Innere Medizin kk: Mitralinsuffizienz

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Schwere Mitralinsuffizienz im Echo, massiver systolischer Rückfluß aus der linken Kammer in den linken Vorhof, die Farbe des Rückflusses ist falsch dargestellt, eigentlich müsste sie blau sein und nicht gelb.

Das Wichtigste Bearbeiten

  • Die   Mitralinsuffizienz ist eine Undichtigkeit der Mitralklappe am Herzen.
  • Es kommt dabei zu einem systolischen Rückstrom von Blut aus der linken Herzkammer in den linken Vorhof.
  • Die Erkrankung ist häufig.
  • Die beste Diagnostik bietet die Echokardiografie und TEE.
  • Die geringer Mitralinsuffizienz ist häufig und bedarf keiner Therapie.
  • Bei leichter bis mittelgradiger Mitralinsuffizienz reicht eine medikamentöse Therapie.
  • Bei schwerer Mitralinsuffizienz ist ein Klappenersatz, eine Klappenrekonstruktion oder ein Clipping notwendig.
  • Oft ist bei einer Mitralinsuffizienz eine Antikoagulation, d.h.gerinnungshemmende Therapie sinnvoll.

Titel Krankheitsnummer ( ICD ) Bearbeiten

Definition engl Bezeichnung + Abkürzungen Bearbeiten

Einteilungen Bearbeiten

Ätiologie Ursachen Bearbeiten

Epidemiologie Statistik Kosten Bearbeiten

Pathologie Pathophysiologie Bearbeiten

Symptome und Klinik Bearbeiten

Diagnostik Bearbeiten

 
Auskultationsschema der MI, holosystolisches Geräusch

Auskultation Bearbeiten

Die Mitralinsuffizienz ist mittels Auskultation leicht erkennbar. Man hört ein holosystolisches Regurgitationsgeräusch am besten in Linksseitenlage, ausgeatmet, über der Herzspitze.

Echokardiografie Bearbeiten

Im Echo ist die Mitralinsuffizienz meist leicht erkennbar . Man benutzt den Farb- , den pw- oder cw Doppler. Die Bestimmung des Schweregrades einer MI im Echo ist nicht so einfach und setzt sich aus verschiedenen Methoden zusammen.

  • Größe, Richtung und Dauer der Farbwolke
  • Vena contracta der MI an der Klappe
  • Messung der PISA , falls erkennbar
  • Grösse des Vorhofes
  • Rückfluß in die Lungenvenen.

Schweregrad Einteilung Bearbeiten

Schweregrad   Vena contracta Regurgitationsvol.  Regurgitationsanteil Pisa, EROA cm^2
----------------------------------------------------------------------------------
leichtgradig  < 3 mm         < 30 ml             < 25 %               < 0,2   
mittelgradig  3 - 7 mm       30 - 60 ml          25 - 50 %            0,2 - 0,4
hochgradig    > 7 mm         > 60 ml             > 50 %               > 0,4

Regurgitationsvolumen = SVreg - SVnorm

  • SVreg : Schlagvolumen gemessen im Bereich der Klappe mit Regurgitation
  • SVnorm: Schlagvolumen gemessen im Bereich der Klappen ohne Regurgitation

Regurgitationsfraktion = Regurgitationsvolumen / SVreg

SV = Schlagvolumen = Querschnittsfläche Klappenanulus) x VTI

EROA = (Fläche Area der PISA x Nyquist-Grenze der PISA) / VTI des Insuffizienzjets

MI -Score Bearbeiten

  • Jet-Größe
    • < 4 cm2 oder < 20 % LA
      • 1 Punkt
  • Jet Größe
    • 4-8 cm2 oder 20-40 % LA
      • 2 Punkte
    • > 8 cm2 oder > 40 % LA
      • 3 Punkte
  • Jet-Richtung
    • Zentral
      • 1 Punkt
    • Exzentrisch
      • 2 Punkte
  • LA Größe
    • kleiner als 40 mm oder ≤ 36 ml
      • 1 Punkt
    • > 40 mm oder > 36 ml
      • 2 Punkte
  • proximale Jet-Weite (Vena contracta)
    • < 3 mm
      • 1 Punkt
    • 3-7 mm
      • 3 Punkte
    • > 7 mm
      • 5 Punkte

Literatur Bearbeiten

  • http://www.asefiles.org/vavularregurg.pdf
    • Recommendations for Evaluation of the Severity of Native Valvular Regurgitation with Two-dimensional and Doppler Echocardiography
      • American Society of Echocardiography

Therapie Bearbeiten

Übersicht Bearbeiten

  • keine Therapie bei geringer Insuffizienz
  • konservative Therapie
  • Mitralklip
  • Mitralrekonstruktion
  • Mitralklappenersatz

konservative Therapie Bearbeiten

Verlauf und Prognose Bearbeiten

Fälle Bearbeiten

Akute MI bei HI mit LCX Verschluß Bearbeiten

siehe http://www.kup.at/journals/summary/6390.html

  • Echokardiographie aktuell: Komplikation eines akuten Myokardinfarktes

Geschichte der Krankheit Bearbeiten

Experten + Krankenhaeuser Bearbeiten

Selbsthilfegruppen Bearbeiten

Fragen,Anmerkungen Bearbeiten

  • Darf man einen Patienten mit Mitralklappenrekonstruktion mit NOAK behandeln oder braucht er Phenprocoumon ?
  • Wie kann man den Schweregrad der Mitralinsuffizienz am besten abschätzen ?
  • Kann man eine PHT an der Mitralinsuffizienz messen ?
    • Das bringt nichts
  • Was heißt flail leaflet bei der Mitralinsuffizienz ?
    • durchschlagendes Segel
    • leaflet heißt Segel
    • flail heißt durchschlagen
    • "flail mitral leaflets" ähnlich wie Mitralklappenvorfall
  • Was sagt die mittels cw Doppler gemessene maximale Rückflußgeschwindigkeit an der Mitralklappe aus ?
    • Antwort: Obwohl sie einfach zu messen ist, wird sie selten gemessen. Über die Umrechnung in einen Druckwert kann man damit auf den systolischen Blutdruck im LV und - falls keine Aortenstenose vorliegt - auf den systolische Blutdruck in der Aorta schließen.
  • Besteht ein Zusammenhang zwischen der mittels cw Doppler gemessenen maxiRückflußgeschwindigkeit an der Mitralklappe und dem Schweregrad der Mitralinsuffizienz ?
    • Nein.
  • Wie kann man einen grossen ausgeleierten Vorhof bei hypertensiver Herzerkrankung , von einer Vergrösserung durch MI unterscheiden ?

Literatur Bearbeiten

  • Carpentier A, Deloche A, Dauptain J et al.:
    • A new reconstructive operation for correction of mitral and tricuspid insufficiency.
      • J Thorac Cardiovasc Surg 1971; 61: 1–13.

Links Bearbeiten