Diskussion:Umgangsformen: Bildung

Letzter Kommentar: vor 17 Jahren von 84.178.119.74

Ich finde Bildung hat nichts mit Umgangsformen zu tun. Oder übersehe ich da etwas?

Das Wort "Umgangsformen" ist, ebenso wie andere Ausdrücke, die vielfach synonym verwendet werden, etwa Manieren, Guter Ton, Benimm, ein Etikett für einen Themenkreis, der umfassender ist, als das Wort auf den ersten Blick vermuten läßt. Man meint damit nicht nur Formen, also Äußerliches, sondern auch Grundhaltungen, die für das Zusammenleben unerläßlich sind, und seit Humboldt auch die Allgemeinbildung. – 84.178.78.49 21:57, 24. Jan 2006 (UTC)
Bildung und vor allem die Art, wie man sie zeigt, hat viel mit Umgangsformen zu tun. Ein großer Teil des Kapitels könnte aber auch gut in Umgangsformen: Unterhaltung integriert werden. -- 88.74.137.247 19:32, 5. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Ja, das Thema Bildung sollte und wird im Kapitel Unterhaltung behandelt werden. Schließlich ist Bildung nicht zuletzt bei der Auswahl eines Gesprächsthema ein zentrales Element. Der Inhalt des Textes hier lässt aber wie ich finde zu wünschen übrig. Ein eigenes Kapitel benötigt das Thema Bildung ebenfalls nicht. Das Argument oben, von „äußerlichen Formen“ über „Grundhaltungen“ zur „Allgemeinbildung“ – und das alles auch noch nach Humboldt – kann ich bis jetzt nicht nachvollziehen. --Bitbert 21:49, 5. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Aus meiner Sicht ist der Zusammenhang zwischen Bildung und Umgangsformen so selbstverständlich, daß es mir schwerfällt, Dein Unverständnis nachzuvollziehen. Wenn Manieren auf der Moral fußen (so w:Asfa-Wossen Asserate), dann fußt m. E. die Moral auf der Bildung. Wenn Dir das nicht einleuchtet, dann lies mal das erwähnte Buch von Schwanitz und am besten auch gleich das von Asfa-Wossen Asserate. Wenn es Dir dann immer noch nicht einleuchtet (was ich bezweifle), kannst Du Dich ja nochmal an dieser Stelle melden. – 84.178.111.88 13:05, 15. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Dass gute Manieren auf Moral fußen, habe ich bereits selbst kurz in Umgangsformen: Grundkonzepte angerissen, dieser Punkt steht außer Zweifel. Festzuhalten ist jedoch, dass ein Teil guter Manieren eben nicht auf der Moral fußt, sondern auf traditionellen Wertesystemen, die erlernt werden müssen, etwa die standesgemäße Begrüßungsreihenfolge. Es ist genau dieser Teil guter Umgangsformen, der vernünftigen, gebildeten Menschen im Alltag Kopfzerbrechen bereitet. Hier scheint eher eine Direktverbindung Bildung-Manieren zu bestehen.
Dass Moral auf Bildung zurückgeht, ist ein Punkt, über den man streiten kann. Meiner Ansicht nach geht die Moral als philosophische Disziplin vorrangig auf das Nachdenken zurück, nicht auf das Wissen über die Welt.
Die Frage, die ich mir hier stellte, war: Ist Bildung notwendig, um sich ordentlich zu verhalten? Dies musste ich für mich deutlich verneinen. Es ist möglich, exzellentes Benehmen an den Tag zu legen, ohne sich mit Tagespolitik und Staatsgeschichte auszukennen. Was notwendig ist, ist lediglich die Kenntnis der Umgangsregeln selbst. In vielen Fällen genügt bereits die Kenntnis der grundlegenden goldenen Regel, um das korrekte Verhalten durch kurzes Nachdenken herzuleiten.
Zugegeben, es ist ohne Bildung sehr viel schwieriger, eine gehobene Diskussion zu führen. Bedenkt man aber, dass sich viele Gesprächspartner dadurch beliebt machen, dass sie einfach nur aufmerksam zuhören und interessiert zwischenfragen, so wird offenbar, dass man auch ohne Vorbildung gut zurechtkommen kann. Und ich sehe erst recht keinen Grund, warum die Unterhaltung einiger Männer über das „Ungebildeten-Thema“ Fußball zwangsläufig unhöflich sein sollte. Warum sollten sich zwei Adlige auf einem Ball nicht über ihren Lieblingssport unterhalten dürfen?
Das Thema Allgemeinbildung ist ein ewiges Streitthema, wie die Schuldiskussion vor einigen Jahren zur Genüge gezeigt hat. Ich wüsste das Thema daher gerne etwas kontroverser behandelt, statt auf Schwanitz' Ansicht reduziert. Ferner fände ich es sinnvoll, den Text ins Kapitel Umgangsformen: Unterhaltung einzugliedern. Den Inhalt selbst ziehe ich großflächig in Zweifel:

  • „Dazu gehört auch eine einigermaßen solide Rechtschreibung.“ Wonach Menschen, die überhaupt nicht schreiben können, automatisch ungebildet und damit unhöflich sind.
  • „... dass er z. B. einer freundlichen Debatte über Politik nicht abgeneigt ist.“ Wie kurz zuvor hervorgehoben ist gerade Politik ein Thema, dass keineswegs zu einer gepflegten, friedlichen Unterhaltung beiträgt.
  • „Recht hat Schwanitz wohl damit, dass ein Prahlen mit Bildung gegenüber vermeintlich ungebildeteren Gesprächsteilnehmern ungeschickt, unhöflich und selbst ein Zeichen von Unbildung ist.“ Diese sattsam bekannte Bauernweisheit dem Autoren Schwanitz zuzuschreiben, ist schon etwas gewagt.
  • „Viele im späteren Leben erfolgreiche junge Menschen haben damit angefangen, in einem Lexikon zu schmökern. Wer auf Stellensuche ist, tut gut daran, etwas für seine Allgemeinbildung zu tun und eine anspruchsvolle Tages- oder Wochenzeitung zu lesen, notfalls in einer öffentlichen Bibliothek.“ Nützliche Karrierehinweise, die leider keinerlei Bezug zum Thema „Wie-verhalte-ich-mich-richtig?“ aufweisen. --Bitbert 15:09, 15. Feb. 2007 (CET)Beantworten
Ich bin eigentlich auch der Meinung, daß Umgangsformen und Bildung etwas miteinander zu tun haben, allerdings tue ich mir schwer, das zu konkretisieren. Ich kann mir nicht vorstellen, wie sich jemand (erfolgreich) um gute Umgangsformen bemühen kann, ohne sich auch um Bildung zu bemühen – und umgekehrt. Es geht dabei auch nicht in erster Linie darum, in Unterhaltungen zu bestehen, und auch nicht um das "Wissen um die Welt", sondern um innere Haltungen, darum, daß man versteht, warum bestimmte Dinge so sind wie sie sind. – 84.178.119.74 17:47, 29. Jun. 2007 (CEST)Beantworten
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