Behandlung Bearbeiten

Durch äußere Gewalteinwirkungen kann es zu Kopf- & Hirnverletzungen kommen. Meist folgt daraus eine Bewusstlosigkeit, deren Tiefe und Dauer vom Schädigungsgrad abhängt.

Gehirnerschütterung Bearbeiten

Durch Gewalteinwirkungen (Anprall, Schlag, Sturz usw.) auf den Schädel wird die Gehirnmasse gegen den Knochen gepresst. Die daraus entstehende Hirnschwellung kann zur Bewusstlosigkeit führen.

Erkennen Bearbeiten

  • kurzzeitiger Bewusstseinsschwund (meist nur wenige Minuten bis zu ca. 2 Stunden)
  • fehlende Erinnerung an Ereignisse, die dem Unfall vorausgingen
  • Übelkeit
  • Schwindel
  • Kopfschmerzen

Gefahren Bearbeiten

  • Blutung
  • zunehmender Hirndruck durch Bluterguss in den Zwischenraum zwischen Hirnoberfläche und Schädelknochen
  • Bewusstlosigkeit

Erneuter Bewusstseinschwund bedeutet Lebensgefahr durch Aspiration und damit Atemstillstand.

Maßnahmen Bearbeiten

  • Notruf
  • Prüfen der Atmung
    • bei vorhandener Atmung Seitenlage herstellen
    • bei Atemstillstand – Herz-Lungen-Reanimation einleiten
  • wiederholt Atmung kontrollieren
  • zum Liegenbleiben veranlassen

Schädel-Hirn-Verletzungen Bearbeiten

Bei offenen Schädelwunden wird gleichzeitig die Hirnmasse verletzt und schwillt an. Eine Bewusstlosigkeit ist die Folge. Die Hirnmasse kann austreten.

Erkennen Bearbeiten

  • Wundblutung im Bereich des behaarten Kopfes
  • Bewusstlosigkeit
  • eventuell Krämpfe
  • eventueller Austritt der Gehirnmasse
  • möglicher Austritt von Liquor aus den Ohren, Mund und/oder Nase

Gefahren Bearbeiten

  • Aspiration
  • Atemstillstand
  • Infektion
  • Folgeschädigung der Hirnmasse

Maßnahmen Bearbeiten

  • Notruf
  • Prüfen der Atmung
    • bei vorhandener Atmung Seitenlage herstellen (auf die verletzte Seite bei zum Beispiel Platzwunde oder einer Blutung aus dem Ohr auf die UNVERLETZTE SEITE – bei eingedrücktem oder eingebrochenem Schädel Kopf achsengerecht lagern)
    • bei Atemstillstand: Atemspende
  • wiederholt Atmung kontrollieren – Wundbedeckung (ohne Druck auf die Wunde)

Schädelbasisbruch Bearbeiten

typische Verletzung beim Aufprall des Kopfes auf die Windschutzscheibe oder den Asphalt bei Verkehrsunfällen

Erkennen Bearbeiten

  • meist geringe Blutung aus Nase, Mund oder Ohren
  • Bewusstlosigkeit

Gefahren Bearbeiten

  • Aspiration
  • Atemstillstand

Maßnahmen Bearbeiten

  • Prüfung der Atmung
    • bei vorhandener Atmung Seitenlage herstellen
    • bei Atemstillstand: Atemspende
  • wiederholt Atmung kontrollieren
  • Notruf

Keine Behandlung der Wunden an Nase und Ohren vornehmen!!!

Epilepsie Bearbeiten

Durch Verkrampfung der Hirnarterie kommt es zu Funktionsausfällen im Gehirn

Erkennen Bearbeiten

  • Hinfallen
  • zuckende Bewegungen des Körpers
  • eventuell blutiger Schaum vor dem Mund
  • Blasenkrampf
  • Bewusstlosigkeit

Gefahren Bearbeiten

  • Folgeverletzungen durch Hinfallen
  • kurzzeitiger Gedächtnisverlust

Maßnahmen Krampfanfall Bearbeiten

  • krampfende Arme und Beine nicht festhalten
  • Arme und Beine vor weiteren Schäden bewahren
  • nach einem Anfall bei Bewusstlosigkeit Seitenlage herstellen '
  • Notruf
  • weitere Fürsorge leisten

Therapie Bearbeiten

Jeder Patient mit SHT sollte 48 Stunden im Krankenhaus überwacht werden (auch wenn „nur“ eine Gehirnerschütterung vermutet wird).

Die Rückbildung der Symptome bei Gehirnerschütterung kann 5 bis 30 Tage dauern, sie wird unterstützt durch Ruhe, Vermeiden von Fernsehen, Lärm und Stress.

Im Rahmen des SHT können verschiedene Komplikationen auftreten: Bewusstlosigkeit, Hirndruck, Epiduralblutung, Subduralblutung, Schädelbasisbruch.

Weblinks Bearbeiten