Sofortmaßnahmen Bearbeiten

  • Notruf veranlassen: was ist passiert, wo, wie viele Verwundete; Name und Telefonnummer hinterlassen; erst auflegen, wenn Notdienst dazu auffordert
  • Ursachen beseitigen: Blutstillung; Ruhigstellen von Knochenbrüchen; Kühlen oder Spülen bei Verbrennungen, Verbrühungen, Verätzungen, etc.
  • den Patienten beruhigen
  • den Patienten vom Unfallgeschehen und von Schaulustigen abschirmen
  • Schocklagerung
  • Wärmeerhaltung
  • ständige Kontrolle der Vitalfunktionen (Bewusstsein, Atmung, Kreislauf)
  • bei Kreislaufstillstand: Durchführen der Herz-Lungen-Wiederbelebung
  • Betreuen des Patienten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes

Schocklagerung Bearbeiten

Bei allen Hilfeleistungen ist mit einem Schock zu rechnen, daher sollte der Patient immer möglichst in der Flachlagerung gelagert werden. Beim Auftreten von Schockanzeichen muss der Helfer die so genannte Schocklage herstellen. Dabei werden die Beine des Patienten durch Hochhalten und/oder Unterlegen von geeigneten Materialien rund 20 bis 30 Grad höher gelagert als der restliche Körper, um das in den Beinen befindliche Blut dem zentralen Kreislauf zur Verfügung zu stellen; dadurch hat das Kreislaufsystem zirka 0,7 Liter mehr Blut zur Verfügung. Eine Schocklagerung ist bei einem kardiogenen Schock kontraindiziert (d. h. sie wird nicht angewendet), da nicht fehlendes Blut bzw. Volumen das Problem ist, sondern eine Pumpschwäche des Herzens, welches durch die Schocklagerung nur noch höher belastet würde.

Ausnahmen Bearbeiten

Die Schocklagerung wird nicht durchgeführt bei Erkrankung/Verletzung im Brustbereich (beispielsweise kardiogener Schock in Folge eines Herzinfarktes) sowie bei Verletzungen/Erkrankung an folgenden Körperteilen: Kopf, Wirbelsäule, Becken, Bauch und Beinen. Bei Bewusstlosigkeit hat die stabile Seitenlage Vorrang. Ebenso wenig wird die Schocklagerung bei einer Unterkühlung angewandt.

Merkregel Bearbeiten

Keine Schocklagerung bei Verletzung von Birne (Kopf, Bewusstsein), Buckel (Rücken, Wirbelsäule), Brust, Bauch, Becken, Beinen, Bibbern (Unterkühlung) und Bewusstlosigkeit.

Weitere Maßnahmen durch den Rettungsdienst Bearbeiten

  • Sauerstoffgabe, bei stark ausgeprägter Symptomatik Intubation und Beatmung
  • mehrere großlumige Zugänge oder ein zentralvenöser Zugang zum Ausgleich von Blutverlusten durch Infusionen (sowohl kristalloide als auch kolloidale (HES))
  • Transport in eine dafür geeignete Notaufnahme mit Schockraum

Hypovolämischer Schock Bearbeiten

Erste Notfallmaßnahmen sind Schocklagerung (Beine erhöht, Oberkörper flach lagern), bei Bewusstlosigkeit umgehende Betätigung des Notrufs sowie die stabile Seitenlage.

Kardiogener Schock Bearbeiten

Diagnose Bearbeiten

Der Betroffene klagt über Atembeschwerden (Dyspnoe). Durch eine rasche klinische Untersuchung mit Blutdruckmessung und Auskultation von Herz und Lunge wird zunächst die Verdachtsdiagnose überprüft. In Folge des Linksherzversagens kommt es zu feuchten Rasselgeräuschen über den basalen Lungenabschnitten.

Ein möglichst frühzeitiges 12-Kanal-EKG ist zur Erkennung eines Herzinfarktes als häufigster Ursache des kardiogenen Schocks nötig. Im Thorax-Röntgen ist meist eine Lungenstauung erkennbar. Die Echokardiographie gibt oft Aufschluss über die zugrundeliegende Krankheit (Herzbeuteltamponade, Klappenfunktion, Ventrikelfunktion). In einzelnen Fällen ist eine invasive Diagnostik mittels Rechtsherzkatheteruntersuchung angezeigt.

Therapie Bearbeiten

Erste Hilfe Bearbeiten

Ein kardiogener Schock ist eine unmittelbar lebensbedrohliche Notfallsituation und bedarf schnellstmöglicher notfall- und intensivmedizinischer Therapie.

Medikamentöse Therapie Bearbeiten

Die medikamentöse Therapie besteht in der Regel aus Sauerstoff (O2) über eine Nasensonde oder Maske, gegebenenfalls ist auch eine künstliche Beatmung erforderlich. Morphinpräparate, Katecholamine und Diuretika werden häufig, Nitroglyzerin-Präparate, Digoxin und Antiarrhythmika in speziellen Situation verabreicht. Zur Sedierung werden oft Benzodiazepin wie Diazepam oder Midazolam eingesetzt. Die Medikamentengabe erfolgt überwiegend intravenös, um eine rasche und zuverlässige Wirkung zu gewährleisten.

Die weitere Therapie richtet sich nach der auslösenden Grunderkrankung.