Soforthilfe bei Überdosis Bearbeiten

Generell ist eine Überdosis als eine Vergiftung zu betrachten, die Behandlung erfolgt entsprechend. Einige Punkte sind bei einer Überdosis jedoch hervorzuheben, weil es sich dabei in der Regel um eine akute Vergiftung mit einer sehr wirksamen Substanz handelt, bei der die Einnahme des Giftes noch nicht weit zurück liegt. Es ist im Allgemeinen sinnvoll:

  • das Erbrechen auszulösen,
  • eine Unterkühlung zu vermeiden (besonders bei Betäubungs- und Schlafmitteln),
  • den Kreislauf zu stützen (Schock-Maßnahmen),
  • verängstigte Patienten zu beruhigen und Panik zu vermeiden (besonders bei der Einnahme von Halluzinogenen),
  • nicht ohne ärztlichen Rat Gegenmittel einzunehmen, weil manche Substanzen unerwartete Wechselwirkungen auslösen,
  • eine Probe der Substanz zur Analyse zu sichern (besonders bei illegal erworbenen Drogen und bei Pflanzen),
  • einen Notruf abzusetzen, auch bei Konsum illegal erworbener Substanzen (siehe auch den folgenden Punkt),
  • dem (Not-)Arzt alle Informationen über die genommenen Substanzen zu geben, selbst wenn daraus eventuell strafrechtliche Konsequenzen erwachsen könnten, denn erstens untersteht der Arzt der Schweigepflicht und zweitens ist eine Strafe immer besser als der Tod.

Für Vergiftungsfälle gibt es in vielen Regionen einen speziellen Notruf, den der so genannten Vergiftungszentralen:

  • in Deutschland: 030/19 240
  • in Österreich: 01/406 43 43
  • in der Schweiz: 145