Japanisch/ Hauptkonsonanten

zurück


Die Aussprache des Japanischen stellt für Deutsche keine besondere Schwierigkeit dar. Nur die Tatsache, dass die Umschriften des Japanischen sich ursprünglich aus Englischen und Portugiesischen Schreibgewohnheiten entwickelt haben, führt häufig zu Missverständnissen und Fehlern.


Konsonanten (Mitlaute) Bearbeiten

Das heutige Japanisch hat 9 Haupt-Konsonanten. In der alphabetischen Reihenfolge des Japanischen lauten sie wie folgt und werden auch so in allen lateinischen Umschriften geschrieben:

k s t n h m y r w

Deutsche müssen sich merken: s wird immer scharf, also wie ß ausgesprochen. Das y wird immer wie in Yacht ausgesprochen. Das r ist ein Zungenschlag, wird also wie das einfache spanische r ausgesprochen, nie wie im Deutschen oder Französischen oder Englischen. Das w wird wie im Englischen, also wie kurzes u ausgesprochen.

S und t verändern ihre Aussprache vor i und u. Im folgenden werden daher alle mit den 9 Hauptkonsonanten gebildete Silben erläutert.


ka ki ku ke ko wie:

Kasse Kind Kunst Kette Kost

s wird stimmlos wie ss oder ß ausgesprochen, also wie in Ka'sse Maß, auch wenn es am Anfang eines Wortes oder zwischen zwei Vokalen steht. Vor i wird es wie sch ausgesprochen.

Schreibung: sa si su se so

Aussprache: ßa schi ßu ße ßo

wie in: Kassakurs Schickimicki Blessur Essäy Grossomodo (da im deutschen ss und ß fast nie vor einem Vokal vorkommen sind die Beispiele alle Fremdwörter)

t wird wie im Deutschen ausgesprochen, verändert sich aber vor i wie tsch, vor u wie ts (oder tz).

Schreibung: ta ti tu te to

Aussprache: ta tschi tsu te to

wie in: Tasche, Tschibo, Zucker, Text, toll

Verschiedene Umschriften: Die Veränderungen gewisser Konsonanten sind eine Ursache dafür, dass es gelegentlich Streit gibt, welches die richtige Umschrift ist. Die Antwort lautet: Keine Umschrift ist "richtig", denn alle Umschriften sind Hilfskonstrukte. '"Richtig" ist nur die originale japanische Schreibung mit Kana. Aber durchgesetzt haben sich:

Hepburnumschrift:

sa shi su se so

ta chi tsu te to

Das heißt, die Hepburn-Umschrift versucht die unterschiedlichen Aussprachen in englischen Schreibweisen darzustellen. Deutsche müssen sich merken, dass das chi wie tschi zu sprechen ist. Die modifizierte Hepburn-Umschrift nach Kenkyusha wird in den meisten Lexika verwendet.

Kunrei:

sa si su se so

ta ti tu te to

Diese Umschrift macht keinen Unterschied für die verschiedenen Allophone. Für Japaner ist diese Umschrift leichter zu lernen. Weil die Kunrei-Umschrift das japanische Regelsystem besser darstellt, gibt es mittlerweile auch schon viele für Ausländer bestimmte Lexika mit dieser Umschrift.Tatsächlich verwenden Japaner beide Umschriften durcheinander.

n wie im Deutschen

na ni nu ne no

Nacken Nickerchen Null nett Nocke

Silbisches n'

N kann wie eine ganze Silbe gesprochen werden. Dafür gibt es im Japanischen ein eigenes Zeichen. Es wird heutzutage in allen Umschriften mit n oder n' wiedergeben. Die tatsächliche Aussprache passt sich jedoch dem folgenden Konsonanten an:

Schreibung: Kanda (Stadtteil von Toukyou)

Aussprache: Kannda

Schreibung: Kanpai ("Prost")

Aussprache: Kammpai

Schreibung: Kanka

Aussprache Kangka

Schreibung: Kinshi

Aussprache: Kingshi

Schreibung: Kan'i

Aussprache: Kang' i

H genauso wie im Deutschen:

ha hi hu he ho

Hacke Himmel Hummel Hecke Hocke

Wenn das i und u geflüstert oder "verschluckt" werden, dann spricht sich hi wie ch in ich oder Deich. Das hu wird gepustet, das heißt, die beiden Lippen werden zusammengepresst. In manchen Umschriften wird deshalb statt hu fu geschrieben. Das f darf aber nicht mit den unteren Schneidezähnen an der Oberlippe gesprochen werden sondern, es bleibt ein H.

Hepburn-Umschrift:

ha hi fu he ho

Kunrei-Umschrift:

ha hi hu he ho

Das H hat sich im Japanischen aus Altjapanischem P über PH PF und F(bilabial) zu H entwickelt. In Umschriften, die älteres Japanisch darstellen wird daher oft anstelle von

ha hi hu he ho stattdessen

fa fi fu fe fo geschrieben.

M wie im Deutschen:

ma mi mu me mo

Masse Minute Mutter Messer Motte

y ist immer Konsonant und wird wie J in Jagd, Jugend oder Jochen ausgesprochen. Vor i und e kommt dieser Konsonant nicht vor.

ya yu yo

Jacke Jucken Joppe

r der einzige wirklich schwierige Konsonant.

Er ist ein einfacher Zungenschlag an den Zahndamm (alveolarer Flap). R wird nicht wie im Deutschen oder Französischen (Uvularer Reibelaut), nicht wie Englischen (retroflexer Curl), nicht wie im Schottischen, Norddeutschen, oder Italienischen (gerollter Trill, mehrfacher alveolarer Zungenschlag), nicht wie das Spanische doppel rr (geriebener Trill), sondern wie ein einfaches Spanisches r (einfacher alveolarer Zungenschlag) ausgesprochen. Wer das Italienische R beherrscht, hat es so gut wie geschafft. Das Japanische R ist insbesondere auch kein L.

Das Wort ARARE bedeutet eine Art Graupelschauer. Übe ADADE , ALALE, oder ADLADLE oder noch besser ADADADA ALALALA oder ADLADLADLA solange, bis deine Zunge eben diesen einen Zungenschlag beherrscht.

Das R muss man insbesondere auch am Anfang eines Wortes als einfachen Zungenschlag sprechen (weshalb auch Spanier hierfür lange üben müssen). Das R ist stimmlos.

W wird wie ein kurzes u gesprochen. Es kommt nur noch vor a vor.

Schreibung: wa

Aussprache: uá, Aua

Silbische n' wurde oben schon erklärt. In der alphabetischen Reihenfolge des Japanischen steht dieses Zeichen allerdings am Ende der Kanatafel.

Weiter Bearbeiten

zurück <--- + ---> vor


Japanisch/ Inhaltsverzeichnis