Innere Medizin kk: Neuro

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Reflexe testen

Neurologische Untersuchung

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Bewusstseinszustand

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  • orientiert zu Zeit, Ort, Person und Situation.

Menigitis ?

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  • Nackensteifigkeit
    • passive Nackenbeugung.

Kopf und Hirnnerven

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1 N. olfactorius

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  • bei geschlossenen Augen Geruch mit Geruchsstoffen überprüfen
    • Die Nasenseiten werden isoliert überprüft.

2 N. opticus

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  • Sehschärfe mit Sehtafeln überprüfen
  • Gesichtsfeld überprüfen
    • 1 Meter vor den Patienten setzen. Er soll die Nase des Arztes fixieren.
    • mit dem Finger das Gesichtsfeld für beide Augen und für jedes Auge getrennt in allen Richtungen prürfen

Pupillen: 2 N. opticus und 3. N. oculomotorius

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  • Form und Weite der Pupillen beschreiben (rund, entrundet) und ( eng, mitteweit, stark erweitert )
  • Pupillenreaktion bei der konsensuellen Lichtreaktion überprüfen
    • die Pupillen abwechselnd alle 5 Sekunden anleuchten
    • der Patient soll dabei in die Ferne schauen
    • Pupillenreaktionen vergleichend beurteilen
    • Beim Licht muß die Pupille eng werden
  • Konvergenz bei der Nahakkomodation überprüfen

Augenmotorik

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  • 3 N. oculomotorius, 4. N. trochlearis und 5. N. abducens:
    • Augenmotorik überprüfen
      • Der Patient muß dem Finger des Arztes mit den Augen folgen
        • sowohl mit beiden Augen gleichzeitig
        • als auch einzeln.
  • alle sechs Richtungen prüfen
    • nach links oben,
    • nach links,
    • nach links unten,
    • nach rechts oben,
    • nach rechts,
    • nach rechts unten
Covertest
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Bei Auffälligkeit der Augenmotorik

  • Bei geöffneten Augen wird ein Auge verdeckt und der Patient wird aufgefordert, einen Gegenstand zu fixieren.
  • Wird die Abdeckung entfernt, ist bei konkomitierendem Schielen eine Einstellbewegung sichtbar.
  • auf eventuell hängende Augenlider achten
Schielen
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stehen die Augen parallel

  • die Lichtreflexe einer Lichtquelle bei beiden Augen sind an der gleichen Stelle.

5. N. trigeminus

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  • Sensibilität überprüfen
    • seitenvergleichend Berührungs-, Temperatur- und Schmerzreize an Stirn, Wangen und Kinn testen
  • Motorik prüfen
    • dem Patienten die Hände auf die Wangen legen
    • der Patient soll fest die Zähne aufeinander beißen.

Liegt eine Pterygoideusschwäche vor, weicht der Unterkiefer beim Mundöffnen zur schwachen Seite hin ab.

Kornealreflex

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  • 5 N. trigeminus und 7 N. facialis
    • mit einem weichen Papier die Kornea berühren, Blinzelreflex beobachten

7 N. facialis

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  • Motorik:
    • verschiedene Gesichtsausdrücke austesten z.B. Stirnrunzeln, Augen zukneifen, Mund spitzen, Wangen aufblasen, Lächeln.
  • Geschmack überprüfen
    • die ausgestreckte Zunge des Patienten mit Stoffen testen
      • süß, bitter, salzig oder sauer

8 N. vestibulocochlearis

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Gehör testen

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  • seitengetrennt
  • Weber- Test
    • Stimmgabel in die Mitte der Stirn in Höhe des Haaransatzes halten.
    • Patienten fragen, ob er den Ton mittig oder auf eine Seite lateralisiert hört.
  • Rine-Test
    • die Stimmgabel aufs Mastoid aufsetzen
    • sobald der Patient den Ton nicht mehr hört, Stimmgabel vor die Ohrmuschel gehalten.

Der Test ist positiv, wenn er den Ton vor dem Ohr wieder hört.

Gleichgewicht testen

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  • Frenzel-Brille
    • Nystagmus spontan oder nach Provokation testen
      • bewegen Sie den Kopf des Patienten hin und her, Augen sind geschlossen
  • Rombergscher Stehversuch
    • der Patient steht mit geschlossenen Augen, geschlossenen Füssen und nach vorne gerichteten Armen
  • Unterberger-Tretversuch
    • der Patient macht ca. 50 Schritte auf der Stelle bei geschlossenen Augen.
      • Normal ist dabei eine Drehung um < 45° von der Ausgangsposition.
      • eine Abweichung > 45° weist auf eine ipsilaterale Verstibularisdysfunktion hin

Gaumenmotorik 9 N. glossopharyngeus und 10 N. vagus

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  • der Patient soll bei geöffnetem Mund „Ah“ sagen.
    • die Hebung des Gaumensegels wird hinsichtlich der Symmetrie und Ausmaß beurteilt .
      • Bei einer Parese wird das Gaumensegel auf die gesunde Seite hin verzogen (Kulissenphänomen).
  • durch Berührung der Rachenhinterwand können Sie den Würgereflex auslösen

11 N. accessorius

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  • der Patient soll seinen Kopf gegen Widerstand kräftig wenden (M. sternocleidomastoideus wird überprüft)
  • er soll seine Schultern ebenfalls gegen Widerstand kräftig heben (M. trapezius).

12 N. hypoglossus

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  • Zunge des Patienten untersuchen auf Atrophie-Hinweise und Faszikulationen
  • Zungenmotorik nach rechts und links, nach oben und unten überprüfen

Obere Extremität

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  • Trophik (Aussehen und Volumen) der Muskeln, Deformitäten und evtl. Fehlhaltungen, z.B. Krallenhand bei Ulnarisparese überprüfen
  • Beweglichkeit der Gelenke testen
  • Muskeltonus am entspannt liegenden Patienten testen
    • Hand- und Ellenbogengelenke rasch und für den Patienten unerwartet ausgiebig bewegen.
  • Positionsversuch
    • Die Arme werden in Supinationsstellung bei geschlossenen Augen horizontal vor den Körper ausgestreckt.
  • die motorische Kraft der Kennmuskeln beidseits überprüfen
    • M. deltoideus,
    • M. biceps brachii,
    • Fingerspreizer
      • Kraftgrade (0-5) festlegen
  • Reflexe
    • Bizeps-, Trizeps- und den Radius-Reflexe
      • Beklopfen des Proc. styloideus radii).
      • Zu starke Muskeleigenreflexe können den Wert eines Pyramidenzeichens erhalten.
  • Sensibilität für Berührungs- und Vibrationsreize an einigen Körperstellen der oberen Extremität prüfen
  • Finger-Nase-Versuch
    • der Patient bei geschlossenen Augen den Zeigefinger langsam zur Nasenspitze führen.
      • ist die Form der Bewegung und die Geschwindigkeit gleichmäßig ?

Brust- und Bauchregion testen

  • Bauchhautreflex testen
  • Rücken und Wirbelsäule im Stehen und beim Bücken anschauen
    • Fehlstellung der Schulterblätter ?

Untere Extremität

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  • Trophik (Aussehen und Volumen) der Muskeln, Deformitäten und evtl. Fehlhaltungen überprüfen
  • Gelenkbeweglichkeit testen
  • Muskeltonus.
    • passiv testen durch plötzliches, rasches Hochheben des Beines.
      • Die Hand des Arztes sollte sich in der Kniekehle des liegenden Patienten befinden.
  • Beinvorhalteversuch
  • Muskelgruppen prüfen
    • Hüftbeugung, Hüftstreckung,
    • Kniebeugung, Kniestreckung,
    • Fußhebung, Fußsenkung,
    • Fußinversion, Fußeversion.
  • Reflexe der unteren Extremität testen
    • Adduktoren-Reflex, der Quadrizeps- (Patellarsehnen-) und der Achillessehnen-Reflex.
      • Eine Fazilitation kann durch den Jendrassik-Handgriff erreicht werden.
  • Pyramidenzeichen prüfen
    • Babinski-Zeichen
      • langsame Dorsalextension der Großzehe, mit Plantarflektion und fächerförmiger Spreizung der Zehen kann ausgelöst werden durch Bestreichen des lateralen Fussrandes mit einem Holzstäbchen/Stiel der Reflexhammers.

Weitere Zeichen sind nach Gordon, Oppenheim, Chaddock und Strümpell benannt.

  • Sensibilität prürfen

Stehen und Gehen

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  • Ruhehaltung des Patienten, den Stand auf einem Bein bei geschlossenen Augen und den normalen Gang überprüfen
  • Zehengang und Hackengang

Ablauf der Untersuchung

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Im Stehen / Gehen

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  • Gangbild
  • Fersengang
  • Zehengang
  • Einbeinhüpfen
  • Seiltänzergang
  • Blinder Seiltänzergang
  • Aufrichten aus der Hocke
  • Romberg
  • Unterberger Tretversuch
  • Finger- Bodenabstand
  • Trendelenburg
  • Fundoskopie, soweit möglich (Raumabdunkelung!)

Im Sitzen

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Hirnnerven

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  • Riechen (anamnestisch)
  • Pupillen (isocor, parallel, Abdecktest, Spontannystagmus)
  • Pupillenreaktion
  • Visus
  • Gesichtsfeld
  • Folgeversuche (Frage nach Doppelbildern; Blickfolge,
  • Blickrichtungsnystagmus?)
  • Sakkaden (präzise, schnell, INO?)
  • VOR/OCR
  • Fixationssuppression
  • Kopfschüttelnystagmus
  • Lagerungsproben (Nystagmus?)
  • Hörtests (Hörminderung?)
    • Rinne
    • Weber
  • Fazialisprüfung
  • Cornealreflex
  • Geschmack Zunge
  • Trigeminus
  • Kaumuskulatur
  • Masseterreflex
  • Gesichtssensibilität
  • Nervenaustrittspunkte
  • Racheninspektion
  • Gaumensegel seitengleich
  • „AAAAA“
  • Würgereflex bds.
  • Zunge (Seitabweichung?)
  • Schlucken

Motorik und Koordination

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  • Feinmotorik
  • Diadochokinese
  • Zeigeversuche
    • Finger-Nase- Versuch
    • Knie-Hacke-Versuch
  • Baranyscher Zeigeversuch
  • Muskelkraft (inklusive Sternocleidomastoideus und Trapezius)
  • Muskeltonus
  • Muskeleigenreflexe
  • Babinski-Reflexe

Sensibilität

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  • Oberflächensensibilität
  • Algesie
  • Thermästhesie
  • Lagesinn
  • Pallästhesie
  • 2-Punkte-Diskrimination, Graphästhesie

Im Liegen

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  • Meningismus?
  • Muskelkraft
  • Kopfheben von Unterlage
  • Rumpfbeugen
  • Bauchhautreflexe
  • Cremasterreflex
  • Analsphinktertonus, Analreflex
  • Lasègue

Nach dem Anziehen

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  • Orientierung (Zeit, Person, situativ)
  • Vigilanz
  • Sprache
  • Spontaner Redefluss (flüssig? Paraphasien? Anamnese)
  • Nachsprechen lassen
  • Gegenstände benennen
  • Leseprobe
  • Schriftprobe
  • Rechnen
  • 100-7 (n mal)
  • Kontrolle des Einmaleins
  • Apraxieproben
  • Gesten nachmachen lassen bzw. verbal auffordern
  • Uhr zeichnen lassen mit festgelegter Zeit
  • Erinnerung

Schriftliche Befundung

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nob ( neurologische Untersuchung ob )

Der Patient ist zeitlich, örtlich und zur Person orientiert, Er ist wach, verwirrt, unruhig, somnolent, agitiert, schmerzüberlagert. Normale Muskelmasse und -tonus. Normale Beweglichkeit aller Gelenke. Keine Gelenkschmerzen, -schwellungen oder -deformitäten. Keine Paresen, keine Sensibilitätsstörungen, Muskeleigenreflexe gut und seitengleich auslösbar. Keine pathologischen Reflexe. Kein Absinken in den Halteversuchen. Der Patient kann selbstständig aufstehen und -herumlaufen. Er sieht normal, er hört normal, er spricht normal. Normale Augenmotorik, Normale Gesichtsmotorik

Literatur

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