Innere Medizin kk: Event

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Diese Seite beschäftigt sich mit implantierbaren Looprecordern.

Name , englische Bezeichnung , ICPM Nummer Definition der Methode Bearbeiten

ICPM Bearbeiten

5-377.8 Implantation eines Herzschrittmachers und Defibrillators:
Ereignis-Rekorder
5-378.07 Explantation eines Ereignis Recorders

Abkürzungen Bearbeiten

  • ICM Insertable Cardiac Monitor

Definition Bearbeiten

Es wird eine kleiner EKG Recorder im Bereich des linken Brustkorbes unter die Haut gepflanzt. Dieser EKG Recorder hat zwei elektrische Pole. Er ist in etwa so groß wie ein USB Stick. Er kann den Herzrhythmus etwa 3 Jahre lang überwachen.

Wann sinnvoll ? Indikation Bearbeiten

  • Zur Abklärung von Synkopen
  • Zur Erfassung von Vorhofflimmerepisoden

Wie läuft es ab ? Ablauf Bearbeiten

Wie lernt man die Methode ? Didaktik Bearbeiten

Ärzte, die Schrittmacher implantieren können, haben im allgemeinen keine Schwierigkeiten, einen Ereignisrecorder zu implantieren. Es geht schneller und einfacher als eine Schrittmacherimplantation. Man braucht kein Röntgen. Man schaut bei einer Implantation zu, macht eine mit oder schaut sich ein Video darüber an.

Was bringt die Methode ? Ergebnisse Bearbeiten

  • Es beruhigt Synkopenpatienten.
  • Man kann seltenere Rhythmusstörungen über 3 Jahre erfassen.
  • Man kann die Vorhofflimmerlast feststellen.
  • Es wird sehr gut toleriert.

Alternativen, Geschichte, Innovationen Bearbeiten

Alternativen Bearbeiten

  • Saubere Synkopendiagnostik inklusive ausführliche Synkopenanamnese und Kipptisch.
  • Mehrfach LangzeitEKGs
  • Life Vest
  • Schrittmacherimplantation

Geschichte Bearbeiten

Innovationen Bearbeiten

Der Recorder sollte ein paar mehr Parameter mit erfassen.

  • Z. B. Temperatur , Bewegung, Blutzucker
  • Er sollte bessere Statistiken liefern.
  • Er sollte einfacher programmierbar sein.
  • Es fehlt eine Pulsgrenze bei 45/min
  • Er sollte den letzten Arztbrief abfragbar speichern.

Auswertung , typische Befunde Bildbeispiele Bearbeiten

Beispiel Parameter SJM Confirm DM2100 Bearbeiten

  • R-Welle Signalamplitude zb 0,6 mV
  • Batteriespannung 3,6 V
  • Episoden Übersicht
    • keine
  • Grenzen
    • TachyCutOff 180 / min
    • Intervallanzahl 12
    • BradyCutOff 50 / min
    • Asystoliedauer 3 sek
  • Detektionsinhibitoren:
Rauschreaktion      Überwachung
Aktivitätsreaktion  Überwachung
  • Trigger Parameter
Tachy   Niedrig
Brady   Niedrig
Asystolie            Hoch	
Patientenaktiviert   Hoch
  • Wahrnehmung
EGM Dynamikbereich   +-0,72
max Empfindlichkeit  0,09 mV
Refraktärzeit nach Wahrnehmung 125 ms
Absinkintervall nach Wahrnehmung 60 ms
Startwert der Empfindlichkeit 75 %
  • Konfiguration Gespeicherte EGMs
    • Speicherung vor Ausleseereignis 20 sek
    • Speicherung vor Ausleseereignis 20 sek
    • Speicherung vor Patiententrigger 240 sek
    • Speicherung nach Trigger 60 sek

OP Bericht Bearbeiten

Typischer Standard OP Bericht

Infektionsprophylaxe mit 1,5 g Cephalotin, Nach ausgiebiger Desinfektion der Implantationsstelle links parasternal wird in Lokalanästhesie mit Xylocain 1 % 40 ml ein 75 % 1,5 cm langer Hautschnitt gesetzt. Sorgfältige Blutstillung und stumpfes Präparieren der Subcutanschichten bis zur Fascie des Muskels, danach wird die Tasche nach kaudal angelegt. Danach Einschieben und Fixierung des Aggregats. Abschließend subcutanes Verschliessen der Tasche mit resorbierbarem Material. Hautverschluss mit Steristrips. Zu diesem Zeitpunkt sichere Blutstillung, keine Komplikationen.

Ausführlicher OP Bericht

  • Eventrecorder-Implantation:
  • Infektionsprophylaxe mit 2 gr. Cephazolin.
    • Gründliche Hautdesinfektion links parasternal. Lokalanästhesie mit Xylocain 1 %. Kurzer Hautschnitt. Sorgfältige Blutstillung bei diffuser Blutungsneigung und komplikationslos stumpfes Präparieren der Aggregatstasche links parasternal. Einschieben des Aggregates und doppelte Fixierung. bitte auswählen Wundverschluß mit resorbierbarem Nahtmaterial, Steristrips. Sichere Blutstillung, keine Komplikationen.
  • Procedere:
    • Sandsack bis morgen
    • Bis zu 4 × täglich 20 Trpf. Novalgin b. Bed. (falls keine Allergie), alternativ bis zu 4 × täglich 7,5 mg Dipidolor s.c.
    • 1 Woche Situs nicht waschen
    • Fäden ziehen nicht notwendig, da resorbierbares Material benutzt wurde
    • Wundkontrolle ambulant
    • Antikoagulation :

Risiken und Komplikation Bearbeiten

  • Stört bei der Mammaografie
  • Stört nicht beim Kernspin
  • Infektion
  • Schmerzen im Bereich des Sternums zb durch BH

Einverständnis Bearbeiten

Probleme der Methode,Fehlinterpretationen, Grenzen Bearbeiten

  • Es wird nicht das ganze EKG aufgezeichnet , sondern nur wichtige Ereignisse.
  • Die Körperaktivität des Patienten wird nicht miterfasst.
  • Vorhofflimmerepisoden werden nur bei speziellen Geräten miterfasst.

Wer macht es ? Wie oft ? Bearbeiten

Kosten Bearbeiten

Geräteauswahl Hersteller Bearbeiten

  • St Jude Medical
    • Confirm DM 2100
    • Confirm DM 2102 mit AF Detection
      • Der Confirm hat den Vorteil gegenüber dem Medtronicgerät, dass man die Position am Brustkorb nicht umständlich ausmessen und markieren muss.
  • Medtronic
  • Biotronik
    • Biomonitor 1
    • Biomonitor 2-AF zur Erkennung von unbemerkten Vorhofflimmerepisoden
    • Biomonitor 2-S zur Diagnostik von unklaren Synkopen

Fragen Bearbeiten

Viele Fehlalarme Was tun ? Bearbeiten

Ein Eventrecorder zeichnet viele Fehlalarme auf, d. h. er deklariert die R-Zacken nicht korrekt, obwohl das EKG im IEGM Streifen gut erkennbar ist. Die Sensing Reizschwelle liegt bei 1,2. Das Sensing steht auf 0,8 mV. Was soll man tun ? Was bedeuten die anderen Parameter des Sensings?

Qualitätssicherungsbogen bei Eventrecordern ? Bearbeiten

Muss nach der Implantation eines Ereignisrecorders ein Qualitätssicherungsbogen ausgefüllt werden?

Wieviel kostet ein Biomonitor und was kostet die Operation ? Bearbeiten

Kann man mit einem Eventrecorder manchmal auch generalisierte motorische Krampfanfälle erkennen ? Bearbeiten

Gibt es so etwas wie einen Eventrecorder auch für cerebrale Krampfanfälle ? Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • http://www.kup.at/kup/pdf/5411.pdf
    • Der Stellenwert des implantierbaren Loop-Rekorders in der Synkopendiagnostik
      • Schernthaner Ch, Pichler M Strohmer B
        • Journal für Kardiologie - Austrian Journal of Cardiology 2005; 12 (Supplementum E - Forum Rhythmologie), 8-10
  • Kapoor W. Evaluation and outcome of patients with syncope. Medicine (Baltimore). May 1990;69:160-175.
  • Brignole M, et al. Management of syncope referred urgently to general hospitals with and without syncope units. Europace. 2003;5:293-298.
  • Krahn, AD, Klein, GJ, Yee, R, Norris, C. Final results from a pilot study with an implantable loop recorder to determine the etiology of syncope in patients with negative noninvasive and invasive testing. Am J. Cardiol. July 1, 1998, 82(1):117-119

Links Bearbeiten

gut erklärt Bearbeiten

Externer und implantierbarer Eventrecorder gut erklärt

Firmen Bearbeiten

Patienteninformationen Bearbeiten