Lehren, Lernen und Bildung metaphorisch verstehen/ Vorstellungen/ Bildung ist wie der Zellstoffwechsel einer Zelle

Überblick

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Metapher Bedeutung
Zelle Schüler
Nährstoffe Informationen (=Wissen), Ereignisse, Erfahrungen
Blutkreislauf Bildungssystem, Lehrer, Bildungsbeauftragte
Zellverband Gesellschaft
Organismus Menschheit
Zellstoffwechsel Bildungsprozess

Erläuterung

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Erklärung unseres Zellmodells

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Da unsere Metapher ein nicht sehr intuitives Vergleichsmodell nutzt, möchten wir dieses zunächst kurz erläutern. Jeder Organismus besteht aus Organen, die wiederum aus einzelnen Zellverbänden bestehen, welche sich aus einzelnen Zellen zusammen setzen. Alle Zellen sind an an den Blutkreislauf angeschlossen, welcher Nährstoffe durch den gesamten Organismus transportiert. Jede Zelle kann individuell die für sich notwendigen Stoffe aus dem Blutkreislauf herausnehmen, verarbeiten und verbrauchte Stoffe wieder abgeben. Den Prozess des Aufnehmens, Verarbeitens und Abgebens nennt man den Zellstoffwechsel. Ein elementarer Stoff, den jede Zelle zum Überleben braucht ist beispielsweise Sauerstoff, wohingegen Calciumionen nicht von allen Zellen benötigt werden. Die einzelnen Zellen sind zusätzlich auch untereinander vernetzt und können Stoffe austauschen. (Wir bitten zu beachten, dass dies ein sehr vereinfachtes Modell ist, was biologisch betrachtet viel zu ungenau ist.)

Erklärung der metaphorischen Zusammenhänge

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Die von uns gewählte Metapher beschreibt einen Ist-Zustand. Natürlich ist es als Lehramtstudierender empfehlenswert sich mit dem Soll-Zustand zu beschäftigen, dennoch ist auch die Betrachtung des Ist-Zustandes interessant für uns.

Wie man der Übersichtstabelle oben entnehmen kann. entspricht die Zelle in dieser Metapher dem Schüler, der Blutkreislauf dem Lehrer oder Bildungssystem und die Nährstoffe den Informationen, Ereignissen und Erlebnissen. Der Lehrer bietet dem Schüler in der Realität eine Fülle an Informationen, Ereignissen und Erfahrungen an, genauso wie die Nährstoffe durch den Blutkreislauf an der Zelle vorbeigetragen werden. Jede Zelle nimmt sich allerdings nur genau die Nährstoffe aus dem Blutkreislauf, die sie benötigt. Vergleichbar dazu nehmen die Schüler die für sie wichtigen Informationen vom Lehrer auf. Dabei kann der Schüler natürlich nicht über die Lehrinhalte entscheiden, wohl aber darüber, welche Inhalte er sich merken möchte. Interessiert sich ein Schüler für Mathematik, so werden besonders die mathematischen Inhalte und Zusammenhänge vom Schüler angenommen. Mag ein Schüler dagegen Mathematik nicht besonders, so verschließt er sich ihr gegenüber eher. Interessant hierbei ist, dass einige Inhalte, die in der Schule vermittelt werden elementar sind, wie eine Sprache als Verständigungsart oder gewisse gesellschaftliche Regeln. Andere Inhalte, wie die Polynomdivision spielen hingegen nur im Leben mancher Menschen eine Rolle. Ebenso ist es mit den Nährstoffen einer Zelle. Sauerstoff wird von jeder Zelle zum Verrichten der Arbeit benötigt, wohingegen Calciumionen fast ausschließlich von Muskelzellen benötigt wird. Die aufgenommenen Nährstoffe werden von der Zelle verarbeitet. Hierbei werden sie zersetzt un neu kombiniert, sodass die Zelle entweder einen energetischen Nutzen davon hat oder etwas gemäß ihren Aufgaben produziert. Der Schüler beschäftigt sich im Vergleich auch mit den von ihm gewählten Informationen und verknüpft diese um neue Schlüsse zu ziehen. Mit den neuen Informationen wird er lebensfähiger und geht seinen Interessen nach. Genau der Prozess des Auseinandersetzens mit Informationen und Erfahrungen ist für uns der Bildungsprozess.

Bekommt ein Schüler keine wichtigen neuen Informationen oder Erfahrungen, so erfährt er keinen Bildungszuwachs und kommt in seinem Leben nicht voran. Analog dazu stirbt eine Zelle, sofern sie keine neuen wichtigen Nährstoffe bekommt. Ist eine Zelle mit negativen Stoffen wie beispielsweise Krebserregern beliefert und infiziert worden, so ist es möglich, dass diese Zelle selbst krebserregende Stoffe absondert und an die anderen Zellen weitergibt. Vergleichbar dazu lässt sich negatives Gedankengut wie den Rassismus betrachten. Handelt ein Schüler rassistisch oder verbreitet rassistische Parolen, so ist es möglich, dass er andere Schüler mit dieser Ansicht überzeugt und diese ebenfalls zu Rassisten werden.

Grenzen/Probleme

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Eine Metapher ist die Übersetzung einer abstrakten Begebenheit in ein leichter verständliches Modell. Bei dieser Übersetzung gehen meist einige Facetten verloren, weswegen Metaphern immer auch ihre Grenzen haben. Die beiden bedeutsamsten Grenzen die wir gefunden haben, möchten wir hier aufzeigen.

Schüler entscheiden selbst, was sie interessiert

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Trotz dass Schüler hier in Deutschland alle die gleichen oder zumindest ähnliche Wertvorstellungen und ähnliches Wissen vermittelt bekommen, entscheidet der Schüler frei, welche Informationen er davon aufnehmen und behalten möchte und welche er nicht für wichtig erachtet. Diese unterschiedlichen Interessen führen dazu, dass Schüler Lieblingsfächer haben, unterschiedliche Fächer abwählen und letzten Endes auch unterschiedliche Berufe ergreifen. So ist es durchaus möglich, dass Menschen aufgrund ihrer Interessen in eine neue Gesellschaft hineinwachsen und die alte hinter sich lassen. Der Sohn zweier Juristen kann also durchaus Popstar werden oder die Tochter zweier Kassierer Arzt. Natürlich passiert dies nicht immer und es existieren zumindest geringe soziale Barrieren, die diesen Vorgang hemmen können, aber die Möglichkeit ist vorhanden.

Betrachten wir diesen Aspekt in unserem Modell, so müssten Zellen die Möglichkeit haben ihren Aufgabenbereich und damit auch meist ihre Position zu wechseln. Dies ist leider nicht möglich. Eine Zelle hat bereits bei ihrer Entstehung eine feste Aufgabe und sucht sich auch die Rohstoffe gemäß ihrer Aufgabe.

Kein Äquivalent zum Bildungszuwachs

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Setzt sich ein Mensch mit mehr Informationen auseinander und erlangt mehr Erfahrungen, so steigt sein Bildungsstand. So ist es in der Regel der Fall, dass der sechs-jährige Tom einen geringeren Bildungsstand hat als der zwölf-jährige Tom. Hierzu gibt es kein Äquivalent in unserem Zellmodell. Wissen und Erlebnisse kommen als Nährstoffe an die Zelle, wobei sie dort als Bildungsprozess aussortiert, verbraucht und wieder abgegeben werden. In der Regel werden Stoffe nicht über längere Zeiträume in der Zelle eingelagert, weswegen es also auch keine vergleichbare Größe als Äquivalenz zum Bildungsstand gibt. Zusätzlich gilt es zu beachten, dass die einzelnen Stoffe, die die Zelle verarbeitet, stets die gleichen sind, wohingegen der Lehrer den Schüler (im Idealfall) mit neuen Informationen, Erlebnissen und Erfahrungen versorgt.