Wie gehe ich vor, wenn ich Japanisch lernen will? Bearbeiten

Verschiedene Lernmethoden Bearbeiten

Für den Anfänger ist es entscheidend, welchen Zugang zur japanischen Sprache er in erster Linie anstrebt. Im ersten Schritt kann Japanisch mit Augenmerk auf die gesprochene Sprache gelegt werden. Dies ist jedoch nur sinnvoll, wenn ausschließlich Interesse an Alltagskommunikation besteht.

Auf jeden Fall sollten die japanischen Silbenschriften gelernt werden. Lehrbücher mit lateinischer Umschrift sind nicht empfehlenswert, da sie die notwendige Auseinandersetzung mit der Schrift zu lange verzögern.

Wer das Japanische ernsthaft lernen möchte, sollte von Beginn an die (chinesische) Schrift mit einbeziehen, auch wenn dies den Lernfortschritt zunächst stark bremst. Das Sprachniveau, ein Buch oder eine Zeitung lesen zu können, erfordert die Beherrschung der 2000 allgemein gebräuchlichen Kanji und ein Vokabular, das sich wegen der fehlenden Sprachverwandtschaft nicht so einfach erschließen lässt, wie das für einen Deutschen beim Erlernen des Englischen möglich ist. Im Gegensatz zu europäischen Sprachen benötigt ein erwachsener Schüler relativ lange, um zu einer anspruchsvollen Kommunikation fähig zu sein.

Es ist zu empfehlen, den Zugang zur Schrift NICHT in kleinen Schritten zu suchen. Die Erfahrung zeigt, dass die benötigten Kanji und der Wortschatz nur bei täglichem Lernen (mind. ca 1h) in überschaubarem Zeitraum (2-3 Jahre) zu bewältigen sind.

Was ist besonders schwierig? Bearbeiten

Japanisch ist eine nicht-indoeuropäische Sprache und sie wird mit einer eigenen Schrift geschrieben.

Lernt ein Deutscher z.B. Englisch, Französisch oder auch Russisch, so handelt es sich dabei um Sprachen, die mit dem Deutschen verwandt sind: Es gibt sehr, sehr viele Wörter in diesen Sprachen, die ein gebildeter Europäer erkennt. Zum Beispiel ist ein großer Teil des Vokabulars moderner europäischer Sprachen aus dem Lateinischen und Griechischen abgeleitet.

Im Japanischen müssen alle Wörter neu gelernt werden, bis auf die (vergleichweise wenigen) Wörter, die aus Sprachen wie Englisch und Deutsch übernommen wurden. Der größte Teil des japanischen Wortschatzes ist aus dem Chinesischen, und damit der chinesischen Schrift abgeleitet. Die Wortschatzarbeit stellt damit die größte Herausforderung dar. Diese Wortschatzarbeit kann nicht geleistet werden, wenn man nicht auch die (chinesische) Schrift lernt.

Die Behauptung, dass die japanische Schrift besonders schwierig sei, relativiert sich damit. Wer von sich behaupten kann, 10 Kanji zu beherrschen, hat in Wirklichkeit 30 bis 70 Wörter gelernt.

Im japanischen Schulkurrikulum ist für einen Schüler das Lernen von ca. 2000 Kanji (chinesische Schriftzeichen) in neun Schuljahren vorgesehen. Ein europäischer Schüler des Japanischen muss dies in 2-3 Jahren bewältigen. Diesen Nachteil haben Chinesen oder Koreaner, die Japanisch lernen, nicht.

Damit bietet das Erlernen der Kanji aber auch Vorteile für den Spracherwerb. Je mehr Kanji man gelernt hat, desto leichter fällt einem der Erwerb eines passiven Wortschatzes auch im Japanischen.

Was sind schwierige Zeichen und was sind schwierige Wörter? Bearbeiten

Für den Anfänger richtet sich der Schwierigkeitsgrad eines Wortes nach der Silbenzahl und nach der Strichzahl eines Kanjis. Beim Erlernen der Kanji sollten die Kun-yomi zuerst gelernt werden, weil es nicht so viele gleichlautende Wörter gibt.