Verb, Pl. Verben; lat.: verbum, Pl. verba; dt.: Zeitwort, Tätigkeitswort („Tuwort“)

Herkunft des Wortes:

verbum = „Wort, Ausdruck, Zeitwort (als grammatischer Begriff)“

Bedeutung des Wortes:

Innerhalb eines Satzes wird mit den Verben beschrieben, was getan wird oder was für ein Zustand herrscht (vgl. Prädikat). Dabei wird es entweder allein als so genanntes Vollverb benutzt oder das Hilfswort esse = „sein“ mit einem Adjektiv oder Partizip. Verben werden konjugiert.

Es gibt folgende Aufteilung der Verben:

je nach Bedeutung:

  • Tätigkeitsverben (z.B. ponere = „stellen, legen, setzen“; ridere = „lachen“)
  • Bewegungsverben (z.B. ire = „gehen“; volare = „fliegen“)
  • Veränderungsverben (z.B. frangere = „brechen“; crescere = „wachsen“)
  • Zustandsverben (z.B. sedere = „sitzen“)

je nach Verwendung:

  • Vollverb (z.B. discere = „lernen“; vehere = „fahren“)
  • Modalverb (zusätzlich zum Vollverb: Modalverben geben den Umstand, also die Art und Weise an: „können“, „dürfen“, „müssen“ usw.)
  • Hilfsverb (Hilfsverben werden für die Bildung der Formen benötigt: esse = „sein“, im Deutschen zusätzlich: „haben“ und „werden“)

Bsp.: dicere potui = „ich habe sprechen gekonnt“, besser: „ich habe sprechen können“

Erläuterung zum Bsp.: im Lateinischen ist dicere ein Vollverb, das durch das Modalverb potui (Perfekt von posse) näher bestimmt wird. Im Deutschen ist das komplizierter: das Vollverb „sprechen“ wird durch das Modalverb „können“ eingeschränkt, und weil „können“ im Perfekt steht, erhält es noch das Hilfsverb „haben“.

Es gibt eine ganze Reihe weiterer Begriffe, um Gruppen von Verben anzusprechen:

  • Verba cogitandi (Verben des Denkens) wie putare („glauben“), cogitare („denken“), scire („wissen“) usw.
  • Verba dicendi (Verben des Mitteilens) wie narrare („erzählen“), scribere („schreiben“) usw.
  • Verba sentiendi (Verben des Wahrnehmens) wie videre („sehen“), audire („hören“) usw.
  • Verba timendi (Verben des Fürchtens) wie timere („fürchten, sich fürchten“) und metuere („besorgt sein, befürchten“) usw.