Haltung von Süßwassergarnelen: Anatomie


Garnelen gehören zur Gruppe der Krebstiere, genauer gesagt handelt es sich um Zehnfußkrebse. Der Name leitet sich davon ab, dass sie fünf Schreitbeinpaare (und somit zehn Beine mit zehn Füßen) haben.

Die äußere Anatomie einer Garnele: R = Rostrum, A1 = 1. Antennenpaar, A2 = 2. Antennenpaar, Mx3 = 3. Maximillienpaar, P1-P5 = 1.-5. Schreitbeinpaar, Pl1-Pl5 = 1.-5. Schwimmbeinpaar, U = Uropoden, T = Telson, C = Carapax, 1-6 = Abdominalsegmente


Der Körper teilt sich in zwei Teile:

  • Brustschild: auch Carapax genannt. Unter diesem Schutzschild befindet sich der Vorderkörper, Cephalothorax genannt, welcher sich wiederum in einen Kopfbereich und einen Brustbereich aufteilt.
    • Kopfbereich: Hier befinden sich unter anderem Augen, Antennen, Rostrum.
    • Brustbereich: Hier befinden sich unter anderem Mundwerkzeuge und Kiemen, auch die Schreitbeine entspringen hier. Von den fünf Schreitbeinpaaren sind die vorderen zwei mit Scheren besetzt, während die hinteren drei hauptsächlich zur Fortbewegung dienen.
  • Hinterleib: auch Abdomen oder Pleon genannt. Auf der Unterseite sitzen die Schwimmbeine. Diese dienen hauptsächlich zum Vorwärtsschwimmen. Außerdem kleben tragende Weibchen ihre Eier an den Schwimmbeinen an. Am Ende des Hinterleibs befindet sich der Schwanzfächer: er besteht aus dem letzten Hinterleibssegment (Telson) sowie dem Fächer (Uropoden). Garnelen haben eine starke Muskulator im Hinterleib, sie können sich mit Hilfe des Schwanzfächers und dem starken Hinterleib sehr schnell aus einer (vermeintlichen) Gefahrensituation befreien. Weiter verläuft auf der Oberseite des Pleons der Darm, auf der Unterseite das Nervensystem, also genau anders herum als bei uns Menschen.


Der innere Aufbau sieht in groben Zügen folgendermaßen aus:

  • Die Verdauung nimmt ihren Anfang bei den Mundwerkzeugen, welche die Nahrung zerkleinern. Danach kommt die Nahrung in den Magen, und schließlich in den Darm, welcher hinten am Telson, also dem letzten Hinterleibssegment endet. Urin wird übrigens an den Antennen, also vorne im Kopfbereich, ausgeschieden.
  • Beim Blutkreislauf handelt es sich um ein offenes Kreislaufsystem. Das Blut wird mit dem Herz zu allen Organen gepumpt und sickert von dort aus wieder zurück. Mit Sauerstoff angereichert wird das Blut in den Kiemen, diese befinden sich versteckt unter dem Carapax in etwa dort, wo die Schreitbeine entspringen.
  • Das Nervensystem ist als Strickleitersystem ausgeführt. Es gibt kein zentrales Gehirn, sondern mehrere Nervenknoten in verschiedenen Körperregionen, welche untereinander verbunden sind. Diese Nervenknoten werden auch Ganglien genannt.
  • Die Geschlechtsorgane befinden sich im Nackenbereich, beim Weibchen befinden sich dort die Eierstöcke, beim Männchen die Hoden. Die Eileiter münden am 3. Schreitbeinpaar. Nach der Reifehäutung und der Befruchtung werden die Eier über den Eileiter heruntergepresst und mit den Schreitbeinen vorsichtig an den Schwimmbeinen befestigt.