Geschichte der Menschheit: Urgeschichte

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Die Vorgeschichte bezeichnet die schriftlose Phase der Menschheitsgeschichte vom Auftreten der ersten Steinwerkzeuge vor etwa 2,5 Millionen Jahren bis zum Auftauchen der ersten Schriftzeugnisse, die den Beginn der Frühgeschichte markieren. Dementsprechend unterschiedlich datiert das Ende der Vorgeschichte in den Regionen der Welt. Da schriftliche Aufzeichnungen fehlen, liegt die Erforschung dieser Epoche vor allem bei der Archäologie und ihren Hilfs- bzw. Bezugswissenschaften.

Gliederung der Vorgeschichte

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Die Vorgeschichte wird nach dem von dem dänischen Archäologen Christian Jürgensen Thomsen in den 1820ern und 1830ern entwickelten Dreiperiodensystem in Steinzeit, Bronzezeit und Eisenzeit untergliedert.

Der Zeitraum von der Entstehung der Menschheit bis zur Einführung der Bronzezeit wird als Steinzeit (Paläolithikum) bezeichnet. Sie wird für Europa und Asien unterteilt in die Altsteinzeit und die mit der Entstehung der Landwirtschaft beginnende Jungsteinzeit (Neolithikum). Für manche Regionen wird dazwischen die durch einige besondere Merkmale gekennzeichnete Epoche der Mittelsteinzeit (Mesolithikum) "eingeschoben". Die Altsteinzeit wird wiederum in mehrere Perioden unterteilt. Erdgeschichtlich fällt die Altsteinzeit etwa mit dem Pleistozän zusammen, die folgenden Epochen mit dem Holozän.

Nach Steinbearbeitung, Feuernutzung und Landwirtschaft ist der nächste tiefe Einschnitt in der Vorgeschichte die Entdeckung der Metallurgie. In den meisten Regionen kam es zunächst zur Bearbeitung von Bronze (Bronzezeit), danach von Eisen (Eisenzeit). In einigen Gegenden wird vor der Bronzezeit eine Kupferzeit (Chalkolithikum) eingeschoben.

Mit der Entwicklung der städtischen Hoch- und Schriftkulturen, erstmals in Vorderasien (Sumer), geht die Vorgeschichte über in die Frühgeschichte.

Wie jede historische Periodisierung ist auch diese je nach Weltregion unterschiedlich datiert, teils auch definiert und benannt. Das Dreiperiodensystem ist nach wie vor ein in den Grundzügen gültiges Konzept, wird aber inzwischen kritisch betrachtet. Die Unterteilung gilt als zu grob und unspezifisch, denn gerade am Übergang von der Stein- zur Metallverwendung sind die Übergänge fließend, und die unterschiedenen Zeiträume sind alles andere als verhältnismäßig oder wohlproportioniert. So fehlt in vielen Regionen das in Europa existierende aber kurze Mesolithikum. In manchen Regionen ist der Gebrauch von Kupfer bereits im Neolithikum belegt.

Altsteinzeit

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Geröllgeräte: Homo rudolfensis und Homo habilis

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Als Kriterium, Homo rudolfensis und Homo habilis der Gattung Homo zuzurechnen, gilt neben anatomischen Unterschieden zu den Australopithecinen vor allem, dass sie vermutlich schon vor 2,5 Mio. Jahren einfache Steinwerkzeuge (Pebble Tools) benutzten.

Faustkeile: Homo erectus

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Vor etwa einer Million Jahren traten zwei wesentliche Neuerungen auf: Die Menschen lernten, das Feuer zu nutzen, und begannen vermutlich mit der aktiven Jagd auf Tiere, nachdem sie sich vorher primär von Pflanzen und Aas ernährt haben dürften. Auch wurden Homo habilis und Homo rudolfensis von einer anderen Homo-Art, dem Homo erectus abgelöst, der sich vor ca. 1,5 Millionen Jahren zu entwickeln begonnen hatte ("Olduvai-Hominid 9", ca. 1,2 - 1,5 Mio Jahre). Diese Art war so anpassungsfähig, dass sie sich massiv ausbreiten konnte: Von Afrika über Vorderasien einerseits nach Indien, ins heutige China und nach Südostasien (Java-Mensch, möglicherweise bereits vor 1,8 Mio. Jahren), andererseits nach Süd- und Mitteleuropa (Out-of-Africa-Theorie), wobei die Ausbreitungsrichtung nach Norden möglicherweise auch von gesteigerten kulturellen Fähigkeiten abhing, die es ermöglichten, mit den klimatisch schwierigeren Bedingungen zurechtzukommen.

Homo erectus verbesserte zunächst die Steingeräte: Zunehmend wurden nun auch die kleineren Abschläge von den Kernsteinen verwendet, an den Kanten retuschiert (nachbearbeitet) und damit für andere Aufgaben nutzbar. Einen regelrechten Technologiesprung gab es vor ca. 1.5 Mio Jahren: Nun wurden auch die Kernsteine weitaus feinfühliger bearbeitet, und vor allem an zwei Seiten so behauen, dass sie eine Spitze ausbilden: Die Faustkeile blieben neben den bearbeiteten Abschlägen wichtigstes Werkzeug des Altpaläolithikums bis etwa 130.000 vor heute.

Neben der bereits erwähnten Feuernutzung war die Jagd eine wichtige Entwicklung, um das reduzierte pflanzliche Nahrungsangebot außerhalb Ostafrikas auszugleichen. Systematische Jagd auf Groß- und Kleinwild entwickelte sich ab ca. 1 Mio. Jahre vor unserer Zeit, als "Abfallprodukte" der Nahrungsbeschaffung erhielt der Mensch nun auch weitere Rohmaterialien: Felle, die vor Kälte schützten, Knochen, die als Werkzeuge Verwendung fanden. Werkzeuge aus Holz und anderem vergänglichen organischen Material sind für diese zweite Hälfte des Altpaläolithikums zu erwarten, naturgemäß archäologisch aber kaum nachweisbar: Ausnahmen bestätigen die Regel, etwa hölzerne Speere aus Schöningen mit einem Alter von 370.000 Jahren[1].

Abschlaggeräte: Neandertaler

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In Europa entwickelte sich aus Homo erectus über die Homo heidelbergensis und Homo steinheimensis genannten Zwischenstufen der Neandertaler, eine an die spezifischen Umweltbedingen der letzten Eiszeit hervorragend angepasste Art der Gattung Homo.

Die Neandertaler stellen sich heute (entgegen früheren Annahmen) als kulturell entwickelt dar: Bei ihnen sind in Mitteleuropa zum ersten Mal kultische Praktiken nachweisbar, so sind z.B. Bestattungen mit Grabbeigaben belegt. In der Gudenushöhle (Niederösterreich) wurde sogar eine Knochenpfeife gefunden. Die Neandertaler entwickelten eine Technik der Steinbearbeitung, bei der nicht mehr (nur) die Kerne der Steine das Werkzeug ergaben, sondern bei der die vom Stein abgetrennten Abschläge selbst Werkzeug waren bzw. weiterbearbeitet wurden (Levalloistechnik).

Höhlenmalerei: Homo sapiens

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Die Zeichnungen aus der Chauvethöhle gehören zu den ältesten Zeugnissen der Höhlenmalerei (um 30 000 v.Chr.)
 
Eine Bisonzeichnung aus der Altamirahöhle in Spanien (um 15 000 v.Chr.)
 
Pferdezeichnung aus der Höhle von Lascaux in Frankreich (um 15000 v.Chr.)

Nicht aus den nach Europa und Asien ausgewanderten, sondern aus den in Afrika verblieben Populationen von Homo erectus entwickelte sich in Afrika – zur gleichen Zeit, in der sich in Europa die Entwicklung von Homo erectus zum Neandertaler vollzog – eine neue Menschenform, genannt Homo sapiens. Sie breitete sich, beginnend vor ca. 100.000 Jahren, in einer zweiten Auswanderungswelle der Gattung Homo ebenfalls nach Asien und Europa aus und entwickelte sich zum Menschen der Gegenwart fort. Worauf das Verschwinden der Neandertaler zurückzuführen ist, ist ungeklärt; Anhaltspunkte für eine aggressive Verdrängung durch Homo sapiens sind nicht nachweisbar. In Europa könnten sich die beiden Arten vor 40.000 – 30.000 Jahren begegnet sein.

Homo sapiens verfeinerte die Methoden der Steinbearbeitung. Bemerkenswert sind die ersten Zeugnisse abstrakten (symbolischen) Denkens, das sich am prägnantesten in Höhlenmalereien ausdrückt, deren älteste auf etwa 35.000 Jahre datiert wurden. Als künstlerische Erzeugnisse gelten mit Gravuren verzierte Knochenobjekte aus Südafrika (Blombos-Höhle), deren älteste auf etwa 77.000 Jahre datiert wurden.

Jungsteinzeit

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Durch das Ende der letzten Eiszeit verschoben sich die Klimagürtel der Erde nach Norden; im Gebiet des Fruchtbaren Halbmonds in Vorderasien entstand vor ca. 12.000 Jahren erstmals die Landwirtschaft (nach neueren Schätzungen gab es erste Anfänge evtl. sogar vor 15.000 Jahren). Die Domestikation von Tieren und Pflanzen brachte tiefgreifende sozio-ökonomische Veränderungen mit sich, weshalb auch seit dem Archäologen Vere Gordon Childe von der „Neolithischen Revolution“ gesprochen wird. Es gab einige weitere unabhängige Entstehungszentren der Landwirtschaft (z.B. Südchina, Südamerika). Von diesen Zentren breiteten sich die Neuerungen mehr oder weniger schnell aus (nach Mitteleuropa gelangten sie vor ca. 7000 Jahren). Weitere Merkmale der Jungsteinzeit sind die Sesshaftigkeit und die Herstellung von Keramik. Auch in der Steintechnologie gab es Neuerungen; man entdeckte den Schliff von Stein. Die wichtigsten sozialen Auswirkungen der Landwirtschaft sind darin zu sehen, dass durch die höhere Produktivität nicht nur die in der Landwirtschaft tätigen Menschen ernährt werden konnten. Es kam zur Spezialisierung der verschiedensten Berufsgruppen (horizontale Differenzierung) und zur Entstehung von Herrschaft, zunächst in Häuptlingsreichen, dann in Staaten (vertikale Differenzierung).

Technische Entwicklungsgeschichte

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Erfindungen vor Homo sapiens

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Werkzeuggebrauch wurde bei vielen Primaten beobachtet. Am Anfang der Technikentstehung bei den Vorfahren des Menschen stand also die - zunächst wenig ausgefeilte - Werkzeugbearbeitung; von besonderem Interesse ist die Bearbeitung in zeitlichem Abstand von der Werkzeugbenutzung (eine Vorfertigung), was bei Primaten nicht beobachtet werden konnte (außer ein Zurücklegen bereits positiv eingesetzter Materialien).

Während Steine als Werkzeuge sogar namensgebend für die technologische Epoche wurden und seit 2,5 Millionen Jahren nachweisbar sind, so gibt es keinen Grund, anzunehmen, dass damalige Menschen keine anderen Materialien aus ihrer Umgebung verwendet hätten, auch wenn es archäologisch aus der Frühzeit nicht nachweisbar ist (Holz, Knochen, Häute, Pflanzenschalen usw.). Anfänglich erstreckte sich die Benutzung eher auf Wurfsteine, Steine als Amboss oder als Hammer, sowie Schlag- und Stützstöcke. Der Neandertaler und Homo sapiens fertigten aus ausgesuchten Steinen u.a. hochspezialisierte Speere und Keilmesser an.

Ein weiterer Impuls ging von der "Beherrschung" des Feuers aus. Darunter ist zunächst das erfolgreiche Entzünden an einer natürlichen Flamme und Forttragen eines brennenden festen Brennstoffs (Holz) zu verstehen, in weiterer Folge ein nutzvoller Umgang mit dem Feuer, das Löschen, seine Aufbewahrung über längere Zeit (= Nachlegen von Brennmaterial in einer Feuerstelle) und - erst sehr viel später - das erfolgreiche Entzünden des Feuers als Krönung der Beherrschung des Feuers. Der zielgerichtete Gebrauch des Feuers durch den Menschen gilt für etwa 300.000 Jahre als nachgewiesen (also bereits für Homo erectus), begründete Vermutungen erstrecken sich auf 790.000 Jahre.[2] Die Erwärmung am Feuer half, in der Eiszeit auch kältere Bereiche Europas und Asiens zu besiedeln. Weitreichende Folgen auch auf der Ebene der Evolution könnte das Garen von Speisen mit sich gebracht haben: die Nahrungsdichte pro Mahlzeit stieg, aber der erforderliche Kaudruck nahm ab, daher brauchten Zähne und Kaumuskulatur nur vermindert ausgebildet zu werden. Demgegenüber konnten weitere (auch festere) Nahrungsstoffe erschlossen werden, für deren Bewältigung andere Spezies erhebliche Zeit und Energie (Wiederkäuer) investieren müssen. Eines der Resultate ist, dass der Mensch eine der wenigen Spezies (neben Wespen) ist, welche den Geruch verbrannten Fleisches (Grillen) appetitanregend finden. Der Mensch ist zudem die einzige Spezies, die den Geruch gerösteter Samen (Backduft, Popcorn, Sesamöl) besonders attraktiv findet. In diesem Zusammenhang wurden sogar Vermutungen formuliert, dass das Volumenwachstum des sehr energiehungrigen Hirns mit der Garung der Nahrung begründet werden könne [3], allerdings setzte die Hirnentwicklung bereits in einem Zeitraum ein, in dem die Feuerbenutzung noch kaum anzunehmen ist. Die Annahme intensiven Kochens vor Homo erectus entbehrt jeglicher Anhaltspunkte. Neandertaler produzierten aus Birkensaft bei einigermaßen kontrollierter Temperatur von etwa 350 °C Birkenpech als Klebstoff z.B. um Werkstücke (Speerspitze an Speerschaft) zuverlässig zu verbinden.

Angehörige der Gattung Homo konnte bereits Hütten bauen. [4]

Materialverwendung, Vorfertigung von Werkzeugen und Feuerbeherrschung wurden bereits durch die Vorfahren des Homo sapiens entwickelt.

Die gemeinsame Jagd begünstigte Techniken der Verständigung und der Strategiefindung.

Wegbereitend zur Sprachwicklung (nur Homo sapiens ?) wird von Musikwissenschaftlern eine Gesangsentwicklung gefordert. Dies ist keine technische Leistung, aber begleitend wird Musikinstrumenten eine Rolle eingeräumt, etwa Schlagstöcken, für welche allerdings ebenfalls archäologische Belege fehlen und auch nicht zu erwarten sind.

Die Domestikation des Hundes konnte archäologisch noch nicht befriedigend zeitlich eingeordnet werden. Sie erfolgte jedoch sehr früh, vor anderen Domestikationen, möglicherweise bereits vor über 135.000 Jahren. [5] Diese Domestikation gelang aus dem Wolf, zu dem Homo sapiens "erst" seit mindestens 40.000 Jahren Kontakt hatte. Es gibt daher Vermutungen, welche durch keine Funde belegt sind, dass diese Domestikation bereits durch den Neandertaler gelang und an Homo sapiens weitergegeben wurde.

Der Neandertaler fertigte bereits Kleidung, vermutlich als erster Mensch, eine Lebensnotwendigkeit im eiszeitlichen Europa. Möglicherweise parallel dazu oder bei Erstkontakt mit dem Neandertaler erlernte Homo sapiens vor mindestens 75.000 Jahren ebenfalls, Kleider herzustellen. Seither gilt auch die Kleiderlaus als nachgewiesen.[6]

Erfindungen vor der Expansion

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Homo sapiens erlernte bereits vor der Ausbreitung des Menschen aus Afrika mindestens fünf Fertigkeiten, welche der Neandertaler sich selbst nach Kontakten nicht aneignete: Verwendung von Ocker als Pigment, die Fähigkeit, Boote herzustellen (der moderne Mensch überwand Rotes Meer und die Meere Indochinas bis Australien, der Neandertaler vermutlich nie die Meerenge von Gibraltar nach Afrika und besiedelte offenbar keine der Mittelmeerinsel), die Fähigkeit, Fische in geflochtenen Reusen, Netzen oder ähnlichem zu fangen, die Fähigkeit, Grassamen (Getreide) zwischen zwei Reibsteinen zu quetschen (mahlen; war für Großwildjäger uninteressant) und die Befähigung zum Tauschhandel [7] (zur Erläuterung des Handels: Steinwerkzeuge von Neandertaler und modernem Menschen mögen sich äußerlich sehr ähneln, aber das Material des Neandertalers ist immer regionaler Herkunft, während Homo sapiens in der gleichen Epoche Feuerstein (auch entfernten Ursprungs) standardmäßig nutzte und sich auch fernab der Küsten mit Muschelketten schmückte).

Erfindungen während der Eiszeit

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Die Erfindung der Nadel kam nach dem vermuteten Aufbruch aus Afrika während der Eiszeit bald hinzu, [8] vor etwa 35.000 Jahren wurde die (Höhlen)malerei im Süden Frankreichs entwickelt (Cro-Magnon-Mensch).

In diese Zeit oder danach fallen früheste Funde von Elfenbeinschnitzereien von Figürchen. Der älteste Nachweis einer Knochenflöte wird mit etwa 35-40.000 Jahren datiert. Sie stammt aus dem Hohle Fels der Schwäbischen Alb (Achtal) und wurde vom anatomisch modernen Menschen aus der Speiche eines Gänsegeiers gebaut.

Vermutlich vor 16-18.000 Jahren wurde der Speerwerfer (Atlatl, durch Armbewegung geschleudert) entwickelt (den Speer gab es bereits viel früher), daraus oder parallel wurden Bogen und Pfeil entwickelt.

Während der Eiszeit wurde (Keramik aus gebranntem Ton oder Lehm) erfunden und entwickelt, nach gängiger Vorstellung als Zufallsprodukt nach Lagerfeuer auf Lehm- oder Tonboden. Die ersten Keramikfiguren (Dolní Věstonice) können auf mindestens 24.000 Jahre datiert werden. [9]

Erfindungen nach der Eiszeit

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Nach Ende der Eiszeit, etwa vor 10.000 Jahren, gelang vermutlich an verschiedenen Orten unabhängig voneinander (z B. im Irak und in China) der Anbau von Grassamen. Parallelentwicklungen in Nordafrika, im Niltal und viel später in Mexiko folgten. Auf die Domestikation der Pflanzen (oder parallel dazu) erfolgte eine Domestikation von Nutztieren, primär als Fleischlieferanten, zunächst als Lebendvorrat (zur Chronologie der Haustierentstehung siehe Domestizierung). Infolge der Sesshaftigkeit entstanden erste größere Siedlungen (z.B. Jericho und Çatalhöyük).

An verschiedenen Orten der Welt, besonders nach Rückzug der Gletscher, wurde in den Kreide- und Juraablagerungen Feuerstein gewonnen, ein damals besonders wichtiger Rohstoff.[10] Dazu wurden auch metertiefe Schächte (erste Bergwerksminen) angelegt (Angaben zu steinzeitlichen Minen siehe Feuerstein). Das wertvolle Material wurde über große Entfernungen gehandelt (siehe Feuersteinstraße in Europa, etwa 7.000 Jahre alt). Parallel wurde Obsidian wegen seiner besonders scharfen Bruchkanten geschätzt, über das Meer transportiert und in Europa gehandelt. Fundorte für Obsidian gibt es nicht sehr viele, vor etwa 7.000 Jahren begann die Gewinnung auf den Liparischen Inseln, aber auch in vielen anderen Teilen der Welt.[11]

Die ältesten bekannten Keramikgefäße, in Spiralwulsttechnik ausgeführt, sind etwa 10.000 Jahre alt (siehe Töpferei. Die Erfindung der Töpferdrehscheibe führte vermutlich zur Erfindung des Rades (mindestens vor 6.000 Jahren). Beide Erfindungen gelangen möglicherweise an verschiedenen Orten (aber nicht auf dem amerikanischen und australischen Kontinent). Zur weiteren Entwicklung der Rad-Verwendung siehe auch: Geschichte des Transportwesens im Altertum, später kam die Drehmühle hinzu, sehr viel später mechanische Maschinen.

Einzelnachweise

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  1. Hartmut Thieme (Hrsg.), Die Schöninger Speere : Mensch und Jagd vor 400 000 Jahren (Stuttgart: Theiss 2007)
  2. Gesher Benot Ya'aqov in Israel [1]
  3. SZ Aus dem Topf in den Kopf 16.6.2007 http://www.sueddeutsche.de/wissen/artikel/908/118769/
  4. Das Architekturmuseum Frankfurt zeigt ein Modell einer prähistorischen Hütte am Strand von Nizza, Terra Amato
  5. Christian Natanaelsson, Mattias CR Oskarsson, Helen. Angleby, Joakim Lundeberg, Ewen Kirkness,2 und Peter Savolainen: Dog Y chromosomal DNA sequence: identification, sequencing and SNP discovery, BMC Genet. 2006; 7: 45 http://www.pubmedcentral.nih.gov/articlerender.fcgi?artid=1630699
  6. Dr. Alexander Pashos (Anthropologe), Thema "Kleidung", Galileo (Sendung), ProSieben TV, 1. August 2006
  7. http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/252008.html
  8. Ian Gilligan, http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/286920.html
  9. http://www.uni-heidelberg.de/institute/fak12/AC/huttner/heinze/katja/seminar/keramik.pdf
  10. http://www.feuer-steinzeit.de/ressourcen/feuerstein.php
  11. http://www.utzipedia.de/obsidian.htm

Literatur

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  • Martin Kuckenburg: Vom Steinzeitlager zur Keltenstadt - Siedlungen der Vorgeschichte in Deutschland. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1446-8
  • Christiane Althoff: »Die Ergebnisse der vorgeschichtlichen Forschung sind das alte Testament des deutschen Volkes«. Ur- und Frühgeschichte in den Schulen des Dritten Reiches. In: Christiane Althoff / Jochen Löher / Rüdiger Wulf (Hrsg.): Auch du gehörst dem Führer. „Nationalpolitische Erziehung“ in den Schulen der NS-Diktatur. Ein Buch zur Ausstellung im Westfälischen Schulmuseum Dortmund, Dortmund 2003, ISBN 3-00-005838-9.
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600.000-100.000 v.Chr. Ältere Altsteinzeit: Feuer, Geröllwerkzeug,

100.000-30.000 v.Chr. Mittlere Altsteinzeit: Höhlen, Steinspitzen

30.000-10.000 v.Chr. JüngereAltsteinzeit: Siedlung, Knochenwerkzeuge, Steingeräte,

10.000-4000 v.Chr. Mittelsteinzeit: Felsbilder, Jäger, Fischer, Sammler, Pflanzenanbau

8000-1800 v.Chr. Jungsteinzeit: Ackerbaukulturen, Keramik,

(4000 v.Chr. Ägypten)

(3000 v.Chr. Hieroglyphen)