Leber: Krankheit
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Krankheiten der Leber
Die häufigsten Krankheiten der Leber sind:
Bearbeiten- Fettleber
- Entzündungen der Leber
- Fettleberhepatitis
- infektiöse Hepatitis
- autoimmune Hepatitis
- Leberzirrhose
- Gutartige Knoten und Zysten der Leber
- Lebermetastasen
- Leberkrebs
Daneben gibt es eine Reihe seltener Leberkrankheiten.
Fettleber
BearbeitenDie Fettleber (Steatosis hepatis) ist eine häufige Lebererkrankung mit in der Regel reversibler Einlagerung von Fett (überwiegend von Triglyceriden) in die Leberzelle in Form von runden Fetttröpfchen, z. B. durch Überernährung , Alkoholmissbrauch, Medikamente und Toxine, Diabetes mellitus, Schwangerschaft, Eiweißmangel. Lassen sich neben der Fettablagerung auch Zeichen einer Entzündung nachweisen spricht man von einer Fettleberhepatitis.
Pathophysiologie
BearbeitenDie Fettleber beruht auf einer Störung des Fettsäure- und Triglyzeridstoffwechsels der Leberzelle und kann daher unterschiedliche Ursachen haben. Der größte Teil der Fettlebererkrankungen beruht auf einem Mißverhältnis zwischen Kalorienzufuhr über die Nahrung und Kalorienverbrauch in Form von körperlicher Bewegung, was zu einem Kalorienüberschuss führt.
Alkohol ist mit einem Brennwert von 7,1 kcal/g sehr energiereich und wirkt an der Leberzelle schädigend. Durch die Metabolisierung mit Hilfe des Enzyms Alkoholdehydrogenase (ADH) entsteht Azetaldehyd. Dieses wird durch die Azetaldehyd-Dehydrogenase (AlDH) zu Essigsäure verstoffwechselt. Beim Abbau von Alkohol durch ADH wird das gebildete Acetyl-CoA ( Essigsäure-CoenzymA-Verbindung) nicht abgebaut und für die Fettsäurebildung v. a. in der Leber genutzt wird.
Eine Fettleber kann erstaunlicherweise auch als Folge von chronischer Unterernährung auftreten. Die Erklärung warum dies so ist, ist kompliziert. Fette verbrennen im Feuer der Kohlehydrate: Aus den Kohlenhydraten wie z. B. Traubenzucker ( Glucose ) wird in der Leber Glykogen gebildet und gespeichert. Dieses stellt Energie durch Glykogenolyse schnell bereit. Sind die Kohlenhydratspeicher leer, setzt die Glukoneogenese ein. Dabei wird Glukose in Leber und Niere aus Nicht-Kohlenhydratvorstufen synthetisiert, z. B. glukoplastischen Aminosäuren, die vor allem bei Hunger aus abgebautem Muskelprotein gewonnen werden. Wird infolge Mangelernährung oder Hunger nicht genügend Eiweiß (0,8 g/kg Körpergewicht täglich) zugeführt, kommt es zur Störung der Glukoneogenese, weil die zur Fettverbrennung erforderliche Energie aus Muskel- und Bindegewebszellen nicht ausreichend verfügbar ist. Es kommt zur Ablagerung der nicht verstoffwechselten Fette in der Leber.
Einteilung
Bearbeiten- 1. Einfache Fettleber (NAFLD) Non-Alcoholic Fatty liver desease. Dieser Zustand kann über Jahre unbemerkt und symptomlos verlaufen.
- 2. Fettleberentzündung
- 2.1.Nicht alkoholische Fettleberentzündung ( NASH = Nicht alkoholische Steatohepatitis )
- NASH Grad 1 Fetteinlagerung mit leichter Entzündung
- NASH Grad 2 Fetteinlagerung mit mittlerer Entzündung
- NASH Grad 3 Fetteinlagerung mit starker Entzündung.
- 2.2. Alkoholische Fettleberentzündung ( ASH = alkoholische Steatohepatitis )
- 2.1.Nicht alkoholische Fettleberentzündung ( NASH = Nicht alkoholische Steatohepatitis )
- 3. Nicht alimentäre Fettleber
- 4. Fettleberzirrhose
Wenn eine Entzündung der Leber nachzuweisen ist, so kann die Erkrankung fortschreiten bis zur Leberzirrhose. Das ist in ca. 10 % der Fälle so. Die NASH ist eine häufige Erkrankung. Ca. 25 % der erwachsenen westlichen Bevölkerung haben eine Fettleber. Wenn davon bis zu 10 % fortschreiten bis in eine Leberzirrhose, so besteht ein großes medizinisches Problem, dessen Dimensionen die Erkrankungsraten durch eine chronische Hepatitis leicht überschreiten. Die Ursache der NASH liegt vermutlich in unserer ungesunden Lebensweise. Sie ist assoziiert mit Übergewicht, Diabetes und mangelnder körperlicher Aktivität. Wahrscheinlich ist die NASH ein frühes Zeichen des metabolischen Syndromes, des Prädiabetes. Es gibt keine etablierten Therapieoptionen zur Behandlung der NASH. Die Diagnose kann nur histologisch durch eine Leberpunktion gestellt werden.
Diagnostik
Bearbeiten- Sonografie
- Laborwerte
- GGT, GPT, GOT, GLDH, AP, Bilirubin, CHE, etc.
- Biopsie
- MRT
Therapie
Bearbeiten- Reduktion der Kalorienzufuhr
- Steigerung des Kalorienverbrauches
- Alkoholverbot
- Ursodeoxycholsäure
Gewebe
BearbeitenHistologisch unterscheidet man die großtropfige (makrovesikuläre) und die kleintropfige (mikrovesikuläre) Leberzellverfettung sowie Übergangsformen.
Weblinks
BearbeitenZysten
BearbeitenDie Ursache der Leberzysten ist unklar. Die meisten Zysten der Leber sind harmlos und lassen sich leicht im Ultraschall erkennen und kontrollieren. Wenn es sehr viele Zysten sind muß man an eine polyzystische Degeneration denken.
Große Zyste mit Kapselspannungsschmerz oder Druck auf die umliegenden Organe kann man unter sonografischer Sicht abpunktieren.
Wenn die Zysten immer wieder nachlaufen ist eine Verödung mit 10-15%iges NaCl, 95%igem Äthanol oder 1%igem Äthoxysklerol möglich.
Die Verödung sollte man nur machen, wenn man sicher in der Zyste ist und eine Parenchymbrücke mit Sicherheitsabstand zur Leberoberfläche vorhanden ist.
Eine teure aber gut verträgliche Alternative zur Verödung ist Fibrinkleber, den man in die Zyste spritzt, nach dem man sie entleert hat.
Minimalanforderung an die Gerinnung sind: Quick >50%, PTT <50 s, Thrombozyten >50.000 Zellen/µl.
Bei sehr großen Zysten kann auch eine operative Entfernung durchgeführt werden.
Entzündungen der Leber (Hepatitis) Allgemein
BearbeitenAls Hepatitis (Plural: Hepatitiden; von griech. ἧπαρ: „Leber“) wird eine Entzündung der Leber bezeichnet, für die zahlreiche Ursachen angeführt werden können. Führt eine andere, zugrundeliegende Erkrankung zu dieser Leberentzündung, wird von einer sogenannten Begleithepatitis gesprochen.
Klinisch unterscheidet man nach dem Verlauf
- die akute von
- der chronischen Hepatitis ( länger als 6 Monate anhaltend).
Pathophysiologie
BearbeitenAm Beginn einer Hepatitis steht immer die Schädigung und Zerstörung der Leberzellen. Die Ursachen dieser Schädigung sind sehr vielfältig, so kann eine rein mechanische oder physikalische Beeinträchtigung vorliegen (Strahlungshepatitis, Prellung, Blutabflussstörung etc.), oder toxische Substanzen (Medikamente, Drogen, Gifte) und Krankheitserreger (Viren, Bakterien, Parasiten) können direkt die Leberzelle zerstören. Die verschiedenen Hepatitisformen unterscheiden sich bezüglich einer ursprünglichen Schädigung der Leberzellen prinzipiell nur in der Schwere und der Dauer. In der Folge der Schädigung und Entzündung bietet sich fast immer ein einheitliches Bild:
- Freisetzung von Entzündungsmediatoren (Zytokine), Einwanderung von Leukozyten und Makrophagen in das Lebergewebe: Entzündungszeichen im Körper: Leukozytose, Fieber, erhöhte Blutsenkungsreaktion, C-reaktives Protein (CRP)
- Beeinträchtigung oder Absterben der Leberzellen, Freisetzung von Proteinen und Enzymen aus abgestorbenen Leberzellen: Anstieg der Transaminasen („Leberenzyme“)
- Einschränkung der Stoffwechselfunktionen der Leber: Störung von Hämoglobin- und Gallensäure-Stoffwechsel mit Ansammlung von Bilirubin im Blut und daraus folgender Gelbsucht (Ikterus). Durch den gestörten Energiestoffwechsel (Glykogen) kann ein Schwächegefühl resultieren. Da die Synthese von Faktoren der Blutgerinnung vermindert ist, liegt eine erhöhte Blutungsneigung vor. Weiter ist die Entfernung von freiem Ammoniak aus der Blutbahn beeinträchtigt, was eine Enzephalopathie mit dem Endstadium eines Leberkomas verursacht.
- Sofern die Entzündung nicht folgenlos abheilt (Restitutio ad integrum), wird das untergegangene Lebergewebe durch Narbengewebe ersetzt: Fibrose der Leber, Leberzirrhose
Ursachen
BearbeitenDie häufigsten Ursachen einer Hepatitis sind Virusinfektionen und die Autoimmunhepatitis.
Infektiöse Ursachen
Bearbeiten- Die „klassischen“ Virushepatitiden:
- Hepatitis A
- Hepatitis B
- Hepatitis C
- Hepatitis D (nur in Verbindung mit Hepatitis B)
- Hepatitis E
- Hepatitis G/GB-C
- Hepatitis bei nicht-klassischen Hepatitisviren:
- Epstein-Barr-Virus (Pfeiffer-Drüsenfieber)
- Cytomegalievirus
- Mumpsvirus
- Rubellavirus (Röteln)
- Adenoviren, beim Hund auch als Hepatitis contagiosa canis (Hundehepatitis)
- Enteroviren/Coxsackieviren (Enterovirus-Hepatitis beim Neugeborenen)
- Herpes-simplex-Virus (bei Herpes-Sepsis)
- Varizella-Zoster-Virus (Windpocken, Gürtelrose)
- Bakterielle Erreger und Pilze:
- Parasitäre Erreger:
- Plasmodien (Malaria)
- Amöben
- Leishmanien (Leishmaniose)
- Toxoplasma gondii (Toxoplasmose)
- Echinokokken
- Leberegel
- Schistosoma (Pärchenegel) (Schistosomiasis/Bilharziose)
- Spulwurm
Toxische Hepatitis
Bearbeiten- Alkohol-toxische Hepatitis (Alkohol-Hepatitis)
- Medikamenten- und Drogen-induzierte Hepatitis: z. B. Diclofenac, Chlorpromazin, Isoniazid, Paracetamol, Methotrexat, Chelidonium
- Hepatitis bei Vergiftungen (Lösungsmittel, Pilzgifte: Aflatoxine)
Physikalische Ursachen
Bearbeiten- Strahlen-Hepatitis (nach Strahlentherapie)
- Posttraumatische Hepatitis (Leberquetschung, Kontusion)
Systemische Ursachen
BearbeitenExtrahepatische Ursachen
Bearbeiten- Entzündungen der Gallenwege (Cholangitis)
- Kardiale Hepatitis (Stauungshepatitis)
- Nicht-alkoholische Steatohepatitis (NASH, Fettleberhepatitis)
Angeborene Ursachen
Bearbeiten- Hämochromatose (Eisenspeicherkrankheit)
- α1-Antitrypsin-Mangel
- Morbus Wilson (Kupferspeicherkrankheit)
Literatur
Bearbeiten- Gert Frösner: Moderne Hepatitisdiagnostik. ISBN 3-932091-50-7
Weblinks
Bearbeiten- http://www.kompetenznetz-hepatitis.de/
- http://www.psic.info/HCV_Einleitung.htm
- Laborlexikon: Schema zur Hepatitis-Diagnostik
Fettleberhepatitis
Bearbeiten- ASH
- NASH
Hepatitis A
Bearbeiten
siehe Hepatitis_A
Hepatitis B
Bearbeitensiehe Hepatitis_B
Tabelle Hepatitis B infektiös oder nicht?
BearbeitenBefund | Bewertung | |||||
HBs-Ag | Anti-HBs-Ag | Anti-HBc | Anti-HBc-IgM | HBe | Anti-HBe | |
pos. | neg. | pos. | pos. | pos. | neg. | infektiös |
pos. | neg. | pos. | neg. | pos. | neg. | infektiös |
neg. | neg. | pos. | pos. | pos. | neg. | infektiös |
pos. | neg. | pos. | neg. | neg. | pos. | wahrscheinlich nicht infektiös |
neg. | pos. | pos. | neg. | neg. | pos. | immun, nicht infektiös |
neg. | neg. | pos. | neg. | neg. | neg. | immun, nicht infektiös |
neg. | pos. | neg. | neg. | neg. | neg. | immun, nicht infektiös |
neg. | neg. | neg. | neg. | neg. | neg. | kein Kontakt
oder Kontakt noch nicht nachweisbar |
Interpretation von Hepatitis B Laborwerten
BearbeitenBeispiel 0
BearbeitenHBsAntigen negativ AntiHBc negativ AntiHBs negativ
Keine Hepatitis B durchgemacht , keine Impfung
Beispiel 1
BearbeitenHBsAntigen negativ HBsAk > 1000+ IU/l HBcAk negativ
Konstellation wie nach einer Hepatitis B Schutzimpfung, guter Immunschutz vorhanden
- bei HbsAk-Werten >= 100 IU/l Auffrischimpfung 1 Dosis nach 10 Jahren
- bei HbsAk-Werten < 100 IU/l baldige erneute Impfung und Kontrolle des Impferfolges empfehlenswert
Beispiel 2
BearbeitenHBsAntigen negativ AntiHBc positiv AntiHBs positiv
Konstellation wie nach einer durchgemachten, ausgeheilten Hepatitis B, Immunschutz gegen Hepatitis wahrscheinlich ausreichend vorhanden
Hepatitis C
Bearbeitensiehe Hepatitis_C
Hepatitis C und Kaffee
Bearbeiten22.10.2009,
Bei Patienten die mindestens 3 Tassen Kaffee pro Tag trinken scheint die Hepatitis C leichter zu verlaufen.
Quelle: Neal Freedman vom amerikanischen Nationalen Krebsinstitut (NCI)
- November-Ausgabe 2009 Hepatology
Hepatitis D
Bearbeitensiehe Hepatitis_D
Autoimmune Hepatitis
BearbeitenDie Autoimmunhepatitis (AIH) ist eine seltene, akute oder chronisch-entzündliche Autoimmunkrankheit der Leber. Das eigene Immunsystem greift hierbei Leberzellen an, wodurch es zur Leberentzündung kommt.
Vorkommen und Ursache
BearbeitenDie Krankheit befällt Frauen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren viermal häufiger als Männer.
männlich : weiblich 1: 4
Alle Lebensalter sind betroffen, am häufigsten das Alter 50 - 70
Prävalenz n/10000 Alter --------------------------- 20 < 20 20 20 - 29 15 30 - 39 25 40 - 49 38 50 - 59 36 60 - 69 5 70 - 79
J Hepatology 2006 , 45: Seite 575 - 583
Sie kann möglicherweise durch andere Erkrankungen ausgelöst werden. Als Auslöser der Autoimmunhepatitis werden Umwelttoxine, bakterielle Antigene (z. B. Salmonellen-Antigene) und Viren diskutiert, wie z. B. die Viren der Hepatitis A, B, C und D oder auch Masern- und Herpesviren, die zwar als Auslöser der Krankheit in Frage kommen, in der Phase der Autoimmunhepatitis aber nicht nachweisbar sind. Außerdem vermutet man als Auslöser die Antibabypille (z.B. Diane 35).
Diagnose
BearbeitenPrognostisch entscheidend für die AIH ist eine schnelle Diagnostik zur frühzeitigen Einleitung einer immunsuppressiven Therapie.
Laborchemisch zeichnet sich die Krankheit durch Transaminasenerhöhung und durch einen Anstieg der Gammaglobuline, besonders von Immunglobulin G (IgG) aus.
Charakteristisch ist das Vorkommen von Antikörpern, wie Antikörper gegen Zellkerne (ANA), glatte Muskelfasern (SMA), Mikrosomen von Leber- und Nierenzellen (LKM) oder ein lösliches Leberprotein (SLA). Diese Antikörper finden sich gelegentlich auch bei anderen Krankheiten. Sie sind nicht für die Pathogenese der chronischen Autoimmunhepatitis verantwortlich, stellen aber für die Diagnose führende serologische Marker der Krankheit dar. Aufgrund verschiedener Antikörperspektren unterscheidet man heute drei Hepatitistypen, zwischen denen es allerdings Überlappungen gibt, die Behandlung der drei Typen unterscheidet sich nicht.
Hauptkriterien
Bearbeiten- Hypergammaglobulinaemie mit fast ausschließlicher IgG-Erhöhung (IgA und IgM normal)
- Autoantikörper
- ANA (antinucleäre Antikörper)
- SMA (AK gegen glatte Muksulatur)
- SLA (AK g. lösliches Leberantigen)
- LKM-1 (AK gegen mikrosomales Antigen in Leber und Niere)
- AMA (AK g. Mitochondrien)
- Anti-LP (AK gegen Leber- und Pancreas-Antigen)
- Asialoglycoprotein-Rezeptor-AK
- HLA-A1, -B8, -DR3, -DR4
- Histologie
- Chronische Hepatitis
- Negative Hepatitis-B- und -C-Serologie
- negative Alkoholanamnese
Nebenkriterien
Bearbeiten- weibliches Geschlecht
- Alter 16 - 40 Jahre
- assoziierte Autoimmunerkrankungen
- wie Vaskulitis, Thyreoiditis, Siccasyndrom
- wie Arthralgien, Leberhautzeichen, Ikterus
Bewertung der AutoAK
BearbeitenAm häufigsten finden sich ANA (50 %) und/oder SMA (60 %). Treten beide Antikörper gleichzeitig und in hohen Titern auf, spricht dies für eine autoimmune Hepatitis.
Bei Antikörper-negativen Fällen spricht ein Fehlen von Asialoglycoprotein-Rezeptor-AK gegen eine AIH.
Von hoher diagnostischer Bedeutung sind die SLA-AK, die fast ausschließlich bei Patienten mit AIH (Häufigkeit dort: 25 - 30 %) auftreten und häufig die einzig nachweisbaren Autoantikörper sind.
Bei jungen Patienten kommt besondere Aufmerksamkeit den LKM-AK zu.
AIH Score
BearbeitenMan kann zur Diagnose der AIH einen Score berechnen, der die Präzisierung der Diagnose erlaubt: Dazu braucht man folgende Parameter:
Geschlecht weiblich +2 männlich 0 Ratio aP (xN):AST(xN; oder ALT) >3 -2 1.5-3 0 <1.5 +2
IgG über Normwert > 2 x +3 1.5-2 x +2 1-1.5 x +1 <1 0 ANA-, ASMA- od. LKM1-Titer >1:80 +3 (bei Erwachsenen) 1:80 +2 1:40 +1 <1:40 0 AMA Positiv -4 Negativ 0 Marker e. viralen Hepatitis Positiv -3 Negativ +3 Anamnese für hepatotoxische Medik. Ja -4 Nein +1 Alkoholkonsum <25 g/d +2 25-60 g/d 0 > 60g/d -2 Andere Autoimmunerkrankungen Ja +1 Immunologie HLA-DR3 od. –DR4 +1 Andere Autoantikörper +2 Histologie Mottenfraß-/Brückennekrosen +3 Deutliche Plasmazellinfiltration +1 Rosettenbildung +1 Keine dieser Veränderungen -5 Gallenwegsveränderungen -3 Andere Veränderungen -3 Ansprechen auf Therapie Komplett +2 Kein Ansprechen -2 Rückfall +3
Score vor Therapie Diagnose gesichert > 15 Diagnose wahrscheinlich 10-15 Score nach Therapie Diagnose gesichert > 17 Diagnose wahrscheinlich 12-17
Alkalische Phosphatase (AP) U/l ASAT (GOT) bzw. ALAT (GPT) U/l Seropositivität für andere mit AIH assoziierte Autoantikörper (pANCA, anti-SLA, anti-ASGPR, anti-LP) Virushepatitis: (IgM anti-HAV, HBsAg, IgM anti-HBc, anti-HCV and HCV-RNA)
Formen
BearbeitenTyp I (am häufigsten)
Bearbeiten- ANA (50 bis 80 %),
- ASMA (50 bis 70 %),
- AMA (niedrigtitrig <1:160) 20 %,
- weiblich:männlich = 8:1,
- hohes Gamma-Globulin (IgG) 1,5-fach der oberen Normgrenze,
- begleitende Autoimmunerkrankungen (Thyreoiditis, Basedow, Coombs-pos. hämolytische Anämie, perniziöse Anämie, Colitis ulcerosa) in bis zu 50 %,
- Zirrhose in 45 % der Fälle.
Typ II (seltener)
BearbeitenAnti-LKM-1-Antikörper, keine ANA, keine ASMA, typischerweise junge Mädchen (Beginn in 70 bis 80 % der Fälle im Alter von 2 bis 14 Jahren, bei Erwachsenen in 20 bis 30 %), in 40 % der Fälle auch andere immunologische Erkrankungen; akuter Beginn und rasche Progredienz zur Zirrhose möglich. Zirrhose in 82 % der Fälle.
Typ III
BearbeitenUmstritten, ob eigener Subtyp oder Variante von Typ I; niedrigtitrige Anti-LKM, reagieren gut auf Immunsuppression; Anti-LKM-1 wird vielfach als Epiphänomen betrachtet; Typ IIb ist vielleicht keine eigene Autoimmunerkrankung. Zirrhose in 75 % der Fälle.
Tabellen
BearbeitenTabelle 1 Verteilungsmuster
BearbeitenAutoantikörper | ANA | SMA | SLA | LKM | pANCA | AMA |
---|---|---|---|---|---|---|
Autoimmunhepatitis Typ I (lupoide Hepatitis) | 100% | 60-90% | Ø | Ø | Ø | Ø |
Autoimmunhepatitis Typ II (LKM-positive Hepatitis) | Ø | 100% | ||||
Autoimmunhepatitis Typ III (SLA-positive Hepatitis) | Ø | 100% | Ø | |||
primär biliäre Zirrhose (PBC) | <10% | 10% | Ø | Ø | <10% | 95% |
primär sklerosierende Cholangitis | 5% | <10% | Ø | Ø | 80% | Ø |
Typ II bei chronischer Hepatitis C | 5% | 5% | Ø | 100% | Ø | Ø |
Tabelle 2 Erläuterungen der Abkürzungen
BearbeitenSynonyme:
Abk. | englisch | deutsch |
---|---|---|
SMA | smooth muscle antibody | Antikörper gegen glatte Muskulatur |
SLA | soluble liver antigen | lösliches Leberantigen |
LKM | liver kidney microsome | Antikörper gegen endoplasmatisches Retikulum (Mikrosomen) der Leber und Niere |
pANCA | perinuclear staining pattern of anti-neutrophil cytoplasmatic antibodies | antineutrophile cytoplasmatische Antikörper mit perinukleärem Muster |
AMA | anti mitochondrial antibody | antimitochondriale Antikörper |
ANA | anti nuclear antibody | antinukleäre Antikörper |
Indikation zur Therapie
Bearbeiten- Transaminasen > 10 * Normalwert
- Transaminasen > 5 * Normalwert und Immunglobuline > 2* Normalwert
- Histologischer Nachweis einer periportalen Hepatitis, Brücken- und Mottenfraßnekrosen
- alle Kinder mit nachgewiesener AIH unabhängig von der Höhe der Transaminasen.
Restliche Patienten individuell entscheiden. Eine manifeste LeberZi ist keine Kontraindikation gegen die Therapie.
Therapie
BearbeitenMögliche Behandlungsmaßnahmen sind:
- Cortisontherapie in möglichst niedriger Dosis z. B. mit Predniso(lo)n
- Azathioprin (Immunsuppressivum); häufig in Verbindung mit Prednison (Kortison) bzw. als Erhaltungstherapie
- Off-Label-Use bzw. nur in Studien: Budenosid, Cyclosporin, Mycophenolat-Mofetil und andere Immunsuppressiva
Therapie der Autoimmunhepatitis im akuten Schub ----------------------------------------------- 1. Woche Prednison/Prednisolon 60 mg tgl. 2. Woche Prednison/Prednisolon 40 mg tgl. 3. Woche Prednison/Prednisolon 30 mg tgl. Erhaltungstherapie Prednison/Prednisolon 20 mg tgl.
Bei Remission Azathioprin hinzugeben, zunächst Azathioprin 50 mg tgl., dann Azathioprin 100 mg tgl. Gleichzeitig Prednison/Prednisolon abbauen in 5 mg und 2 mg- Schritten bis auf 10 oder 8 mg zur Erhaltungstherapie
oder: 1. Woche Prednison/Prednisolon 30 mg tgl. + Azathioprin 50 mg tgl. 2. Woche Prednison/Prednisolon 20 mg tgl. + Azathioprin 50 mg tgl. 3. Woche Prednison/Prednisolon 15 mg tgl. + Azathioprin 50 mg tgl. Erhaltungstherapie Prednison/Prednisolon bis 10 mg tgl. + Azathioprin 50-100 mg tgl.
- Zieldosis 150 mg
- Beginn mit 50 mg
- Erhöhung um 50 mg alle 2 Wochen
Alternativen bei therapierefraktärer AIH
- Ciclosporin
- Tacrolimus
- Cellcept
LeberTX
Ergebnisse
BearbeitenKomplette Remission 91 % inkomplette Rem. 7 % keine Remission 2 %
Prognose und Verlauf
BearbeitenVor Einführung der Cortisonbehandlung betrug die 5- Jahres- Überlebensrate nur 50 %, in den 1970er Jahren stieg sie auf 70 - 80 %. Mittlerweile entspricht die Überlebensrate bei leitliniengerechter Behandlung weitgehend der der Normalpopulation.
Literatur
Bearbeiten- Czaja AJ et al. Dig Dis Sci 2002; 47: 2139-2150
- Peters MG. Immunol Cell Biol 2002; 80: 113-116
- Vergani D et al. Clin Liver Dis 2002; 6: 439-449
- Eur J Gastroenterol Hepatol. 2008 Jan;20(1):79-82
- Review: Eur J Intern Med 2002; 13: 293-303
- A Case of Autoimmune Hepatitis Treated with Rituximab Barth, E. ; Clawson, J. Case Rep Gastroenterol 2010;4:502-509 (DOI:10.1159/000322693)
Weblinks
Bearbeiten- Onlinerechner des AIH-Scores
- Leberambulanz Universität Mainz
- Klinikum der Johannes Gutenberg-Universität Mainz - Autoimmune Lebererkrankungen
- Artikel auf www.autoimmun.org
- www.dgvs.de Leitlinien der DGVS, u. a. zur Diagnose und Therapie der Autoimmunhepatitis
- Englischsprachiges Forum zur AIH
Klassifikation der Leberfunktion bei Leberzirrhose
BearbeitenDer Child-Pugh score
Parameter | A = 1 Punkt |
B = 2 Punkte |
C = 3 Punkte |
Albumin (g/dl) | > 3,5 |
2,8 - 3,5 |
< 2,8 |
Bilirubin (mM/l) | < 35 |
35 - 50 |
> 50 |
Prothrombinzeit (%) = Quick | > 70 |
40 - 70 |
< 40 |
Aszites | keiner |
kontrolliert |
gespannt |
Enzephalopathie | keine |
Grad 1 - 2 |
Grad 3 - 4 |
Befund 1 Punkt 2 Punkte 3 Punkte -------------------------------------------- Quick (%) >70 70-40 <40 Albumin (g/dl) >3,5 3,5-2,8 <2,8 Bilirubin (mg/dl)<2 2-3 >3 Aszites nicht,gering mäßig, therapierbar massiv, therapierefraktär Enzephalopathie (Grad) 0 I-II III-IV
Bewertung --------- bis 7 Punkte: Grad A, gute Leberfunktion (Child A) 8-10 Punkte: Grad B, mäßige Leberfunktion (Child B) > 11 Punkte: Grad C, geringe Leberfunktion (Child C)
Frage Was heißt pbc ?
PBC (µmol/l) <70 70-170 >170 PBC (mg/dl) <4 4-10 >10
Referenz : Pugh, R.N.H. et al., (1973), Brit. J. Surg., Vol. 60, No. 8, 646 -648))
Hepatorenales Syndrom
BearbeitenICD = K76.7 = Hepatorenales Syndrom
Das Hepatorenale Syndrom (HRS) ist eine fortschreitende und irreversible Abnahme der glomerulären Filtrationsrate mit der Folge eines oligurischen Nierenversagens bei Patienten mit Leberzirrhose oder fulminanter Hepatitis bei fehlenden Hinweisen auf andere Ursachen einer Niereninsuffizienz (Ausschlussdiagnose). Durch die Ausschüttung von vasoaktiven (=gefässerweiternden/-verengenden) Substanzen kommt es dabei zu einer Verschlechterung der Nierendurchblutung.
Symptome
BearbeitenDie Klinik äussert sich durch Zeichen der dekompensierten Leberzirrhose. Dazu gehören Aszites, Ödeme, Ikterus und hepatische Enzephalopathie.
Bei Typ 1 findet sich eine rasch fortschreitende Verschlechterung der Nierenfunktion mit Anstieg des Serumkreatinins auf >2,5mg/dl. Nahezu alle Patienten sterben ohne Lebertransplantation innerhalb weniger Wochen. Bei Typ 2 ist die Nierenfunktion eingeschränkt, aber stabil. Auslösende Faktoren sind u. a. gastrointestinale Blutungen, forcierte Diuretikatherapie, nephrotoxische Medikamente (z. B. nichtsteroidale Antirheumatika), Laktuloseüberdosierung, Parazentese ohne Plasmavolumenexpansion.
Diagnostik
BearbeitenDie Diagnose des hepatorenalen Syndrom beruht auf dem Ausschluss anderer Ursachen des Nierenversagens und richtet sich (beim Vorliegen einer dekompensierten Leberzirrhose plus Verschlechterung der Nierenfunktion) nach folgenden Kriterien: Serum-Kreatinin >1,5mg/dl oder Kreatinin-Clearance <40ml/min ; keine Schocksymptomatik, bakterielle Infektionen, Flüssigkeitsverluste oder vorhergehende Behandlung mit nephrotoxischen Medikamenten ; keine dauerhafte Verbesserung der Nierenfunktion nach Absetzen der diuretischen Medikamente und Plasmavolumenexpansion ; Proteinurie <500mg/d ; Ausschluss einer obstruktiven Uropathie mittels Sonographie
Therapie
BearbeitenTherapeutisch müssen die auslösenden Faktoren beseitigt werden. Zudem wird der Säure-Basen-Haushalt korrigiert, eine Anämie durch Transfusionen ausgeglichen, Albumin intravenös verabreicht sowie nephrotoxische Substanzen gemieden. Unter Umständen kommt der Einsatz von Nierenersatzverfahren in Frage, bei schweren Gewebsschäden eine Transplantation. Die Lebertransplantation ist die einzige definitive Therapieoption.
Die Prognose des HRS ist schlecht. Die Überlebenszeit beim Typ 1 beträgt ohne Therapie in der Regel unter einem Monat, bei Typ 2 liegt die Überlebenswahrscheinlichkeit bei etwa 20 % nach zwei Jahren.
Literatur
Bearbeiten- Wolf, Gunter; Schrenck, Tammo von: Das hepatorenale Syndrom: Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie. Deutsches Ärzteblatt 97, Ausgabe 43 vom 27.10.2000, Seite A-2858
- Wadei HM et al.: Hepatorenal Syndrome: Pathophysiology and Management. Clin J Am Soc Nephrol 1: 1066-1079, 2006 PMID 17699328
- Gerd Herold, "Innere Medizin", Auflage 2008, S. 513-514
Gutartige Lebertumoren
Bearbeiten- Leberhämangiom
- Leberadenom
- Fokal noduläre Hyperplasie
Differentialdiagnose:
- Leberabszeß
- Echinokokkus
- Lebermetastase
- fokale Leberverfettung
- fokale Leberentfettung
Lebermetastasen
BearbeitenLeberkrebs
BearbeitenLeberkrebs , also ein bösartiger Tumor der direkt von der Leber ausgeht, ist selten. Er ist immer abzugrenzen von gutartigen Lebertumoren und Lebermetastasen , die sich ausgehend von einem Krebs an anderer Lokalisation im Körper sekundär in der Leber festgesetzt haben. Meist entsteht Leberkrebs auf dem Boden einer langjährigen Vorschädigung der Leber wie einer Leberzirrhose. Risikofaktoren für das Auftreten von Leberkrebs sind
- das Vorhandenensein einer Leberzirrhose
- eine chron. HBV- und HCV-Infektion
- eine chronische langjährige Fettleberhepatitis
- die Exposition mit Giftstoffen wie Vinylchlorid, Arsen, Aflatoxine ( Schimmelpilzgiften) und Nitrosaminen.
Die häufigste Art des Leberkrebses ist das primäre Leberzellkarzinom. Es wird auch Hepatozelluläreskarzinom genannt und mit HCC abgekürzt. In den westeuropäischen Ländern ist diese Tumorform eher selten, in Südostasien ist sie eine der häufigsten Krebsarten, da dort die chronische Hepatitis viel stärker verbreitet ist.
Leberzellkrebs (HCC)
Bearbeiten- ICD 10 Code = C22.0
- Fachbezeichnung Carcinoma hepatocellulare
- Englische Bezeichnung Hepatocellular carcinoma
Das Leberzellkarzinom (wissenschaftlich korrekt: Hepatozelluläres Karzinom bzw. Carcinoma hepatocellulare) ist eine bösartige Krebserkrankung, die sich direkt aus den Leberzellen entwickelt. Meist geht dem eine chronische Schädigung der Leberzellen voraus. Es wird mit HCC abgekürzt. Es sollte nicht mit Lebermetastasen verwechselt werden.
Epidemiologie
BearbeitenDas Hepatozelluläre Karzinom ist weltweit einer der häufigsten bösartigen Tumoren. Etwa 6 % aller Krebserkrankungen beim Mann und circa 3 % bei der Frau sind Leberzellkarzinome.
Dabei zeigen sich allerdings ausgeprägte geografische Unterschiede. In allen Ländern, in denen die Hepatitis B sehr häufig auftritt, ist auch das Hepatozelluläre Karzinom häufig zu finden. Das trifft insbesondere für Asien und Afrika zu. In Europa ist es hingegen eher selten und entwickelt sich meist auf dem Boden einer Leberzirrhose.
Die Todesfälle aufgrund von Leberkrebs haben sich in Deutschland seit den 70er Jahren mehr als verdoppelt. Etwa 80.000 Menschen starben demnach allein im Jahr 2007 an dieser Krebsform. ( Stimmt diese Aussage ? Bezieht sie sich nur auf das HCC oder auch auf Lebermetastasen ?)
Ätiologie und Risikofaktoren
BearbeitenRisikofaktoren für das HCC sind:
- chronische virale Hepatitis
- alkoholische Leberzirrhose
- Hämochromatose (in Kombination mit einer Leberzirrhose ist das Risiko, ein Hepatozelluläres Karzinom zu entwickeln, um das 219fache erhöht)
- Alpha1-Antitrypsinmangel
- Mykotoxine wie zum Beispiel das Aflatoxin B1 (Aspergillus flavus)
Pathologie
BearbeitenMakroskopisch erscheinen Leberzellkarzinome als knotige oder infiltrative Tumore. Der knotige Typus kann einzeln (solitär) oder ausgesäht in vielen kleinen Tumornestern (multipel) vorliegen. Die Tumorknoten sind rundlich bis oval, grau oder - wenn der Krebs Galle produziert - auch grünlich gefärbt. Der diffuse Typ ist wenig umschrieben und penetriert oft auch Blutgefäße oder Gallenwege.
Im mikroskopischen Bild sind vier zytoarchitektonische und zytologische Muster des Leberzellkarzinoms unterscheidbar: fibrolamellärer, pseudoglandulärer (adenoider), pleomorpher (mit Riesenzellen) and klarzelliger Typ. In hochdifferenzierten Karzinomen gleichen die Tumorzellen weitgehend den gesunden Hepatozyten und bilden eine fast normale Zytoarchitektur mit Trabekeln. Sie enthalten oft Galletröpfchen im Zytoplasma. Stärker entdifferenzierte Formen weisen Zellen mit großen Formunterschieden (Pleomorphie) und Riesenzellen auf. Im Inneren der Tumormasse kann es zu Nekrosen kommen, da die Blutversorgung dort unzureichend wird.
Diagnostik und Therapie
BearbeitenFür die Diagnostik des HCC sind Sonografie (auch mit Kontrastmittel), die Computertomographie und wegen seiner ausgeprägten Hypervaskularisation auch die Angiografie geeignet.
Das Alpha-Fetoprotein (Alpha-1-Fetoprotein) ist ein brauchbarer Tumormarker für das HCC. Bei Gesunden liegt die Konzentration des Alpha-1-Fetoproteins zwischen 0,1 und 5,8 ng/ml. Bei etwa 50 bis 90 % der HCC-Patienten ist der Alpha-1-Fetoprotein-Spiegel im Blut erhöht.
Da die meisten HCC oft erst spät entdeckt werden und die oft zugrunde liegenden Leberzirrhose die therapeutischen Möglichkeiten limitiert, ist die Behandlung der Erkrankung nach wie vor schwierig und die Prognose ungünstig.
Literatur
Bearbeiten- Abelev GI, Embryonal serum alpha-globulin in cancer patients: diagnostic value. Int J Cancer 2, 551 - 558 (1967)
- Spangenberg HC, Zuber-Jerger I, Mohr L, Thimme R, Blum HE. Diagnosis and treatment of hepatocellular carcinoma.Dtsch Med Wochenschr. 2004 Feb 20;129(8):368-72. Review.
Seltene Leber-Krankheiten
BearbeitenMorbus Wilson (Kupferspeicherkrankheit)
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Ala A, Walker AP, Ashkan K, Dooley JS, Schilsky ML.
- Wilson's disease.
- Lancet. 2007 Feb 3;369(9559):397-408. Review.
Porphyrie
BearbeitenPrimär Biliäre Zirrhose
BearbeitenEchinokokkus der Leber
BearbeitenEchinokokkus ist eine Bandwurmart die als Fehlzwischenwirt den Menschen befallen kann. Die Bandwürmer siedeln sich dabei nicht nur im Darm sondern auch in Leber und Lunge an. Es gibt zwei verschiedene Formen:
- der Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis)
- der Dreigliedrige Hundebandwurm (Echinococcus granulosus).
Fallbericht Echinokokkus
BearbeitenAmöbenabszeß der Leber
BearbeitenSchistosomiasis
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Gryseels B, Polman K, Clerinx J, Kestens L. Related Articles, Links
- Human schistosomiasis.
- Lancet. 2006 Sep 23;368(9541):1106-18. Review.
- PMID: 16997665