Feuerwehr-Dienstvorschriften: Feuerwehr-Dienstvorschrift 3
Die Feuerwehr-Dienstvorschrift 3 - Einheiten im Lösch- und Hilfeleistungseinsatz (FwDV 3) beschäftigt sich mit der Einteilung in Taktische Einheiten bei der Feuerwehr und den Aufgaben im Brandeinsatz. Die neue FwDV 3 ist ab 2005 gültig mit einer Ergänzung der Technischen Hilfeleistung (TH) August 2008
Taktische Einheiten
BearbeitenEntsprechend der vorhandenen Mannschaftsstärke werden folgende Taktische Einheiten eingeteilt:
Selbstständiger Trupp
BearbeitenBestehend aus: Truppführer, Truppmann und Maschinist (Mannschaftsstärke 1/2 3) Im Unterschied zu einem Trupp wie z.B.: Angriffstrupp kann der Selbstständige Trupp eigenständig eingesetzt werden.
Staffel
BearbeitenBestehend aus: Staffelführer, Maschinist, Angriffstrupp und Wassertrupp (Mannschaftsstärke 1/5 6)
Gruppe
BearbeitenBestehend aus: Gruppenführer, Maschinist, Melder, Angriffstrupp, Wassertrupp und Schlauchtrupp/ Sondertrupp (Mannschaftsstärke 1/8 9)
Zug
BearbeitenDer Zug besteht aus dem Zugführer, dem Zugtrupp und aus anderen Taktischen Einheiten. Ein Zug besteht meistens aus einem ELW(EinsatzLeitWagen),einem LF(Löschgruppen Fahrzeug) oder einem HLF(HilfeleistungsLöschFahrzeug) und einer DLK(Drehleiter mit Korb)
Der Zugtrupp besteht aus dem Führungsassistent (Stellvertretender Zugführer), dem Melder und dem Fahrer (Mannschaftsstärke 1/2 =3)
Dem Zug werden verschiedene andere Taktische Einheiten angeschlossen. Die gesamte Mannschaftsstärke ist in der Regel 22 Personen (0/1/8 + 0/1/8 + 1/1/2 = 1/3/18 22). Für besondere Aufgaben können weitere Taktische Einheiten angeschlossen werden.
Aufstellung
Bearbeiten
In Deutschland steht der Gruppenführer vor dem Angriffstruppführer, da der Gruppenführer dem Angriffstruppführer den ersten Befehl gibt.
Aufgaben der Gruppenmitglieder
BearbeitenGruppenführer: Er gibt an der Einsatzstelle die Einsatzbefehle an die Gruppenmitglieder weiter.
Angriffstrupp: Rettet, wird eingesetzt, um schnell Personen zu retten. Setzt den Verteiler und rüstet sich mit dem ersten Rohr aus und geht nach Befehl vor.
Im Hilfeleistungseinsatz rettet er, führt bis zur Übergabe an den Rettungsdienst die Erstversorgung (mindestens Erste Hilfe) durch und leistet die technische Hilfe.
Wassertrupp: Rettet, legt die Schlauchleitung vom wasserführenden Fahrzeug zum Verteiler. Er schließt den Verteiler an und gibt dem Maschinisten das Kommando: „Wasser marsch!“ Der Wassertrupp stellt anschließend die Wasserversorgung zwischen dem
Löschfahrzeug und dem Hydranten her. Der Wassertrupp rüstet sich nun im Falle eines Atemschutzeinsatzes des Angriffstrupps
mit Atemschutzgeräten als Sicherheitstrupp aus. Der Wassertruppführer meldet dem Einheitsführer: „Wassertrupp als Sicherheitstrupp einsatzbereit!“. Ansonsten meldet er sich beim Gruppenführer.
Im Hilfeleistungseinsatz sichert er die Einsatzstelle vor Verkehr, auslaufenden Flüssigkeiten, Einsturz oder Absturz, Brand, etc. und nimmt das hierfür erforderliche Gerät vor.
Schlauchtrupp: Rettet, verlegt alle Schläuche, die vom Verteiler zum Strahlrohr/Schaumrohr führen (auf die gegebene Anweisung vom Führungspersonal). Unterstützt den Wassertrupp beim Errichten der Saugleitung, wenn ein offenes Gewässer als Wasserentnahmestelle vom Gruppenführer gewählt wurde. Der Schlauchtrupp bringt mindestens 6 C-Schläuche zum Verteiler. Danach rüstet er sich aus und wird ggf ein 3. Angriffstrupp.
Im Hilfeleistungseinsatz bereitet er die befohlenen Geräte (z. B. eine Rettungsschere, Strom- oder Hydraulikaggregat) für den Einsatz vor, betreibt und überwacht sie zusammen mit dem Maschinisten, wenn notwendig unterstützt er den Angriffstrupp bzw. setzt er die befohlene Geräte selbst ein.
Maschinist: Er fährt das Fahrzeug, bedient die Pumpe, sichert das Fahrzeug im Straßenverkehr nach hinten ab. Weiterhin bedient er die Sonderaggregate (Stromerzeuger usw.) und gibt das Material (z. B. Leitern) heraus. Auf Weisung macht er die Atemschutzüberwachung.
Melder: Er arbeitet auf Weisung des Einheitsführers, wird in der Regel beim Aufbau von Leitern eingesetzt. Meist löst er den Schlauchtruppführer am Verteiler ab, damit dieser zum 3. Angriffstrupp werden kann. Auch betreut er bei einem Verkehrsunfall die verletzte Person.
Persönliche Mindestschutzausrüstung
Bearbeiten- Feuerwehrschutzanzug
- Feuerwehrhelm (mit Nackenschutz)
- Feuerwehr-Schutzhandschuhe
- Feuerwehr-Schutzschuhwerk
Befehlsgebung beim Brandeinsatz
BearbeitenEinsatz mit Bereitstellung
BearbeitenDer Einsatz mit Bereitstellung wird durchgeführt wenn der Einheitsführer (Gruppenführer etc.) zwar die Wasserentnahmestelle und die Lage des Verteilers kennt, jedoch keinen Einsatzauftrag hat.
Der Befehl enthält:
- Wasserentnahmestelle
- Lage des Verteilers
Zum Einsatz FERTIG
Einsatz ohne Bereitstellung
BearbeitenWenn ausreichend Informationen zum Einsatzauftrag vorliegen befielt der Einheitsführer den Einsatz ohne Bereitstellung.
Der Befehl enthält:
- Wasserentnahmestelle
- Lage des Verteilers
- Einheit
- Auftrag
- Mittel
- Ziel
- Weg
VOR
z.B. Angriffstrupp zur Personenrettung unter PA mit 1.Rohr in die 3.Etage über das Treppenhaus vor!
Einsatzausrüstung für den Brandeinsatz
BearbeitenZu der Einsatzausrüstung zählen zummann ne Beispiel Rettungs-Arbeitsleine, Lampe, PA, Strahlrohr, Wasser.
Befehlsgebung bei der technischen Hilfeleistung
BearbeitenDer Befehl enthält:
- Einheit
- Auftrag
- Mittel
- Ziel
- Weg
VOR
z.B. Angriffstrupp zur Personenbefreiung mit dem Rettungsspreizer zum verunfalltem Auto über die Wiese - vor!
Einsatz mit Bereitstellung
BearbeitenDer Einsatz läuft ab, wie der Einsatz ohne Bereitstellung, außer dass der Schlauchtrupp zunächst weitere Befehle abwartet. Der Schlauchtrupp unterstützt unterdessen den Wassertrupp bei der Sicherung.
Angriffstrupp
BearbeitenDer Angriffstrupp rüstet sich mit Sanitätskasten und Brechstange aus, und unterstützt den Gruppenführer beim Erkunden oder ersten Rettungsmaßnahmen.
Wassertrupp
BearbeitenDer Wassertrupp sichert die Einsatzstelle ab gegen:
- Straßenverkehr
- Brandgefahr
- Abstürzende Teile
- Dunkelheit
- Stellt die Wasserversorung her
Schlauchttrupp
BearbeitenDer Schlauchtrupp setzt die befohlenen Geräte in Betrieb, und übergibt sie dem Angriffstrupp. Der Schlauchtrupp kann zudem als dritter Angriffstrupp eingesetzt werden.
Einsatzausrüstung für die Technische Hilfeleistung
BearbeitenZu der Einsatzausrüstung zählen zum Beispiel Erste-Hilfe-Set, Brechstange, Rettungsspreizer oder -schere.