Go ist eines der ältesten Brettspiele. Laut chinesischen Legenden soll es bereits vor 4000 Jahren erfunden worden sein, gesicherte Hinweise auf die Existenz des Spiels sind rund 2500 Jahre alt.

Die bisher älteste schriftliche Erwähnung geht auf das Jahr 559 vor Christus zurück. In der Quelle nutzt ein chinesischer Geschichtsschreiber das Go-Spiel in einer Analogie. Wir wissen heute, dass Go einen sehr hohen Popularitätsgrad in der Zeit der Han-Dynastie vor etwa 2000 Jahren genoss. In anderen Ländern wird Go erst viel später schriftlich erwähnt. Beispielsweise in der Geschichtsschreibung des koeranischen Königs Gaero von Paekche aus dem Jahr 455 nach Christus.

In Bildern aus der Han- und der späteren Sui-Dynastie findet man Darstellungen von Gobans mit 17 x 17 und 19 x 19 Gitterlinien. Aus der Liao Dynastie gibt es auch Darstellungen von 13 x 13 Brettern.

In Japan wurde Go zusammen mit dem Buddhismus vor knapp 1500 Jahren eingeführt und erreichte dort eine besondere Blüte. Daher ist es hierzulande unter seiner japanischen Bezeichnung besser bekannt als unter seinem ursprünglichen chinesischen Namen Weiqi. Außerdem sind die Namen Igo in Japan, und Baduk in Korea gebräuchlich. Die Regeln dieser drei großen Go-Nationen unterscheiden sich nur unwesentlich in der Frage der Berechnung des Ergebnisses. Die grundlegenden Spielregeln sind dieselben.

Mit Beginn der Edo-Periode im frühen 17. Jahrhundert änderten sich die politischen Verhältnisse in Japan grundlegend. Der neue Shōgun Tokugawa war dem Go sehr zugetan und förderte dieses durch den Posten eines Godokoro (lit. Go-Minister), durch den O-shiro-go, eine Go-Zeremonie in Anwesenheit des Shōgun, bei der der stärkste Go-Spieler ermittelt wurde, und durch Stipendien für die stärksten Spieler der vier Go-Schulen, die um diese Zeit entstanden waren: Die Honinbo-Schule, die Inoue-Schule, die Yasui-Schule und die Hayashi-Schule.

Unter diesen vier Schulen herrschte große Rivalität, was dem Go-Spiel zu einem bis dato nicht erreichten Niveau verhalf. Unter anderem wurde in dieser Zeit ein Rangsystem eingeführt, welches an das der Kampfkünste angelehnt war. Einer der besten Spieler der Edo-Periode, Shusaku Kuwahara, erfand eine neue Eröffnung, die nach ihm benannte Shusaku-Eröffnung, die noch bis ins 20. Jahrhundert gespielt wurde. Shusaku gewann 19 mal in Folge den jährlichen O-shiro-go, bevor er im Alter von 33 Jahren während einer Epidemie an Cholera starb.

Die Regierung beendete 1868, nach dem Fall des Tokugawa-Shogunats, die Unterstützung für die Go-Schulen. Zu Ehren der Honinbo-Schule, von der durchweg die stärksten Spieler aller Schulen kamen, wird heute eine der prestigeträchtigsten japanischen Meisterschaften „Honinbo“ genannt.

Das Go war lange Zeit (ähnlich dem Schach) eine Männerdomäne. Jedoch haben die Öffnung von Turnieren und der Aufstieg starker weiblicher Spieler, vornehmlich Rui Naiwei, zunehmend die Kompetenz und Spielstärke von Spielerinnen unter Beweis gestellt.

In jüngerer Zeit ist es in China und vor allem in Korea zu einem regelrechten Go-Boom gekommen, der dazu geführt hat, dass Japan seine ehemalige Vormachtstellung bei internationalen Turnieren verloren hat.

Seit seiner Einführung in Europa und Nordamerika vor gut 100 Jahren ist das Spiel auch außerhalb Asiens beliebt geworden. Kenner bezeichnen Go mitunter als anspruchsvoller als Schach. Der Schachweltmeister Emanuel Lasker, selbst einer der Pioniere des europäischen Go, bemerkte: „Wenn es im Universum noch irgendwo intelligente Lebewesen gibt, dann kennen sie vielleicht Schach, höchstwahrscheinlich jedoch Go.“

In Japan gibt es schätzungsweise 10 Millionen Go-Spieler. Seit 1998 hat die japanische Manga- und Anime-Serie Hikaru no Go, deren Geschichte sich mit Go-Spielern befasst, die Popularität von Go unter Kindern und Jugendlichen stark erhöht.