Die medizinische Dissertation: Analysen: Publikum

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Das Publikum ist der Fluchtpunkt, auf den alles rhetorische Handeln auszurichten ist. Eine Doktorarbeit wird aus rhetorischer Perspektive nicht primär zum Titelerwerb geschrieben, sondern um beim Publikum bestimmte Veränderungen (gemäß der Intentionsanalyse) zu bewirken. Durch eine Doktorarbeit soll das Publikum informiert werden, seinen Wissensschatz mehren.

Um diese Ausrichtung aufs Publikum zu gewährleisten, muss man das Publikum möglichst gut kennen und sich in es hineinversetzen etwa durch Fragen wie „Aus welchen Personen setzt sich das Publikum zusammen?“, „Welches Vorwissen bringen sie mit?“.

Bei Doktorarbeiten besteht das Publikum hauptsächlich aus den Gutachtern (Doktorvater und andere Professoren; eine Ausnahme bilden Dissertationen, die in Verlagen veröffentlicht werden und deren Themen einen breiteren Leserkreis ansprechen). Dissertationen behandeln in der Regel einen kleinen Ausschnitt eines spezialisierten Themenfeldes, über das zwar der Doktorvater mitunter gut informiert ist, das hingegen den übrigen Gutachter in der Regel nur wenig bekannt ist. Man orientiert sich daher am besten an einem interessierten, aber fachlich wenig kompetenten Publikum.