Innere Medizin kk: Epilepsiestatus
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Krankheitsnummer ICD Klassifikation Bearbeiten
Definition, englische Bezeichnung und Abkürzungen Bearbeiten
Als Status epilepticus werden länger als eine halbe Stunde anhaltende einzelne epileptische Anfälle oder so rasch aufeinander folgende Anfälle bezeichnet, bei denen es zwischenzeitlich nicht zu einer Erholung kommt.
Einteilungen Bearbeiten
Ätiologie Ursachen Bearbeiten
Epidemiologie Statistik Kosten Bearbeiten
Pathologie Pathophysiologie Bearbeiten
Symptome und Klinik Bearbeiten
Diagnostik Bearbeiten
Therapie - Notfalltherapie des Status epilepticus Bearbeiten
Meist wird mit der hochdosierten Gabe eines Benzodiazepins (Clonazepam, Diazepam, Lorazepam, Midazolam) begonnen. Kann damit der Status nicht durchbrochen werden, wird als nächstes Phenytoin schnell aufgesättigt.
Basisbehandlung Bearbeiten
- Aufrechterhaltung und Kontrolle der Vitalfunktionen,
- Intensivstation
- Monitoring
- Sauerstoff
- Beatmung falls notwendig
- iv Gabe von Glukose 5 % 250 ml
Krampftherapie Bearbeiten
Lorazepam ( Tavor) bietet
- den Vorteil einer langen antiepileptischen Wirkdauer von 4–14 Stunden.
- den Vorteil der sublingualen Verabreichung und schnellen Resorption über die Schleimhaut des Mundes.
Diazepam und Clonazepam werden aufgrund ihrer ausgeprägten lipophilen Eigenschaften rasch ins Fettgewebe umverteilt, sodaß die antiepileptische Wirkdauer mit 20–30 Minuten nur kurz ist. Diese beiden Substanzen müssen immer mit einer unmittelbar nachfolgenden Phenytoin-Infusion kombiniert werden.
1. Stufe Antikonvulsion Bearbeiten
Diazepam 10 - 40 mg iv ( Valium ) oder Clonazepam 2 - 8 mg iv ( Rivotril ) oder Lorazepam 2 - 8 mg iv ( Tavor ) oder Midazolam 5 - 15 mg iv oder als Perfusor ( Dormicum )
Midazolamperfusor 100 mg in 50 ml
- mit 0,5 ml / h anfangen und nach oben titrieren
Lorazepamperfusor 10 mg auf 50 ml Nacl 0,9 % = 0,2 mg / ml
- d.h 10 ml/h = 2 mg / h iv
- maximal 8 mg / d
2. Stufe Krampfvorbeugung Bearbeiten
Phenytoin 750 mg ( 3 * 250 mg ) langsam iv ( Zentropil , Phenhydan ) maximal 1500 mg Valproinsäure 1200 - 4200 mg iv
Na-Valproat = Orfiril Perfusor Bearbeiten
- 18 ml Orfiril (= 6 Amp a 300 mg / 3 ml) + 32 ml NaCl 0,9 % (entspr. 1 mg)
- 36,0 mg pro ml
Gesamtmenge (Lösung) 50 ml (1800 mg)
3. Stufe bei Therapieresistenz Bearbeiten
Narkose mit Midazolam ( Dormicum ) oder Propofol ( Disoprivan )
4. Stufe bei Therapieresistenz Bearbeiten
Phenobarbital 400 - 2000 mg iv
oder
Thiopental ( Trapanal als Bolus , dann weiter als Perfusor ) Ampulle z.B.: Trockenstechflasche zu 1 g, 2,5 g und 5 g
Thiopental Narkose zur Durchbrechung eines Status epileptikus als ultima ratio
- Erwachsene:
- Loading Dose: 5 mg/kg KG
- dann alle 3-5 min 1-2 mg/kg/KG bis die Krämpfe weg sind
- oder ein burst supression im EEG für 5-10 Sekunden erzielt werden kann.
- Perfusor ab ca.30 min. später
- 5 mg / kg KG / h per Perfusor
- bis die Krämpfe weg bleiben
- oder ein burst supression EEG erreicht wird
- auf 1 mg/kg KG/h reduzieren und bis 12 h nach Krampfende belassen.
- 5 mg / kg KG / h per Perfusor
- Loading Dose: 5 mg/kg KG
Intensivmedizinische Überwachung und EEG! Kreislaufunterstützung kann nötig sein!
Kontraindikationen: Bearbeiten
- Überempfindlichkeit gegen einen Bestandteil oder andere Barbiturate,
- Myasthenia gravis;
- Status asthmaticus, respiratorische Insuffizienz, schwere Dyspnoe (Thiopental ist bronchokonstriktorisch);
- dekompensierte Herzinsuffizienz, schwere Myocardschäden, Herzrhythmusstörungen, akuter Myocardinfarkt,
- schwerer Schock,
- akute hepatische Porphyrie.
Was tun, wenn nur eine IV Gabe möglich ist ? Bearbeiten
- Rivotril oder Diazepam iv
- Aufsättigung mit Phenytoin iv
- Levetiracetam iv
Phenytoin Bearbeiten
Unmittelbar im Anschluß an die Benzodiazepin sollte Phenytoin verabreicht werden. Nur so kann ein anhaltender antiepileptischer Schutz erzielt werden. (Ausnahme: Lorazepam). Die Initialdosis beträgt15–20 mg/kg, die Applikation muß deshalb langsam (< 50 mg/min) erfolgen
1 Ampulle Phenytoin enthält 272 mg Phenytoin Sehr langsam spritzen 0,5 ml / min Nicht mit anderen Substanzen mischen, flockt aus !!! Mit Kochsalz nachspülen
Dauertherapie der Epilespie Bearbeiten
Medikamentenliste Bearbeiten
- Carbamazepin
- carba, Carbagamma, Carbium, Carbamazepin, Finlepsin, Fokalepsin, Sirtal, Tegretal, Timonil
- Diazepam
- diazep, Diazepam, faustan, Lamra, Stesolid, Tranquase, Valiquid, Valium, Valocordin
- Ethosuximid
- Petnidan, Pyknolepsinum, Suxilept, Suxinutin
- Felbamat
- Gabapentin
- Neurontin
- Lamotrigin
- Lamictal
- Levetiracetam
- Keppra
- Oxcarbazepin
- Phenobarbital
- Fali-Lepsin, Lepinal, Luminal
- Phenytoin
- Zentropil, Phenhydan, Epanutin, Phenytoin AWD
- Pregabalin
- Primidon
- Liskantin, Mylepsinum, Resimatil
- Sultiam
- Tiagabin
- Topiramat
- Valproinsäure
- Convulex, Convulsifin, Ergenyl, Leptilan, Myproin, Orfiril
- Vigabatrin
- Zonisamid
Verlauf und Prognose Bearbeiten
Fälle Bearbeiten
Geschichte der Krankheit Bearbeiten
Experten und Krankenhäuser Bearbeiten
Selbsthilfegruppen Bearbeiten
Fragen und Anmerkungen Bearbeiten
Propofol oder Barbiturat ? Bearbeiten
Kann man als Ultima Ratio bei einem therapieresistenten Status auch Propofol geben odr muß es unbedingt ein Barbiturat sein ?
Haldol bei der Therapie des Status Bearbeiten
Welchen Stellenplatz hat Haloperidol bei der Therapie des Status ?
- Weil Haloperidol die Krampfbereitschaft des Gehirns erhöht, sollten Epilepsie-Patienten nur mit dem Wirkstoff behandelt werden, wenn sie weiter ihre Antiepileptika einnehmen.
Unter höherdosierter Benzogabe ist Haloperidol wahrscheinlich relativ gefahrlos applizierbar und kann einen Status stabilisieren. Hierzu gibt es mehrere positive Erfahrungsberichte.
Beispiel: Patientin unter 30 mg Diazepam iv und 10 mg Rivotril weiter krampfend Nach 50 mg Haloperidol 2 malige Gabe, keine Krämpfe mehr