings in fstab stehen, kann man sie viel schneller aufrufen, wenn man sie nicht schon beim Start automatisch einbindet. Steht ein Laufwerk nicht in der fstab, muss man beim mounten die kompletten Kommandos samt den Parametern eingeben,

Automatisches mounten oder nicht

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In der fstab kann man festlegen, ob die Laufwerke automatisch beim Start des Rechners oder manuell eingebunden werden sollen. Für die letztere Variante setzt man unter "Optionen" den Parameter "noauto".

Netzlaufwerke

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In fstab können auch Netzlaufwerke aufgelistet werden. So erspart man sich die langen mount-Befehle mit allen Parametern auf der Konsole. Hat man einmal die lan-Befehle in der fstab stehen, kann man das Netz automatisch einbinden oder es reicht ein kurzer Mountbefehl beispielsweise "mount /mnt/mnt_daten". Wenn Verzeichnisse fremder Rechner via NFS oder Samba eingebunden werden, lautet der Device-Name rechnername:/verzeichnis.

Beispiel:

Aktualisierung von fstab

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Wenn man mit mount ein komplett neues Filesystem einhängt, ändert sich fstab nicht automatisch.

/etc/fstab

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Schauen Sie sich fstab mit folgendem Befehl auf Ihrem Rechner an:

cat /etc/fstab

Beispiel:

#<Filesystem> <Mountpunkt>        <Type>    <Option>                       <dump>  <pass>
proc              /proc            proc       defaults                       0       0
/dev/hdd8         /                ext3       defaults,errors=remount-ro     0       1
/dev/hdg1         /home            ext3       defaults                       0       2
/dev/hdd1         /mnt/hdd-fat     vfat       defaults                       0       2
/dev/hdd7         none             swap       sw                             0       0
/dev/hdb          /mnt/dvd-rom     iso9660    ro,user,noauto                 0       0
/dev/fd0          /mnt/floppy0     auto       rw,user,noauto                 0       0

Filesystem (fs_spec)

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Hier wird die Gerätedatei angegeben.

  • /dev/hda1 - Erste Festplatte, mit der ersten Partition.
  • /dev/fd0 - Floppy

Mountpunkt (fs_file)

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Hier wird das Verzeichnis angegeben, in das der Datenträger eingebunden werden soll.

  • /mnt/hdd-fat - Standard Mountpunkt für Festplatten
  • /mnt/dvd-rom - Standard Mountpunkt für ROM-Laufwerke
  • /mnt/floppy0 - Standard Mountpunkt für Floppies

Type (fs_vfstype)

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Hier wird das Filesystem angegeben

  • ext2 - Für das Dateisystem ext2
  • ext3 - Für das Dateisystem ext3
  • ext4 - Für das Dateisystem ext4
  • iso9660 - Für CDs und DVDs
  • nfs - Network File System
  • ntfs - Für das Dateisystem ntfs
  • proc - Für das virtuelle Proc-Filesystem
  • reiserfs - Für das Dateisystem reiserfs
  • smbfs - Filesystem für Sambafreigaben
  • swap - Für die Auslagerungspartition
  • vfat - Für die Dateisysteme Fat 12, 16 und 32
  • davfs - Virtuelles Dateisystem zum Einbinden von WebDAV-Ordnern

Optionen (fs_mntops)

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  • auto - Automatisches Einhängen
  • acl - aktiviert die Access Control List, um Benutzerrechte an Dateien genauer zu kontrollieren.
  • async - es wird nicht immer direkt auf die Platte geschrieben, sondern es kann auch erst verspätet geschrieben werden. Das ist effizienter wenn z.B. mehrere Dateien gleichzeitig geschrieben werden sollen, kann aber eben bei CDs oder USB-Sticks zu Datenverlust führen, wenn nicht unmounted wird
  • defaults - verwendet die Default-Optionen, welche sind: rw, suid, dev, exec, auto, nouser und async.
  • dev - Gerätedateien auf dem Dateisystem werden interpretiert
  • devpts -
  • exec - das Ausführen von Dateien wird erlaubt
  • gid - group ids setzen, z.B. gid=users
  • mand - mandatory, Mandatorische Sperren sind auf diesem Dateisystem möglich
  • noatime - NO-Access-TIME, keine Zugriffszeiten in der Inodetabelle speichern. Wer keine Zugriffszeiten wissen möchte, kann mit dieser Option Festplattenaktivitäten reduzieren, da nicht jedes Mal bei einem Dateizugriff die Inodetabelle aktualisiert werden muss.
  • noauto - der Datenträger wird nicht automatisch eingebunden
  • nodev - Gerätedateien auf dem Dateisystem werden nicht interpretiert
  • noexec - das Ausführen von Dateien wird verboten
  • nosuid - das SUID-Bit wird ignoriert
  • nouser - nur der root kann das Gerät mounten und unmounten.
  • relatime - speichert die Zugriffszeit auf die Datei nur dann, wenn der letzte Zugriff vor einer Änderung der Datei war - ein guter Kompromiss statt noatime für manche Programme erforderlich (z.B. E-Mail)
  • ro - read only, erlaubt nur lesenden Zugriff
  • rw - read & write, erlaubt vollen Lese- und Schreibzugriff
  • sw - Swap
  • suid - suid und sgid bits werden interpretiert
  • sync - nach jedem Schreibvorgang wird geflusht, also der Bufferinhalt sofort auf den Datenträger geschrieben. Das ist z.B. bei USB-Memory-Sticks sehr hilfreich, weil man sie dann nicht unbedingt unmounten muss (bei Automountsystemen).
  • umask - Standardrechte für neue Dateien setzen, z.B. umask=0002
  • user - jeder Benutzer darf das Gerät mounten (hilfreich bei Wechseldatenträgen wie CD, DVD, etc.). Unmounten darf dann nur der Benutzer, der das Gerät gemountet hat.
  • user_xattr -
  • users - jeder Benutzer darf das Gerät mounten. Unmounten dürfen ebenfalls alle.


Für alle, die den Schreibzugriff ändern wollen, gibts die Option umask= z.B. umask=000 gibt jeden Benutzer den Mount frei

dump (fs_freq)

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Hier sind Informationen für das Programm dump enthalten, die inzwischen aber ignoriert werden, da es das Programm dump nicht mehr gibt.

  • 0 - Für alle Partitionen, die keine Systempartitionen sind.
  • 1 - Steht üblicherweise für die Systempartitionen.

pass (fs_passno)

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Hier wird die Reihenfolge für die Überprüfung der Dateisysteme bestimmt, die beim Systemstart durchgeführt wird.

  • 0 - Das Dateisystem wird nicht überprüft!
  • 1 - wird als erstes überprüft, empfohlen für das root-Dateisystem '/'.
  • 2 - werden zuletzt überprüft.

Änderungen von fstab

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fstab kann mit jedem Editor bearbeitet werden (Es gibt aber auch GUI-Anwendungen zur fstab-Änderung, s. Weblinks). Dazu brauchen Sie allerdings root-Rechte. Erstellen Sie aber am besten eine Sicherungskopie, bevor Sie die Orginaldatei ändern.

su 

Passworteingabe

cp /etc/fstab /etc/fstab.bac
vi /etc/fstab

Die Änderungen von fstab werden erst beim Neustart des PCs wirksam oder durch Eingabe von

mount -a


Siehe auch

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