Innere Medizin kk: Meningokokken

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Meningokokken Ausstrich

Das Wichtigste Bearbeiten

  • Die Meningokokkenmenigitis ist eine lebensbedrohliche bakterielle Entzündung der Hirnhäute.
  • Sie betrifft oft jüngere Leute und zeigt nicht selten einen dramatischen Verlauf mit Todesfällen.
  • Zur Diagnostik ist die Liquorpunktion mit direkter Gramfärbung des Ausstriches geeignet.
  • Typisch ist der Nachweis gramnegativer Diplokokken.
  • Entscheidend ist die sofortige hochdosierte antibiotische Therapie und die weitere intensivmedizinische Behandlung.

Krankheitsnummer ICD Klassifikation Bearbeiten

Definition, englische Bezeichnung und Abkürzungen Bearbeiten

Einteilungen Bearbeiten

Ätiologie Ursachen Bearbeiten

Epidemiologie Statistik Kosten Bearbeiten

Altersverteilung Bearbeiten

Mikrobiologie Bearbeiten

  Meningokokken sind gramnegative Diplokokken. Inkubationszeit:

  • in der Regel 3 bis 4 Tage,
  • zwischen 2 und 10 Tagen ist auch möglich.

Pathologie Pathophysiologie Bearbeiten

Symptome und Klinik Bearbeiten

  • starkes Krankheitsgefühl
  • Verschlechterung des Zustandes innerhalb weniger Stunden
  • hohes Fieber und Schüttelfrost
  • Erbrechen
  • Gelenk- und Muskelschmerzen
  • Krampfanfälle
  • Bewusstseinsstörung
  • Nackensteifigkeit
  • Kissenbohren (überstrecktes Hohlkreuz, der Kopf drückt sich in das Kissen) = Opistotonus

Diagnostik Bearbeiten

Übersicht Bearbeiten

  • Anamnese
  • Körperliche Untersuchung
  • Fiebermessung axillär und rektal
  • Labor
    • CRP, Blutbild, Procalcitonin
    • Blutkultur
  • Liquordiagnostik
    • Zellzahl > 1.000/μl, meist Granulozyten
    • Eiweiß > 1.000 mg/l
    • Laktat-Erhöhung
    • niedrige Liquorglucose
    • CRP > 100 mg/dl
    • Gramfärbung des Liquors
  • Mikrobiologie
    • Erregernachweis mittels PCR
  • intensivmedizinisches Monitoring

Therapie Bearbeiten

 
Ceftriaxon iv
  •   Ceftriaxon iv mit initial doppelter Dosis zb 4g
  •   Meropenem iv mit intial doppelter Dosis zb 1g
    • Hat den Vorteil auch bei Abszessen und Listeriose wirksam zu sein.
    • Keine erhöhte Krampfneigung

Verlauf und Prognose Bearbeiten

Fälle Bearbeiten

Fall 1 September 2017 Bearbeiten

Zitat aus einer Presseerklärung der Realschule Wickrath (Ortsteil von Mönchengladbach) vom 1.10.2017 Die gesamte Schulgemeinschaft ist zutiefst erschüttert über die Nachricht vom plötzlichen Tod unseres Schülers Lukas Jansen. Lukas starb an einer Blutvergiftung, deren Ursache eine bakterielle Hirnhautentzündung (Meningitis) war. Die Schule bittet als Vorsichtsmaßnahme darum, Folgendes zu beachten: Eltern von Kindern, die mit Lukas in den letzten zehn Tagen direkten Kontakt hatten, sollten sich auf der Kinderstation des Elisabethkrankenhauses melden. Hier können Sie sich bezüglich der Antibiotikaprophylaxe beraten lassen und ggf. ein entsprechendes Medikament erhalten.

Geschichte der Krankheit Bearbeiten

Experten und Krankenhäuser Bearbeiten

Selbsthilfe Bearbeiten

Was kann ich als Betroffener selber tun ? Bearbeiten

Selbsthilfegruppen Bearbeiten

Fragen und Anmerkungen Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Meropenem bei Meningitis Bearbeiten

  • Cottagnoud P, Pfister M, Cottagnoud M, Acosta F, Täuber MG (2003)
    • Activities of ertapenem, a new long-acting carbapenem, against penicillin-sensitive or –resistant pneumococci in experimental meningitis.
      • Antimicrob Agents Chemother 47: 1943-7
  • Klugman KP, Dagan R, and the Meropenem Meningitis Study Group (1995)
    • Randomized comparison of meropenem with cefotaxime for treatment of bacterial meningitis.
      • Antimicrob Agents Chemother 39: 1140-6
  • Nau R, Lassek C, Kinzig-Schippers M, Thiel A, Prange HW, Sörgel F (1998)
    • Disposition and elimination of meropenem in cerebrospinal fluid of hydrocephalic patients with external ventriculostomy. ***Antimicrob Agents Chemother 42: 2012-6
  • Schmutzhard E, Williams KJ, Vukmirovits G, Chmelik V, Pfausler B, Featherstone A, and the Meropenem Meningitis Study Group (1995)
    • A randomised comparison of meropenem with cefotaxime or ceftriaxone for the treatment of bacterial meningitis in adults.
      • J Antimicrob Chemother 36, Suppl A: 85-97

Links Bearbeiten