Lehren, Lernen und Bildung metaphorisch verstehen/ Vorstellungen/ Gartenmetapher

Überblick Bearbeiten

 
Metapher Bedeutung
Garten persönliches Wissen
Anbaumöglichkeit des Gartens permanente Möglichkeit, weiteres Wissen zu erlangen
Gärtner man selbst
verschiedene Pflanzenfamilien (z. B. Rosen) verschiedene Wissensgebiete
verschiedene Pflanzenarten (z. B. rote Rosen) verschiedene Untergebiete der Wissensgebiete
Pflanzen verkommen Wissen konnte nicht verarbeitet werden (z. B. aus Desinteresse, Unmotiviertheit etc.)
Pflanzen gedeihen Wissen konnte erfolgreich verarbeitet werden
manche Pflanzen tragen nicht jedes Jahr Früchte Wissen aus dem Verborgenen holen (Wiederauffrischung)
Unkraut, Schädlinge etc. Manipulation (jemand erzählt – bewusst oder unbewusst – etwas Falsches), Fehlvorstellungen, nicht wissenschaftlich fundiertes Wissen, Fehlinterpretation, Medienmanipulation
Gartenwerkzeuge Kompetenzen, mit denen Wissen erworben wird
Weitergabe/Verleih von Gartenwerkzeugen Weitergabe von Kompetenzen an andere
verschiedene Qualitäten der Werkzeuge familiärer Hintergrund, z. B. finanzielle Unterstützung

Erläuterung Bearbeiten

In unserer Metapher steht der Garten für das persönliche Wissen, wobei dieser Garten jederzeit beliebig ausgebaut werden kann, bzw. ein weiteres Grundstück erworben werden kann. Der Gärtner ist das Subjekt, das heißt, jeder ist für seinen Garten selbst verantwortlich. In diesem Garten gibt es verschiedene Planzenfamilien (z.B. Rosen), die für verschiedene Fachgebiete stehen (Mathematik, Physik, Astrologie, Kindererziehung, etc.). Jede Pflanzenfamilie besitzt wiederum verschiedene Unterarten (z. B rote Rosen), welche die Spezialgebiete der jeweiligen Fachgebiete repräsentieren.

Wenn eine konkrete Pflanze gut gedeiht, bedeutet dies, dass der Bildungsprozess erfolgreich war. Analog dazu stellt eine verkommene Pflanze vermitteltes Wissen dar, welches vom Lernenden nicht erfolgreich verarbeitet wurde. Es gibt auch Wissen, das langfristig abgespeichert wurde und nur selten abgerufen wird. Hierfür stehen die Pflanzen, die nicht jedes Jahr Früchte tragen. Leider gibt es auch falsche Informationen, Fehlvorstellungen etc., diese werden durch das Unkraut symbolisiert. Sollte eine Fehlvorstellung mit der Zeit ausgemerzt worden sein, wird das Unkraut aktiv entfernt und durch eine neu gepflanzte Pflanze einer Pflanzenart, die bislang noch nicht im Garten vorhanden war, ersetzt.

Wie im wahren Leben gibt es verschiedene Motivationen, einen Garten zu pflegen: Entweder man tut dies, um seine eigenen Lebensmittel anzubauen, d.h. Bildung aus Interesse am konkreten Thema. Eine weitere Möglichkeit ist der Wunsch nach Anerkennung und Lob für einen optisch ansprechenden Garten, d. h. Bildung aus Prestigegründen. Eine dritte Möglichkeit ist der Verkauf von Früchten auf den Markt, d. h. Bildung aus ökonomischen Gründen.

Um Wissen zu erwerben, werden Werkzeuge benötigt: Diese Gartenwerkzeuge entsprechen sämtlichen vorstellbaren Hilfsmitteln: Fachbücher, Fachleute, Lehrinstitutionen wie Schule und Universität etc. Eine Weitergabe bzw. ein Verleih von Werkzeugen an andere Gärtner ist jederzeit möglich. Hierbei ist zu beachten, dass die Werkzeuge nicht alle die gleiche Qualität haben, sodass ein Gärtner seine Werkzeuge jederzeit gegen qualitativ hochwertigere Werkzeuge austauschen, bzw. sein Repertoire erweitern kann. Dies steht u. a. dafür, dass nicht jeder Mensch den gleichen sozialen Hintergrund hat; wer in einem Akademikerhaushalt aufwächst, hat von Hause aus einen im Allgemeinen besseren Zugang zu Bildung und die Eltern können bei dem Wissenserwerb unterstützend zur Seite stehen.

Der Garten einer neugeborenen Person ist leer. Das aktive Gärtnern beginnt erst ab dem Moment, an dem sie einen gewissen Mündigkeitsgrad erreicht hat. Trotzdem findet bereits vorher Bildung statt, d. h., in dem Garten befindet sich zu Beginn des aktiven Gärtners bereits eine gewisse Grundflora, die gepflegt werden muss und beliebig erweitert werden kann.