Lehrbuch Einbürgerungstest Baden-Württemberg

Dieses Buch steht im Regal Reisen und Landeskunde.


Einleitung

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Hier finden Sie Auszüge aus dem "Gesprächsleitfaden für die Einbürgerungsbehörden" in Baden-Württemberg mit potentiellen Lösungen.

Fragen und Antworten

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1. Das Bekenntnis zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland umfasst die Werteordnung des Grundgesetzes, die inhaltsgleich für alle Staaten der Europäischen Union gilt. Dazu gehören unter anderem

  • der Schutz der Menschenwürde
  • das Gewaltmonopol des Staates, das heißt, außer dem Staat darf in der Bundesrepublik Deutschland niemand Gewalt gegen einen anderen anwenden, es sei denn in Notwehr. Der Staat selbst darf Gewalt nur auf Grund einer gesetzlichen Ermächtigung anwenden
  • sowie die Gleichberechtigung von Mann und Frau.

Entsprechen diese Grundsätze Ihren persönlichen Vorstellungen?

Ja


2. Was halten Sie von folgenden Aussagen?

  • „Demokratie ist die schlechteste Regierungsform, die wir haben, aber die beste, die es gibt.“
  • „Die Menschheit hat noch nie eine so dunkle Phase wie unter der Demokratie erlebt. Damit der Mensch sich von der Demokratie befreien kann, muss er zuerst begreifen, dass die Demokratie den Menschen nichts Gutes geben kann ...“
(erste Aussage): Ich stimme zu. Hintergrund: jede Regierungsform hat Vor- und Nachteile, aber von allen möglichen Regierungsformen ist die Demokratie für den Menschen an sich das geringste Übel.
(zweite Aussage): Ich lehne ab.


3. In Filmen, Theaterstücken und Büchern werden manchmal die religiösen Gefühle von Menschen der unterschiedlichen Glaubensrichtungen verletzt. Welche Mittel darf der Einzelne Ihrer Meinung nach anwenden, um sich gegen solche Verletzungen seines Glaubens zu wehren, und welche nicht?

Er darf demonstrieren, er darf keine Gewalt anwenden.


4. Wie stehen Sie zu Kritik an einer Religion? Halten Sie diese für zulässig? Setzen Sie sich damit auseinander?

Ich halte sie für zulässig, ich setze mich damit auseinander


5. In Deutschland können politische Parteien und Vereine wegen verfassungsfeindlicher Betätigung verboten werden. Würden Sie trotz eines solchen Verbots die Partei oder den Verein doch unterstützen? Unter welchen Umständen?

Nein
Erläuterung: Zielt eine Partei auf Beseitigung oder Beeinträchtigung der freiheitlichen demokratischen Grundordnung ab, so ist sie verfassungswidrig. Wichtig ist jedoch, dass hierüber nur das Bundesverfassungsgericht zu entscheiden hat. Erst durch ein entsprechendes Urteil verliert eine solche Partei dann den Schutz durch die Verfassung. Wird ein Parteienverbot seinerseits in Extremsituationen verfassungswidrig ausgesprochen kann das Widerstandsrecht des Artikel 20 GG#Absatz 4 zur Anwendung kommen: Gegen jeden, der es unternimmt, diese [verfassungsmäßige] Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.
Quellen w:de:Politische Partei#Parteien im deutschen Grundgesetz, w:de:Widerstandsrecht#Widerstandsrecht_in_Deutschland


6. Wie stehen Sie zu der Aussage, dass die Frau ihrem Ehemann gehorchen soll und dass dieser sie schlagen darf, wenn sie ihm nicht gehorsam ist?

Ich bin dagegen


7. Halten Sie es für zulässig, dass ein Mann seine Frau oder seine Tochter zu Hause einschließt, um zu verhindern, dass sie ihm in der Öffentlichkeit „Schande macht“?

Nein


8. In Deutschland kann die Polizei bei gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Eheleuten einschreiten und zur Abwehr von weiteren Gefahren den Täter für einige Tage aus der Wohnung verweisen. Was halten Sie davon?

Ich finde das richtig


9. Halten Sie es für einen Fortschritt, dass Männer und Frauen in Deutschland kraft Gesetzes gleichberechtigt sind? Was sollte der Staat Ihrer Meinung nach tun, wenn Männer dies nicht akzeptieren?

Ich halte es für einen Fortschritt
Sofern aus dieser mangelnden Akzeptanz gesetzeswidrige Handlungen erfolgen, sollte der Staat mit aller Schärfe dagegen vorgehen.


10. In Deutschland kann jeder bei entsprechender Ausbildung nahezu jeden Beruf ergreifen. Was halten Sie davon? Sind Sie der Meinung, dass bestimmte Berufe nur Männern oder nur Frauen vorbehalten sein sollten? Wenn ja, welche und warum?

Ich finde das richtig
Es sollten keine Berufe nur Männern oder Frauen vorbehalten sein.


11. Welche Berufe sollte Ihrer Meinung nach eine Frau auf keinen Fall ausüben? Hätten Sie bei bestimmten Berufen Schwierigkeiten, eine Frau als Autoritätsperson anzuerkennen?

Eine Frau kann und sollte jeden beliebigen Beruf ausüben, der ihrer Neigung und ihren Fähigkeiten entspricht, da in Deutschland Männer und Frauen gleichberechtigt sind.
Ich hätte keine Probleme damit


12. In Deutschland kann jeder selbst entscheiden, ob er sich lieber von einem Arzt oder einer Ärztin behandeln lässt. In bestimmten Situationen besteht diese Wahlmöglichkeit jedoch nicht: Notfall, Schichtwechsel im Krankenhaus. Würden Sie sich in einem solchen Fall auch von einer Ärztin (männlicher Einbürgerungsbewerber) oder einem Arzt (Einbürgerungsbewerberin) untersuchen oder operieren lassen?

Falls ich keine Wahl habe: Ja.


13. Man hört immer wieder, dass Eltern ihren volljährigen Töchtern verbieten, einen bestimmten Beruf zu ergreifen oder einen Mann ihrer Wahl zu heiraten. Wie stehen Sie persönlich zu diesem Verhalten? Was würden Sie tun, wenn Ihre Tochter einen Mann anderen Glaubens heiraten oder eine Ausbildung machen möchte, die Ihnen nicht gefällt?

Ich finde dieses Verhalten nicht richtig
Ich würde alle nach deutschem Gesetz erlaubten friedlichen Mittel anwenden, um meiner Tochter von meinem Standpunkt zu überzeugen. Hierzu gehört etwa ein freundliches oder vertrauliches Gespräch, in dem ich meiner Tochter erkläre, weshalb ich eine entsprechende Ausbildung oder einen entsprechenden Partner ablehne. Entscheidet sie sich danach immer noch gegen meinen Willen, so habe ich dies zu respektieren.


14. Was halten Sie davon, dass Eltern ihre Kinder zwangsweise verheiraten? Glauben Sie, dass solche Ehen mit der Menschenwürde vereinbar sind?

Ich finde das nicht richtig.
Nein


15. In Deutschland gehört der Sport- und Schwimmunterricht zum normalen Schulunterricht. Würden Sie Ihre Tochter daran teilnehmen lassen? Wenn nein: Warum nicht?

Ja
Nein, aufgrund einer körperliche Behinderung ist ihr das nicht möglich.


16. Wie stehen Sie dazu, dass Schulkinder an Klassenausflügen und Schullandheimaufenthalten teilnehmen?

Ich bin dafür.


17. Ihre volljährige Tochter/Ihre Frau möchte sich gerne so kleiden wie andere deutsche Mädchen und Frauen auch. Würden Sie versuchen, das zu verhindern? Wenn ja: Mit welchen Mitteln?

Nein


18. Bei Einbürgerungsbewerberinnen: Ihre Tochter möchte sich gerne so kleiden wie andere deutsche Mädchen und Frauen auch, aber Ihr Mann ist dagegen? Was tun Sie?

Ich weise meinen Mann darauf hin, daß unsere Tochter in diesem Staat Grundrechte genießt, so etwa das Recht zur freien Entfaltung der Persönlichkeit. Hierzu gehört auch das Recht, sich nach eigenem Geschmack zu kleiden.


19. Ihre Tochter/Schwester kommt nach Hause und erzählt, sie sei sexuell belästigt worden. Was tun Sie als Vater/Mutter/Bruder/Schwester?

Ich gehe zuerst der Sache nach und frage, worin diese sexuelle Belästigung bestand. Falls nötig, werde ich mich jedoch nicht mit Gewalt, sondern mit juristischen/gerichtlichen Schritten gegen so eine Nötigung oder Belästigung meiner Kinder wehren.


20. Ihr Sohn/Bruder kommt nach Hause und erzählt, er sei beleidigt worden. Was tun Sie als Vater/Mutter/Bruder/Schwester?

Ich weise darauf hin, daß mein Sohn/Bruder ggf. die Möglichkeit hat, sich auch gegen Beleidigungen gerichtlich zu wehren, im Falle des Sohns auch durch mich. Eine gewalttätige Reaktion auf diese Beleidigungen ist strengstens abzulehnen.


21. Erlaubt das Grundgesetz Ihrer Meinung nach, seine Religion zu wechseln, also seine bisherige Glaubensgemeinschaft zu verlassen und ohne Religion zu leben oder sich einer anderen Religion zuzuwenden? Was halten Sie davon, wenn man wegen eines solchen Religionswechsels bestraft würde (z.B. mit dem Verlust des Erbrechts)?

Ja
Ich bin dagegen.


22. Sie erfahren, dass Leute aus Ihrer Nachbarschaft oder aus Ihrem Freundes- oder Bekanntenkreis einen terroristischer Anschlag begangen haben oder planen. Wie verhalten Sie sich? Was tun sie? (Hinweis für die EBB: Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Dr. Nadeem Elyas, hat im ZdF am 15.07.2005 - nach den Anschlägen in London - erklärt, die Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden sei für Muslime „ein islamisches Gebot und kein Verrat“!)

Ich melde es der Polizei.


23. Sie haben von den Anschlägen am 11. September 2001 in New York und am 11. März 2004 in Madrid gehört. Waren die Täter in Ihren Augen Terroristen oder Freiheitskämpfer? Erläutern Sie Ihre Aussage.

Die Täter waren in meinen Augen Terroristen. Erläuterung: Die Täter kämpfen für einen sehr fundamentalistischen Islam, der die Grundrechte, also die menschlichen Freiheiten, unterdrückt. Deshalb sind sie Terroristen und keine Freiheitskämpfer. Außerdem kämpfen auch solche Freiheitskämpfer, die etwa nur ihre eigene Freiheit erkämpfen wollen, wie z.B. die Mudjahedin im Afghanistan-Krieg 1980 gegen die Sowjetunion, im Gegensatz zu Terroristen gegen die staatliche Gewalt, also gegen eine Armee oder Polizeitruppe, nicht aber gegen wehrlose Zivilisten. Letzteres machen NUR Terroristen.


24. In der Zeitung wird manchmal über Fälle berichtet, in denen Töchter oder Ehefrauen von männlichen Familienangehörigen wegen „unsittlichen Lebenswandels“ getötet wurden, um die Familienehre wieder herzustellen. Wie stehen Sie zu einer solchen Tat?

Ich bin dagegen.


25. Was halten Sie davon, wenn ein Mann in Deutschland mit zwei Frauen gleichzeitig verheiratet ist?

Das ist rechtlich nicht möglich.


26. Wie beurteilen Sie es, wenn ein verheirateter Mann aus Deutschland in seinen früheren Heimatstaat fährt und dort ein zweites Mal heiratet?

Ich bin dagegen.


27. Manche Leute machen die Juden für alles Böse in der Welt verantwortlich und behaupten sogar, sie steckten hinter den Anschlägen vom 11. September 2001 in New York? Was halten Sie von solchen Behauptungen?

Ich bin nicht der Meinung.


28. Ihre Tochter bewirbt sich um eine Stelle in Deutschland. Sie bekommt jedoch ein ablehnendes Schreiben. Später erfahren Sie, dass eine Schwarzafrikanerin aus Somalia die Stelle bekommen hat. Wie verhalten Sie sich?

Generell hat ein Arbeitgeber das Recht, eine Stelle nach eigenem Gutdünken zu vergeben. Ich reagiere deshalb entweder gar nicht oder drücke bestenfalls meine Enttäuschung mit friedlichen Mitteln aus, in dem ich zum Beispiel dem Arbeitgeber einen Brief schreibe.


29. Stellen Sie sich vor, Ihr volljähriger Sohn kommt zu Ihnen und erklärt, er sei homosexuell und möchte gerne mit einem anderen Mann zusammen leben. Wie reagieren Sie?

Ich weise meinen Sohn darauf hin, daß er als volljähriger Mann in seinem intimen Selbstbestimmungsrecht natürlich tun und lassen kann, was er möchte. Ich weise ihn vielleicht auch noch darauf hin, daß die Homosexualität auch in Deutschland selbst in einigen Bevölkerungsschichten immer noch nicht vollständig akzeptiert ist und er deshalb im praktischen Leben möglicherweise mit Widerständen zu rechnen hat.


30. In Deutschland haben sich verschiedene Politiker öffentlich als homosexuell bekannt. Was halten Sie davon, dass in Deutschland Homosexuelle öffentliche Ämter bekleiden?

Das hat nichts mit dem öffentlichen Amt zu tun.

Zusammenfassung des Projekts

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  • Zielgruppe:
Alle, die sich dafür interessieren, insbesondere natürlich auch die Migranten in Baden-Württemberg, die deutsche Staatsbürger werden möchten.
  • Projektumfang:
Kurze Antworten und Begründungen.
  • Themenbeschreibung:
Siehe Titel.
  • Lernziele:
Antwortkatalog, der hilfreich sein soll bei einer Immigrations-Gesprächsführung
  • Abgrenzung zu anderen Wikibooks:
Hier wird nur auf den Einbürgerungstest von Baden-Württemberg eingegangen. Andere Wikibooks: Lehrbuch Einbürgerungstest Hessen (wird langfristig die hessischen Antworten haben), Bürgerwissen Deutschland (hier wird sehr auf die Hintergründe, auch dieser Antworten eingegangen werden), sowie weitere Lehrbücher zu Einbürgerungstests in anderen Ländern, siehe Regal:Reisen_und_Landeskunde
  • Buchpatenschaft / Ansprechperson:
Keiner, Buch ist eine Gemeinschaftsarbeit.