Innere Medizin kk: modeswitch
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Einleitung
BearbeitenEin Modeswitch ist die automatische Änderung des Stimulationsmodus durch den Herzschrittmacher selbst. So erfolgt beim Wechsel vom Sinusrhythmus ins Vorhofflimmern ein automatischer Modeswitch vom DDD Modus in den DDI Modus. Dadurch wird eine schnelle Überleitung des Vorhofflimmerns auf die Kammern vermieden.
Name , englische Bezeichnung , ICPM Nummer Definition der Methode
BearbeitenMode-Switch ist in den Betriebsarten DDDR und DDD verfügbar. Der Mode-Switch-Betrieb beginnt, wenn der Schrittmacher den Beginn einer atrialen Tachyarrhythmie-Episode erkennt.
Wann sinnvoll ? Indikation
Bearbeiten- Patienten mit AV-Block, DDD Schrittmacher und paroxysmalen atrialen Tachyarrhythmien
Zitat: Die einzige und sinnvolle Begründung für Mode switch liegt in der Kombination Sick sinus + AV - Block. Für den AV - Block benötige ich einen DDD ( hier wäre der DDI falsch ). Im Falle eines plötzlichen Vorhofflimmerns im Rahmen des Sick Sinus wäre der DDD fatal. Switcht der Schrittmacher hier in DDI, so funktioniert er wie ein VVI, was beim Vorhofflimmern wieder der optimale Modus ist.
Wie läuft es ab ? Ablauf
BearbeitenDie Erkennung der Atrialen Tachykardie oder des Vorhofflimmerns (AT/AF-Onset) basiert auf
- dem programmierten AT-Intervall
- dem programmierten AF-Intervall
- sowie der Anzahl der atrialen Ereignisse
- und der zeitlichen Abfolge der atrialen Ereignisse innerhalb der ventrikulären Intervalle.
Beispiel:
- Wenn 4 aus 7 atrialen Intervallen höher sind als die Erkennungsfrequenz, wechselt der Schrittmacher in eine nicht synchronisierte Stimulationsbetriebsart (DDI oder DDIR)
Eine Mode-Switch-Funktion benötigt:
- einen Algorithmus zur Erkennung einer atrialen Tachyarrhythmie
- einen Algorithmus zur Einstellung der Ventrikelfrequenz
- zu Beginn,
- während und
- bei Beendigung des Mode-Switch und
- einen Algorithmus zur Erkennung des Endes der atrialen Tachyarrhythmie.
Wie lernt man die Methode ? Didaktik
BearbeitenMan sollte bei Patienten mit DDD Schrittmacher und anamnestischVorhofflimmern den Modeswitch aktiv schalten. Dann muß man überprüfen, wie häufig Mode Switching und damit auch Vorhofflimmern auftritt. Dazu bieten die neueren Schrittmacher oft einen Ereignisspeicher, in dem man die Häufigkeit und die Dauer des Vorhofflimmerns nachschauen kann. Es wird eine Zahl für die Vorhofflimmerlast in Prozent ausgegeben. Falls das Vorhofflimmern öfter auftritt, müssen Maßnahmen dagegen erfolgen. Zumindest muß eine Begrenzung der Kammerfrequenz und eine Antikoagulation durchgeführt werden.
Was bringt die Methode ? Ergebnisse
Bearbeiten- Sie vermeidet Herzrasensepisoden.
- Sie vermeidet, daß atriale Tachyarrhythmien nicht zu einer Kammerstimulation an der programmierten oberen Grenzfrequenz führen.
Alternativen, Geschichte, Innovationen
BearbeitenSolange kein eindeutiger AV Block vorliegt, kann der Patient auf AAI oder DDI mit langer AV Zeit programmiert werden. Dann tritt auch bei Vorhofflimmern kein Herzrasen ein, es sei denn, das Vorhofflimmern wird vom Herz selbst zu schnell auf die Kammern übergeleitet. Ist dies der Fall kann man mit Medikamenten die Überleitung bremsen.
Auswertung , typische Befunde Bildbeispiele
BearbeitenRisiken
BearbeitenEinverständnis
BearbeitenNicht notwendig
Probleme der Methode,Fehlinterpretationen, Grenzen
BearbeitenEntscheidend ist ein gutes Vorhofsensing auch bei Vorhofflimmern. Dazu muß man meistens die Atriale Empfindlichkeit (zb 0,3) niedrig einstellen. Dann kann es aber Probleme mit Farfieldsensing geben.
Wenn beim Patienten in erster Linie Vorhofflimmern vorliegt, das gut wahrgenommen wird, kann eine relativ hohe Mode-Switch-Frequenz programmiert werden (zB 180/min - 200/min).
Besteht jedoch trotz möglichst niedrigem atrialen Sensingwert ein teilweises Undersensing der Vorhofflimmerwellen, dann sollte die Mode-Switch-Frequenz niedriger programmiert werden (zum Beispiel 160/min).
Die PVARP (Postventrikuläre Atriale Refraktärperiode) muß meist kurz programmiert sein ( zb 250 ms ), sonst erkennt der Schrittmacher die Vorhofflimmerwellen nicht.
Die obere Grenzfrequenz für den DDD-Modus sollte nicht zu hoch liegen ( zb 120 - 130 / min).
Geräteauswahl Hersteller
BearbeitenDie Mehrzahl der Zweikammerschrittmacher bietet heute die Möglichkeit der Programmierung eines Mode Switches.
Fragen
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Herzschrittmacher- und Defibrillator-Therapie: Indikation - Programmierung ...
- von Gerd Fröhlig,Jörg Carlsson,Jens Jung,Walter Koglek,Bernd Lemke,Andreas Markewitz,Jörg Neuzner
- Thieme Verlag
- von Gerd Fröhlig,Jörg Carlsson,Jens Jung,Walter Koglek,Bernd Lemke,Andreas Markewitz,Jörg Neuzner
Links
Bearbeiten- http://www.springerlink.com/content/t31nd6c2wp8el765/
- Herz Volume 26, Number 1, 2-17, DOI: 10.1007/PL00002003 Jahr 2001
- Mode-Switch-Algorithmen: Programmierbarkeit und Nutzen
- Carsten W. Israel
- Mode-Switch-Algorithmen: Programmierbarkeit und Nutzen
- Herz Volume 26, Number 1, 2-17, DOI: 10.1007/PL00002003 Jahr 2001
- http://www.springerlink.com/content/8gb6ypa4n0rtdece/
- Herzschrittmachertherapie und Elektrophysiologie
- Volume 9, Number 2, 108-119, DOI: 10.1007/s003990050019
- Automatische Modusumschaltung (Auto-Mode-Switch, AMS)
- W. Koglek, A. Suntinger, M. Wernisch, J. Neuzner and J. Sperzel
- Automatische Modusumschaltung (Auto-Mode-Switch, AMS)
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- Herzschrittmachertherapie und Elektrophysiologie
- http://www.kup.at/kup/pdf/1421.pdf
- Korrekte Detektion atrialer Arrhythmien als Voraussetzung für eine fehlerfreie Mode Switch-Funktion bei Patienten mit AV-sequentiellen Schrittmachersystemen
- Gruska M, Gaul GB, Kainz W, Sipötz H
- Journal für Kardiologie - Austrian Journal of Cardiology 2002; 9 (Supplementum B), 2-6
- Gruska M, Gaul GB, Kainz W, Sipötz H
- Korrekte Detektion atrialer Arrhythmien als Voraussetzung für eine fehlerfreie Mode Switch-Funktion bei Patienten mit AV-sequentiellen Schrittmachersystemen
- http://www.springerlink.com/content/g3175310747q3124/
- Herzschrittmachertherapie und Elektrophysiologie
- Volume 11, Supplement 1, 113-114, DOI: 10.1007/BF03042553 Schrittmacher-Algorithmen und Automatismen
- Häufigkeit inadäquater Mode-Switch-Episoden: Verifizierung mittels Schrittmacher-Speicherfunktionen
- C. W. Israel, H. Neubauer, A. Ossowski and J. B. Böckenförde
- Häufigkeit inadäquater Mode-Switch-Episoden: Verifizierung mittels Schrittmacher-Speicherfunktionen
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- Herzschrittmachertherapie und Elektrophysiologie